Leben im Alter – Angebote für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle (LSBTTI*) in Düsseldorf

30. August 2017

Antworten der Verwaltung

Herrn
Andreas-Paul Stieber
Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Soziales

Sehr geehrter Herr Stieber ,

die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der Sitzung am 30. August 2017 zu nehmen, durch die Verwaltung beantworten zu lassen und die Antworten dem Ausschuss für Wohnungswesen und Modernisierung (AWM) zur Kenntnis zu geben:

  1. Gibt es in Düsseldorf Alten- und Pflegeheime oder andere Wohnformen und Betreuungsprojekte für ältere Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle (LSBTTI*)? Falls ja, welche? Falls nein, gibt es Pläne, derartige Angebote und Projekte zu installieren?
  2. Finden Angebote für LSBTTI* Senior*innen in der Agentur für Baugemeinschaften und Wohngruppen Berücksichtigung?
  3. Welche Anlaufstellen gibt es in Düsseldorf für LSBTTI* Senior*innen und / oder Angehörige, die sich informieren wollen?

Sachdarstellung
Obwohl Düsseldorf eine weltoffene Stadt ist, scheint das Thema gleichgeschlechtliche Lebensweisen bzw. Lebensweisen von Transgender, Bi-, Trans- und Intersexuellen im Bereich ‚Leben im Alter‘ noch nicht angekommen zu sein, in vielen Pflegeheimen bestehen Vorbehalte gegenüber nicht-heteronormativen Lebensweisen. So besteht ein erhöhtes Risiko, keine zufriedenstellende Pflege und Betreuung zu erhalten.

Aufgrund der unbestreitbaren gesellschaftlichen Öffnung werden voraussichtlich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten von immer mehr LSBTTI* Senior*innen Wohn- und Betreuungsprojekte für ältere Menschen mit zielgruppengerechten Angeboten nachgefragt.

Daher muss sichergestellt werden, dass sich Alten- und Pflegeheime und andere Wohnformen für ältere Menschen auf die  Bedarfe, Anliegen und besonderen Lebenssituationen von Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle einstellen oder neue Projekte aufgebaut werden.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen geschult sein und wissen, mit welchen Problemen Lesben, Schwule, Transgender, Bi-, Trans- und Intersexuelle in ihrem Leben zu kämpfen hatten und haben, um mit dieser Zielgruppe diskriminierungs- und stigmatisierungsfrei, sensibel und kompetent umgehen zu können.

In anderen Städten gibt es bereits Angebote für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, z. B. in München die rosa ALTERnative, die lesbisch-schwule Pflegestation des Asta-Nielsen-Hauses in Berlin, das Regenbogenhaus für Rentner in Berlin, Lebensort Vielfalt in Berlin Charlottenburg, eine schwule Wohngruppe im Sozial- und Rehazentrum in Frankfurt West und die Villa anders in Köln-Ehrenfeld.

Mit freundlichen Grüßen

Angela Hebeler            Susanne Ott             Brigitte Reich