Kurzfristige Aktivierung von nicht genutzten Wohnraumreserven im Düsseldorfer Norden

09. März 2017

An den
Bezirksbürgermeister
des Stadtbezirks 5

Antrag
Die Bezirksvertretung 5 bittet den Rat und die Verwaltung, in Kooperation mit den städtischen Tochterunternehmen und Beteiligungen, zum Beispiel der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf AG, der Flughafen Düsseldorf GmbH usw., die Wohnraumreserven im Stadtbezirk 5, welche derzeit aufgrund des baulichen Zustandes oder welche sich in Bereich mit erhöhter Lärmbelastung befinden und nicht zu Wohnzwecken genutzt werden, zumindest für eine Übergangszeit für die Wohnnutzung bereitzustellen.

Diese Wohnraumressourcen sollen vorrangig Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden, die in den Unterkünften im Stadtbezirk 5 leben und inzwischen – bedingt durch ihren Aufenthaltsstatus – zur Wohnungsaufnahme berechtigt sind und teilweise schon massiv zum Auszug aus den Einrichtungen aufgefordert werden.

 

Sachdarstellung
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen der Initiativen zur Flüchtlingshilfe im Stadtbezirk 5 und seinen Einrichtungen leisten tagtäglich herausragende ehrenamtliche Arbeit. Durch überwältigendes Engagement in einer für alle Beteiligten vollkommen neuen Situation wurden die anfänglichen Probleme gemeistert und die zugezogenen Menschen in Düsseldorf willkommen geheißen.

Der nächste und wichtigste Schritt zur weiteren Integration der neuen Nachbarn ist nun der Wechsel von einer Unterkunft in eine feste eigene Wohnung. Dieser gestaltet sich als äußerst schwierig und stellt die Helfer vor nahezu unlösbare Probleme. Diese Momentaufnahme erschwert, nicht zuletzt durch die immer stärker werdende Demotivation der Betroffenen und Helfenden, das Voranschreiten der bisher geleisteten Integrationsarbeit.

In Gesprächen Anfang März zwischen ehrenamtlichen Helfern der Einrichtungen für Flüchtlinge im Stadtbezirk 5 und Vertretern der Bezirksvertretung 5 war die Wohnungssuche und Findung als wichtiges Thema aufgekommen. Die Vertreter der Bezirksvertretung sagten den Helfern hierbei zu, sie im Weiterkommen in der Thematik zu unterstützen und ihre Anliegen den Entscheidungsträger wohlwollend weiterzuleiten.

Vor dem Hintergrund dieser Problemlage ist es schwer verständlich, dass Wohnraum, der zwar vorhanden, aber aktuell nicht freigegeben ist, leer steht und nicht zur Entlastung des Wohnungsmarktes genutzt wird.
Auch wenn Leerstände aus triftigen Gründen nicht langfristig zu Wohnzwecken genutzt werden können, sollte aus Sicht der Bezirksvertretung 5 die Chance genutzt werden, diese Ressourcen zumindest übergangsweise so lange wohnlich zu nutzen, bis entsprechende langfristige Alternativen realisiert werden können.

Für die Flüchtlingsinitiativen ergibt sich hierdurch eine neue Perspektive zur Lösung der Problemlage und zum Fortschreiten einer nachhaltig erfolgreichen Integrationsarbeit, die nach der frühen Etablierung der herausragenden ehrenamtlichen Struktur und der Einrichtung des Welcome Points der nächste Baustein einer erneut im Düsseldorfer Stadtgebiet beispielhaften Entwicklung in der Flüchtlingshilfe sein sollte und sich am positiven Beispiel des Stadtbezirks 5 danach auf andere Stadtbezirke übertragen lassen könnte.

 

 

gez. Dieter Horne                                                       gez. Benedict Stieber
gez. Waldemar M. Fröhlich                                        gez. Monika Van Volxem