Gastprofessor Falk – Worum geht es?!

Gitarre by Austin Prock @prock https://unsplash.com/

Dieter Falk, Musiker und Produzent, ist seit 2013 Gastprofessor an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Finanziert wird die Professur von der Stadt, befristet bis zum 30.09.2017. Mit dem nahenden Ende der Professur ist eine politische und mediale Diskussion über eine erneute Fortsetzung entbrannt. Daher hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

Seit wann ist Herr Falk Gastprofessor?

Ende September 2013 haben die Hochschule und die Stadt durch Ex-OB Elbers einen Vertrag über die Gastprofessur geschlossen, die mit Herrn Falk besetzt wurde. Die Politik wurde an dieser Entscheidung nicht beteiligt. Die Professur war zunächst auf zwei Jahre befristet bis 2015. In 2015 wurde sie letztmalig um zwei Jahre bis zum 30.09.2017 verlängert.

Was kostet die Professur die Stadt und woher kommt das Geld?

Es handelt sich um eine halbe W3-Professur, die ca. 50.000 Euro im Jahr kostet. Zunächst wurde sie aus einem Haushaltstopf des Oberbürgermeisters gezahlt. Nach einem Jahr musste die Professur aber dann aus dem Kulturetat der Stadt bezahlt werden.

Worum geht es und was unterichtet Herr Falk?

Falk unterrichtet am Institut für Musik und Medien (Pop-Produktionen, Computergestützte Produktionen und Pop-Piano-Improvisationen), in der künsterischen Instrumentalausbildung und am Institut für Kirchenmusik (populare Formen der Kirchenmusik).

Wo liegen die Probleme?

Es spricht nichts dagegen, dass Dieter Falk an der Robert Schumann Hochschule unterrichtet. Die Frage ist, ob diese Professur dauerhaft von der Stadt finanziert werden sollte. Universitäten und Hochschulen sind Aufgabe des Landes. Die anderen Professuren an der Robert Schumann Hochschule werden entsprechend vom Land eingerichtet und bezahlt. Spätestens jetzt nach einer Laufzeit von vier Jahren muss die Hochschule andere Wege und Finanzierungen finden.

Die Stadt kann befristete Gastprofessuren durchaus nutzen, um an Hochschulen Themen anzustoßen. Wir sind aber der Meinung,  dass insbesondere die Kirchenmusik nicht zu den dringenden Themen gehört. Bei der Popmusik ist dann die Frage, welche Impulse ein projekt für die lokale Szene setzt. Wir meinen, es gibt bessere Wege als eine Professur. Aufgabe der Stadt Düsseldorf ist es vor allem, die lokale Kultur bzw. Musikszene zu unterstützen. Die Kosten für die Professur von ca. 50.000 Euro pro Jahr sind auch im Vergleich zu den etwa 100.000 Euro pro Jahr, die die Stadt ansonsten für die Förderung von Projekten im Bereich Musik ausgibt, unverhältnismäßig.

Die GRÜNEN sind dagegen, weil Herr Falk mal die CDU unterstützt hat?

Nein, das ist kein Grund. Problematisch ist, dass er damals vom CDU OB Elbers ohne Ausschreibung und ohne politischen Beschluss auf diese Gastprofessur gesetzt wurde. Wenn die Stadt der Meinung ist, dass sie in einem bestimmten Bereich eine Professur finanzieren sollte, dann muss das politisch beschlossen und die Besetzung ausgeschrieben werden. Wir waren seinerzeit dagegen, dass Falk vom CDU Oberbürgermeister Elbers einfach so eingesetzt wurde. Und wir sind jetzt dagegen, dass der SPD Oberbürgermeister Geisel die befristete Professur heute einfach so verlängern möchte.

Was gibt es jetzt zu entscheiden?

Wie gesagt, der Start war 2013 nicht ok. Trotzdem haben wir bei den Haushaltsberatungen 2015 zugestimmt, die Professur nochmal um zwei Jahre zu verlängern, da Herrn Falk insgesamt vier Jahre versprochen worden waren. Es war unstrittig, dass die Professur zum 30.09.2017 endet. Die Stadt hat auch nur noch bis dahin Geld in den aktuellen Kulturhaushalt 2017 eingestellt. Den Kulturpolitiker*innen der Ampel von SPD, GRÜNEN und FDP und der Kulturverwaltung war dies klar. Erst auf Weisung durch Oberbürgermeister Geisel kam die Verlängerung der befristeten Professur wieder in die Diskussion. Die Entscheidung wurde im Kulturausschuss am 30.03.2017 vertagt.