GRÜNE für neue Bibliothek – aber mit solider Planung für das „KAP1“

Die GRÜNEN unterstützen eine neue, moderne und deutlich größere Bibliothek am Konrad-Adenauer-Platz 1. Die Vorlage der Verwaltung enthält anderthalb Jahre nach dem ersten Beschluss aber immer noch offene Fragen, Nachteile und große Risiken:

  • Das Theatermuseum wird eher abgewickelt als neu ausgerichtet.
  • Die günstigen Räume des FFT an der Jahnstraße sollen aufgegeben werden.
  • Die Kostenschätzungen sind so unsicher und riskant, dass hier der nächste Aquazoo droht.

Theatermuseum modernisieren, nicht abwickeln

Das Theatermuseum muss im KAP1 sichtbar und wahrnehmbar sein, dann gewinnt es durch den Umzug. Es muss keine Dauerausstellung haben, aber entsprechend dem Konzept „Dumont-Lindemann-Zentrum für Darstellende Kunst“ erlebbar und partizipativ sein (Verwaltungsvorlage im Kulturausschuss am 12.05.2016).

Dafür sollte ein Schaudepot ermöglicht werden, das Teile der Sammlung weiterhin zugänglich macht. Nur so ist die Arbeit des Zentrums sichtbar und die pädagogische Arbeit sinnvoll. Die aktuellen Pläne reduzieren das Theatermuseum aber auf Depotflächen, Bibliothek/Freihandbestand und Arbeitsplätze.

Jahnstraße als kreativen Ort erhalten

Für das Untergeschoss hat die Stadt ein mietfreies Dauernutzungsrecht als Theater bis 2074! Es gibt Überlegungen des Eigentümers, dort ein Design Hotel zu errichten, das gut zur Nutzung durch FFT und Freie Szene passen und einen neuen kreativen Ort ermöglichen würde. Anstatt die mietfreien Proberäume auf der Jahnstraße zu schließen, sollten teurere Probebühnen aufgeben werden.

Kosten und Risiken vor der Entscheidung begrenzen

Wir müssen aus dem Planungsdebakel mit dem anschließenden Kostenfiasko des Aquazoos lernen! Wir benötigen belastbare Zahlen, die aber zu mehreren Elementen der Planung noch nicht vorliegen:

  • Die Bühne für das FFT im KAP1 ist ein doppeltes Kostenrisiko: sie ist ein Spezialbau in einem Bestandsgebäude. Es gibt für dieses Projekt keine Vergleichswerte oder Referenzen.
  • Die Qualität der Kostenschätzung erfüllt nicht die Vorgaben der Haushaltsverordnung. Sie ist zu unsicher, als dass die Stadt auf dieser Basis Geld in den Haushalt einstellen dürfte. Trotzdem soll der Rat jetzt schon das Projekt KAP1 definitiv beschließen. Wenn dann in einigen Monaten eine deutlich höhere Kostenberechnung käme, wäre der Aufschrei groß, der Plan aber nicht mehr zu ändern.
  • Sanierung Bertha-von-Suttner-Platz: um die Gebäude anschließend u.a. für die VHS nutzen zu können, gibt es nur eine Angabe in Millionen Euro aber keine Information, auf welcher Basis dies geschätzt ist.
  • Die Nachnutzungen diverser Standorte sind Kernpunkte der Wirtschaftlichkeitsberechnung. Es liegen aber keine schlüssigen Begründungen für die angenommenen Werte und die zu Grunde liegenden Konzepte vor. Beispielsweise zum Hofgärtnerhaus (kein Konzept, keine fundierte Schätzung) und zum Merowinger Platz (die städtische Tochter GED braucht Nachmieter).