Madeleine Raabe

Praktikantin vom 12. Februar 2013 bis zum 05. April 2013Madeleine Raabe

Meine Entscheidung für das Praktikum in der GRÜNEN Ratsfraktion

Die Entscheidung, mich bei der GRÜNEN Ratsfraktion für ein Praktikum zu bewerben, fiel mir sehr leicht. Ich sympathisiere schon lange mit der Partei und bin der Meinung, dass man der Politik und den Politikerinnen und Politikern nicht ständig nur mit Gemecker begegnen sollte. Sich selber eine Meinung zu bilden hilft dabei sehr.

Und weshalb in der Kommunalpolitik? Auch die Frage ist leicht zu beantworten. Während des Studiums ist man immer sehr damit beschäftigt, „über den Tellerrand“ zu schauen. Sprachen lernen, Seminare zu Internationalen Beziehungen besuchen, Auslandssemester akribisch planen. Obwohl das alles sehr viel Spaß macht, vergisst man dabei doch häufig, was sich eigentlich auf dem Teller befindet, der vor einem liegt. Genau das möchte ich nicht, und deshalb wollte ich mir die Kommunalpolitik ansehen.

Der Praktikumsalltag –  Arbeitstag 1 bis Arbeitstag 37

Zuerst einmal möchte ich hervorheben, dass das Team der RatsfraktionsmitarbeiterInnen mir den Start wirklich mehr als leicht gemacht haben. Ich habe mich sofort am ersten Tag wohl gefühlt und das Gefühl ist auch bis zum Ende nicht gewichen. Das Arbeitsklima ist sehr kollegial und mir wurde das Gefühl gegeben, dass ich auch als Praktikantin eine vollwertige Mitarbeiterin bin.

Um zu großen Ausschweifungen aus dem Weg zu gehen, beschränke ich mich in der Beschreibung meiner Aufgaben auf die Hauptaufgaben. In Wirklichkeit waren die Aufgabengebiete noch breiter gefächert.

Ein typischer Arbeitstag begann damit, dass wir PraktikantInnen den Pressespiegel erstellen. Je nach Presselage nahm das einige Zeit in Anspruch, war aber in jedem Falle zu bewältigen. Zwischendrin gab es immer eine kleine Bürobesprechung, bei der die Geschäftsführerin Miriam Koch mit den ReferentInnen und uns die wichtigsten Punkte des Tages durchgegangen ist. Hierbei wurden dann auch häufig den PraktikantInnen die Aufgaben des Tages zugeteilt, die von kleineren Rechercheaufgaben bis zur Erstellung von Anfragen und Anträgen reichten.

Als politisches Mittel wird den Parteien die Möglichkeit gegeben, in Ausschüssen und Ratssitzungen Anfragen und Anträge zu erstellen. Mithilfe von Anfragen möchte man von der Verwaltung Antworten zu einem bestimmten Thema erhalten, das man momentan für politisch relevant hält. Mithilfe dieser Anfragen betreibt man Agenda- Setting, also man holt bestimmte Themen (zurück) auf die politische Tagesordnung. Die GRÜNEN stellen im Verhältnis recht viele Anfragen, und es kommt nach Stellen einer Anfrage häufig zu Diskussionen zwischen den beiden Koalitionsfronten.

Bei Anträgen wiederum wird, wie der Name schon sagt, ein Antrag gestellt, der danach zur Abstimmung freigegeben wird. Hierbei muss man leider sagen, dass die Mehrheitseigner in Düsseldorf auch bei wirklich sinnvollen Anträgen dazu neigen, diesen einfach aus Prinzip abzulehnen. Der Frustrationsgrad auf Oppositionsseite ist dadurch teilweise sehr hoch.
Uns PraktikantInnen wird die Möglichkeit gegeben, selber einige dieser Anfragen und Anträge zu verfassen. In meiner Zeit bei der Ratsfraktion habe ich mit Hilfe der oder des jeweiligen Zuständigen (jede/r Referent/in ist für andere Ausschüsse zuständig) mehrere Anfragen geschrieben und habe für die Ratssitzung sogar einen Änderungsantrag mitverfassen dürfen.

Neben diesen Aufgaben durfte ich mit Hilfe von Miriam auch Pressemitteilungen schreiben und hatte die Möglichkeit, im Newsletter nach der Ratssitzung einen eigenen Kommentar zu veröffentlichen.

Häufig habe ich mittags auch Ausschüsse besucht, die besonders dann sehr spannend waren, wenn dort die Anfragen beantwortet wurden, die ich selber verfasst habe. Aber auch wenn das nicht der Fall war, habe ich den politischen Diskurs in den jeweiligen Ausschüssen gerne und mit Interesse verfolgt.

Zum Schluss

Die Praktikumszeit, die ich in der GRÜNEN Ratsfraktion verbracht habe, hat sich sowohl fachlich, inhaltlich, als auch persönlich sehr gelohnt. Da ich so viel von der Arbeit mitbekommen habe und stark in die Aufgaben eingebunden wurde, konnte ich Einblicke in die Politikprozesse einer Stadt bekommen, die ich in der Uni so nicht bekommen hätte. Durch Lob und konstruktive Kritik der MitarbeiterInnen konnte ich meine Arbeit in der dort verbrachten Zeit verbessern und beschleunigen.

Allen zukünftigen Praktikantinnen und Praktikanten wünsche ich viel Erfolg und Spaß in der Ratsfraktion!