Mobilität neu denken, mit neuer Energie

Mobilität neu denken - mit neuer Energie
Podiumsdiskussion zur Mobilitäts- und Energiewende der GRÜNEN Düsseldorf im Theatermuseum

Update 12.02.2017
Vielen Dank an alle Teilnehmenden auf dem Podium und im Publikum. Es war eine spannende und aufschlussreiche Diskussion. Es gibt noch viel zu tun, soviel steht fest. Deutlich wurde aber auch: Wir haben einen Plan und es gibt viele Akteure, die unsere Ziele mittragen.

***

Mobilität neu denken - mit neuer Energie

Mobilitätswende und Energiewende – wie geht das zusammen?

Wir wollen die Energiewende und wir wollen die Mobilitätswende. Und wir wollen, dass für die Bürger*innen und die heimische Wirtschaft die Wende möglich ist. Am Montag, 6. Februar 2017 um 19:30 Uhr wollen wir das im Theatermuseum (Jägerhofstr. 1, Düsseldorf Pempelfort) diskutieren.

Wir freuen uns auf unsere Diskussionsteilnehmer*innen:

  • Wibke Brems, Sprecherin für Energie- und Klimapolitik der Landtagsfraktion NRW von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
  • Arndt Klocke, Sprecher für Verkehr, Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung der Landtagsfraktion NRW von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Vorsitzender im Ausschuss für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie
  • Dr. Ulrich Biedendorf, Geschäftsführer der Abteilung Handel, Dienstleistungen, Regionalwirtschaft und Verkehr der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf
  • Martin Giehl, Sonderbeauftragter Smart City der Landeshauptstadt Düsseldorf und Prokurist der Stadtwerke Düsseldorf AG
  • Juan Cava Marin, Leiter Unternehmenskommunikation und Prokurist der Stadtwerke Düsseldorf AG

Die Moderation übernimmt Norbert Czerwinski, Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion in Düsseldorf und verkehrspolitischer Sprecher.

Der Eintritt ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Es besteht Handlungsbedarf – auch in Düsseldorf

Im letzten Jahr gingen erneut Meldungen durch die Presse, dass die Belastungen durch Autoabgase regelmäßig Spitzenwerte in Düsseldorf erreichen. Gerade auf Haupteinfallschneisen wie der Corneliusstraße oder der Dorotheenstraße auf dem innerstädtischen Lastring, liegen die Spitzenwerte an Stickoxiden, NOX, deutlich über den gesetzlichen Grenzwerten und stellen somit eine gesundheitliche Gefährdung der Düsseldorfer*innen dar.

Da liegt der Impuls nahe, das Verkehrsaufkommen mit auch radikalen Maßnahmen einzudämmen, um die Anwohner*innen zu schützen.

Gleichzeitig ist es aber für viele Wirtschaftsbetriebe unausweichlich, flexibel in Düsseldorf Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner zu erreichen. Zum Beispiel ein Klempner, der in der Innenstadt einen Auftrag ausführen soll, muss die Möglichkeit haben, mit seinem Werkzeug und Material in die Innenstadt zu fahren.

Also zieht eine*r den Kürzeren? Genau das – davon sind wir überzeugt – muss nicht sein.

Wir haben es ins Landtagswahlprogramm geschrieben:

Wir GRÜNE wollen eine emissionsfreie Mobilität. Und wir GRÜNE wollen den Kohleausstieg. Beide Ziele berühren GRÜNE Kernthemen und sind wichtige Bausteine zu einer zukunftsfähigen Entwicklung unseres Landes. Getreu dem Motto: Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt, wollen wir erreichen, dass unsere Kinder und Enkelkinder auch in 50, 100 oder mehr Jahren eine gesunde und funktionierende Natur und Landschaft vorfinden, damit auch sie ein lebenswertes Leben leben können.

Damit wir dieses Ziel erreichen, ist der Klimaschutz unverzichtbar. Nur, wenn es uns gelingt, die Erderwärmung zu stoppen und bei deutlich unter 2 Grad zu beschränken, haben wir eine Chance, in NRW, Deutschland und weltweit Landschaften und Arten zu erhalten, die eine gesunde Natur ausmachen. Und die Zeit drängt. Anton Hofreiter hat es bei seinem Besuch bei uns im November es treffend formuliert: „Mit einem steigenden Meeresspiegel kannst Du nicht verhandeln.“ Mit extremen Wetterlagen ebenso wenig.

Neue Mobilität

Deswegen haben wir uns zum Ziel gesetzt, in NRW voranzugehen. Mobilität soll emissionsfrei sein, möglichst bald und möglichst vollständig. Das bedeutet: weniger motorisierter Individualverkehr, vor allem in stark belasteten Bereichen, mehr ÖPNV, aber mit E-Mobilität, oder anderen alternativen Antriebsarten betrieben. Gerade in Ballungsräumen und für kurze Strecken brauchen wir gut ausgebaute Radwege, die auch eine zunehmende Zahl von Radfahrer*innen sicher zum Ziel führen.

Neue Energieerzeugung

Gleichzeitig bedeutet das, von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Quellen umzusteigen. In NRW und besonders in unserer Region ist dabei die Braunkohle im Fokus. Die Energiebilanz ist schlecht, die Emissionen sind hoch. Trotz immer weiter verbesserter Filter- und Aufbereitungssysteme bleibt die Verstromung von Braunkohle eine umweltschädliche Technologie. Hinzu kommt der enorme Landschaftsverbrauch. Lebens- und Naturräume gehen unwiederbringlich verloren. Bergschäden in der Niederrheinischen Bucht sind eine bekanntes und drängendes Problem und verursachen, wahrscheinlich noch viele Jahre nach dem Ende des Abbaus auch wirtschaftliche Folgeschäden, die die Bewohner*innen manchmal hart und existenziell treffen. Der Grundwasserspiegel wird noch viele Jahre durch aufwendige Pumpensysteme künstlich angehoben werden müssen, selbst wenn das letzte Tagebauloch geschlossen ist.

Deswegen wollen wir GRÜNE schnell und dennoch überlegt, spätestens jedoch in 20 Jahren, den Kohleabbau und die Kohleverstromung beenden.

Das Problem ist drängend

Und jetzt? Kein Strom aus Kohle und E-Mobilität. Ein Blick auf die Grafik macht deutlich, wie drängend das Problem ist.

Primärenergieverbrauch in NRW
Quelle: Energieagentur NRW

2012 machten fossile Energieträger den überwiegenden Anteil am Energieverbrauch aus. Wie die Grafik eindrucksvoll zeigt, wird das Verhältnis beim Blick auf den Primärenergieverbrauch, der neben der Stromerzeugung auch den Energieverbrauch für Mobilität, also Kraftstoffe, und Wärme mit einschließt, erschreckend. Wir leben auf Pump und erzeugen dabei jede Menge Emissionen, die unsere Luftqualität verschlechtern, Menschen krank machen und zum Treibhauseffekt beitragen.

Wie geht es nun weiter? Das möchten wir am 6. Februar gemeinsam diskutieren!