Olympia-Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ – Olympia-Bewerbung nur mit Unterstützung der Bürger*innen

11.10.2018

An Oberbürgermeister
Thomas Geisel

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Geisel,

die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und FDP bittet Sie, diesen Änderungsantrag zur Vorlage 52/ 47/2018 auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 11.10.2018 zu nehmen und zur Abstimmung zu bringen.

Der Rat begrüßt die Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ und beauftragt die Verwaltung,

  • die weitere Konkretisierung des Projekts zu unterstützen.
  • im Rahmen des Projekts auf eine zeitnahe Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hinsichtlich einer Deutschen Bewerbung 2032 zu drängen.

Sofern sich der DOSB für eine Deutsche Bewerbung entscheidet, müssen die Bürger*innen in Düsseldorf und in der gesamten Region in einem Referendum darüber abstimmen, ob sich die Rhein-Ruhr-Region bewerben soll. Dazu

  • müssen alle offenen Punkte geklärt werden, insbesondere die Standorte des Olympischen Dorfes und des Leichtathletikstadions.
  • müssen alle Pläne, Auswirkungen und Kosten unabhängig geprüft werden. Dabei sind auch die Bedingungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die temporären Bauten und Umbauten, sowie die nötigen Sanierungen und Anpassungen in den bestehenden Sportstätten zu berücksichtigen.

Sofern das Referendum erfolgreich ist und sich die Region offiziell bewirbt, sollen in Düsseldorf auch weitere Sportfördermaßnahmen im Schul- und Breitensport entwickelt und finanziert werden.

Sachdarstellung
Die Idee „Rhein Ruhr City 2032“ bietet interessante Ansätze und hat neue Debatten über die regionale Zusammenarbeit ausgelöst. Für die grundsätzliche Unterstützung einer Bewerbung ist es allerdings noch viel zu früh. Noch hat sich der DOSB nicht zu einer Deutschen Bewerbung entschieden. Noch sind wesentliche Bausteine wie das Olympische Dorf und das Leichtathletikstadion unklar.

Der entscheidende Schritt vor einer Bewerbung muss ohnehin ein Referendum in allen beteiligten Städten sein. Vorher ist eine pauschale Unterstützung der Initiative „RRC“ und der Bewerbung nicht angebracht. Ebenso sollte es nicht Aufgabe des Projektbüros der Stadtverwaltung sein, „weitere Argumente für eine Bewerbung aus allen Bereichen der Düsseldorfer Stadtgesellschaft“ zu identifizieren und kommunizieren. Die gescheiterten Olympia-Bewerbungen in Hamburg und München haben gezeigt, dass dieses Großereignis und das Handeln des IOC von den Bürger*innen kritisch und kontrovers diskutiert werden. Die Stadtverwaltung und der Stadtrat sollten sich daher nicht auf die Bewerbung der Idee beschränken, sondern sie ebenso differenziert behandeln.

Sofern sich Düsseldorf als Teil der Region für die Austragung der Olympischen Spiele bewirbt, sollte auch der Schul- und Breitensport in unserer Stadt weiter gestärkt werden. Entsprechende Konzepte sind dann zu entwickeln und zu finanzieren.

Mit freundlichen Grüßen

Angela Hebeler                                              Norbert Czerwinski

Markus Raub                                                  Manfred Neuenhaus