Sanierung Schauspielhaus

17. November 2016

An
Oberbürgermeister
Thomas Geisel

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Geisel,

die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und  SPD bitten Sie, folgenden Ergänzungsantrag zur Vorlage 41/ 116/2016-1 Sanierung des Düsseldorfer Schauspielhauses am Gustaf-Gründgens-Platz auf die Tagesordnung zu nehmen und zur Abstimmung zu bringen (Ergänzungen in fett):

1.  Der Rat der Stadt beschließt, den Zuschuss an die Neue Schauspiel GmbH für die Sanierung der technischen Gebäudeausstattung um 4.848.132 EUR gemäß Meldung zum Veränderungsverzeichnis zum Haushaltsplanentwurf 2017 zu erhöhen.

2.  Der Rat beauftragt die Verwaltung mit der Planung der Sanierung von Dach und Fassade des Gebäudes am Gustaf-Gründgens-Platz und beschließt, dafür Planungsmittel in Höhe von 750.000 EUR zur Herbeiführung eines Ausführungs- und Finanzierungsbeschlusses (Planung und Kostenberechnung) über das Veränderungsverzeichnis zum Haushaltsplanentwurf 2017 bereitzustellen. Das notwendige Vergabeverfahren für die Beauftragungen soll schnellst möglich durchgeführt werden.

3.  Der  Rat  bittet  den  Aufsichtsrat  der  Neuen  Schauspielgesellschaft mbH,  den  Auftrag  für  die  in  der  laufenden  Maßnahme  installierte Projektsteuerung  bei  einer eventuellen Erweiterung der für den Spielbetrieb notwendigen Sanierungsleistungen im Sinne einer Gesamtprojektsteuerung zu erweitern. Hierbei ist insbesondere zu beachten:

  • Koordination der laufenden und notwendigen Maßnahmen.
  • Überwachung der Gesamtprojektziele, insbesondere hinsichtlich der Fertigstellungstermine und der Kosten.
  • Zusammenstellung und Bewertung aller Informationen über den Zustand des Gebäudes;  Schaffung  von  Transparenz  über  alle  notwendigen  Maßnahmen und Vorschlag zur Priorisierung; Erläuterung der Ergebnisse gegenüber den zuständigen Gremien von GmbH und Stadt.

4. Der  Rat  beauftragt  die  Verwaltung,  gemeinsam  mit der  Neuen  Schauspielgesellschaft mbH die Realisierung von zusätzlichen, für den unmittelbaren Spielbetrieb nicht notwendigen Maßnahmen, durch eine Finanzierung durch bürgerschaftliches Engagement  zu  ermöglichen.  Ein  entsprechendes  Konzept  soll  den  zuständigen Gremien von GmbH und Stadt vorgestellt werden.

Begründung
Die geteilte Zuständigkeit zwischen Dach und Fach (Stadt) und dem Rest (GmbH) erschwert eine  übergreifende,  vorausschauende  Analyse,  Planung  und  Unterhaltung.  Die  laufende TGA-Sanierung sowie die kommende Sanierung von Dachund Fassade müssen aber optimal aufeinander abgestimmt werden, um die Schließungszeit nicht weiter zu verlängern und die Kosten zu kontrollieren. Dazu ist eine gemeinsame, professionelle Projektsteuerung nötig. Diese Steuerung muss außerdem sicherstellen, dass die aktuelle Schließungszeit für alle notwendigen Maßnahmen am und im Gebäude genutzt wird. Es ist unbedingt zu vermeiden, dass nach der Wiedereröffnung weiterer Sanierungen für den Betrieb des Hauses notwendig werden. Vielmehr braucht das Schauspielhaus nach den Schließungen 2010-11 und aktuell seit 2016 – zumindest baulich – Ruhe.

Darüber hinaus gibt es Vorschläge, die das Haus über den für den Spielbetrieb notwendigen Zustand hinaus aufwerten würd. Gleichzeitig zeichnet sich innerhalb der Düsseldorfer Bürgerschaft ein großes Interesse an der Sanierung des Hauses und an der privaten Unterstützung bei dieser Aufgabe ab. Unsere Fraktionen sind  der Auffassung, dass die Grundsanierung des Hauses Aufgabe der Stadt und der GmbH ist  und von diesen auch gestemmt werden kann. Darüber hinaus gehende Maßnahmen sind auch aus unserer Sicht wünschenswert, können aufgrund der finanziellen Situation der Stadt sowie der zahlreichen anstehenden Sanierungsaufgaben bei Schulen, Bädern und Kulturgebäuden nicht ohne weiteres aus der Stadtkasse dargestellt werden. Daher ist ein Konzept zur Realisierung dieser Maßnahmen  durch  bürgerschaftliches  Engagement,  finanziert beispielsweise  durch  Spenden oder durch Zuwendungen von Stiftungen, erstrebenswert.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Czerwinski               Markus Raub