Schuleingangsuntersuchungen in Düsseldorf

19. Juni 2018

Antworten der Verwaltung

An den
Vorsitzenden des Schulausschusses
Ratsherrn Wolfgang Scheffler

Sehr geehrter Herr Scheffler,

die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der Sitzung am 19.06.2018 zu nehmen, durch die Verwaltung beantworten zu lassen und dem Jugendhilfeausschuss und dem Ausschuss für Gesundheit und Soziales zur Kenntnis zu geben:

  1. Haben neu einzuschulende Kinder in Düsseldorf in den letzten drei Jahren die Schuleingangsuntersuchung vor Schulbeginn nicht oder nur teilweise wahrgenommen und konnten daher nicht auf ihre Schulreife hin untersucht werden? Falls ja – wie viele (bitte differenzieren nach Jahren und Gründen)?
  2. Wie erfolgt für anderssprachige Mitbürger*innen / Eltern die Information über die Schuleingangsuntersuchung bzw. de Einladung zur Schuleingangsuntersuchung – gibt es Hindernisse wie beispielweise Sprachbarrieren oder Verständnisprobleme über Sinn und Zweck der Untersuchung? Falls ja, wie wird dem Problem seitens der Stadt entgegengewirkt?
  3. Der Bericht „Schulanfänger 2011“ [am 08.05.2012 im Jugendhilfeausschuss, am 12.06.2012 im Schulausschuss, am 16.06.2012 im Ausschuss für Gesundheit und Soziales] stellte die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen in Düsseldorf dar und schilderte die Maßnahmen der Verwaltung gegen individuelle und sozialräumliche Fehlentwicklungen. Plant das Gesundheitsamt eine Neuauflage dieses Berichtet – falls ja, wann?

Sachdarstellung
Schuleingangsuntersuchungen sind in Nordrhein-Westfalen – wie in den meisten Bundesländern – eine Aufgabe des Gesundheitsamtes: alle Kinder eines Jahrganges werden vor Schuleintritt durch Ärzt*innen des Gesundheitsamtes untersucht. So kann der Entwicklungs- und Gesundheitszustand der Kinder festgestellt und gegebenenfalls sprachlichen und motorischen Fehlentwicklungen sowie gesundheitlichen Beeinträchtigungen entgegengewirkt werden.

Im Schuljahr 2014 kam es in Düsseldorf zu großen Lücken bezüglich des Gesundheits-Checks. Von rund 5.300 Erstklässlern hatten etwa 800 Kinder bis zum Schulbeginn die Schuleingangsuntersuchung (noch) nicht wahrgenommen (Artikel der Rheinischen Post vom 21.08.2014). Durch das Gesundheitsamt wurde dies mit „personellen Engpässen über mehrere Monate“ erklärt.

Bei anderssprachigen Eltern kann es zu Problemen bezüglich der Kommunikation zur Schuleingangsuntersuchung kommen. Sprachbarrieren können dazu führen, dass es Eltern an dem Verstehen von und dem Verständnis für die Notwendigkeit der Schuleingangsuntersuchung fehlt, sodass sie ihre Kinder nicht untersuchen lassen (können).

Mit freundlichen Grüßen

Clara Gerlach                       Wolfgang Scheffler                             Christine Seidel