Durchführung zusätzlicher Corona-Tests

8. Mai 2020

Ergänzungsantrag der Ratsfraktion von CDU, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Vorlage AGS/028/2020 Antrag der CDU-Fraktion „Durchführung zusätzlicher Corona-Tests bei Menschen, die Umgang mit Risikogruppen haben“

Herrn
Andreas-Paul Stieber
Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Soziales

Sehr geehrter Herr Stieber,

im Namen der Fraktionen von CDU, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bitten wir Sie, folgenden Ergänzungsantrag auf die Tagesordnung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales am 08. Mai 2020 zu setzen und zur Abstimmung zu bringen:

Der Ausschuss für Gesundheit und Soziales beauftragt die Verwaltung, für die Durchführung zusätzlicher Tests auf den Coronavirus COVID-19 beziehungsweise eventuell spezifische Antikörper ein stadtweites Konzept samt Kostenschätzung zu erstellen, damit die in Düsseldorf vorhandene Testkapazität von 800 pro Tag vollständig ausgenutzt und ggfs. ausgeweitet werden kann. Hierzu sollen auch die Kassenärztliche Vereinigung und der Verband der Betriebs- und Werksärzte einbezogen werden.

Neben den Personen mit Symptomen einer COVID-19 Infektion und deren Kontaktpersonen der Kategorie 1 soll der Schwerpunkt nach Absprache mit den jeweiligen Arbeitgebern und zuständigen Verantwortlichen hierbei auf der Testung von Beschäftigten (z. B. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der ambulanten und stationären Pflege), die regelmäßig Kontakt zu Hochrisiko-Gruppen haben, liegen.

Ebenfalls im ersten Schritt sollen sowohl Flüchtlingsunterkünfte als auch die Angehörigen von Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen mit einbezogen werden. Darüber hinaus sollen die Tests perspektivisch auf Menschen in Berufen mit direktem Kundenkontakt erweitert werden.

Als vordringlich sehen wir zum Beispiel folgende Berufsgruppen an: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Düsseldorfer Schulen (nach Absprache mit dem Land NRW), in Kindertagesstätten und der Kindertagespflege.

Im Weiteren sollen durch repräsentative Stichproben (in einer möglichen Zusammenarbeit mit der Uniklinik) Grundlagen zum Aufbau einer späteren wissenschaftlichen Auswertung geschaffen werden.

Eine entsprechende Beschlussvorlage ist zur Ratssitzung am 14. Mai vorzulegen..

Sachdarstellung
Die Einbeziehung der Berufsverbände und der Kassenärztlichen Vereinigung verbessert die Qualität des Konzeptes und erhöht die Effizienz bei der Auswahl der zu testenden Personen. Dies würde in einer Art „Momentaufnahme“ die Personal-Planungssicherheit in systemrelevanten Berufsgruppen erhöhen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sind in besonderem Maße durch das Corona-Virus gefährdet. Durch die Testung von Pflegepersonal und Angehörigen kann die Sicherheit dieser Hochrisiko-Gruppe verbessert werden.

Für die Ermöglichung eines kontinuierlichen Weges zu einem normalen Alltag müssen erfolgte Maßnahmen in einem definierten zeitlichen Abstand evaluiert und untersucht werden. Für eine derartige wissenschaftliche Untersuchung sollte eine Kooperation mit Experten, z. B. der Uniklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, geplant und durchgeführt werden. Zur Co-Finanzierung sind entsprechende Fördergelder zu akquirieren und die Landesregierung ist entsprechend einzubeziehen..

Mit freundlichen Grüßen

Dagmar von Dahlen               Dr. Christine Rachner               Angela Hebeler