Bericht von der BV 1 Sitzung vom 09.09.2016

„Die BV 1 ist ein befriedeter Bezirk“

Die Aussage Herrn Lauterbachs vom Gartenamt mag ja in Bezug auf das Jagdrecht in unserem Bezirk stimmen, der Stimmung während der BV 1 Sitzung am 09.09.2016 trug es nicht durchweg Rechnung. Der Tagesordnungspunkt, zu dem Herr Lauterbach das Jagdrecht zitierte bezog sich auf den Spee’schen Graben, auf dessen Halbinsel die Kanadagänse das Gras nicht wachsen lassen, indem sie es abfressen. Die Population der Gänse ist inzwischen zu groß, allerdings gibt es noch kein Konzept zur Gegensteuerung. Da wir ein befriedeter Bezirk sind, können sie nicht gejagt werden. Andere Lösungen müssen gefunden werden, zum Beispiel ein besser geeignetes Gras.

Das wir am Spee’schen Graben möglichst nichts ändern, wollte eine Gruppe von Anwohner*innen der Poststraße erreichen. Wie groß diese Gruppe ist, die den Spee’schen Graben als ihren Vorgarten betrachtet, war nicht deutlich. Eine Vertreterin kontaktierte im Vorfeld einzelne Politiker*innen und bedachte sie vorwurfsvoll mit ihrer Einstellung zu den geplanten Änderungen. Die Sorge der Anwohner*innen ist es, das sich durch eine schönere Gestaltung, Jugendliche und Wohnungslose dort vermehrt aufhalten. Deshalb sollten am besten keine Bänke dort aufgestellt werden. Wir konnten aber den Entwürfen, die an die ursprünglichen Gestaltungsideen von Herrn Weyhe angelehnt sind, gut zustimmen. Der Park wird lichter, Gesträuch, welches Teilweise sehr groß geworden ist, wird zurück geschnitten und weitere Bäume werden gepflanzt. Neben neuen Wegen wird es auch neue Bänke geben.

Begonnen hatte die Sitzung mit einer Vorstellung der geplanten Aktionen des „Grand Depart – Race am Rhein“, so im Vorfeld dem Jedermannrennen am 18.09.2016. Uns wurden die Streckenabschnitte vorgestellt und auch die Zeiträume, in denen die betroffenen Straßen gesperrt sind (nähere Infos: www.alltours-raceamrhein.de ). Die Aktionen sind interessant und machen tatsächlich Lust auf dieses Sportereignis. Ärgerlich ist nur, dass erst ein paar Tage vorher die Haushalte über Postwurfsendungen über die massiven Sperrungen informiert werden.

Der Siegerentwurf für die Bebauung der Hartkortstraße lag uns vor. Hier werden vor allem Hotels gebaut. Die vier Gebäude sollen in der Ausstattung jeweils vier Sterne, drei Sterne und zwei Sterne haben. Das vierte kleinere Gebäude ist dann für das studentische Wohnen vorgesehen, ohne Angabe von Sternen. Wir erinnerten noch einmal an den geschlossenen Südtunnel im Bahnhofsgebäude. Der Investor ist wohl durchaus willig, diesen als Radtunnel einzuplanen, die Bahn AG lässt sich wohl nicht darauf ein.

Das Studentenwerk wird an der Rather Straße eine Studentenwohnanlage errichten, diesem haben wir natürlich zugestimmt. Insgesamt sollen 230 Wohnplätze in 192 Einzelappartements und 19 Zweierappartements entstehen.

Einen weiteren Part hatte Herr Lauterbach zum Golzheimer Friedhof. In der letzten Sitzung hatten wir als Kooperation (SPD, Grüne und Linke) auf die Initiative des Vereins „Der Golzheimer Friedhof soll leben e.V.“ beantragt, das ein Grabmal eines 1848 gefallen adligen Polen versetzt wird und in diesem Zusammenhang eine Gedenktafel aufgestellt wird, die an diesen Part der Düsseldorfer Geschichte erinnert. Weil in der Sitzung vor der Sommerpause dann Irritationen auftraten über Umfang des Denkmalschutzes dieses Parks und die Einstellung des Gartenamtes dazu, haben wir dann Beratungsbedarf bei unserem eigenen Antrag gestellt. Nun stand er also wieder auf der Tagesordnung und wir bekamen die historischen Hintergründe des ehemaligen Friedhofs dargestellt. Und das Gartenamt empfahl uns, unserem Antrag zu zustimmen. Das tat dann auch die CDU, wollte allerdings demnächst auch Teil der Antragstellenden sein und war entsprechend ungehalten. Doch um der Sache willen stimmten sie dafür!

Bei der Kommentierung der Liste der Anträge und Beschlüsse der BV 1 des letzten Jahres und was aus ihnen geworden ist, hatte die FDP die Gelegenheit, ihr Lieblingsthema Rochusmarkt zu erwähnen. Allerdings fiel ihr anderes Stichwort, Schwanenmarkt nicht, eigentümlich…

In der Abschlussrunde stellte sich die BV 1 ebenfalls nicht als befriedeter Bezirk dar. Um die Diskussion der eigenen Anträge färbte sich die Stimmung dann wieder aggressiver, gut das die Jagd hier nicht erlaubt ist.

Annette Klinke