Geplante Bauvorhaben der Diakonie südlich Zeppenheimer Weg – Am Himgesberg

Die Kaiserswerther Diakonie beabsichtigt (nach Schätzung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) südlich des Zeppenheimer Weges verschiedene Gebäude zu errichten, darunter rund 300 Wohnungen vorrangig für Mitarbeiter*innen, Studierende / Auszubildende und als Einrichtungen der Altenpflege und des Klinikbetriebs. Hinzukommen (ebenfalls nach unserer Schätzung) rund 350 Wohnungen für den freien Wohnungsmarkt – Position von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zum geplanten Bauvorhaben.

Position der GRÜNEN in der Bezirksvertretung 5 zur Planung der Diakonie, südlicher Zeppenheimer Weg – am Himgesberg
Für die Flächen südlich des Zeppenheimer Weges besteht kein Baurecht. Dieses muss erst durch den Rat der Stadt Düsseldorf geschaffen werden, in Form eines Bebauungsplans. Der Erarbeitung eines Bebauungsplans durch die Verwaltung wird ein städtebaulicher Wettbewerb vorgeschaltet. Die Bezirksvertretung 5 wird vor der Entscheidung des Stadtrates aktuell zum Wettbewerb und später zum Bebauungsplan angehört.

Die Kaiserswerther Diakonie (KD) ist ein historisch in Kaiserswerth und aus Kaiserswerth heraus gewachsenes Unternehmen, das in der Gesundheitswirtschaft, in Alten- und Jugendorientieren sozialen Dienstleistungen und in der Ausbildung und Hochschulbildung tätig ist. Die KD beschäftigt rund 2.500 Menschen und bildet 1.900 Studierende in verschiedenen Erziehungs- und Gesundheitsberufen aus. Ohne die Kaiserswerther Diakonie wäre der Ort Kaiserswerth, wie der gesamte Norden, ein anderes Stück Düsseldorf.

Die Kaiserswerther Diakonie beabsichtigt nun (nach Schätzung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) südlich des Zeppenheimer Weges verschiedene Gebäude zu errichten, darunter rund 300 Wohnungen vorrangig für Mitarbeiter*innen, Studierende/Auszubildende und als Einrichtungen der Altenpflege und des Klinikbetriebs. Hinzukommen (ebenfalls nach unserer Schätzung) rund 350 Wohnungen für den freien Wohnungsmarkt.

So sehr der Düsseldorfer Norden von den Angeboten der KD als Arbeitgeber und Dienstleister im Gesundheits- und Sozialwesen profitiert, so sehr kann die weitere Expansion der KD nur in gegenseitiger Rücksichtnahme mit der Nachbarschaft und ökologischer Verträglichkeit erfolgen. Für uns Grüne in der Bezirksvertretung 5 heißt das konkret:

Ökologie
Die ehemaligen Baggerseen südlich des Plangebietes sind wertvolle Lebensräume für Vögel, Amphibien, Fledermäuse und Insekten. Diese Naturräume sind Wiedergutmachung für die Natur, weil sie dort jahrelang durch die Ausgrabung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sie sind auch Wiedergutmachung für die Entnahme von Sand und Kies, also der natürlichen Bodenschätze. Der Auslobungstext zum Wettbewerb benennt selbst einige streng geschützte Tierarten wie Kreuzkröte, Waldohreule, Habicht etc.

Unsere Position: Die Seen und die umgebenden Waldbereiche sind aus der Planung herauszunehmen und ein unbebauter Schutzstreifen zwischen der zukünftigen Bebauung und dem Wald mit Seen ist einzuplanen. Dort sollen weder Villen mit exklusivem Seeblick entstehen, noch sind dort weitere Fuß- und Radwege o.ä. zu schaffen, die die Natur stören und die dort lebenden Tiere vertreiben würden.

Wasserschutz
Die letzten heißen Sommer haben gezeigt, wie wichtig der Schutz von Grundwasser ist. Die geplante Bebauung soll in der Wasserschutzzone IIIa erfolgen. Die gesetzlichen Vorgaben verbieten eine übermäßige Versiegelung, damit möglichst viel (Regen-)Grundwasser den Pumpanlagen der Wasserwerke am Rhein zugeführt werden kann.

Unsere Position: Straßenflächen auf das notwendigste reduzieren (z.B. durch ein Einbahnstraßensystem oder den Verzicht auf die in unseren Augen unrealistische Variante (Fremdeigentum!) einer Baugebietszufahrt über die Alte Kalkumer Straße), Gebäude und Terrassenflächen kleinstmöglich halten und Stellplätze für Autos auf das bereits versiegelte Diakonieparkplätze verlagern (s. u).

Verkehr
Das Plangebiet ist nicht optimal an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Dies meint nicht nur die fast einen Kilometer entfernte Haltestelle der (überfüllten) U79 am Klemensplatz. Dies meint auch die Wege dorthin. Der zur Haltestelle führende Zeppenheimer Weg und die Sankt-Görres-Straße sind nicht durchgängig mit einem ausreichend dimensionierten Fußweg ausgestattet, die Stellflächen an den Ampeln sind gerade ausreichend. Eine separate, attraktive Radwegeverbindung fehlt gänzlich.

Unsere Position: Da die Diakonie über große Flächen am Zeppenheimer Weg verfügt, könnte sie hier für eine Verbreiterung der Fußwege und neue Radwege selbst sorgen und so das Baugebiet umweltfreundlich und besser an den öffentlichen Nahverkehr anbinden.

Bereits heute leidet die Nachbarschaft unter den durch die KD ausgelösten Autoverkehr und seinen Lärm, Abgase sowie das Zuparken von Ein-/Ausfahrten. Die bisherigen Maßnahmen z. B. neue Stellflächen auf dem Diakoniegelände und das (kostenpflichtige) Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr haben nicht hinreichend gegriffen, um eine merkliche Verkehrsreduzierung zu erreichen. Im Gegenteil erfolgen weiterhin Umnutzungen und Nutzungsverdichtungen auf dem bestehenden Diakoniegelände, die mehr Verkehr erzeugen. Das neue Baugebiet wird die Situation verschärfen, da im Plangebiet selbst aufgrund des Wasserschutzes offene Stellflächen nur im sehr geringen Maße neu geschaffen werden können.

Zugleich entstehen rund 300 Wohnungen für reine Diakonienutzungen. Unsere Position: Die Planung des Baugebietes am Himgesberg muss durch ein Mobilitätskonzept begleitet werden, das die bereits bestehenden Diakonieeinrichtungen berücksichtigt. Ohne zusätzliche Versiegelung und somit flächensparend (= ökologisch verträglicher) im Baugebiet südlich Zeppenheimer Weg könnten auf dem heutigen Diakoniegeläde Mitarbeiter*innen- und Studierendenstellplätze geschaffen werden, beispielsweise durch Parkdecks auf heute bereits versiegelten Flächen. Selbstverständlich sind solche Planungen durch umweltfreundliche Mobilitätskonzepte wie Elektrofahrräder und Car-Sharing für Mitarbeiter*innen mit Nutzungsmöglichkeiten für alle Anwohner zu flankieren.

als PDF: GRÜNE Nord – Planung Himgesberg