Corona: Soforthilfen für Künstler*innen, Kreative, Vereine und Solo-Selbstständige

Die Eindämmung der Corona-Pandemie erfordert weitreichende Einschränkungen des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens. Wir unterstützen die bisher getroffenen Entscheidungen durch den Bund, das Land NRW und die Stadt Düsseldorf.

Künstler*innen sind eine ganz besonders vulnerable Gruppe. Die Folgen der gesellschaftlichen Beeinträchtigungen trifft Künstler*innen aller Sparten ganz besonders, auch in Düsseldorf. Ausstellungen, Vorstellungen und Vorträge fallen aus, feste Anstellungen oder finanzielle Reserven, um die nächsten Wochen zu überstehen, hat kaum jemand Düsseldorf muss als Kommune, die wesentlicher Förderer von Kultur und Kunst ist, die Kulturverwaltung in die Lage versetzen zu handeln und dem Notstand mit sofort durchführbaren Maßnahmen zu begegnen. Deswegen schlagen wir städtische Maßnahmen vor, um die Konsequenzen für Betriebe, Solo-Selbstständige, Kulturschaffende, Kreative und Vereine abzumildern.

Sicherheit durch städtische Aufträge und Projekte

Durch den Ausfall von Angeboten – beispielsweise in der schulischen Ganztagsbetreuung oder in der Volkshochschule – drohen insbesondere Kulturschaffenden und Sportvereinen Einnahmeausfälle, die sie nicht auffangen können. Ebenso können viele städtisch geförderte Projekte, Produktionen oder Veranstaltungen nicht stattfinden, für die Kosten angefallen sind und weiter anfallen. Wir schlagen daher vor,

  • dass die Stadt alle Kooperationspartner*innen in den Schulen weiter finanziert. Während der Schulschließungen sollten andere Leistungen vereinbart werden. Beispielsweise könnten Projekte vor- und nachbereitet werden, Konzepte schriftlich gefasst werden oder digitale Angebote gemacht werden.
  • dass die Bewilligungsbescheide, die im Haushalt und in den Beiratssitzungen beschlossen wurden, rausgeschickt werden, um den Zuschussempfänger*innen Sicherheiten zu geben. Die beschlossenen Beiratsmittel sollen ausgezahlt werden. Auch hier könnten andere Leistungen vereinbart werden, beispielsweise digitale Formate.
  • dass der städtische Ankaufsetat für Kunst kurzfristig für neue digitale Projekte genutzt wird, beispielsweise für Online-Konzerte und -Kunstaktionen oder Angebote digitaler kulturelle Bildung für z.B. die zu Hause bleibenden Kinder, Jugendliche und Senioren.
Beratung für Kultur- und Kreativwirtschaft

Für Solo-Selbstständige, Künstler*innen und Kreativschaffende stellen sich andere Fragen und bieten sich andere Lösungen an, als für Wirtschaftsbetriebe allgemein. Zusätzlich zu den Angeboten der IHK und der Wirtschaftsförderung sollten das Kulturamt und das Kompetenzzentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft (KomKuK) daher spezielle Informationen und Beratung anbieten, insbesondere zu den Förder- und Hilfemöglichkeiten des Bundes, des Landes und der Stadt. Neben Online-Informationen (z.B. Link-Liste) sollte ein Beratungsteam des Kulturamtes und der KomKuK aufgebaut werden, an das die zentrale Hotline der Wirtschaftsförderung vermitteln kann.

Soforthilfefonds ergänzen und aufstocken

Für die Kultur- und Kreativwirtschaft schlagen wir neben den bereits beschlossenen Finanzhilfen der Stadt einen gesonderten Soforthilfefond vor, um die Existenzen der freischaffenden Künstler*innen und Kreativen zu sichern:

  • Soforthilfefonds für Düsseldorfer Künstler*innen und Kreative in Höhe von zunächst 500.000 Euro, aus dem Zuschüsse von bis zu 2.500 Euro vergeben werden für Einnahmeausfälle infolge von Coronavirus-bedingten Absagen, Stornierungen und Honorarausfällen. Für den Fall, dass der Corona-Shutdown länger anhält, muss der Fonds aufgestockt werden.
  • Berufung eines Beirats, der aus Vertreter*innen der regulären Beiräte zusammengesetzt wird und unbürokratisch über die Anträge zur Soforthilfe entscheidet.

 

Die Vorschläge als PDF