Über 3.000 Unterschriften für eine ökologische Deichrückverlegung im Himmelgeister Rheinbogen hat das Aktionsbündnis „Deichkonferenz“ heute an Oberbürgermeister Keller (CDU) übergeben.
Wir GRÜNEN setzen uns schon viele Jahre für eine Neuplanung der Deichlinie ein.
Die Petition gibt uns Rückenwind, weiter für eine politische Mehrheit für die Rückverlegung im Rat zu werben. Heute eine schlechte Lösung zu realisieren, die dann für viele Jahrzehnte bestehen bleibt, ist aus GRÜNER Sicht kein nachhaltiger Umgang mit finanziellen Ressourcen.
Nach der Kommunalwahl 2020 mussten wir in den Sondierungsgesprächen feststellen, dass sowohl die CDU als auch SPD und FDP fest für eine Sanierung des Deiches in der heutigen Lage stehen. In den Kooperationsverhandlungen mit der CDU konnten wir erreichen, dass die Stadt die Rückverlegung zumindest nicht verbaut (im Kapitel Klima und Umwelt). Während die Klage des BUND gegen die Sanierung noch läuft, werden keine Fakten geschaffen – die Klage an sich hätte keine aufschiebende Wirkung.
Umgesetzt haben wir diesen Kompromiss in einem Ratsantrag im Juli 2021, der die Rückverlegungsoption weiter offenhält und die Verwaltung beauftragt, parallel die Planung der Rückverlegung vorzubereiten. Wir werden nachhaken, wie weit die Verwaltung hier schon gekommen ist.
Hintergrund: Biotop bewahren, Bienenarten retten
Die aktuell geplante Deich-Sanierung ließen von dem wertvollen Biotop „Himmelgeister Rheinbogen“ buchstäblich keinen Stein mehr auf dem anderen. Auf seiner jetzigen Verlaufslinie soll nach heutigem Stand der Planung der Deich erhöht und verbreitert werden.
Verschwindet der Lebensraum, verschwinden auch die Wildbienen. Vielleicht für immer. Darunter Sandbienenarten, die akut vom Aussterben bedroht sind.
Die Alternative: Die Deichlinie rückverlegen und dem Rhein mehr Retentionsraum bieten, so wie in Monheim, ein paar Kilometer rheinaufwärts, geschehen. Der alte Deich bliebe fast vollständig stehen. Und die schützenswerten Pflanzen- und vor allem Bienenbestände blieben erhalten und könnten sich weiter ausbreiten.
Hochwasserschutz schnell umsetzen – Priorität hat die Lücke in der Ortslage Himmelgeist
Wichtig ist: Hochwasserschutz und Naturschutz müssen in Himmelgeist Hand in Hand gehen. Dafür ist zunächst die aktuelle Deichlücke in der Ortslage von Himmelgeist entscheidend. Hier setzen wir uns für eine schnelle Umsetzung ein. Anschließend kann die Rückverlegung des Deichs im Rheinbogen folgen. Diese hätte gegenüber der Sanierung des vorhandenen Deiches zudem den Vorteil, dass der neue Deich im Schutz des alten gebaut werden kann. Bei der Sanierung müsste der vorhandene Deich abgebrochen werden, so dass phasen- und abschnittsweise Lücken im Hochwasserschutz bestehen
