Einladung: Lesung zum 90. Gedenktag der Bücherverbrennung in Düsseldorf

Zum 90. Gedenktag der Bücherverbrennung lesen Düsseldorfer Bürger*innen am 11. April 2023 in der Rotunde der Tonhalle aus Werken vor, die 1933 von den Nazis verbrannt wurden. Nach der Begrüßung und einer historischen Einordnung der Bücherverbrennung durch die Mahn- und Gedenkstätte soll die Lesung inhaltlich über den Augenzeugenbericht von Erich Kästner bis zu einem Auszug von Irmgard Keuns „Das kunstseidene Mädchen“ reichen.
Beginn der Veranstaltung ist um 17 Uhr in der Rotunde der Tonhalle. Einlass erfolgt um 16:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Am Abend des 11. April 1933 wurden in Düsseldorf im Rahmen einer von den Nationalsozialisten betitelten „Säuberung“ durch Angehörige der Hitlerjugend gemeinsam mit dem „Deutschnationalen Handlungshilfe Verbands“ und der evangelischen Jugendbünde vor der Tonhalle (damaliges Planetarium) Werke von Heinrich Heine, Arnold Zweig, Erich Maria Remarque, Lion Feuchtwanger, Emil Ludwig und weiteren Autoren verbrannt. Die Frage des Jugendführers 1933, was mit den gesammelten Werken passieren sollte, wurde mit dem Wurf in die Flammen beantwortet. Viele dieser Schriften gelten heute als Klassiker und sind wie Remarques „Im Westen nichts Neues“ Grundlage für Filme.

Von März bis Oktober 1933 verboten und verbrannten die Nationalsozialisten deutschlandweit viele jüdische und politisch unliebsame Werke. Der Höhepunkt der öffentlichen Bücherverbrennung fand am 10. Mai auf dem Berliner Opernplatz unter der nationalsozialistischen „Aktion wider den undeutschen Geist“ statt.


Der 90. Gedenktag in Düsseldorf soll an dieses Verbrechen erinnern. Die Veranstaltung wird von der Bezirksvertretung 1 gemeinsam mit dem Literaturbüro NRW e.V., der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und dem Dezernat für Kultur und Integration geplant und durchgeführt. Die Moderation führen Dr. Frederike Krenz (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V.), Michael Serrer (Literaturbüro NRW e.v.) und die GRÜNE Ratsfrau und Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke.

„Wir müssen uns immer wieder unsere Vergangenheit ins Gedächtnis rufen, um wachsam zu bleiben für die Gegenwart und um falsche, tödliche und menschenverachtende Entwicklungen so früh wie möglich zu erkennen und zu verhindern.
In der gemeinsamen Erinnerung an diese Tat, der Würdigungen der damals verunglimpften Autor*innen und der gegenseitigen Bestärkung, gegen solche und ähnliche Bestrebungen anzugehen, möchte ich gerne an die Bücherverbrennung in Düsseldorf vor 90 Jahren gedenken.“

Annette Klinke, GRÜNE Ratsfrau, Bezirksbürgermeisterin und Vorsitzende im Arbeitskreis „Orte der Erinnerung“

Wir laden euch herzlich ein an der Lesung zum Gedenken an die Bücherverbrennung in Düsseldorf teilzunehmen.

Zu den Leser*innen werden unter anderem die GRÜNEN Düsseldorfer Politikerinnen Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW als auch Sara Nanni, Abgeordnete des Bundestages, gehören.