Flusswärme für Wärmepumpen als klimaneutrale Energiequelle für die (Fern-)Wärme-Versorgung in Düsseldorf

 
Anfrage der Ratsfraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz am 25.05.2023

Antwort der Verwaltung

Sehr geehrter Herr Thämer,
wir bitten Sie, folgende Fragen auf die Tagesordnung der Sitzung zu setzen und von der Verwaltung beantworten zu lassen.

  1. Wie bewertet die Verwaltung den Einsatz von Flusswärmepumpen, wie sie in Mannheim geplant bzw. eingesetzt werden?
  2. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, auch in Düsseldorf eine oder mehrere Flusswärmepumpen – ggf. als Pilotprojekte – zu installieren?
  3. Welche Gewässer(teile) kämen alternativ in Betracht, die Wasser-Temperaturen für eine oder mehrere Wärmepumpen zu nutzen?

Begründung:

Im Rahmen des Reallabors der Energiewende „Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entstehen derzeit fünf Großwärmepumpen an verschiedenen Standorten in Deutschland.

In Mannheim beispielsweise soll das Wasser des Rheins für den Einsatz in Wärmepumpen genutzt werden und ab Herbst 2023 als klimaneutrale Wärme-quelle dienen, um Fernwärme zu erzeugen. Im Auftrag des örtlichen Wärmeversorgers entsteht eine Flusswärmepumpe, die mit einer thermischen Leistung von zirka 20 Megawatt und einer elektrischen Leistung von sieben Megawatt eine der größten Wärmepumpen in Europa sein wird. Lassen sich die dort gewonnenen Erfahrungen auf den Bau weiterer Wärmepumpen übertragen, wird erwartet den Flüssen Rhein und Neckar 500 Megawatt thermisch zu entziehen und damit rund 50.000 Haushalte mit Wärme zu versorgen.

Das Flusswasser des Rheins in Mannheim wird im Sommer bis zu 25°C warm, im Winter sind es nur etwa 5° C. Diese Wärmeenergie reicht aus, um das Kältemittel in der Wärmepumpe zu verdampfen, zu komprimieren, durch Kondensation in einem Wärmetauscher auf das Fernheizwasser zu übertragen, das wiederum zur Wärmeversorgung genutzt werden kann.

Die Temperaturen des Rheins bei Düsseldorf sind mit den Werten in Mannheim vergleichbar. Es ist daher zu erwägen, ob die Nutzung des Rheinwassers auch hier eine interessante klimaneutrale Wärmequelle im Zusammenspiel mit Wärmepumpen sein kann und als potenzielle Quelle im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung zu berücksichtigen wäre. Hierbei wären ggf. auch die Möglichkeiten für die Lausward einzubeziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Andreas Schröder Lukas Mielczarek