Friedhöfe als Orte der Artenvielfalt 20. Juni 201727. September 2018 12. Juni 2017 Antwort der Verwaltung Rüdiger Gutt Vorsitzender des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen Sehr geehrter Herr Gutt, die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen am 12.06.2017 zu nehmen und durch die Verwaltung beantworten zu lassen Welche Friedhöfe in Düsseldorf haben ein mit dem Nordfriedhof vergleichbares hohes Potential an Blütenpflanzen und Baumarten, und gibt es die Bereitschaft, dort ebenfalls Bienenstöcke anzusiedeln, wie es dieses Frühjahr auf dem Nordfriedhof geschehen ist? Kommen zur Zeit auf den Friedhofsgeländen Herbizide zum Einsatz und ist die Verwaltung bereit, hierauf ggf. zu verzichten und auf Flächen, die nicht mehr für Bestattungen gebraucht werden, anstelle von Rasenflächen Blumenwiesen anzulegen bzw. sich selbst ansiedeln zu lassen? Ist es wünschenswert und realisierbar Blumenwiesen und / oder naturnahe Wildwiesen als Bestattungsort anzubieten und könnte das eine zusätzliche Alternative zu den Memoriamgärten sein? Sachdarstellung: Friedhöfe haben ein hohes Potential als Rückzugsflächen für Flora und Fauna im Sinne der Biodiversität. In Deutschland ist ein dramatischer Rückgang von Wildpflanzen und der von ihnen abhängigen Fauna (Insekten und Vögel) zu beobachten. Mit entsprechender Aufklärung könnte die Akzeptanz von Biodiversitätsflächen auf Friedhöfen (z. B als Erinnerung an die Schmetterlingswiesen der Kindheit ) erhöht werden. Bereits 1989 hat die damalige LÖLF NRW (heute Landesanstalt Ökologie, Bodenordnung und Forsten) eine Broschüre zum Thema „Naturschutz auf dem Friedhof“ herausgegeben, in der der Friedhof als Lebensraum beschrieben und zur seiner diesbezüglichen Förderung aufgerufen wird. Darin wird u.a. auch an historische Grabbepflanzungen mit einheimischen, zum Teil halbwilden Blütenpflanzen und Bodendeckern erinnert, die zugunsten von importierten Blühpflanzen, welche von heimischen Insekten und Vögeln nicht besucht werden (Schlüssel-Schloss-Prinzip), in Vergessenheit zu geraten drohen. In o.g. Ausführungen ist eine ausführliche Literaturliste zum Thema angefügt. Mit freundlichen Grüßen Ingrid Landau, Günther Karen-Jungen, Christine Ewert