Gebäude-Ressourcenpässe – Baumaterialien besser und länger nutzen

Sehr geehrter Herr Hartnigk,

im Namen unserer Fraktionen bitten wir Sie, nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung zu setzen:Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Einführung von Gebäude-Ressourcenpässen zu forcieren. Hierbei soll geeignete Software erprobt werden, die sich mit BIM (Building Information Modeling, deutsch: Bauwerksdaten-Modellierung) und/oder anderen bereits genutzten Dateiformaten verzahnen lässt.

Darüber hinaus sollte die Software auch als Kataster für die eingesetzten Materialien und Produkte dienen können, um zum einen rückbaubare und wiederverwendbare und Materialien und Produkte zu markieren und zum anderen den Restwert von Gebäuden leichter und genauer ermitteln zu können.

Für die Auswahl und Erprobung geeigneter Software-Programme sollten seitens der Verwaltung (Amt 40/Amt 23) eines oder mehrere geeignete Pilotprojekte vorgeschlagen werden.

Begründung:

Langfristiges Ziel ist es, Gebäude über ihren Lebenszyklus betrachtet (Erstellung, Betrieb und Rückbau) CO2-neutral und ressourcenschonend zu erstellen. Daher sollen die eingesetzten Baustoffe ohne Qualitätsverluste rückbaubar und recyclingfähig sein. In Gebäude-Ressourcenpässen und Baustoffkatastern können Eigenschaften, Mengen, Einbauart und Rückbaumöglichkeit der verwendeten Materialen erfasst werden. Der Fokus sollte auf dem Bereich der Neubauten liegen.

So entstehen auf lange Sicht in Zukunft mehr Gebäude aus dem vorhandenen Bestand.
Bei einer späteren Sanierung oder dem Rückbau von Gebäuden ist es für ein kreislauffähiges Bauen nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip wichtig zu wissen, welche konkreten Baustoffe beim Bau verarbeitet wurden. So kann auch noch nach Jahrzehnten ein guter Überblick über die Baumasse behalten werden und Sanierungs- oder Rückbauarbeiten lassen sich besser kalkulieren und planen.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Wiedon und Dr. Thorsten Graeßner