Gewerbe- und Industriekernzonen in Düsseldorf 21. November 20183. August 2022 06. November 2018 An Ratsfrau Monika Lehmhaus Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften Handwerk und produzierendes Gewerbe stärken, Logistik steuern, Wohnungsbau nicht bremsen Sehr geehrte Frau Lehmhaus, die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet Sie, diesen Änderungsantrag zur Vorlage 61/ 121/2018 auf die Tagesordnung Sitzung am 06.11.2018 zu nehmen und zur Abstimmung zu bringen. Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften stimmt der Flächenstrategie für die produktions- und handwerksgeprägten Branchen „Gewerbe- und Industriekernzonen in Düsseldorf“ gemäß der Anlage unter Berücksichtigung folgender Punkte zu und empfiehlt dem Rat eine entsprechende Beschlussfassung: Düsseldorf stärkt produktions- und handwerksgeprägte Betriebe gegenüber allgemeinen Logistiknutzungen (soweit möglich baurechtlich sowie in Kooperation mit den Grundstückseigentümer*innen – insbesondere den städtischen Töchtern; Ausnahmen für City-Logistik). Düsseldorf stärkt produktions- und handwerksgeprägte Betriebe gegenüber allgemeinen Büronutzungen und großflächigem Einzelhandel (soweit möglich baurechtlich sowie in Kooperation mit den Grundstückseigentümer*innen – insbesondere den städtischen Töchtern). Die gesicherten Gewerbe- und Industriekernzonen werden effizient und flächensparend genutzt (höhere Dichte, Nutzung mehrerer Ebenen). Eine klimaangepasste Planung sichert dabei u. a. begrünte Dächer/Fassaden sowie entsiegelte Flächen in den Kernzonen. Die Nutzungskonflikte werden nicht nur zwischen Industrie und Wohnen betrachtet. Vielmehr sind auch die Flächenkonkurrenz durch Büronutzungen und großflächigen Einzelhandel zu berücksichtigen. Auch im Sinne der Industrie ist die Entwicklung weiterer Wohnbauflächen – außerhalb der Industrie-Kernzonen – voranzutreiben. Die regionale Kooperation wird auch zu Industrie- und Gewerbeflächen intensiviert und konkretisiert, insbesondere in der bestehenden Arbeitsgemeinschaft mit dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Mettmann. Sachdarstellung: Die Flächenkonkurrenz in Düsseldorf betrifft nicht nur ‚Industrie gegen Wohnen‘. Großflächiger Einzelhandel und die oft angebotsorientierte Planung neuer Bürostandorte haben sowohl der Industrie als auch dem Wohnungsbau Flächen entzogen – ebenso dem Potenzial für Grün- und Freiflächen. Für eine ausgewogene und nachhaltige Stadtentwicklung müssen alle Sektoren und ihre Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Im Sinne des Handwerks und der Industrie ist dabei neben der Sicherung von Gewerbeflächen auch die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum essenziell. Die knappen Gewerbeflächen, die mit dem vorliegenden Konzept gesichert werden, sollten nicht für weitere großflächige Logistik genutzt werden – sofern es nicht spezielle Konzepte für die Düsseldorfer City-Logistik sind. Auch gegen weitere Ansiedlungen von großflächigem Einzelhandel müssen die Flächen für produzierendes Gewerbe verteidigt werden. Bei der konkreten Planung muss eine effiziente Nutzung erreicht werden. Ziel ist es, mit den knappen Flächen möglichst viele Bedarfe von produzierendem Gewerbe abzudecken. Die Kooperation zwischen den umliegenden Kommunen und der Stadt Düsseldorf ist im Bereich der Gewerbe- und Industrieflächen noch viel zu schwach. Insbesondere mit dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Mettmann ist die bestehende Zusammenarbeit deutlich zu konkretisieren. Alleine im Bereich des Regionalplans Düsseldorf gibt es dazu mehrere Projekte, die als Vorbilder dienen können (Virtueller Gewerbeflächenpool Kreis Kleve, regionales Gewerbeflächenkonzept Bergisches Städtedreieck). Mit freundlichen Grüßen Angela Hebeler Norbert Czerwinski