10+1 Bäume für die Opfer rassistischen Terrors

29. Januar 2020

Antrag der SPD-Ratsfraktion, Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP-Ratsfraktion, SPD – Internationale Liste, Grüne internationale offene Liste, Griechische Initiative Düsseldorf und Türkisch-Islamische Kulturvereine

An
Frau Katharina Kabata
Vorsitzende des Integrationsrates

Sehr geehrte Frau Kabata,

die Ratsfraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP, SPD-Internationale Liste, Grüne internationale offene Liste, Griechische Initiative Düsseldorf und Türkisch-Islamische Kulturvereine bitten Sie, diesen Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Integrationsrates am 29.01.2020 zu nehmen und zur Abstimmung zu bringen:

Der Integrationsrat bittet die Verwaltung zu prüfen, wie das Projekt „10+1 Bäume für die Opfer rassistischen Terrors“ in Düsseldorf umgesetzt werden kann. Möglichkeiten der Finanzierung, sowie denkbare Standorte sollen dem Integrationsrat vor der Sommerpause 2020 vorgestellt werden.

Sachdarstellung
In jüngster Zeit wurden immer wieder Erinnerungsstätten für die Opfer der Terrorvereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıc, Mehmet Turgut, Ismail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter geschändet bzw. zerstört.

Der Landesintegrationsrat NRW regt mit der Kampagne „10+1 Bäume für die Opfer rassistischen Terrors“ die Integrationsräte in NRW an, in ihren Kommunen an einem geeigneten Ort an die Opfer des Rassismus und Rechtsextremismus zu erinnern. Dabei sollen in jeder Kommune elf neue Bäume angepflanzt und eine Gedenktafel aufgestellt werden. Die Zahl elf ergibt sich aus zehn Bäumen für die zehn Opfer des NSU und einem Baum für alle weiteren Opfer rassistischer Angriffe. Ziel ist es, mit dem geplanten Erinnerungsort über die Dimension dieser Verbrechen zu informieren.

Der Integrationsrat setzt sich für die Realisierung dieses Projektes in Düsseldorf ein. Der elfte Baum soll in Düsseldorf dabei für die Opfer des Wehrhahn-Anschlags stehen.

Durch die Einrichtung des Gedenkortes für die Opfer des NSU und des Wehrhahn-Anschlags setzt Düsseldorf als Landeshauptstadt und Ort des vielfältigen und friedlichen Zusammenlebens ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus.

Die Umsetzung kann ggf. im Rahmen des 1.000 Bäume-Programmes erfolgen. Vor der Entscheidung sollte die entsprechende Bezirksvertretung miteinbezogen werden. Ebenso sind Patenschaften zur Pflege der Bäume denkbar, beispielsweise von Schulen, die dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ angehören, Bürgerinitiativen oder Privatpersonen.

Mit freundlichen Grüßen

Jannis Vatalis                           Angela Hebeler                                     Thomas Nicolin                           Obojah Adu

Goce Peroski                            Angelos Tsigaras                                   Nurettin Yanik