Maßnahmen gegen Gewalt und Rassismus an Schulen

29. Januar 2020

Antworten der Verwaltung

An
Frau Katharina Kabata
Vorsitzende des Integrationsrates

Sehr geehrte Frau Kabata,

die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der Integrationsratssitzung am 29.01.2020 zu nehmen und durch die Verwaltung bzw. die angesprochenen Dienste beantworten zu lassen, sowie die Antworten an die Mitglieder des Schulausschusses weiterzuleiten:

  1. Wie sind die Erfahrungen des Jugendmigrationsdienstes Düsseldorf, der seit 2018 das Bundesprogramm „Respekt Coaches“ an Düsseldorfer Schulen umsetzt und inwieweit erfolgt eine Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt oder z. B. der Stelle SABRA bei der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, die ebenfalls an Schulen tätig ist?
  2. Welche Maßnahmen an Schulen (aufgelistet nach Schulformen) werden durch das Team „Gewaltprävention und Krisenintervention an Schulen“ des Zentrums für Schulpsychologie beim Schulverwaltungsamt Düsseldorf angeboten?
  3. Liegen von beiden Projekten Evaluierungen vor, aus denen ersichtlich ist, wie viele Schüler*innen erreicht wurden und ob es einen Rückgang an Zwischenfällen an Schulen gab?

Sachdarstellung
Aus vielen Veröffentlichungen wissen wir, dass auch an Schulen – so wie in der Gesamtgesellschaft – fehlender Respekt und erhöhte Gewaltbereitschaft zu verzeichnen sind. Beleidigungen und Mobbing nehmen zu, das Wort „Jude“ wird als Schimpfwort benutzt und hat inzwischen die Beschimpfung „Schwuli“ abgelöst. Dies sind erschütternde Erkenntnisse, denen mit allen pädagogischen Möglichkeiten entgegengewirkt werden muss.

In diesem Zusammenhang startete am 16.11.2018 das bundesweite Projekt „Respekt Coaches“ des Bundesfamilienministeriums. Grundlage ist die o. g. die Erkenntnis, dass fast jede Schule in Deutschland inzwischen Probleme mit Gewalt, Ausgrenzung und Rassismus hat. Dies betrifft überproportional häufig Geflüchtete oder Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder einem anderen Glauben als dem christlichen.

Mit den Mitteln des Programms sollen Schulen dabei unterstützt werden, Hass und Gewalt z. B. gegenüber Andersgläubigen einzudämmen und Toleranz und Demokratieverständnis zu fördern (siehe Presse des BFSFJ vom 16.11.2018). Die Jugendmigrationsdienste der Städte wurden in die Umsetzung eingebunden, so auch der JMD der Diakonie Düsseldorf.

Am 15.11.2019 wurde eine bundesweite Bilanz für das Projekt gezogen, uns interessieren die Erfahrungen aus Düsseldorf. Auch das Zentrum für Schulpsychologie des Schulverwaltungsamtes hält Angebote zur Gewaltprävention und Krisenintervention an Schulen vor. Wir möchten wissen, welche und wie viele Schulen mit welchen Angebotsformaten erreicht wurden, wie insbesondere die Kooperation mit den Lehrkräften zu bewerten ist und ob die bisherige Vernetzung mit anderen Diensten ausreichend ist.

Weitere Erläuterungen erfolgen mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Angela Hebeler