Jennifer Lemper 12. Oktober 201717. April 2020 Praktikantin vom 21. August 2017 bis 13. Oktober 2017 Praktikumsbericht aus der GRÜNEN Ratsfraktion. Nach zwei Semestern Philosophie und Politikwissenschaft stand bei mir ein achtwöchiges Pflichtpraktikum an, bei dem ich mich mit der politischen Praxis auseinandersetzen wollte. Natürlich an Hand von weltbewegenden Themen der Landes- oder Bundes-Politik. Nach zahlreichen Bewerbungen bin ich dann doch in der Kommunalpolitik gelandet – bei den GRÜNEN in Düsseldorf – und bin darüber unendlich glücklich! Warum? 1. Das Team ist super Ich wurde ganz herzlich von allen Mitarbeiter*innen empfangen und auch die Mitglieder der Fraktion, die ich in der zweiten Woche kennen lernen durfte, waren sehr offen und freundlich. Mir wurde alles ganz in Ruhe erklärt, gezeigt, und anschließend durfte ich selbst ausprobieren. Dann waren da natürlich noch meine lieben ‚Büro-Mädels‘, mit denen ich mir das Büro teilen durfte: Aleks und die FSJ-lerin Nada. Zusammen haben wir für den Polnisch-Unterricht gekämpft und für leckeres Essen bei den Ratssitzungen gesorgt – und überhaupt sehr viel Spaß gehabt. Da mein Interesse aufgrund meines zusätzlichen Sonderpädagogikstudiums insbesondere im Bereich Schule, Kinder und Soziales lag durfte ich viel mit Ulla zusammenarbeiten, die für diese Themen zuständig ist. So hatte ich immer überpünktlich alle Infos, Tagesordnungen und Termine zu den Themen auf dem Schreibtisch liegen. 2. Die Aufgaben sind spannend und abwechslungsreich Schon in der ersten Woche stellte ich selbstständig den Pressespiegel zusammen und konnte mich so direkt in das mediale Politik-Treiben Düsseldorfs stürzen. So wusste ich schon nach einer Woche mehr über die Düsseldorfer Regierung als über die meiner Heimatstadt Duisburg. Nach einer Woche politischen Sommerpause, in die mein Praktikum fiel, wurde ich zu den ersten Vorbesprechungen und Ausschüssen mitgenommen. Da wurde mir erst richtig klar, was gemeint ist, wenn die Bundestagspolitiker die gähnende Leere im Bundestag mit der Aussage „Die meiste Arbeit findet doch in den Ausschüssen statt“ erklären. Auch bezüglich der Stellung und Aufgabe der Verwaltung, an die Anträge und Anfragen gerichtet werden, dämmerte es so langsam. Die diskussionsgeladenen Schul- und Kulturausschüsse, bei denen ich dabei sein durfte, wurden in der Dramatik dann jedoch eindeutig von der Ratssitzung übertrumpft. Die fand im September statt und brachte damit den Grand Depart der Tour und all seine Wehwehchen auf die Tagesordnung. Das war insofern gewinnbringend, als dass ich für mich feststellte, vielleicht doch lieber hinter den politischen Kulissen aktiv werden zu wollen, wie dies meine lieben Kolleg*innen in der Geschäftsstelle machen. Außerdem ergaben sich noch zahlreiche Einzelveranstaltungen, an denen ich teilnehmen durfte. Dazu zählen ein Treffen zur Gewaltprävention an Schulen, ein Info-Abend zur Inklusion an weiterführenden Schulen, eine Radtour durch die Düsseldorfer Moscheen-Landschaft, eine Demo gegen die ‚besorgten Eltern‘ oder auch eine Pressekonferenz in der schicken Mütze. Als wenn das noch nicht genug Abwechslung wäre, boten auch noch Recherche und Organisationsaufgaben vielfältige Möglichkeiten, in die Kommunalpolitik einzutauchen. Dazu zählten Nachfragen von Bürger*innen, die ich recherchieren und mit Ulla zu (nicht immer leicht zu verstehenden) Anfragen bauen durfte. Außerdem unterstützten mich Ulla und Heike bei der Gestaltung der Webseite durch Pressemitteilungen, Anfragen und Anträge, wodurch ich erste spannende Erfahrungen beim Webdesign machen konnte. Alles in allem habe ich wunderschöne und lehrreiche 8 Wochen erlebt. Ich hätte mir für den Start in die politische Praxis keinen besseren Einstieg vorstellen können.