Kommunalwahlprogramm 2025 bis 2030 Liebe Düsseldorfer*innen, am 14. September habt Ihr, haben Sie die Wahl: für Clara Gerlach als erste GRÜNE Oberbürgermeisterin, für starke GRÜNE im Stadtrat, in den Bezirksvertretungen und dem Integrationsrat. In den letzten Jahren haben wir in unserer Stadt mehrere tiefgreifende Krisen gemeistert und Solidarität gelebt. Düsseldorf ist vor allem auch durch eine starke GRÜNE Beteiligung an der Stadtregierung gut durch diese Herausforderungen gekommen und hat sich positiv weiterentwickelt. Wir GRÜNE stehen für ein zukunftsfestes und lebenswertes, für ein rheinisch weltoffenes und herzliches Düsseldorf. Mit unserem GRÜNEN Zukunftsprogramm skizzieren wir die Vision, für die wir arbeiten, und das Düsseldorf, für das wir einstehen: Lebendige, urbane, grüne und gleichzeitig bezahlbare Quartiere prägen unsere Stadt. Menschen aller Generationen finden in Düsseldorf eine lebens- und liebenswerte Heimat. Fußgänger*innen und Radfahrer*innen haben gute und sichere Wege. Zusammen mit einer modernen Rheinbahn und flexiblen Sharing-Angeboten ist Düsseldorf nachhaltig mobil. Düsseldorf ist resilient gegenüber Hitze und Trockenheit, Starkregen und Hochwasser. Klima-, Umwelt- und Artenschutz sind bei allen Entscheidungen zentral. Menschen mit internationaler Familiengeschichte aus verschiedensten Ländern haben bei uns eine neue Heimatstadt gefunden – sie sind echte Düsseldorfer*innen. Die Düsseldorfer Kulturszene ist vital und vielfältig. Sie hat eine verlässliche finanzielle Förderung und geschützte Räume. Düsseldorf ist solidarisch. Chancengerechtigkeit, Zusammenhalt und der Kampf gegen Armut und Einsamkeit werden in der gesamten Stadtgesellschaft gelebt. Hass, Populismus und Rechtsradikalismus spielen in einem offenen, toleranten und vielfältigen Düsseldorf keine Rolle mehr. Für diese Vision von Düsseldorf stehen wir GRÜNE. Dafür arbeiten wir auf allen Ebenen, in allen Themen und Fachbereichen – mit konkreten Ideen, kreativen Ansätzen und klaren Zielen. In den letzten Jahren konnten wir viel erreichen. Wir wollen Düsseldorf weiter gestalten und zukunftsfähig machen! Deshalb: am 14. September GRÜN wählen! Das vollständige Programm als PDF zum Download! Programm zur Kommunalwahl 2025 bis 2030 Klimaneutralität bis 2035 Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Jede eingesparte Tonne CO2 hilft, die Erderhitzung zu verringern und die drastischen Folgen des Klimawandels einzudämmen. Dies ist eine globale Aufgabe, deren Umsetzung lokal beginnt. Sie erfordert ein grundsätzliches Umdenken, das die wissenschaftlichen Erkenntnisse als Basis nimmt. Düsseldorf hat das Potenzial, als Landeshauptstadt eine Vorreiterrolle im Klimaschutz zu übernehmen. Wir GRÜNE stehen für einen mutigen und umfassenden Klimaschutz, der alle Bereiche des Lebens in Düsseldorf einbezieht und von der breiten Stadtgesellschaft getragen wird. Gemeinsam mit den verschiedenen Interessengruppen in unserer Stadt müssen wir schneller und ambitionierter dabei vorgehen, die CO2-Emissionen zu senken und schnellstmöglich ohne die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle auszukommen. Wir wollen für die Erschließung weiterer CO2-neutraler Strom- und Wärme-Quellen sorgen. Die Einrichtung des Klimaetats von 60 Millionen ist unser Erfolgsprojekt. Wir haben ihn erfolgreich gegen Kürzungen verteidigt und in Projekte für den Schutz unseres Klimas investiert. Um die notwendigen Investitionen zu stemmen, werden wir das Budget auf 75 Millionen Euro anheben und fortlaufend an die aktuellen Anforderungen anpassen. Strategie und Transparenz Das Klimaneutralitätsziel 2035 verteidigen wir. Wir brauchen in Düsseldorf integrierte und wissenschaftsbasierte Klimakonzepte für alle Sektoren, verbunden mit konkreten und verpflichtenden Zeitplänen. Wir haben in den letzten Jahren viel von dem erreicht, was politisch möglich ist. Jetzt kommt es darauf an, die Umsetzung zu beschleunigen und immer wieder nachzuhaken. Um eine effiziente Steuerung sicherzustellen, etablieren wir eine neue digitale Klimaschutzplattform. Die implementierten Maßnahmen sollen mit konkreten CO2-Einsparungen hinterlegt und mit dem Zielerreichungspfad abgeglichen werden. Für Bürger*innen soll der aktuelle Stand auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035 mittels eines digitalen Dashboards dargestellt werden. Wir setzen uns für eine Klima-Infostelle z. B. auf dem Corneliusplatz ein. Außerdem gilt für uns der Grundsatz, dass alle städtischen Klimaschutzmaßnahmen auch für städtische Eigenbetriebe und Töchter gelten sollen. Solarenergie fördern Seit 2014 wird in Düsseldorf verstärkt auf den Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt. Auf unsere Initiative hin bezieht die Stadt seit dem 1. Juli 2021 Ökostrom. Wir begrüßen es, dass sich die Stadtwerke auch beim Grundtarif von Kohle- und Gasstrom verabschiedet haben und setzen uns dafür ein, dass der Anteil von echtem Ökostrom aus neuen Anlagen in Deutschland am Strommix deutlich steigt. Um die Entwicklung der Stadtwerke als Dienstleister der Düsseldorfer Bürger*innen zu bestimmen, streben wir einen Rückkauf von Anteilen am Unternehmen an. Die Anzahl von Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden, wie Schulen und Verwaltungsgebäuden, wurde deutlich erhöht. Wir wollen hier, vor allem im Bestand, weiter ambitioniert ausbauen. Weitere Ausbaupläne sind verabschiedet und müssen jetzt schnell umgesetzt werden. Beschlossen ist, dass alle geeigneten Gebäude im Besitz der Stadt und Stadttöchter bis 2035 mit Solarpaneelen ausgestattet sein sollen. Diese Zielsetzung wollen wir um Batteriespeicher ergänzen. Um das zu erreichen, setzen wir auf eine Stärkung des Personals und eine zügige Umsetzung von Projekten mittels Contracting. Verpflichtende Jahresziele und ein Monitoring sollen die Umsetzung unterstützen. Städtische Förderprogramme für private Haushalte und Unternehmen, die in Solarenergie investieren möchten, erleichtern die Energiewende und werden von zahlreichen Beratungsangeboten seitens der Stadt aktiv unterstützt. Diese Angebote wollen wir weiter ausbauen und ortsnahe Klima- und Umweltberatungsstellen etablieren. Düsseldorf verfügt über ein sehr großes Solarpotenzial, das noch nicht ausgeschöpft ist. Den Menschen in Düsseldorf muss es unabhängig von ihrem Einkommen möglich sein, klimafreundlich zu leben. Wir setzen uns daher für einen einfachen und unbürokratischen Zugang zu Photovoltaik-Anlagen für alle ein. Hierbei sind Balkonsolaranlagen und Mieter*innenstrom, also die Ausstattung von Mehrfamilienhäusern mit Solaranlagen, von denen alle Bewohner*innen profitieren, zentral. Die Sonderförderung von Balkonsolaranlagen für Haushalte mit geringem Einkommen wollen wir weiter fortsetzen. Die Förderbedingungen müssen vereinfacht und entbürokratisiert werden. Ferner müssen die Stadtwerke ihr Angebot an erneuerbaren Energien, Beratungsleistungen und vor allem Contracting-Angeboten für Mieter*innenstrom und Wärmelösungen weiter ausbauen. Städtische Förderprogramme für private Haushalte und Unternehmen, die in Solarenergie investieren möchten, erleichtern die Energiewende und werden von zahlreichen Beratungsangeboten seitens der Stadt aktiv unterstützt. Die Antragsautomatisierung wollen wir auf alle Fördertatbestände im Bereich Klima- und Umweltschutz ausweiten. Um mehr Solar auf die Dächer der Stadt zu bekommen, wollen wir aktiv und verstärkt Werbung bei den Hausbesitzern, Mieter*innen und mittelständischen Betrieben machen, um vor Ort auf die Möglichkeiten der Förderung bei Solar, Heizungstausch und Energetischer Gebäudesanierung aufzuklären Das ist zugleich ein Wirtschaftsprogramm für Handwerk und Industrie. Den Aufbau von Bürger*innen-Energiegenossenschaften unterstützen wir organisatorisch und mit städtischen Dachflächen. Wir werden den Vollzug der Umsetzung der in der Landesbauordnung vorgesehenen Solarpflicht bei Neubauten überwachen und dazu entsprechende Daten erheben. Kommunale Wärmeplanung voranbringen Wir möchten das Fernwärmenetz ausgebaut und deutlich mehr Düsseldorfer Haushalte daran angeschlossen sehen. Mögliche öffentliche Investitionen in die Fernwärmeinfrastruktur müssen mit transparenten und stabilen Preisen für die Kund*innen verbunden sein. Für die in der kommunalen Wärmeplanung identifizierten Fernwärmegebiete wollen wir eine Anschlusspflicht prüfen. Nah- und Fernwärme ermöglichen die Nutzung von Abwärme aus Industrieanlagen oder Kraftwerken, die sonst verlorengehen würde, sowie die Nutzung regenerativer Energiequellen wie z. B. Geothermie. Fernwärme kann langfristig günstiger sein als herkömmliche Heizsysteme, besonders wenn der Öl- oder Gaspreis steigt. Die Wärmeversorgung ist für 30 % der städtischen CO2-Emissionen verantwortlich. Für eine sozial-ökologische Transformation müssen wir auch hier den Ausbau erneuerbarer Energien massiv beschleunigen. Der Ausbau von Solarenergie und vernetzter Wärmenutzung schafft Arbeitsplätze in den Bereichen Installation, Wartung und Planung. Dies kann der lokalen Wirtschaft in Düsseldorf zugutekommen und das Image der Stadt als innovativ und umweltfreundlich stärken. Zentral dabei ist die zielgerichtete Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung, die aktuell erarbeitet wird, und die Umstellung auf alternative Wärmequellen. Im Dialog mit der Wohnungswirtschaft wollen wir einen Pakt für die Energie- und Wärmewende schließen. Bei neuen Bauprojekten sollte die dezentrale, vernetzte Energie- und Wärmeversorgung Teil der Stadtplanung werden. Essenziell ist dabei, dass die Fernwärmequellen konsequent und schnellstmöglich dekarbonisiert werden – inklusive des Kraftwerks Lausward. Hierbei fordern wir, bis 2028 die notwendigen Planungen abzuschließen. Potenzielle Großeinspeiser für die Fernwärme wie Tiefengeothermie, Fluss- und Großwärmepumpen sowie Abwasserwärme- und Abwärme-Nutzung wollen wir unterstützen und notwendige Machbarkeitsstudien initiieren oder finanziell fördern. Wo das Fernwärmenetz nicht ausgebaut werden soll, fördern wir aktiv den Umstieg auf andere regenerative Systeme, beispielsweise Wärmepumpen. Bei neuen Bauprojekten soll die dezentrale, vernetzte Energie- und Wärmeversorgung Teil der Stadtplanung werden. Wärme- und Kältenetze sind Teil einer ganzheitlichen Stadtplanung, die auf nachhaltige Energienutzung und Ressourcenschonung setzt. Dezentrale Energie- und Wärmeversorgungsnetze im Quartier, Geothermie, Fluss-, Abwasserwärme- und Abwärme-Nutzung, gehören in eine grüne, zukunftsorientierte Stadt, dieVorreiter im Bereich Umwelttechnologien ist.Da Gasheizpilze Energie verschwenden und Alternativen existieren, werden wir eine Satzung gegen deren Einsatz in der Außengastronomie einführen.Im Quartier wollen wir Bürger*innen stärken, die sich zusammenschließen, um gemeinsam ihre Wärmeversorgung der Zukunft sicherzustellen und dafür Nahwärmenetze aufbauen. Genossenschaften und ähnliche Initiativen wollen wir mit einer Anschubfinanzierung unterstützen. Die Marktlücke für Quartierslösungen wollen wir schließen. Dazu werden wir mit den Stadtwerken in Gespräche einsteigen. Wo weder der freie Markt, noch die Stadtwerke Antworten finden – beispielsweise bei Nahwärmenetzen und Geothermiebohrungen – soll der Aufbau einer neuen städtischen Tochter, ähnlich der Connected Mobility Düsseldorf (CMD), geprüft werden. Gebäudebestand schneller sanieren Zentraler Schlüssel zur Energie- und Wärmewende ist die Sanierung des Gebäudebestands. Um die Klimaneutralität 2035 zu erreichen, ist es unser Ziel, die Sanierungsquote von circa ein Prozent auf drei Prozent zu steigern. Private Haushalte wollen wir auch künftig mit entsprechenden Förderprogrammen unterstützen und die Beratungsangebote weiter ausbauen. Die energetische Sanierung städtischer Gebäude werden wir zügiger vorantreiben. Sie muss eine höhere Priorität erhalten, zusätzliche Personalressourcen und externe Unterstützung eingeschlossen. Die sinnvolle Nutzung bestehender Bausubstanz hat bei uns Vorrang vor Neubauprojekten. Wenn städtische Neubauten doch notwendig sind, so sollen rückbau- und recyclingfreundliche Materialien und Konstruktionsweisen Anwendung finden. Das Cradle-to-Cradle-Prinzip soll dabei konsequenter umgesetzt werden. Verkehrswende ist unverzichtbar Der Verkehr in Düsseldorf emittiert 20 % des gesamten CO2-Ausstoßes der Stadt und der Ausstoß sinkt im Gegensatz zu anderen Sektoren bisher nicht. Damit Düsseldorf klimaneutral werden kann, muss der motorisierte Individualverkehr reduziert und der Verkehrsraum gerechter aufgeteilt werden. Hierzu gehört der ambitionierte Ausbau der Radwege auch durch Umwidmung von Fahrspuren und Parkplätzen, der Ausbau des ÖPNV und die Förderung von Sharing-Konzepten. Wo sich Individualverkehr nicht vermeiden lässt, soll die Elektromobilität gefördert werden. Mehr dazu unter MobilitätInsbesondere für Maßnahmen, die auch Widerstände auslösen, können Verkehrsversuche, die begleitet, evaluiert und weiterentwickelt, werden, ein sinnvolles Vorgehen sein. Eine Abfallwirtschaft, die Treibhausgase vermeidet Eine grüne Abfallstrategie spart Ressourcen ein und senkt den CO2-Ausstoß. Dabei geht es nicht nur um Recycling, sondern um eine grundsätzliche Verringerung des Müllaufkommens. Mehr dazu unter Umweltschutz und Nachhaltigkeit Umweltschutz und Nachhaltigkeit Der Schutz der Natur, Anpassung an den Klimawandel, Reinhaltung der Luft und der Gewässer, Erhalt der Artenvielfalt, sparsamer Umgang mit begrenzten Ressourcen sowie Abfallvermeidung bleiben zentrale Themen GRÜNER Politik für Düsseldorf. Wir fordern weitgreifenden Umwelt- und Naturschutz und die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme, um Düsseldorf zu einer grünen, nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadt zu machen. Dazu gehören für uns z. B. die Renaturierung unseres Stadtwalds sowie die Wiedervernässung des Niedermoors Rahmer Benden. Durch Klimaanpassung resilient für die Zukunft werden Die Folgen des Klimawandels sind in Düsseldorf spürbar. Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Starkregen und Überschwemmungen setzen uns, unserer Natur und unserer Wirtschaft zu. Daher fordern wir die Aktualisierung und konsequente Umsetzung des Klimaanpassungskonzeptes. Durch mehr Begrünung, insbesondere durch Dach- und Fassadenbegrünung, schaffen wir kühlere Zonen in der Stadt und reduzieren die Hitzebelastung in den Sommermonaten. Auf allen geeigneten städtischen Gebäuden sollen bis 2030 Dach- und Fassadenbegrünungen angebracht werden, wo möglich in Verbindung mit Photovoltaikanlagen. Die Attraktivität des Förderprogramm DAFIB (Dach-, Fassaden- und Innenhofbegrünung) wollen wir beispielsweise durch die Erhöhung der Förderanteile verbessern. Wir setzen uns dafür ein, dass bei Bauvorhaben für jeden unvermeidbaren Eingriff in die Natur ein echter ökologischer Ausgleich erfolgt. Hierzu planen wir, unter anderem die Baumschutzsatzungweiterzuentwickeln. Wir setzen uns dafür ein, dass in stark erhitzten Quartieren pro Jahr 100 Parkplätze entsiegelt und zu grünen Oasen mit Bäumen und anderer Bepflanzung umgewandelt werden. Wir wollen in der gesamten Stadt für jeden gefällten Straßenbaum eine Neupflanzung innerhalb eines Jahres festschreiben. In jedem Stadtbezirk sollen mindestens zwei Straßenabschnitte in grüne Achsen mit hoher sozialer und ökologischer Qualität umgewandelt werden. In Hinblick auf die häufiger werdenden Hitzeperioden soll die Anzahl der Trinkwasserstellen in öffentlichen Räumen weiter erhöht werden. Öffentliche Kälteräume und grüne, beschattete Plätze sollen Aufenthaltsqualität für alle Altersgruppen bieten. In Hinblick auf Starkregenereignisse und Hochwasser setzen wir auf das Prinzip Schwammstadt. Dazu gehört die Entsiegelung von asphaltierten Flächen und versiegelten Vorgärten, die Schaffung von mehr Regenauffangbecken und -plätzen, die Förderung von Retentionsdächern sowie weitreichende Renaturierungsmaßnahmen. Beim Thema Versiegelung ist der Abbau von Vollzugdefiziten essenziell, damit geltende Regelungen wie die der Landesbauordnung eingehalten werden. Auf der Grundlage des neuen Versiegelungskatasters wollen wir Entsiegelungspotenziale ermitteln und ausschöpfen. Projekte wie „Abpflastern“ oder „Tegel-Wipp-Dag“ gemeinsam mit Vereinen, Unternehmen und Privatpersonen wollen wir mit anschieben und unterstützen. Intelligente Nachverdichtung schafft innerstädtischen Wohnraum und vermeidet damit das Bauen auf der grünen Wiese. Sie muss bei gleichzeitiger Beibehaltung von mikroklimatisch wichtigen und abkühlenden Innenhöfen erfolgen. Dafür werden wir die notwendigen planungsrechtlichen Instrumente nutzen. Bei unvermeidbaren Eingriffen muss zwingend ein ortsnaher Grünausgleich stattfinden. Trotz Zielsetzung im Flächennutzungsplan sind viele Parks nicht baurechtlich gesichert. Immer wieder wird versucht, sie für Bauprojekte in Anspruch zu nehmen – wie am Hanielpark oder an der Herdecker Straße. Wir wollen daher eine Satzung zum Schutz der Parkanlagen aufstellen. Bauliche Veränderungen auf Parkflächen dürfen nicht an der Umweltpolitik vorbei beschlossen werden. Wir wollen Hochwasserschutz und Naturschutz verbinden. Daher fordern wir eine Gesamtplanung für die Rheinufer, in dem Flächen zur ökologischen Renaturierung und die Schaffung auentypischer Lebensräume auf Retentionsflächen (z. B. im Himmelgeister Rheinbogen) mit ökologischem Hochwasserschutz verbunden werden. Hierbei kann auch die Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung im Einklang mit der Natur deutlich verbessert werden. Zum Hochwasserschutz gehört der Bau der fehlenden Deiche zum Schutz der Ortslagen von Himmelgeist. Wir werden uns weiterhin aktiv für die Rückverlegung des Deiches am Himmelgeister Rheinbogen im Sinne der Entwicklung zur naturnahen Retentionsfläche einsetzen. Die Sanierung des jetzigen Deiches ohne Rückverlegung lehnen wir ab. Wir stehen Seite an Seite mit den Umweltverbänden und werden ihre Bemühungen unterstützen. Düsseldorf soll besser auf Extremwetter vorbereitet sein. Wir unterstützen den weiteren Ausbau von Frühwarnsystemen und die Entwicklung von Notfallplänen, die im Ernstfall schnell umgesetzt werden können, um die Bürger*innen zu schützen. Um den Umbau hin zu einer widerstandsfähigen Stadt bewältigen zu können, fordern wir eine Aufstockung der Klimaanpassungsmittel auf 10 Millionen Euro pro Jahr. Luft sauber halten, Lärm reduzieren Eine saubere Luft ist Voraussetzung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger*innen in Düsseldorf. Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass unsere Stadt leiser und unsere Luft schadstoffärmer wird. Damit in Düsseldorf die strengeren EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid eingehalten werden, setzen wir auf Verkehrsberuhigung. Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit senkt den Verkehrslärm und die Feinstaubbelastung deutlich und erhöht gleichzeitig die Sicherheit im Straßenverkehr. Wir werden alle Handlungsspielräume des novellierten Straßenverkehrsrechts nutzen, damit Tempo 30 die Regel ist und nicht die Ausnahme – eine flächendeckende Verkehrsberuhigung für mehr Verkehrssicherheit, Lärmschutz und Luftreinhaltung. Regeln werden nur eingehalten, wenn sie auch überwacht werden. Geschwindigkeitskontrollen sollen Lärmblitzer nach dem Vorbild Berlin getestet werden. Außerdem wollen wir alle heute schon bestehenden rechtlichen Möglichkeiten nutzen, Tempo 30 aus Gründen der Verkehrssicherheit, des Lärmschutzes und der Luftreinhaltung auf Straßen einzuführen. Bei der Reduzierung von Lärm und Abgasen setzen wir auf mehr E-Mobilität in Düsseldorf, sowohl für den privaten als auch den öffentlichen Verkehr. Wir wollen den Ausbau der Ladeinfrastruktur beschleunigen und den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge in Lieferverkehren unterstützen. Hierzu gehören auch alternative, emissionsfreie Lieferkonzepte wie Lastenfahrräder und Mikro-Depots für die letzte Meile, um den Lkw-Verkehr vor allem in Wohngebieten zu reduzieren. Um Bürger*innen zu schützen und eine transparente Informationspolitik zu betreiben, sollen aktuelle Luftqualitätswerte nach einem Ampelsystem in Düsseldorf einfach online und per App zur Verfügung gestellt werden. Hierzu werden wir weitere Messstellen einrichten. So wollen wir Vertrauen schaffen und Probleme gezielt angehen. Private Umweltsensoren können offizielle Messungen unterstützen und ein engmaschiges Lagebild liefern. Workshops zum Bau privater Lärm- und Luftsensorik als Teil der OpenData Sensor-Community sollen daher geprüft werden. Die Belastung durch Fluglärm führt in Düsseldorf teilweise zu starken Beeinträchtigungen. Wir setzen uns weiterhin für ein striktes Nachtflugverbot und dessen Einhaltung ein, um die Lebensqualität der Anwohner*innen zu verbessern. Mehr dazu unter Mobilität Biodiversität und Stadtnatur stärken Die Artenvielfalt ist eine unserer wichtigsten Lebensgrundlagen und zugleich akut bedroht. Wir GRÜNE kämpfen für den Erhalt der Biodiversität in Düsseldorf, durch Schaffung auch kleiner Habitate und von Rückzugsarealen sowie artenreicher Lebensräume. Hierfür soll ein gesamtstädtisches Biodiversitätskonzept erarbeitet und umgesetzt werden. Entsiegelung wird hier eine zentrale Rolle spielen. Wir werden das Grünflächenmanagement nachhaltig weiterentwickeln. Zur Erfolgsprüfung werden wir uns erneut um das Label „StadtGrün naturnah“ in Gold bewerben. Das vorhandene Blühwiesenprogramm muss verstetigt werden. Durch unseren Einsatz im Stadtrat werden städtische Flächen ohne Pestizide bewirtschaftet und bei Neuverpachtung städtischer Flächen ein Verzicht auf Biozide vertraglich vereinbart. Wir wollen Bio-Landwirt*innen noch mehr unterstützen und deren Umsatz in der Region verbessern, zum Beispiel auch in städtischen Kantinen, Schulen und Kitas. Mehr dazu unter Bildung Düsseldorf ist eine Stadt der Parks und Grünanlagen. Diese grünen Oasen wollen wir ausbauen und vernetzen. Jeder Stadtteil soll wohnortnahe Grünflächen erhalten, die der Erholung und als Lebensraum für Pflanzen und Tiere dienen. Mit ihrer Vernetzung schaffen wir grüne Verbindungen zwischen den Stadtteilen. Pflanz- und Mähkonzepte von Parks, Grünanlagen, Grünstreifen und Friedhofsgeländen werden an den Erhalt der Biodiversität angepasst. Wir wollen attraktive Anreize für den Erhalt und die Neuanlage von Urban-Gardening-Flächen schaffen. Daher werden wir unter anderem die finanzielle Förderung nachbarschaftlichen Engagements erhöhen. Mehr dazu unter Bürger*innenbeteiligung und Demokratie In unseren zwölf Naturschutzgebieten bewahren wir natürliche Lebensräume und schützen die Vielfalt an Insekten, unterschiedlichen Tieren und Pflanzen. Wir werden die Schaffung weiterer Naturschutzgebiete anstoßen, beispielsweise am Kettelbach. Hierzu werden wir auch Flächen für den Naturschutz ankaufen und mit gezielten Fördermaßnahmen diejenigen unterstützen, die auf ihren Flächen Wiederherstellungsmaßnahmen umsetzen. Eingriffe in die Natur müssen vermieden werden. Wir wollen außerdem sicherstellen, dass Ersatz- und Kompensationsmaßnahmen dauerhaften Bestand haben. Zudem wollen wir den Schutz der Naturschutzgebiete erhöhen, indem wir besondere Regelungen, wie beispielsweise die Leinenpflicht, deutlicher und flächendeckender ausschildern. Die Mittel der zuständigen unteren Naturschutzbehörde sollen erhöht werden, um die städtische Unterstützung bei Kontrollen engmaschiger zu ermöglichen. Wir wollen mehr Bäume pflanzen, besonders in Stadtteilen, die weniger Grün haben. Es ist unser Ziel, den Baumbestand in der Stadt zu erhalten und für private Gärten Anreize zu schaffen, alte Bäume vor Fällung zu schützen und nachzupflanzen. Zum Thema Bäume auf den Rheindeichen wollen wir die vorliegenden Studien prüfen und ggf. zusätzliche wissenschaftliche Expertise heranziehen. Unser städtischer Wald ist kein Wirtschaftswald, sondern ein Lebensraum und Raum der Erholung für Menschen, Tiere und Pflanzen. Wir werden uns weiter für eine naturnahe Bewirtschaftung einsetzen. Dies gilt für uns auch bei Aufforstungs- und Wiederbewaldungs-Maßnahmen. Zum Erhalt der Biodiversität gehört der Schutz und die Verbesserung der Bodenqualität. Nach der Entsiegelung von Flächen soll der darunterliegende Boden aufbereitet werden, um die Wasseraufnahmefähigkeit wiederherzustellen und die natürliche Bodenfunktion zu fördern. Wir wollen ein nachhaltiges Bodenmanagement etablieren und Böden nach ihren Funktionen zum Beispiel für Biodiversität oder Kühlungsleistung bewerten und schützen. Mehr dazu unter Stadtentwicklung Die Renaturierung von Flüssen und Bächen soll schneller vorangetrieben werden. So sollen unter anderem am Kittelbach, am Eselsbach und an der Nördlichen Düssel die Artenvielfalt gefördert und gleichzeitig der Hochwasserschutz verbessert werden. Diese Maßnahmen helfen, die Artenvielfalt zu erhöhen und gleichzeitig den Hochwasserschutz zu verbessern. Der nachhaltige Umgang mit Wasser ist für uns besonders wichtig, daher fordern wir den Schutz der Grundwasservorkommen. Mikroplastik und Medikamentenrückstände in unseren Gewässern sagen wir den Kampf an, daher soll eine vierte Reinigungsstufe im Klärwerk künftig die kleinsten Verunreinigungen herausfiltern. Schutz der Nacht Gegen Lichtverschmutzung und zum Schutz der Nacht wollen wir einen „Plan Lumiére“ (Lichtplan), der die Gestaltung der Stadtbeleuchtung neben den Themen Sicherheit und Kunst um die Aspekte Schutz der menschlichen Gesundheit und der Biodiversität erweitert. Dazu gehören warmweiße LED, intelligente Reduktion der Lichtintensität und Lichtlenkung zum Schutz der Nacht, innovative technische Lösungen im Siedlungsgebiet wie z. B. Dimmen oder partielles Abschalten in den Nachtstunden, Sensor-Steuerung und unbeleuchtete Natur-Rückzugszonen an den Siedlungsrändern. Abfall vermeiden, Ressourcen schonen Wir setzen uns für ein konsequentes Abfallvermeidungsprogramm in Düsseldorf ein. Dabei geht es nicht nur um Recycling, sondern um eine grundsätzliche Reduktion des Müllaufkommens. Das Zero-Waste-Konzept, bei dem Maßnahmen zur Abfallvermeidung zusammen mit Bürger*innen, Initiativen, Wirtschaft und Gastronomie entwickelt wurden, soll in den nächsten Jahren konsequent umgesetzt und ergänzt werden. Dazu gehören beispielsweise die Förderung und Unterstützung von Repaircafés oder von Initiativen, die Lebensmittel vor dem Abfall retten. Ein Mehrwegangebot in Düsseldorf flächendeckend zu implementieren, ist für uns zentral. Die Einhaltung des Mehrweggebots bei städtischen Veranstaltungen und die Mehrwegangebotspflicht in der Gastronomie sollen dabei konsequent kontrolliert und geahndet werden. Um die Vermüllung des öffentlichen Raums zu verringern und Ressourcen zu sparen, setzen wir uns für die Einführung einer Verpackungssteuer auf Einwegartikel nach dem Vorbild Tübingens ein. Gastronomiebetriebe und Einzelhändler sollen dadurch angeregt werden, Mehrweg- statt Einwegverpackungen anzubieten. Eine echte zirkuläre Wirtschaft erfordert nachhaltige Produktionsketten und Wiederverwendung. Wir wollen Düsseldorfer Unternehmen und Start-ups dabei unterstützen, innovative Lösungen für Recycling und Ressourcenschonung zu entwickeln. Mehr dazu unter Wirtschaft Es braucht mehr Möglichkeiten zur Mülltrennung in städtischen Einrichtungen und im öffentlichen Raum, besonders in Parks und an beliebten Plätzen. So fördern wir das Recycling und sensibilisieren die Bürger*innen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Ein Opt-Out-Modell für die Biotonne soll verhindern, dass kompostierbarer oder vergärbarer Abfall als Teil des Restmülls verbrannt wird. Bildung für nachhaltige Entwicklung Die städtischen Angebote zur Energie- und Umweltberatung wollen wir massiv ausbauen und ein Beratungsbüro in jedem Stadtbezirk einrichten. Wir fördern die Bildung für nachhaltige Entwicklung, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene. Dies gilt für Kindergärten und Schulen, als auch für außerschulische Einrichtungen wie den Aquazoo. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sollen hierbei eine wesentliche Grundlage bilden. Das Ziel, weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und dabei die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren, muss auf kommunaler Ebene verfolgt werden. Die Stadtverwaltung sehen wir hier als Vorreiterin. Wir setzen uns für die konsequente Einhaltung nachhaltiger, ökologischer und sozialer Standards bei Beschaffungen der Stadtverwaltung ein. Mobilität Wie wir Mobilität in Düsseldorf organisieren, bestimmt unseren Alltag und das Stadtbild gleichermaßen. Es entscheidet darüber, ob wir sicher, schnell und bequem von A nach B kommen und ob wir uns gern im öffentlichen Raum aufhalten. Erste Schritte in Richtung Mobilitätswende sind getan. Für uns GRÜNE ist klar: Wir wollen diesen Weg weitergehen und beschleunigen. Die Bevölkerung in Düsseldorf wächst stetig, doch der Platz für Verkehr kann nicht mitwachsen. Mobilitätswende heißt daher für uns, dass wir ein Mehr an Mobilität auf derselben Fläche ermöglichen: leistungsfähiger, barrierefrei, klimafreundlich und sicher für alle Verkehrsteilnehmenden. Das wird in einer autogerechten Stadt, wie sie jahrzehntelang gestaltet wurde, nicht funktionieren. Es muss viel einfacher und komfortabler werden, ohne eigenes Auto in Düsseldorf mobil zu sein. Radverkehr wird Chef*innen-Sache Wir wollen Düsseldorf zur Fahrradstadt machen. Düsseldorf ist flach und kompakt, die Entfernungen zwischen Außenbezirken und Innenstadt lassen sich mit dem Rad oder E-Bike gut zurücklegen. Wir haben dafür wichtige Projekte auf den Weg gebracht. Die Radleitrouten von Nord nach Süd und von Ost nach West befinden sich im Bau, wie auch wichtige Lückenschlüsse im Radhauptnetz. Das Fahrradparken in den Quartieren ist durch sichere Fahrradabstellanlagen einfacher geworden. Ein stadteigenes Fahrradleihsystem für kurze Wege oder die „letzte Meile“ befindet sich im Aufbau. Um die Potenziale des Radverkehrs für Düsseldorf wirklich zu nutzen, brauchen wir eine entschiedenere Prioritätensetzung und mehr Mut bei der Umgestaltung des öffentlichen Raums. Zugunsten des Umweltverbunds aus Rad- und Fußverkehr, ÖPNV und Carsharing werden wir auch Kfz-Spuren und Parkplätze umwidmen. Paris, Barcelona oder Köln machen es vor: Wenn Radverkehr Chef*innensache wird, ändert sich das Stadtbild innerhalb weniger Jahre. So wollen wir bis 2030 einen Radverkehrsanteil von mindestens 25 % erreichen. Dazu werden wir prüfen, ob bei jeder mehrspurigen Straße ohne getrennten Radweg, die Umwandlung der rechten Fahrbahn in eine Fahrradspur auf für Fahrradfahrer*innen attraktiven Routen, eine sinnvolle und kostengünstige Sofortmaßnahme ist. Wir wollen so schnell wie möglich weitere durchgehende Strecken im Stadtgebiet schaffen. Das gelingt durch Lückenschlüsse und Sanierungen im bestehenden Radwegenetz, durch den Bau der vier weiteren Radvorrangrouten, die außerhalb gelegene Stadtteile an- und verbinden, und durch Radschnellwege in die Region, z. B. nach Langenfeld und Wuppertal. Dafür wollen wir im Düsseldorfer Osten die sogenannte 100 Meter Brücke neu bauen, sodass diese bequem barrierefrei passierbar ist. Bei allen Maßnahmen legen wir einen Schwerpunkt auf sichere Kreuzungen und Überwege. Wir sorgen für mehr Transparenz bei der digitalen Darstellung des Radwegebaus auf den Seiten der Stadt, so dass sich alle Düsseldorfer*innen jederzeit über den aktuellen Stand informieren können. Das Thema Fachkräftemangel wirkt sich auch auf Radwegeplanung und -bau aus. Umso wichtiger ist es, Prioritäten zu setzen. Gefahrenstellen müssen zuerst beseitigt, Maßnahmen, die mit einfachen Veränderungen viel bringen, vorgezogen werden. Wir wollen die Verwaltungsstrukturen effizienter gestalten und setzen uns für agile, leistungsfähige Projektteams und ein wirksames Controlling für den Radwegebau ein. Dies kann durch ein städtisches Tochterunternehmen unterstützt werden. Für viele alltägliche Besorgungen und Transporte kann ein Lastenrad das eigene Auto ersetzen. Zudem ist man klimafreundlicher, günstiger und oft schneller mobil. Daher möchten wir Lastenräder auch finanziell fördern. Die städtischen „Lastenradautomaten“ wollen wir weiter ausbauen. Wer mit dem Rad unterwegs ist, möchte dieses auch sicher abstellen. Wir werden das Fahrradparken in den Quartieren in überdachten, abschließbaren Fahrradabstellanlagen deutlich ausweiten. Auch in den Stadtteilzentren, sowie an Schulen, Kindergärten, U- und S-Bahnhöfen und in der Innenstadt sorgen wir für ausreichend sichere Abstellplätze. Bei der Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platz (KAP) haben wir Fahrradabstellanlagen auf dem Platz durchgesetzt. Die geplante Fahrradgarage muss den Umstieg vom Rad in die Bahn unkompliziert und komfortabel ermöglichen und muss dazu so nah wie möglich am Bahnhofseingang gelegen und für Radfahrende einfach erreichbar sein. Für uns GRÜNE bleibt daher eine Lösung im Bahnhofsgebäude erstrebenswert. Außerdem ist eine sichere, konfliktfreie Radverkehrsführung auf und über den Bahnhofsvorplatz zwingend. Der Radverkehr auf der Schadowstraße steht für uns nicht zur Debatte. Radfahrende sollen diese wichtige Achse auch in Zukunft nutzen können, um einfach und sicher in die Innenstadt zu kommen. Maßnahmen für eine bessere Markierung und Sichtbarkeit, um Konflikte mit Fußgänger*innen verringern, sind auf unseren Vorschlag bereits beschlossen und müssen schnellstmöglich umgesetzt werden. Wir werden sie evaluieren und ggf. weiterentwickeln. Auch auf der Königsallee wollen wir endlich eine funktionierende Radwegeverbindung umsetzen und Düsseldorfs bekannteste Straße noch einladender gestalten, z. B. durch mehr Flächen für Außengastronomie und Aufenthalt ohne Konsumzwang. Wir setzen uns für eine autofreie Königsallee mit einer funktionierenden Radwegeverbindung ein. Mehr Platz für Fußgänger*innen und Außengastronomie sollen Düsseldorfs bekannteste Straße attraktiver machen. Fußverkehr fördern und Aufenthaltsqualität schaffen Wir alle sind in Düsseldorf zu Fuß unterwegs. Zugleich sind Fußgänger*innen die schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen. Dies gilt einmal mehr für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen oder Gehhilfen. Viele Ampelschaltungen haben zu kurze Grünphasen für Fußgänger*innen, das Anlegen von Zebrastreifen kann das Überqueren der Straßen an vielen Stellen erleichtern, der Ausbau der Haltestellen mit Audioansagen und besserer Beleuchtung muss vorangetrieben werden. Wir wollen, dass nach dem Vorbild anderer Städte auch in Düsseldorf eine Fußverkehrsstrategie entwickelt wird, mit dem Ziel, den Fußverkehr systematisch zu fördern und die aktuelle Situation zu verbessern. Die Belange von Fußgänger*innen sollen bei allen Maßnahmen der Stadt- und Straßengestaltung konsequent berücksichtigt werden. Die Straßen und Plätze in unseren Quartieren gehören uns allen. Durch die Einrichtung von Nachbarschaftszonen und Stadtoasen werden sie zu Begegnungs- und Aufenthaltsräumen, Grün- oder Spielflächen. Die erste Nachbarschaftszone befindet sich in der Umsetzung. Wir wollen das Konzept dauerhaft etablieren und pro Jahr mindestens zwei weitere Nachbarschaftszonen umsetzen. Nachbarschaftsgemeinschaften oder -vereine können sich dafür in einem transparenten Verfahren bewerben. Auch in den Stadtteilzentren wollen wir grüne, verkehrsberuhigte Bereiche mit hoher Aufenthaltsqualität etablieren. So stärken wir die Gemeinschaft und den Einzelhandel. Moderne Mobilität ist digital, vernetzt und geteilt In vielen Düsseldorfer Stadtteilen braucht man schon heute kein eigenes Auto, Lastenrad, E-Bike oder Fahrrad, um mobil zu sein. 25 Mobilitätsstationen im Düsseldorfer Stadtgebiet machen dies möglich. Mit einem Zielwert von zehn neuen Stationen pro Jahr wollen wir dieses Erfolgsmodell mittelfristig auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten und die zuständige Connected Mobility Düsseldorf (CMD) dafür entsprechend finanziell und personell ausstatten. Den Ausbau der Ladeinfrastruktur setzen wir fort. Das Car-Sharing-Angebot wollen wir flächendeckend inklusive der Randbezirke verbessern und wenn nötig nachsteuern, beispielsweise indem wir für die Anbindung bestimmter Stadtteile Anreize setzen. Wir unterstützen die Rheinbahn bei der Ausweitung des On-Demand-Angebots „Flexy“ und setzen uns in den verantwortlichen Gremien dafür ein, die verschiedenen Mobilitätsangebote in bestehende Apps – wie VRR, eezy oder redy – zu integrieren und im besten Fall zu zentralisieren. Anonymisierte Nutzer*innendaten wollen wir verstärkt zum nachhaltigen Mobilitätsmanagement nutzen. Bus & Bahn Nur mit einem zuverlässigen, komfortablen und gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr gelingt eine klimafreundliche Mobilitätswende. Für uns GRÜNE haben Investitionen in den Ausbau unserer Bus- und Bahnlinien darum Priorität. Damit die Rheinbahn ihren Beitrag zum Ziel der Klimaneutralität 2035 leisten kann, müssen wir entsprechende Finanzmittel bereitstellen, um den Umstieg auf E-Mobilität zu ermöglichen. Für die meistgenutzten Linien bleibt unser Ziel eine Taktverdichtung auf 7,5 Minuten. Beim Ausbau des Liniennetzes wollen wir bestehende Lücken schließen und Außenbezirke direkt miteinander verbinden, um Wege zu verkürzen und die innerstädtischen Strecken zu entlasten. Deswegen wollen wir die im Zielkonzept Stadtbahn / Straßenbahn beschlossene Ausweitung und Verbesserung der schienengebundenen Angebote schrittweise umsetzen. Hierfür stellen wir die benötigten finanziellen und personellen Ressourcen bereit, ggf. mit Unterstützung eines städtischen Tochterunternehmens. Bei der geplanten Rheinquerung der U81 ist für uns klar, dass eine Querung für den Fuß- und Radverkehr parallel zur Bahn über eine Brücke geschaffen wird, mit einer gestalterisch guten Anbindung in das linksrheinische Deichhinterland. Bei der geplanten Sanierung der Theodor-Heuss-Brücke muss eine mögliche neue Bahnlinie eingeplant werden. Wir setzen uns dafür ein, gemeinsam mit Neuss eine neue Fußgänger- und Radfahrbrücke vom Heerdter Hafen zur Ölganginsel zu bauen, um neue attraktive Wege von und nach Neuss zu schaffen. Für die Verbesserung des ÖPNV-Angebots wollen wir verstärkt Nutzer*innen einbeziehen. Wir unterstützen die Rheinbahn dabei, innovative, nutzer*innenfreundliche Angebote zu finden. Beim Ausbau der barrierefreien Haltestellen wollen wir mehr Tempo machen und Betroffene stärker einbinden. Mit dem barrierefreien Umbau der Haltestelle am Belsenplatz wollen wir den Belsenplatz mit der Luegallee neu planen, um für Fußgänger*innen und Radfahrende endlich sichere Wegeverbindungen zu schaffen. Dazu gehören die konsequente Fortführung der Radleitrouten und die Reduktion der Fahrspuren von vier auf zwei. Die Reform der Straßenverkehrsordnung erlaubt die Einrichtung von Busspuren aus Klimaschutzgründen. Diese Möglichkeit wollen wir in den Außenbezirken nutzen, um den ÖPNV weiter zu beschleunigen. Wir unterstützen die notwendigen Untersuchungen zur Machbarkeit eines neuen S-Bahnhofs am Höxterweg für eine bessere Anbindung des Mercedeswerks sowie des Vogelsanger Wegs. Unsere Bus- und Bahnlinien enden nicht an den Düsseldorfer Stadtgrenzen. Auch über den Regional- und Fernverkehr ist Düsseldorf in die Region und darüber hinaus angebunden. Wir wollen die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarkommunen strukturell neu aufstellen, um vor allem Pendler*innen ein überzeugendes Angebot zu machen. Dies gilt z. B. für die Abstimmung von Takten und Linien, sinnvolle Park & Ride-Konzepte und durchgehende Radwegeverbindungen. Wir fordern, dass bei Veranstaltungen ein VRR -S im Eintrittspreis enthalten ist. Wichtig ist uns außerdem ein systematisches Netz regionaler Schnellbusse, auch im Vorgriff auf die von uns befürworteten Reaktivierungen von Schienenstrecken, beispielsweise der Ratinger Weststrecke und der Niederbergbahn im Kreis Mettmann. Durch das Deutschlandticket ist die Fahrt mit Bus und Bahn für viele Menschen bezahlbar geworden, der Tarif-Dschungel ist für seine Abonnent*innen Geschichte. Wir setzen uns auf Landes- und Bundesebene für den Erhalt des Deutschlandtickets und ein günstigeres Sozialticket ein. Das Studierenden-Deutschlandticket soll um die Fahrradmitnahme erweitert oder durch ein günstiges Fahrrad-Upgrade ergänzt werden. Gleichzeitig muss die Nutzung des ÖPNV auch für Gelegenheitsnutzer*innen attraktiv sein, mit einfachen, transparenten und fairen Tickets, die ohne Hürden digital und analog zu erwerben sind. Landesweit einheitliche Tarifstrukturen würden die Akzeptanz des ÖPNV erhöhen und werden von uns darum weiterhin angestrebt. Eine Stadt für Menschen, nicht für Autos Private Pkw stehen im Durchschnitt 23 Stunden am Tag und nehmen dabei 12qm ein. Zuletzt ist der Bestand an privaten Pkw stärker gewachsen als die Bevölkerung. Um diese Entwicklung zu ändern, wollen wir für alle Düsseldorfer*innen das Mobilitätsangebot mit dem ÖPNV, zu Fuß und mit dem Rad deutlich attraktiver machen. Unser Ziel ist es, mehr Platz für nachhaltige Mobilität, mehr Aufenthaltsqualität und mehr Begegnungsräume zu schaffen. Wir wollen darum das Parkraummanagement weiterentwickeln. Durch einen gesamtstädtischen Ansatz zum Umgang mit Parkraum wollen wir Anreize schaffen, den Anteil privater Pkw zu reduzieren und stattdessen mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbunds aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr, Carsharing und Fahrgemeinschaften unterwegs zu sein. Konkret bedeutet dies, dass wir das Bewohnerparken schrittweise ausweiten und die Gebühren sozialverträglich erhöhen. Für uns GRÜNE gilt dabei: wer mehr Platz verbraucht, bezahlt auch mehr, so dass die Gebühren entsprechend nach Fahrzeuggröße gestaffelt werden. Zugleich stehen viele Parkflächen in der Stadt außerhalb der Arbeits- und Geschäftszeiten leer und können durch sogenanntes „Feierabendparken“ genutzt werden. Wir unterstützen die Ausweitung des Konzepts durch die Connected Mobility Düsseldorf auch auf geeigneten städtischen Flächen.Am Rheinufer wollen wir mehr Aufenthaltsqualität statt Parkplätze mit Rheinblick. Daher machen wir uns dafür stark, dass die Parkplätze am Rheinufer anders genutzt werden können.Verkehrssicherheit – Vision ZeroNiemand sollte im Verkehr sterben oder schwer verletzt werden – die Grundprämisse der Vision Zero. Wir werden alle Handlungsspielräume des novellierten Straßenverkehrsrechts nutzen, damit Tempo 30 die Regel ist und nicht die Ausnahme – eine flächendeckende Verkehrsberuhigung für mehr Verkehrssicherheit, Lärmschutz und Luftreinhaltung. Besonderes Augenmerk liegt für uns weiterhin auf der Sicherheit von Schulwegen. Wir wollen, dass Kinder sich früh selbstständig in der Stadt bewegen können und auch ohne Elterntaxi sicher zur Schule kommen. Dafür fordern wir die zügige Umsetzung der bereits beschlossenen schulspezifischen Maßnahmen. In Zusammenarbeit mit den Düsseldorfer Schulen soll grundsätzlich geprüft werden, wo die Einrichtung von Schulstraßen, also die Sperrung für den Durchgangsverkehr zu Unterrichtsbeginn und -ende, sinnvoll ist. Mobilitätsplan D Im Mobilitätsplan D wird eine bislang wenig konkrete Strategie für die Verkehrsentwicklung bis 2030 entwickelt. Wir wollen den Mobilitätsplan D im Sinne der Sustainable Urban Mobility Plans (SUMPs) der EU fortschreiben und eine nachhaltig ausgerichtete Mobilitätsstrategie unter Beteiligung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entwerfen. Wir setzen uns für ambitionierte Indikatoren für die Messbarkeit und Wirksamkeit des Plans ein, um nachzuvollziehen, ob bestimmte Maßnahmen, z. B. hinsichtlich der Veränderung des Modal Split (prozentualer Anteil der einzelnen Verkehrsmittel an der gesamten Verkehrsleistung), auch den gewünschten Erfolg haben. Flughafen Der Düsseldorfer Flughafen ist ein Stadtflughafen und hat mit der Region ein großes Einzugsgebiet. Das macht ihn attraktiv und zu einem wichtigen Standortfaktor für die Stadt. Die Belange der Anlieger*innen müssen jedoch in besonderem Maße berücksichtigt werden. Die Lärmbelastung darf nicht weiter zunehmen, das gilt insbesondere nachts. Wir wollen die festgelegte Nachtruhe konsequenter durchzusetzen, um echte Lärmpausen zu schaffen. Es ist gut, dass die ursprünglich beantragte Kapazitätserweiterung vom Tisch ist. Die nun geplanten Veränderungen und Verschiebungen bei den Flugbewegungen sehen wir jedoch ebenfalls kritisch, da sie die Randzeiten noch stärker belasten würden und zu noch mehr Verspätungen führen könnten. Wir wollen prüfen, wie etwa durch Staffelung der Flughafenentgelte Anreize für weniger Lärm und weniger CO2-Emissionen gesetzt werden können. Wir wollen Kurzstreckenflüge überflüssig machen und setzen uns auf Landes- und Bundesebene für Verbesserungen im Fernverkehr der Bahn ein. Stadtentwicklung Wir GRÜNE wollen die hohe Lebensqualität in Düsseldorf erhalten und weiter ausbauen. Die Stadt wächst, dies soll durch eine nachhaltige und sozial gerechte Stadtentwicklung gestaltet und gesteuert werden. Gleichzeitig gibt es noch viel Potenzial im Bestand. Alle städtebaulichen Planungen müssen entlang der städtischen Ziele für bezahlbaren Wohnraum, soziale Infrastruktur, nachhaltige Mobilität, Grün- und Freiräume, Klima- und Umweltschutz entwickelt werden. Unser Ziel ist es, Vorreiterin bei innovativen Stadtentwicklungsprojekten zu sein, um den drängenden Themen der Stadt gerecht zu werden. Wir unterstützen daher neue Ansätze der Stadtentwicklung. Quartiere stärken, Charakter bewahren, alle Menschen mitdenken Unser Ziel ist die Stadt der kurzen Wege. Dies erreichen wir, indem wir produktive gemischte Quartiere schaffen, in denen auch Gewerbe- und Industriekernzonen erhalten bleiben. Wir setzen uns für den Schutz von Flächen für Industrie, produzierendes Gewerbe und Handwerk ein. Daher führen wir das Konzept der Kernzonen fort, achten auf negative Folgen heranrückender Wohnbebauung und priorisieren Handwerk eindeutig vor weiteren Bürobauten. Auch die Räume für Kultur- und Kreativwirtschaft sind in Düsseldorf, wie in anderen Großstädten, durch konkurrierende Nutzungen gefährdet. Wir schützen die Räume der freien Szene, die Flächen für Kunsthandwerker*innen und die Ateliers der Künstler*innen vor Verdrängung. Wir werden uns für eine Schutzsatzung nach Kölner Vorbild einsetzen. Gegen die Verdrängung von Mieter*innen setzen wir auf weitere soziale Erhaltungssatzungen. Mehr dazu unter Wohnen Auf Basis der integrierten Quartiersentwicklung arbeiten wir für lebenswerte Nachbarschaften, generationenübergreifende Gemeinschaften und kurze Wege im Wohnumfeld. Wir schaffen die planerischen Grundlagen für eine gute Nahversorgung, für Grün- und Freiflächen, für soziale Einrichtungen und Treffpunkte. Barrierefreiheit heißt für uns nicht nur die Ergänzung von Rampen; Barrieren für jede Art von Einschränkung müssen identifiziert und zügig abgebaut werden. Wir GRÜNE setzen uns für eine zukunftsweisende Aufteilung des Straßenraums ein mit lebendigen Plätzen und Seitenräumen. Wir wollen den ÖPNV und den Fuß- und Radverkehr durch autoarme Quartiere stärken undso den Umbau der autogerechten Stadt in eine menschengerechte Stadt weiter vorantreiben. Mehr dazu unter MobilitätDie Außengastronomie ist wichtig für eine gute Lebensqualität in Düsseldorf. Mit neuen Leitlinien soll darauf geachtet werden, dass eine vielfältige, abwechslungsreiche, aber auch eine konsumfreie Nutzung der Plätze und Straßen erhalten bleibt und verbessert wird. An der Entwicklung der Leitlinien sollen Anwohner*innen und die Gastronomie beteiligt werden. Integrierte Stadtentwicklung Das Stadtentwicklungskonzept Raumwerk D liefert den konzeptionellen Rahmen für die Entwicklung der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Wir werden es stetig weiterentwickeln und bei der Entwicklung einzelner Projekte immer den Zusammenhang sehen. Die Aktionspläne und weitere Maßnahmen in den identifizierten Handlungsräumen bringen wir in die Umsetzung, möglichst unterstützt durch Städtebaufördermittel. Den städtischen Instrumentenkoffer auf Basis des Raumwerks und des Baulandmodells werden wir erweitern, insbesondere um im Bestand stärker wirken zu können und diesen gezielt weiterzuentwickeln. Zentral sind für uns die Projekte der integrierten Stadterneuerung und -entwicklung, wie sie in Garath und Rath / Mörsenbroich bereits laufen und wie wir sie für die Altstadt auf den Weg gebracht haben. Viele Quartiere in Düsseldorf müssen in den nächsten Jahren erneuert werden, um sie sozial gerecht, zukunftsweisend beim Klimaschutz und nachhaltig in der Mobilität zu entwickeln. Wir werden daher die aktuellen, integrierten Stadtentwicklungskonzepte fortsetzen und neue starten, um eine ganzheitliche Entwicklung voranzutreiben. Nachhaltig bauen Unser gesamtstädtisches Ziel ist die Netto-Null-Versiegelung, sodass in Summe nicht mehr Flächen neu versiegelt als entsiegelt werden. Der städtische Raum ist begrenzt, daher setzen wir auf die Innenentwicklung mit Leerstandsmanagement und sensibler Nachverdichtung, beispielsweise der Überbauung von bereits versiegelten Flächen wie großflächige Parkplätze. Unser Ziel ist es, durch zusätzliche Begrünung und gleichzeitige Entsiegelung mehr Grün zu ermöglichen. Sowohl im Innenbereich als auch bei Arrondierungen und Planungen in Randbereichen müssen ökologische und mikroklimatische Kriterien in der Planung berücksichtigt werden, insbesondere Frischluftschneisen, grüne Korridore und Kaltluftentstehungsgebiete. Vorhandene Grünflächen sollen ökologisch aufgewertet werden. Vor allem alte Bäume sind zu schützen. Düsseldorf wird bis 2035 klimaneutral werden. Wir priorisieren die Kommunale Wärmeplanung, um für die Bürger*innen Planungssicherheit zu schaffen. Der Ausbau der Fernwärme und Konzepte wie „Wärme im Quartier“ sind dabei wichtige Bausteine. Regenerative Heizungstechnik und die Nutzung von Photovoltaik, Solarthermie und Geothermie werden weiterhin gezielt gefördert. Bei der Aufstellung neuer Bebauungspläne soll immer geprüft werden, wie der Einsatz fossiler Brennstoffe ausgeschlossen und PV Anlagen festgeschrieben werden können. Ressourcenschutz stärken und Flächen erhalten durch umweltbewusstes BauenFür unsere Umwelt- und Klimaziele ist die Kreislaufwirtschaft im Bausektor von zentraler Bedeutung. Deshalb gilt für uns: Der Erhalt und die sinnvolle Nutzung bestehender Bausubstanz haben Vorrang vor Neubauprojekten und dem damit verbundenen Verbrauch wertvoller Flächen sowie dem Abbau von Primärrohstoffen. Zirkuläres Bauen wollen wir als Leitbild in Düsseldorf verankern. Wenn neu gebaut wird, soll nach Möglichkeit das Cradle-to-Cradle-Prinzipangewendet werden, das die Rückbaubarkeit und Recyclingfreundlichkeit verwendeter Materialien und eingesetzter Konstruktionsweisen zugrunde legt. Hierbei ist die CO2-Neutralität über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes zu betrachten. Um dieses Prinzip voll auszuschöpfen, soll sich Düsseldorf stärker im Städtenetzwerk für Materialien und Produkte einbringen und innovative Bauvorhaben mit diesem Schwerpunkt unterstützen. Fassadenbegrünung, eine intensive Begrünung von Dächern und Innenhöfen, Straßen und Vorgärten sind für uns selbstverständlich und in der Bauleitplanung fest zu verankern.Bei Ausschreibungen und Beschaffungen sollen vorrangig Sekundärrohstoffeverwendet werden. Wir werden in Wettbewerben und bei Ausschreibungen darauf achten, dass diese Belange entsprechend bewertet und in der Abwägung stärker berücksichtigt werden.Wir wollen den Recyclingbedarf und das Recyclingpotenzial in Düsseldorf systematisch erfassen und daraus einen langfristigen Plan für eine geschlossene Ressourcenwirtschaft entwickeln. Dabei unterstützen wir den Ausbau regionaler Logistik-, Sammel- und Sortierinfrastrukturen und führen eine digitale Bauteilbörse ein. Zudem prüfen wir die Einführung eines Gebäudematerialpasses für kommunale Gebäude – mit dem Ziel, dieses Instrument langfristig auch für private Bauvorhaben zu öffnen.Um diesen Wandel zu fördern, setzen wir das städtische Engagement in Netzwerken für nachhaltiges Bauen fort. Um die Stadtentwicklung nachhaltig zu gestalten, verbessern wir die Beratungsangebote sowohl für Bürger*innen, als auch für Investor*innen in Hinblick auf Sanierung, Energienutzung und Begrünungsmöglichkeiten. Durch Bauleitplanung lenken Die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum ist eine gesamtstädtische Aufgabe. Auch im Sinne einer vielfältigen und sozial durchmischten Stadt setzen wir uns dafür ein, dass in allen Stadtteilen bezahlbare Wohnungen entstehen. Mehr dazu unter Wohnen Alle städtebaulichen Entwicklungen müssen die städtischen Ziele Klimaschutz, Umweltschutz und Biodiversität sowie Wohnraumschaffung, soziale Infrastruktur und kurze Wege verfolgen und bestmöglich in Einklang bringen. Die Karten zu Bodenfunktion, Hitzeentwicklung, Versiegelung und Schallemission, die Hochwasserprognosen und Potenzialflächenkataster sind ständig zu aktualisieren und zu berücksichtigen. Die Bauleitplanung muss grundstücksübergreifend gedacht werden und zu einer integrierten Quartiersentwicklung führen, unter Berücksichtigung der regionalen Flächennutzungsplanung. Hierbei sind Grünanlagen und Kaltluftschneisen zu schützen und vorzusehen. Wir setzen uns für eine weitere Reform der Stellplatzsatzung ein, die stärker zur Nutzung nachhaltiger Mobilitätsangebote und zur Reduktion der Baukosten und der Flächenversiegelung beiträgt. Bei großen Einzelprojekten sichern wir die Quotierung und andere städtische Interessen weiterhin über städtebauliche Verträge. Bei Angebots-Bebauungsplänen und in Umlegungsgebieten wollen wir in Zukunft die wohnungspolitischen Ziele besser verankern und die Profiteur*innen der Planung stärker an den Kosten von Infrastruktur und sozialen Aufgaben beteiligen. Unser Ziel ist es, einen angemessenen Anteil der Planungsgewinne abzuschöpfen, um sie zum Wohle aller in der Stadt einsetzen zu können. Mit dem sektoralen Bebauungsplan steht uns ein neues Instrument zur Verfügung, das wir auch in Düsseldorf zielgerichtet nutzen wollen, um Entwicklungsziele für Gebiete vorzugeben. Wir werden die Fachverwaltung im Bereich der Stadtplanung, der Bauaufsicht und der Liegenschaften weiter stärken, um nicht nur die Planungen zu verbessern, sondern auch die Genehmigungsprozesse und Vergaben weiter zu beschleunigen. Beteiligung schaffen Wir setzen uns für eine partizipative Stadtentwicklung ein. Mehr dazu unter Bürger*innenbeteiligung und Demokratie Um die Quartiere zu stärken, wollen wir den Einsatz von Stadtteilbeiräten oder auch Quartiersarchitekt*innen prüfen. Um alle Generationen zu erreichen, wollen wir neben der direkten Beteiligung an Workshops und Planwerkstätten auch Online-Beteiligungsformate ausweiten. Gerade in der Stadtplanung setzen wir uns dafür ein, innovative Beteiligungsformate auszuprobieren, um Menschen unterschiedlicher sozialer Milieus zu erreichen. Mit städtischen Projekten und Grundstücken Vorbild sein Die Stadt als Bauherrin hat eine Vorbildfunktion. Unter GRÜNER Beteiligung ist viel passiert: Neubauten müssen Gebäude-Ressourcenpässe erhalten, um das Cradle-to-Cradle Prinzip zu ermöglichen. DGNB Gold wurde als Mindeststandard definiert, die Solaroffensive wurde ins Leben gerufen und schrittweise werden auf allen geeigneten städtischen Dächern PV-Anlagen installiert. Diese Vorgaben sind wichtig, müssen jedoch in Zukunft noch erweitert und ausgebaut werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit wollen wir die energetische Sanierung der städtischen Gebäude vorantreiben. Wir setzen uns für langfristige Planungen und eine städtische Bodenvorratspolitik ein. Vorkaufsrechte und weitere Instrumente sollen stärker genutzt werden, insbesondere bei den brachliegenden spekulativen Flächen wie der Gerresheimer Glashütte. Wenn möglich, soll auf städtischen Grundstücken Eigenentwicklung stattfinden oder Grundstücke mit Erbpacht vergeben werden. Bei der Vergabe von Grundstücken der Stadt Düsseldorf setzen wir weiterhin auf Konzeptausschreibungen, in denen strenge Nachhaltigkeitskriterien zu Grunde gelegt werden und ein echter Social Return festgeschrieben wird. Mehr dazu unter Wohnen Durch die Signa-Pleite sind das Carsch-Haus und der Heinrich-Heine-Platz seit Jahren stillstehende Baustellen, mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die Altstadt. Aufgrund der komplexen Eigentumsstruktur zwischen Haus, Platz, Untergeschoss und U-Bahn-Haltestelle unterstützen wir den Versuch der Stadt, den verbliebenen Teileigentümer und ggf. neue Investor*innen zur Fortsetzung des Projekts zu bewegen. Klar muss aber auch sein, dass dieser Zustand nicht mehr lange anhalten darf. Sollte es keine Bewegung geben, muss die Stadt ihre vertraglichen Rechte nutzen und in Ersatzvornahme die Baustelle rückbauen und den Platz herstellen. Unabhängig von der Frage eines Neubaus des Opernhauses haben wir GRÜNE den Ankauf des ehemaligen Kaufhof am Wehrhahn unterstützt. Unser Kernpunkt ist, dass die Entwicklung dieses Objekts – ob als Opernneubau oder für eine andere Nutzung – die entscheidende Chance für die Entwicklung der östlichen Innenstadt und die Stärkung der Schadowstraße sowie des Quartiers am Wehrhahn ist. Dieses Ziel muss bei der weiteren Planung mit im Fokus sein. Wohnen als Grundrecht Wohnen ist in unserer Stadt zu einer zentralen sozialen Frage für viele Menschen geworden. Kontinuierlich erhöhte Mieten belasten breite Schichten der Stadtgesellschaft. Die Suche nach einer passenden und bezahlbaren Wohnung ist oft nervenaufreibend. Luxussanierungen und Umwandlungen in Eigentumswohnungen verdrängen Menschen aus ihren Vierteln. Wir GRÜNE setzen uns für alle verfügbaren Instrumente zur Sicherung von vorhandenen und den Bau von neuen bezahlbaren Wohnungen ein: Schutz von Mieter*innen, mehr sozialer Wohnungsbau, eine starke städtische Wohnungsbaugesellschaft und konsequente Maßnahmen gegen Spekulation. Bestehenden Wohnraum schützen und erhalten Noch vor dem Bau neuer Wohnungen ist der Schutz des bestehenden Wohnraums entscheidend. Wir konnten in den vergangenen Jahren mehrere Maßnahmen gegen Leerstand, Zweckentfremdung durch Ferienwohnungen und Verdrängung durch Luxusmodernisierung anstoßen. Alle vorhandenen Instrumente werden wir bedarfsgerecht weiterentwickeln. Zusätzliche Maßnahmen, soweit Landes- und Bundesrecht sie ermöglichen, werden wir ergänzen. Das Instrument der Sozialen Erhaltungssatzung werden wir in allen Gebieten, die durch Gentrifizierung bedroht sind, nutzen. Die sieben Satzungsgebiete, die aktuell erarbeitet werden, beschließen wir unmittelbar. Die Vorbereitung für die weiteren Untersuchungsräume starten wir im Anschluss. Auf Landesebene setzen wir uns dafür ein, dass die Umwandlungsverordnung endlich kommt. Belegungs- und Mietpreisbindungen von Sozialwohnungen wollen wir verlängern und bestehende Sozialwohnungen durch den Ankauf von Bindungen sichern. Mehr bezahlbaren Wohnraum bauen Um den Wohnungsnotstand zu bekämpfen, muss maßgeblich mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden – öffentlich geförderter sowie frei finanzierter. Mit der im Baulandmodell festgeschriebenen Quote für geförderte Wohnungen in neuen Baugebieten und mit dem städtischen Förderprogramm für frei finanzierte Wohnungen mit einer gedeckelten Miete haben wir zentrale Bausteine bereits umgesetzt, die ihre Wirkung allerdings erst in den nächsten Jahren entfalten werden. Langfristig müssen die Stadt mit ihren Tochterunternehmen und die gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen zu den Hauptakteur*innen auf dem Düsseldorfer Wohnungsmarkt werden, um das Wohnungsangebot nach Wiener Vorbild aktiv und maßgeblich mitzugestalten. Dazu muss die Stadt einfacher an Wohnungen und Grundstücke gelangen. Wir fordern ein besonderes Vorkaufsrecht für die gesamte Stadt und eine deutliche und dauerhafte Stärkung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Wir unterstützen Unternehmen und Betriebe, wenn möglich auch auf ihren eigenen Flächen Wohnraum für Mitarbeitende zu errichten. Genossenschaften und gemeinwohlorientierte Projekte fördern Gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen, insbesondere Genossenschaften, spielen eine wichtige Rolle bei der Sicherung und Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Wir möchten Neugründungen gezielt fördern und beraten sowie Grundstücke bevorzugt an genossenschaftliche und gemeinwohlorientierte Projekte vergeben. Mit Konzeptvergaben soll sichergestellt werden, dass städtische Flächen vorrangig für soziale, ökologische und nachhaltige Wohnprojekte genutzt werden. Die Vergabe erfolgt dabei in Erbpacht und zu Konditionen, die nicht die spekulativen Bodenwerte anheizen, sondern bezahlbare Mieten möglich machen. Wir wollen die Übernahme von Bestandsimmobilien in eine gemeinwohlorientierte Trägerschaft ermöglichen. Viele Eigentümer*innen, die sich aus Altersgründen oder nach einer Erbschaft von ihren Immobilien trennen wollen, wünschen sich eine „gute“ Option. Sie sollen ein Angebot erhalten, einen fairen Preis für ihr Wohnhaus zu bekommen und gleichzeitig die Sicherheit haben, für die Gebäude und für ihre teils jahrzehntelangen Mieter*innen auch in Zukunft bezahlbare und gut gepflegte Wohnungen zu sichern. Vorbilder dafür sind die Stiftung Daheim im Viertel München oder die GIMA Frankfurt. In die Trägerstruktur sollen die gemeinwohlorientierten Düsseldorfer Wohnungsunternehmen, insbesondere die Genossenschaften, einbezogen werden. Zudem setzen wir uns für eine Erleichterung des Wohnungstauschs ein, um den vorhandenen Wohnraum besser zu nutzen. Die Aktivierung der Förderprogramme für sozialverträgliche Erweiterungen der Barrierefreiheit und faire energetische Modernisierungen soll anlässlich der Anhörungsverfahren gegenüber Vermietern integriert werden. Bodenpolitik am Gemeinwohl orientieren Eine gemeinwohlorientierte Bodenpolitik ist langfristig die wichtigste Grundlage für bezahlbaren Wohnraum. Die Stadt soll aktiv Grundstücke ankaufen und nur in Erbpacht vergeben, um Spekulationen zu verhindern. Neben gezielten Kaufangeboten sind stadtweite Vorkaufsrechte und bei großen Flächen auch städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen, an deren Ende auch Enteignungen stehen können, dafür wichtige Instrumente. Ein Kernpunkt dabei ist, dass die Stadt nicht zu spekulativ überhöhten Preisen kauft, sondern immer zu Verkehrswerten bzw. auf Basis nachvollziehbarer Wertermittlungen. Nur so können die Flächen anschließend auch für bezahlbaren Wohnungsbau genutzt werden. Zusätzlich wollen wir die Grundsteuer C einführen, die ungenutztes Bauland höher besteuert und dadurch einen Anreiz zur Bebauung setzt. Brachen von Glashütte & Co. endlich bebauen Grundstücksspekulationen wie am Grand Central neben dem Hauptbahnhof, bei dem ehemaligen Nirosta-Werk an der Hildener Straße in Benrath oder bei der Glashütte in Gerresheim sind nicht akzeptabel. Wir haben in den vergangenen Jahren mehrere politische Initiativen gestartet, die durch die Stadtspitze leider nur langsam und halbherzig umgesetzt wurden. So steckt die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme zur Hildener Straße immer noch in der Vorbereitung – mehr als zwei Jahre nach dem Ratsbeschluss. Die Hoffnung, dass mit dem nächsten Käufer einer Spekulationsfläche alles besser wird, trägt nicht. Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt unmittelbar alle Instrumente nutzt, um Druck auf die Spekulant*innen auszuüben. Wenn mit den Eigentümer*innen weiterhin keine zeitnahe Realisierung entlang des Baulandmodells inklusive Quotierung und sozialer Infrastruktur möglich ist, muss die Übernahme durch die Stadt selbst das Ziel sein. Auszubildende und Studierende durch günstige Wohnheime entlasten Die Wohnungsnot trifft besonders Auszubildende und Studierende. In Düsseldorf liegt die Quote von Studierenden zu Plätzen in Studierendenwohnheimen bei nur 7,41 % und damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Um dem Bedarf gerecht zu werden, wollen wir mehr Angebote für Auszubildende und Studierende initiieren, wie beispielsweise im Baugebiet auf dem Tetelberg, die maximal 30 Minuten von ihren Ausbildungsstätten entfernt liegen. Bedarfe von Ein-Eltern-Familien berücksichtigen Bei der Schaffung von öffentlich gefördertem und bezahlbarem Wohnraum achten wir darauf, Wohnungen für die unterschiedlichsten Familien- und Lebenssituationen zu ermöglichen. Insbesondere Alleinerziehende sind von Armut und Wohnungsnot betroffen, werden aber aktuell strukturell benachteiligt, beispielsweise aufgrund ungeeigneter Grundrisse. Wir werden mit Bündnispartner*innen wie dem Bündnis GUTES WOHNEN für Alleinerziehende Maßnahmen entwickeln und umsetzen, um die Bedingungen für Ein-Eltern-Familien auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern und Diskriminierung entgegenzuwirken. Innovative und alternative Projekte Wir unterstützen auch neue und innovative Projekte, die Wohnraum schaffen. Dazu gehört neben der Umwandlung von leerstehenden Bürogebäuden auch die Nachverdichtung im Bestand, z. B. bei Baulücken, Eckgrundstücken, Brachflächen, Garagenhöfen oder zweckfremd genutzten Bauflächen. Überbauungen von großen Parkplätzen, die insbesondere bei Supermärkten viel Fläche für wenig Nutzung verbrauchen, wie auch die Überbauung von Straßen oder die Nutzung von Hausbooten sind für uns weitere Ansätze. All diese Möglichkeiten stoßen wir durch gezielte Ansprache der Eigentümer*innen, durch Beratung und durch passende Förderung verstärkt proaktiv an. Ein Kernpunkt für uns ist dabei, dass auch solche Projekte Beiträge zu bezahlbarem Wohnraum und einem Social Return entlang des Baulandmodells leisten. Für die Unterstützung alternativer Wohnformen wie Wohnprojekte und Baugruppen werden wir die Arbeit der zuständigen Agentur im Wohnungsamt inklusive der Vergabe städtischer Grundstücke fortsetzen. Initiativen für Mietobjekte und neue Genossenschaften werden wir besonders fördern, zum Beispiel durch den Aufbau einer Dachgenossenschaft. Altersgerechtes und barrierefreies Wohnen ist für ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben erforderlich. Neben einem inklusiven und barrierefreien Quartier der kurzen Wege wollen wir auch Wohngemeinschaften und das Mehrgenerationenwohnen unterstützen, damit sowohl Ältere als auch Menschen mit Behinderungen in ihrer gewohnten und gewünschten Umgebung leben können. Wohnungsbau klimaneutral gestalten Klimaschutz und Wohnungsbau gehen für uns Hand in Hand. Wir unterstützen die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden, die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energiequellen und den Einsatz ressourcenschonender Bauweisen. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass die Kosten für Klimaschutz und -anpassung nicht allein den Mieter*innen aufgebürdet werden. Die städtischen Förderprogramme wollen wir so weiterentwickeln, dass sie diese Belastungen abfedern und eine sozial gerechte Ausgestaltung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen noch stärker unterstützen. Genehmigungsverfahren beschleunigen, Wohnungsaufsicht stärken Um den Wohnungsbau zu beschleunigen, müssen Planungs- und Genehmigungsverfahren effizienter gestaltet werden. Eine digitalisierte Verwaltung und eine bessere Koordination innerhalb der Stadtverwaltung sind zentrale Hebel, um schnelleren Wohnungsbau zu realisieren. Wir setzen uns für eine starke kommunale Wohnungsaufsicht ein und werden die Wohnungsmarktbeobachtung wirkungsvoll ausbauen. Durch gezieltes Monitoring und durch gute Kenntnis des Marktes kann die Wohnungsaufsicht aktiv dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum nachhaltig zu sichern, Fehlentwicklungen schnell zu erkennen und darauf reagieren zu können. Dadurch können die vorhandenen Maßnahmen gegen Leerstand und Zweckentfremdung, gegen Mietwucher und Verdrängung gezielt weiterentwickelt und ergänzt werden. Die Unterstützungs- und Beratungsangebote für Mieter*innen wollen wir weiter ausbauen. Gesundheit und Soziales Unser Ziel ist eine solidarische Stadt, die für alle Düsseldorfer*innen Heimat ist und in der alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können – unabhängig von Einkommen, Alter, Familienstand, Herkunft, Geschlecht oder Einschränkungen. Viele Maßnahmen und Projekte für den sozialen Zusammenhalt, für Gerechtigkeit und für eine umfassende gesundheitliche Versorgung wurden und werden in Düsseldorf bereits umgesetzt. Wir werden weitere wichtige Akzente setzen, damit Düsseldorf für alle Bewohner*innen eine lebenswerte Heimatstadt wird. Dazu bauen wir auf die Expertise der Stadtverwaltung und der städtischen Tochterunternehmen sowie auf die Kooperation mit der freien Wohlfahrt, mit den sozialen Vereinen und Verbänden und mit der gesamten Zivilgesellschaft. Den Rahmenvertrag mit der Liga Wohlfahrt (bestehend aus: AWO, Caritas, Der Paritätische, DRK, Diakonie und der Jüdischen Gemeinde) führen wir fort und nehmen weitere Projekte auf, die bislang gesondert beschlossen wurden. Gut leben in der Nachbarschaft Soziale Teilhabe und gesundheitliche Versorgung beginnt vor der Haustür, im eigenen Quartier. Daher wollen wir die integrierte Quartiersentwicklung noch stärker nutzen, um die Angebote und Strukturen aus Sicht der Düsseldorfer*innen in ihrem Alltag weiterzuentwickeln. Dazu gehören unter anderem Bürgerhäuser, Familienzentren und Häuser für Kinder, Jugendliche und Familien, die urbanen Zentren für interkulturelles Zusammenleben, dezentrale Gesundheitsstützpunkte, Beschäftigungsberatung und innovative Stadtteilläden, in denen Dienstleistungen und gemeinschaftliche Angebote im Quartier gebündelt werden können. Auch generationenübergreifende Wohnprojekte und Kooperationen entstehen im Quartier. Auf Basis der integrierten Handlungskonzepte aus den Förderprojekten Soziale Stadt wollen wir die Maßnahmen in Rath / Mörsenbroich, Wersten / Holthausen und Garath fortsetzen. Förderprojekte zu weiteren Quartieren wollen wir auf Basis der Quartiersanalysen anstoßen. Gut leben im Alter Vielfältige Angebote in der Nachbarschaft und im Stadtteil sind insbesondere für ältere Menschen ein entscheidender Faktor für Lebensqualität. Wir wollen den Ausbau fortsetzen, beispielsweise bei den „zentren plus“, den Quartiersmanager*innen und den vielen weiteren lokalen Projekten und Anlaufstellen der freien Träger. Auch bei den bereits identifizierten Maßnahmen gegen Einsamkeit im Alter und um Menschen im Alter besser erreichen zu können, wie z. B. Hausbesuche zu bestimmten Anlässen, die wir verstärkt umsetzen und weiterentwickeln wollen, spielen die lokalen Quartiere eine zentrale Rolle. Insbesondere Senior*innen brauchen sichere, barrierefreie, gut ausgeleuchtete und komfortable Fußwege und ein lebenswertes, gesundes Wohnumfeld mit Raum für Begegnung und Kommunikation. Wir setzen uns verstärkt dafür ein, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu erhöhen – durch weniger Lärm, bessere Luft, mehr Grün und ausreichend geeignete und sichere Sitz- und Ruhegelegenheiten. Fragen zu Wohnen und Pflege im Alter werden in den kommenden Jahren immer drängender. Bereits heute fehlen über 1.000 Pflegeplätze in Düsseldorf. Daher fördern wir eine Pflegebedarfsplanung, die sicherstellt, dass alle Angebote – von ambulant betreuten Pflegewohnungen und Wohngruppen bis hin zu stationären Kurzzeit-, Tages- und Langzeit-Pflegeeinrichtungen – stadtweit und mit Bezug auf die jeweiligen Quartiere abgestimmt und weiterentwickelt werden. Zu den zentralen Herausforderungen, die wir in diesem Zusammenhang angehen werden, gehören die Verfügbarkeit von Grundstücken und das Gewinnen und Halten von Pflegefachkräften. Beides muss die Stadt gemeinsam mit den freien Trägern koordiniert und verstärkt vorantreiben. Die Pflegekräfteoffensive wollen wir deshalb gezielt fortsetzen. Den Ausbau der Demenzgruppen wollen wir proaktiv fortsetzen und damit An- und Zugehörige stärker stützen. Wir unterstützen außerdem, dass in Düsseldorf ein Demenzquartier für Menschen mit schwerer Demenz, die besonderen Schutz brauchen, entsteht. Gesund leben Auf kommunaler Ebene übernimmt das Gesundheitsamt wichtige Aufgaben in den Bereichen Prävention, Beratung und Gesundheitsschutz. Wir werden die personelle und strukturelle Stärkung des Gesundheitsamtes fortsetzen und insbesondere die Digitalisierung und die Planung für einen Neubau im Rahmen eines Gesundheits-Campus vorantreiben. Wir sichern und stärken zentrale Projekte wie beispielsweise den Hitzeaktionsplan, die CHECK’D Untersuchungen, Angebote des sozialpsychiatrischen Dienstes und des Zentrums für Schulpsychologie sowie der psychosozialen Krisenversorgung zu Randzeiten. Wir unterstützen neuere Ansätze wie die Messi-Beratung im Gesundheitsamt und bauen sie bedarfsgerecht aus. Das Beratungsangebot des Gesundheitsamts für Personen mit gynäkologischen Erkrankungen, insbesondere Endometriose, wollen wir ausbauen, bestehende Aufklärungsprogramme sollen erweitert werden. Die Finanzierung von Projekten, die freie Träger durchführen, sichern wir ebenfalls und passen sie bedarfsgerecht an. Dazu gehören unter anderem die Angebote des Psychosozialen Zentrums (PSZ), Bertha F. (eine Suchtkrankenhilfeeinrichtung für Mädchen und Frauen), des Demenznetzes Düsseldorf, der Hebammenzentrale, der Aidshilfe und Trans*beratung, der Drogenhilfe, von Stop Mutilation, von Stay MediNetz sowie die Weiterführung des Verhütungsmittelfonds. Zusätzlich zum PSZ setzen wir uns für eine neu zu schaffende psychosoziale Betreuung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung ein. In allen Themenbereichen sind aufsuchende Hilfen und niedrigschwellige Zugänge zentrale Erfolgsfaktoren. Daher wollen wir die Angebote zielgruppenorientiert, kultursensibel und inklusiv entwickeln und ausbauen. Informationen der Stadt und der Träger sollten bedarfsgerecht auch in Leichter Sprache zur Verfügung stehen. Erfolgreiche Projekte fortsetzen und ausbauen Mit der Liga Wohlfahrt sowie über Einzelbeschlüsse zum Haushalt finanziert und co-finanziert die Stadt zahlreiche soziale und gesundheitsrelevante Angebote. Wir werden erfolgreiche und erforderliche Projekte weiterentwickeln und dauerhaft finanziell absichern und den Anbieter*innen dabei durch mehrjährige Beschlüsse möglichst viel Planungssicherheit geben. Den Düsselpass wollen wir ausweiten auf alle Menschen, die Wohngeld beziehen, und gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen das Angebot möglichst erweitern. Der von uns initiierte städtische Fonds gegen die Folgen von Kinderarmut hat in den vergangenen Jahren zahlreiche wirksame Maßnahmen angestoßen, die teilweise schon in eine dauerhafte Finanzierung übernommen wurden. Wir stocken die jährlich verfügbaren Mittel auf und verstetigen erfolgreiche Projekte über den regulären Haushalt. Gemeinsam mit der Verwaltung und dem Seniorenrat prüfen wir, ob diese oder eine andere Struktur auch für Projekte gegen die Folgen von Altersarmut geeignet wäre. Suchthilfe weiterentwickeln Das Düsseldorfer Suchthilfekonzept muss in den drei Aspekten Prävention, Überlebenshilfen und ausstiegsorientierte Hilfen auf neue Herausforderungen, vor allem die Verbreitung von Crack, reagieren. Zurzeit erarbeitet die Stadtverwaltung auf unsere Initiative hin eine grundsätzliche Konzeption und kurzfristige Maßnahmen, die wir zügig umsetzen wollen. Dabei müssen alle Schritte eng mit den Trägern der Suchthilfe und den Streetworker*innen abgestimmt werden. Zusätzlich ist eine Zusammenarbeit mit den Akteur*innen der Obdachlosenhilfe unerlässlich, um mit geschützten Räumen und niedrigschwelligen Hilfeangeboten mehr Betroffene zu erreichen und ihnen jenseits der Straße geeignete Aufenthaltsorte zu ermöglichen. Nur so können wir vermeiden, dass einzelne Maßnahmen wie der Umbau des Worringer Platzes nicht zu einer Verlagerung der Probleme auf andere Plätze oder in Wohnviertel führen. Die bestehenden dezentralen Hilfeeinrichtungen für Diamorphin- bzw. Methadonsubstituierte wollen wir evaluieren, weiterentwickeln und nach Möglichkeit durch zusätzliche Standorte entzerren. Menschen ohne Wohnung unterstützen Die Zahl der Menschen, die obdachlos oder wohnungslos geworden sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Daher haben wir die Streetwork, die Unterkünfte, Notschlafstellen und Tagesaufenthalte bereits ausgebaut, unter anderem auch gezielt für Frauen und Jugendliche, für psychisch erkrankte Menschen und für wohnungslose Menschen aus EU-Staaten, die formal keinerlei Hilfen in Anspruch nehmen können. Diese Strukturen und die Anzahl an Plätzen entwickeln wir bedarfsgerecht und abgestimmt auf andere Hilfesysteme, wie die Suchthilfe, weiter. Bei der Vermittlung von Wohnraum setzen wir verstärkt auf den Housing First-Ansatz und auf das Probewohnen und dabei auf die Kooperation mit den gemeinwohlorientierten Düsseldorfer Wohnungsunternehmen. Wir stehen zu dem im Städtenetzwerk Euro Cities ausgegebenen Ziel, Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beenden.Wir stärken den Präventionsbereich zur Vorbeugung von Obdachlosigkeit, der dem Amt für Soziales angegliedert ist. Eine Vernetzung mit dem Amt für Migration und Integration und den verschiedenen Quartiersansätzen im Planungsbereich ist dabei unerlässlich. Unser Ziel muss es sein, jegliche Obdachlosigkeit gar nicht erst entstehen zu lassen. Sport Sport ist ein zentraler Faktor der Gesundheitsförderung und -erhaltung. Daher wollen wir den Zugang zu Sportangeboten für alle Menschen in Düsseldorf ermöglichen, unabhängig von Alter, Herkunft, Handicap, Geschlecht, sexueller Identität oder Orientierung. Hierfür bauen wir die vereinsgebundenen und offenen Sportangebote aus und verändern die Sportstätten so, dass sie den Bedürfnissen aller Menschen gerecht werden. Klima- und Umweltschutz müssen auch im Sport großgeschrieben werden. Auch Klimaanpassungsmaßnahmen sind bei der Sportausübung wichtig, z. B. in Form von Hitzeschutz oder Trinkwasserspendern. Großveranstaltungen wollen wir nachhaltiger durchführen. Breitensport fördern Breitensport in Düsseldorf läuft, wie in jeder Kommune, vor allem über den Stadtsportbund und die Vereine. In allen gesellschaftlichen Bereichen wird es schwieriger, Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen – auch im Sport. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass der Stadtsportbund über Mittel und Personal verfügen kann, um die Vereine organisatorisch zu entlasten und mehr administrative Aufgaben zu übernehmen. Wir haben uns im Rahmen der Schulbauinitiative dafür eingesetzt, dass jede Schule eine eigene Sporthalle bekommt, bestehende Hallen saniert und Sportplätzeerweitert werden. Wir haben das Thema Sport in den Bauleitplanungen verankert. Um körperliche Bewegung bereits im jungen Alter zu fördern und in den Alltag zu integrieren, setzen wir uns für mehr Bewegungskitas ein. Wir unterstützen den Sportactionbus, der mit der Aktiven Pause in Schulen, Nachmittagsangeboten und aktiven Feriencamps innerhalb und außerhalb von Düsseldorf ein unverzichtbares und niederschwelliges Bewegungsangebot bereitstellt. Während in anderen Kommunen Schwimmbäder schließen müssen, haben wir mit dem Bäderkonzept 2020 die Sanierung, Erweiterung oder den Neubau der Stadtbäder in Flingern, Oberkassel, Benrath und Unterrath erreicht. Dadurch gibt es in Düsseldorf bereits ein sehr gutes Angebot und eine überdurchschnittliche Schwimmfähigkeit. Wir wollen jedoch, dass möglichst alle Kinder in Düsseldorf schwimmen lernen und dafür das Angebot gezielt verbessern, vor allem für die Gruppen, die wir bisher nicht erreichen. Auch Schwimmkurse für Erwachsene wollen wir verstärkt ermöglichen. Preisgünstige und kostenlose Angebote ausweiten Wir wollen niedrigschwellige Angebote in benachteiligten Vierteln ausbauen. Dafür eignet sich ein kostengünstiges, städtisch betriebenes Sportstudio, für das die bestehende Leichtathletikhalle im Arena-Sportpark ausbaut und aufgewertet werden soll. Das Konzept kann nach erfolgreicher Evaluierung auf andere Stadtteile übertragen werden. Multifunktionsflächen sind Einladungen zu Sport und Bewegung, vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene. In fast allen Stadtteilen gibt es schon solche Flächen mit unterschiedlichen Schwerpunkten: von Basketball über Fußball bis zu Parcour und Pump-Track. Wir setzen uns dafür ein, dass in jedem Stadtbezirk mindestens ein Fitnesspark und weitere offene Sportflächen im öffentlichen Raum entstehen. Aktuell nutzen vor allem männliche Jugendliche die bestehenden Angebote; das soll sich bei neuen Anlagen ändern. Bei der Gestaltung werden wir die Jugendlichen aus dem Stadtteil maßgeblich beteiligen. Die von uns in die Wege geleiteten Projekte DirtBikePark und MountainBikeTrail werden wir positiv begleiten. Mit Sport im Park wurde ein kostenloses, regelmäßiges Sportangebot geschaffen, das alle Altersstufen gleichermaßen erreicht. Auf diesen Erfolg wollen wir aufbauen, das Programm weiter ausbauen und durch Sportgeräte im Park für Jugendliche und Erwachsene ergänzen. Zusätzlich haben wir ein ganzheitliches Konzept beauftragt, um offene Sportangebote für spezifische Zielgruppen wie Senior*innen und Menschen mit Einschränkungen zu schaffen. Das Winterangebot soll erweitert werden. Wir wollen Sportangebote in den Quartieren flexibilisieren und zugänglicher machen. Deshalb setzen wir uns für die Zwischennutzung von Hallen, Brachen und Plätzen als temporäre Sportanlagen ein. Sportangebote geschlechtergerecht gestalten Wir haben uns mit der Initiative für geschlechtergerechten Sportstättenbau für gleichberechtigte Nutzungsmöglichkeiten eingesetzt. Bei der kommunalen Sportförderung legen wir Wert darauf, dass alle Geschlechter von den ausgegebenen Geldern im Sinne des Gender Budgeting gleichermaßen profitieren. Basierend auf den Daten der von uns initiierten Sportwirksamkeitsstudie wollen wir eine gleichberechtigte Verteilung städtischer Mittel mit Fokus auf Frauen und Menschen mit Diversitätsmerkmalen erreichen. In Zusammenarbeit mit anderen städtischen Akteur*innen wie der VHS oder Migrant*innen-Organisationen wollen wir ein Sportangebot speziell für Frauen mit internationaler Geschichte schaffen, das deren spezifische Bedürfnisse berücksichtigt. Derzeit fließt noch ein Großteil der Förderung in Sportangebote und Infrastruktur für Jungen und Männer. Um Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen, wollen wir hierfür eine Fachkraft im Sportamt einstellen. Wir GRÜNE setzen uns weiterhin für die Förderung des Mädchen- und Frauensports in Düsseldorf ein. Die Vereine sollen durch Fördermittel dazu motiviert werden, Ressourcen hinsichtlich Trainer*innen-Kapazitäten und attraktiver Platzzeiten bereitzustellen. Sportangebote barrierefrei gestalten Wir wollen weiter dafür sorgen, dass Sport- und Bewegungsmöglichkeiten barrierefrei werden. Die Herstellung der Barrierefreiheit an Sportanlagen ist eine gesetzliche Vorgabe, deren flächendeckende Umsetzung Jahre dauern wird. Über die baulichen Voraussetzungen hinaus wollen wir eine inklusive Ausstattung und ein inklusives Angebot schaffen, um die Ausübung von Sport für alle Menschen zu ermöglichen. Dazu gehört auch, dass ein möglichst breites Angebot an Sportarten in unmittelbarer Nähe erreichbar ist. Spitzensport fördern Von der Breite in die Spitze bedeutet für uns auch eine zielgerichtete, nachhaltige und inklusive Spitzensportförderung über den Leistungssport hinaus. Düsseldorf hat hierfür die notwendige Infrastruktur, die wir auch weiterhin bereitstellen wollen. Sportevents vorausschauend planen Sportevents sind wichtig, um die Begeisterung für Sport zu fördern, Düsseldorf über die Stadtgrenzen hinaus sichtbar zu machen und wichtige Impulse für eine bessere Infrastruktur zu setzen. Wir GRÜNE setzen uns für eine frühzeitige Beteiligung der Bürger*innen und transparente Verfahren ein. Dies gilt auch für eine mögliche Bewerbung Düsseldorfs für die Olympischen Spiele 2040 im Verbund mit anderen Städten an Rhein und Ruhr. Die D.LIVE veranstaltet in Düsseldorf publikumsintensive und stadtmarketingrelevante Sportgroßevents. Wir wollen, dass sie sich noch mehr als bisher den Zielen der Nachhaltigkeit verpflichtet und dem vom Deutschen Olympischen Sportbund entwickelten Konzept „Green Champions“ folgt. Als Host City der EURO 2024 hat die Stadt ein Nachhaltigkeitskonzept erstellt. Dieses wollen wir erweitern und für alle Großevents anwenden. Die Events müssen zu Düsseldorf passen und positive Impulse für das Düsseldorfer Sportleben setzen. Kultur Düsseldorf hat eine reiche kulturelle Tradition und eine vielfältige, lebendige Kulturszene. Kunst, Musik, Theater und Festivals, große Häuser, Streetart und die selbstverwaltete Freie Szene prägen das Stadtbild und machen Düsseldorf zu einem kulturellen Zentrum. Kulturangebote sind weit mehr als nur Unterhaltung – sie sind ein zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Teilhabe, demokratischer Bildung und des sozialen Zusammenhalts. Kultur darf keine Frage des Einkommens oder der Herkunft sein, sondern ist ein Grundpfeiler einer lebenswerten Stadt. Kultur in den Stadtteilen Kultur findet in allen Düsseldorfer Stadtteilen statt. Wir wollen die vorhandenen Angebote und Räume sichern und neue ermöglichen. Dazu gehören die Stadtteilbüchereien, deren Räume und Öffnungszeiten wir weiter ausbauen, die Clara-Schumann-Musikschule (CSM), die mehr Räume für dezentralen Unterricht benötigt, und der Ausbau von Bürger*innenhäusern und anderen Treffpunkten. Kleine Kulturprojekte und Stadtteilfeste wollen wir besser unterstützen. Neben finanziellen Zuschüssen geht es dabei um klare Ansprechpartner*innen in der Stadtverwaltung, einfachere Genehmigungen und eine unbürokratische Umsetzung. Der gesamte Stadtraum ist Kulturraum. Daher setzen wir uns für Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau ein. Die maßgebliche und erfolgreiche Arbeit der Kunstkommission setzen wir fort. Bei Projekten an Schulen sollen die Schüler*innenvertretungen in geeigneter Form eingebunden werden. Außerdem wollen wir mehr Flächen für Street-Art schaffen und im Sommer auf öffentlichen Plätzen Konzerte und nicht-kommerzielle Kulturformate ermöglichen. Kulturbauten sanieren und ausbauen Wir haben in den vergangenen Jahren begonnen, den Sanierungsstau endlich ernsthaft abzuarbeiten. Das Schauspielhaus und der Kunstpalast zeigen, wie sehr es sich lohnt, weiterzumachen: Wir wollen die Sanierung und Erweiterung des tanzhaus nrw endlich starten. Auf Basis der Bestandsanalysen werden wir beim zakk über Sanierung oder Neubau entscheiden. Für den Aquazoo werten wir die Machbarkeitsstudie, alle Optionen der Erweiterung und auch des Neubaus aus und wählen die beste Variante für die Attraktivität des Hauses, das Tierwohl und die museumspädagogische Arbeit. Die begonnene Sanierung der Tonhalle setzen wir fort. Mit der Rheinterrasse, dem Ratinger Hof, dem Reinraum, dem Off-Raum unter dem Kirchplatz und weiteren Projekten haben wir in den vergangenen Jahren neue bzw. neu genutzte Räume für die Kultur ermöglicht. Wir führen die Sanierungsmaßnahmen fort und setzen uns für passende Nutzungskonzepte der jeweiligen Orte ein. Weitere Projekte haben wir bereits angestoßen bzw. im Blick. Den Umbau des ehemaligen FFT an der Jahnstraße in ein Probenzentrum werden wir umsetzen. Den Operntunnel an der Heinrich-Heine-Allee wollen wir als Off-Raum wiederbeleben. Am Bertha-von-Suttner-Platz bietet die Nachnutzung der Räume von VHS und Bibliothek ein großes Potenzial für kulturelle Nutzungen und für das Quartier rund um den Bahnhof. Zusammen mit der Zentralbibliothek, dem FFT, dem tanzhaus nrwund dem Jungen Schauspielhaus wollen wir die Kultur stärker sichtbar machen. Bei der Neugestaltung des Bahnhofsplatzes und des Bahnhofsgebäudes sollte eine verbindende Funktion mitgedacht werden. Die erfolgreiche Zentralbibliothek werden wir weiter stärken und die Öffnungszeiten ausbauen. Opern Neubau – transparente Entscheidung und Beteiligung Wir haben den Planungsprozess zum geplanten Neubau des Opernhauses erfolgreich vom Kopf auf die Füße gestellt. Unser „Nein“ zum Neubau am und im Hofgarten hat dazu beigetragen, dass die Stadtspitze inzwischen den Standort Wehrhahn favorisiert und dass dort ein offeneres Haus mit mehreren Nutzungen geplant wird. Außerdem konnten wir durchsetzen, dass jetzt noch keine Entscheidung über den Neubau getroffen wurde. Denn bislang gibt es keine Aussage zum Kostenrahmen und keine Analyse, ob das Projekt die Stadt finanziell langfristig zu stark belasten und damit Investitionen in zentralen Bereichen wie Klimaschutz, Infrastruktur, Bildung, sozialer Zusammenhalt oder anderen Kulturbereichen gefährden würde. Vor einer endgültigen Entscheidung muss neben der Planung des Gebäudes auch der Kostenrahmen bekannt sein, und es müssen die gesamten Investitionsbedarfe der nächsten Jahre und Jahrzehnte transparent abgeschätzt werden. Erst auf dieser Basis sind eine Diskussion und finale Entscheidung über den Neubau möglich. Am Schluss dieses Prozesses soll ein Bürger*innen-Entscheid stehen, damit alle Düsseldorfer*innen über dieses kulturell wie finanziell einzigartige Projekt entscheiden können. Wir begleiten den Planungsprozess weiterhin kritisch. Städtische Museen mehr im Blick Die Stadt hat vielfältige, aber Vielen leider oft (noch) unbekannte Museen – von Heine bis Goethe, von Keramik bis Schifffahrt. Wir haben bereits zusätzliche Mittel für Aktionen und Kooperationen bereitgestellt und wollen die Angebote weiter öffnen und bekannter machen. Die Räume der Institute bieten sich einerseits als Dritte Orte für die Stadtgesellschaft an, andererseits können sie auch ihre Angebote noch stärker in die Stadtteile bringen. Auch den städtischen Ankaufsetat wollen wir erhöhen. Kultur braucht (Frei-)Räume Die Düsseldorfer Kulturszene lebt von ihren vielfältigen Orten und Institutionen, für die entsprechende Räume entscheidende Voraussetzungen sind. Die vorhandenen Kulturorte vor Verdrängung zu schützen, ist ein zentraler Punkt unserer Arbeit – unter anderem durch eine städtebauliche Schutzsatzung. Mehr dazu unter Stadtentwicklung Am Beispiel der „Brause“ haben wir erleben müssen, wie leicht ein Ort verschwinden kann und wie hart es ist, einen Ersatz zu finden. Gleichzeitig bieten die zahlreichen leerstehenden Flächen Chancen, neue Kulturräume zu eröffnen. Wir wollen, dass die Stadt dabei eine aktivere Rolle einnimmt und eine Agentur für Raumvermittlung nach Vorbild z. B. des Frankfurter „Radar“ anstößt. Mehr dazu unter Wirtschaft Zusätzlich soll die Stadt durch eine Förderung für Umbaumaßnahmen die Schaffung neuer Räume unterstützen. Die Atelierförderung, die wir weiterführen, ist hierfür ein Vorbild. Förderung der Freien Szene Wir GRÜNEN konnten die Zuschüsse an die Institutionen, Künstler*innen und Projekte der Freien Szene in den letzten zehn Jahren von sechs auf über zehn Millionen Euro pro Jahr erhöhen. Wir setzen uns weiter für eine starke und verlässliche Unterstützung durch die Stadt ein. Die von uns angestoßene Überarbeitung der Förderrichtlinien inkl. mehrjähriger und dynamisierter Zuschüsse bringen wir in die Umsetzung und schaffen damit mehr Planungssicherheit für die Antragstellenden, mehr Freiheit für Kreativität und weniger Bürokratie. Die Gemeinnützigkeit der veranstaltenden Vereine muss bewahrt werden, damit ihre Angebote weiterhin einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen können. Kultur für alle: fair, divers, geschlechtergerecht Kulturelle Angebote müssen für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich sein. Dazu gehören nicht nur bauliche Voraussetzungen, sondern auch Angebote in Leichter Sprache und Gebärdendolmetscher*innen sowie inklusive Vermittlungsformate. Den vergünstigten oder kostenfreien Eintritt für Kinder, Studierende und Menschen mit geringem Einkommen setzen wir ebenso fort wie Kooperationen mit Schulen und Jugendzentren. Auch Internationalität, kulturelle Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit müssen sich in der Kulturpolitik widerspiegeln. Projekte, die kulturellen Austausch stärken und migrantische Perspektiven einbringen, wollen wir gezielt unterstützen. Wir setzen uns dafür ein, dass Fördermittel geschlechtergerecht vergeben werden, dass Netzwerke und Mentoring-Programme sowie flexible Arbeitszeiten und der Schutz vor sexueller Belästigung ausgebaut werden. Kulturschaffende dürfen nicht in prekären Arbeitsverhältnissen leben. Die auf Landesebene ab 2026 geltenden Honoraruntergrenzen werden auch für die städtisch geförderten Projekte maßgeblich sein. Kulturelle Bildung stärken Wir wollen die kulturelle Bildung weiter stärken und setzen uns für partizipative Angebote für alle Altersgruppen ein. Ein starkes Beispiel sind die Kooperationen zur musikalischen (Früh-)Erziehung zwischen den Schulen und der CSM sowie dem Musikverein (Singpause), die wir noch weiter ausbauen wollen. Mit dem neuen Beirat für kulturelle Bildung und der Erhöhung der Honorare für Kulturschaffende in der Ganztagsbetreuung haben wir strukturelle Verbesserungen geschaffen, die wir evaluieren und fortsetzen werden. Mehr dazu unter Bildung Volkshochschule und Haus der Kulturen Die VHS wird mit dem Umzug in neue und moderne Räume an der Yorckstraße deutlich bessere Lehr- und Lernbedingungen haben und ihrem Bildungsauftrag noch besser gerecht werden können. Das Haus der Kulturen wird dort Nachbar und Kooperationspartner der VHS. Endlich, nach Jahrzehnten der Forderungen und Vorbereitungen, ermöglichen wir den migrantischen Vereinen einen Raum für ihre Arbeit, für Austausch und Sichtbarkeit. Das jährliche Fest der Kulturen unterstützen wir weiterhin. Gemeinsam mit den Konsulaten und internationalen Vereinen möchten wir zusätzlich ein Kulturfest der Internationalität initiieren. Mehr dazu unter Integration und Teilhabe Musikstadt Düsseldorf Wir wollen die vielfältige Musiklandschaft weiter stärken und dazu insbesondere für die Rheinterrasse und den Ratinger Hof Nutzungskonzepte etablieren, die kulturelle und nicht in erster Linie kommerzielle Ziele verfolgen. Das beschlossene Förderprogramm für die Clubs in der Altstadt und darüber hinaus setzen wir um. Die Unterstützung von Nachwuchsbands und für Proberäume wollen wir aufstocken. Die legendären Kling-Klang-Studios sind ein weiterer historischer Schatz, den wir zur Stärkung der Musikstadt heben wollen. Große Potenziale sehen wir in verstärkten Kooperationen von Tonhalle und Oper mit Musiker*innen und Akteur*innen der freien Szene. Fotostadt Düsseldorf Für die Gründung des bundesweiten Fotoinstituts in Düsseldorf gibt es endlich erste konkrete Schritte. Wir unterstützen das Projekt weiter und wollen es gemeinsam mit Bund und Land realisieren. Mit der erweiterten Sammlung des Kunstpalasts und der Unterstützung des Fotofestivals „photo+“ sowie des Vereins DFI haben wir Düsseldorf als Standort für Fotografie gestärkt. Darauf wollen wir gemeinsam mit den zahlreichen Künstler*innen und Galerist*innen aufbauen. Die Kunstakademie und das Werkkunsthaus Die Kunstakademie Düsseldorf ist ein weltweit bekanntes Aushängeschild der Stadt. Damit mehr Absolvent*innen nach ihrem Studium in Düsseldorf bleiben, setzen wir uns für die Fortsetzung der Atelierförderung ein. Außerdem treiben wir die Planung für ein Werkkunsthaus voran, um die Produktionsbedingungen für Künstler*innen durch die temporäre Nutzung von Werkstätten zu verbessern. Nachhaltige Veranstaltungsformate und Kulturstätten Kulturveranstaltungen sollten ressourcenschonender gestaltet werden, z. B. mit Anreizen für eine klimaschonende Anreise und für Mehrwegsysteme. Auch die Produktionen selbst können noch stärker auf nachhaltige Materialien und Recycling setzen. Klimaneutrale Großveranstaltungen gehören für uns dazu, wie beispielsweise die Rheinkirmes und der Japantag. Der größte Hebel ist jedoch die energetische Sanierung von Kulturstätten, die wir bei allen Maßnahmen priorisieren. Erinnerungskultur stärken Die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte ist wichtiger denn je, gerade angesichts des Erstarkens rechter und antisemitischer Kräfte. Wir setzen uns für eine weitere Stärkung der Mahn- und Gedenkstätte, des Erinnerungsortes Alter Schlachthof und der aktiven Bildungsangebote in Schulen ein. In der letzten Wahlperiode konnten wir durchsetzen, dass zwölf Straßen umbenannt wurden, die nach historisch eindeutig belasteten Persönlichkeiten benannt waren. Weitere, noch genauer zu prüfende Fälle, werden wir beraten. Mit der Provenienz-Forschung zu Raubkunst in städtischem Eigentum und mit der Forschungsstelle zur Düsseldorfer Kolonialgeschichte haben wir weitere wichtige Projekte initiiert, die wir fortsetzen. Die temporäre Umgestaltung des 39er-Denkmals werden wir entsprechend der Empfehlung der Kunstkommission umsetzen. Zum Kolonialkriegerdenkmal am Frankenplatz wollen wir ebenfalls eine Umgestaltung mit sichtbarer und kritischer Positionierung sowie Informationsvermittlung anstoßen. Integration und Teilhabe Menschen mit internationaler Geschichte haben sehr vielfältige Hintergründe, Lebenserfahrungen und Fähigkeiten. In unserer integrationspolitischen Arbeit setzen wir uns sowohl für kürzlich zu uns geflüchtete Menschen ein als auch für Düsseldorfer*innen, die schon vor Jahren hier eine neue Heimat gefunden haben oder die bereits hier geboren wurden. Das gesamtstädtische Integrationskonzept werden wir evaluieren und weiterentwickeln, die Arbeit der Integrationskonferenz soll fortgesetzt und neu belebt werden. Das Amt für Migration und Integration ist für die Düsseldorfer*innen ohne deutschen Pass, aber auch für viele Unternehmen und Betriebe wichtig, es arbeitet jedoch gegen einen großen Rückstau an und bemüht sich gleichzeitig um eine schnellere Digitalisierung. Wir werden die nötigen finanziellen und personellen Mittel bereitstellen, um diesen Prozess und die erforderlichen strukturellen Änderungen konsequent und möglichst schnell umsetzen zu können. Der Integrationsrat stellt eine zentrale Instanz für die politische, gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe von kulturellen Minderheiten in Düsseldorf dar. Damit er dieser wichtigen Rolle gerecht werden kann, werden wir die Fördermittel für migrantische Selbstorganisationen deutlich erhöhen. Unser Ziel ist im ersten Schritt eine Verdopplung der bisherigen 140.000 Euro pro Jahr. Dies wird eine neue Dynamik in den Integrationsprojekten auslösen, der wir in der Folge mit weiteren Anpassungen gerecht werden wollen. Immer mehr Geflüchtete leben nicht mehr in Unterkünften, sondern in eigenen Wohnungen. Gerade für Geflüchtete, die außerhalb der institutionellen Unterbringung selbstständig leben und wohnen wollen, braucht es niedrigschwellige Anlaufstellen und Netzwerke. Urbane Zentren für interkulturelles Zusammenleben können dabei eine wichtige Rolle spielen. Wir setzen uns für deren gezielte Förderung ein, damit die Unterstützungsstrukturen mit Ansprechpartner*innen ausgebaut werden. Für eine gelingende Teilhabe ist darüber hinaus eine unabhängige, professionelle, aufsuchende Sozialarbeit in Geflüchteten-Unterkünften essenziell. Auch hier setzen wir uns für eine dauerhafte Finanzierung ein, damit Geflüchtete schnell und eigenständig ihren Weg in unsere Gesellschaft finden können. Dazu gehört auch eine effektive psychosoziale Krisenhilfe für traumatisierte Geflüchtete, insbesondere durch das Psychosoziale Zentrum (PSZ), das wir mit den notwendigen finanziellen und personellen Mitteln ausstatten. Alle Menschen mit einem Aufenthaltsstatus sollen in normalen Wohnraum vermittelt werden. Das gesamtstädtische Konzept dezentraler Unterbringung werden wir fortsetzen und dabei die Hotelunterbringung möglichst schnell reduzieren, da sie Eigenständigkeit und Integration hemmt. Die sogenannte Bezahlkarte für Geflüchtete ist eine diskriminierende Maßnahme, die allein der Repression marginalisierter Menschen dient. Wir lehnen sie für Düsseldorf weiterhin entschieden ab und werden – soweit es Bund und Land ermöglichen – sie in unserem Einflussbereich nicht einführen. Interkulturelle Angebote stärken Das Haus der Kulturen, für das wir lange gekämpft haben, startet endlich in diesem Jahr an der Yorckstraße. Damit es ein wichtiger und wirksamer Ort für interkulturelle Begegnung und die Sichtbarkeit migrantischer Communities in Düsseldorf werden kann, werden wir die Anschubfinanzierung schrittweise erhöhen, um Reichweite und Wirkung in die Stadtgesellschaft zu stärken. Mehr als 45 % der Düsseldorfer*innen haben eine internationale Familiengeschichte, bei den Grundschulkindern sind es aktuell sogar mehr als 50 %. Diese Vielfalt muss in allen Aspekten der Stadt berücksichtigt und positiv aufgenommen werden. Wir setzen uns dafür ein, Bilingualität noch stärker als Chance zu begreifen, insbesondere in Kitas und Schulen. Die interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung ist unverzichtbar, um unsere Stadtgesellschaft auch in den Ämtern und Instituten der Verwaltung zu repräsentieren und um mehr Fachkräfte für unsere Stadt zu gewinnen. Dazu bedarf es einer konkreten Strategie, die stetig nachgebessert werden muss. Wir setzen diese Öffnung fort und möchten dazu eine konkrete Bemessungsgrundlage schaffen. Den Ausbau von kultur- und religionssensiblen Angeboten in Gesundheit und Pflege wollen wir weiter begleiten. Wichtig ist uns auch die gezielte Unterstützung von migrantischen Gründer*innen. Damit der Düsseldorfer Afrikatag als wertvolle Plattform für die Sichtbarkeit und Vernetzung afrikanischer Communities sowie den interkulturellen Austausch in unserer Stadt langfristig bestehen kann, setzen wir uns für eine auskömmliche und verlässliche Finanzierung ein. In den vergangenen Jahren konnten wir die Finanzierung zahlreicher wichtiger Projekte und Angebote sichern. Wir werden dies fortsetzen und bedarfsgerecht ausbauen, beispielsweise die Sprachkurse, den Pool an Dolmetscher*innen und Sprachmittler*innen, die Projekte des Psychosozialen Zentrums und des Hispi – Hilfe bei der sprachlichen Integration. Die neugeschaffene Koordinierungsstelle Muslimisches Engagement in Düsseldorf, KME.DUS, hat sich in kürzester Zeit bewährt und als eine unverzichtbare Institution zur Bündelung und Professionalisierung des zivilgesellschaftlichen Engagements der muslimischen Communities in Düsseldorf etabliert. Wir werden die Stellenanteile der Koordinierungsstelle erhöhen, um dem enormen Bedarf gerecht zu werden. Migrantische Erinnerungskultur Die Erinnerungskultur spielt eine entscheidende Rolle für die Gestaltung einer vielfältigen und integrativen Gesellschaft. Wir werden ihre Bedeutung stärker hervorheben und die öffentliche Aufmerksamkeit darauf lenken, unter anderem durch die Errichtung eines Denkmals für die „Gastarbeitergeneration“, das als Symbol für eine lebendige Einwanderungsgesellschaft steht und die Lebensleistungen vieler Eingewanderter würdigt, die in den letzten Jahrzehnten maßgeblich zum Aufbau unserer Stadt beigetragen haben und bis heute eng mit ihr verbunden sind. Menschen mit Behinderungen teilhaben lassen Seit 2009 ist die UN-Behindertenkonvention durch die Bundesregierung ratifiziert. Sie formuliert umfangreiche Teilhabe und soziale Rechte für Menschen mit Einschränkungen. Wir GRÜNE streiten für die „Verwirklichung aller Menschenrechte und Grundfreiheiten für alle Menschen mit Behinderungen ohne jede Diskriminierung aufgrund von Behinderung“ (UN-Behindertenrechtskonvention) und setzen uns für die Umsetzung vor Ort in Düsseldorf ein. Barrierefreiheit und Antidiskriminierung betreffen alle Lebensbereiche: Mobilität, Bildung und Arbeit, politische Teilhabe, Wohnen und Freizeit. Im öffentlichen Nahverkehr, im Straßenraum und auf öffentlichen Plätzen wollen wir bei allen Planungen und Baumaßnahmen die vollständige Barrierefreiheit erreichen. Im Bestand setzen wir uns für einen schnelleren Umbau und für konsequentere Kontrollen ein, beispielsweise beim Gehwegparken. Bei der Beschäftigungsförderung werden wir Menschen mit Behinderungen stärker in den Blick nehmen. Wir stärken den Behindertenrat. Gleichstellung und Vielfalt Alle Düsseldorfer*innen sollen selbstbestimmt leben können. Daher setzen wir uns für eine geschlechtergerechte, kultursensible, diskriminierungsfreie und inklusive Stadt ein. Dazu gehört die Gleichstellung im Beruf und in allen Bereichen des Lebens ebenso wie der Schutz vor Gewalt und Diskriminierung. Dazu gehört die Akzeptanz unserer Vielfalt – in Herkunft und Sprache, in geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung, in Religion und Weltanschauung, in sozialem und Bildungsstatus, in Lebensalter sowie mit und ohne körperliche oder geistige Beeinträchtigungen. Diskriminierungsformen addieren sich oft und verstärken sich gegenseitig – dieses Zusammenwirken berücksichtigen wir, um betroffene Menschen in ihrer Vielfalt ganzheitlich zu unterstützen. Gleichstellung Frauen verdienen im Durchschnitt weniger, erfahren geschlechtsspezifische Gewalt, sind in verschiedenen Berufen und Karrierestufen unterrepräsentiert, übernehmen deutlich mehr Sorgearbeit und sind öfter von Armut betroffen. Für die Düsseldorfer Kommunalpolitik nehmen wir die verschiedenen Lebensrealitäten und Perspektiven von Frauen in den Blick. Feminismus ist bei uns Programm. Als grundlegende Instrumente wollen wir die bisherigen Berichte zur Lebenssituation von Frauen und Männern in Düsseldorf zu einem echten Gleichstellungsmonitor ausbauen, Gender Budgeting im städtischen Haushalt durch Ziele und Kennzahlen als Prinzip etablieren (Mehr dazu unter Finanzen) und auf Basis der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern weitere konkrete Aktionspläne erarbeiten und umsetzen. Das Gleichstellungsamt ist dabei die zentrale Stelle in der Stadtverwaltung, die wir finanziell und personell weiter stärken werden. Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und insbesondere für die Unterstützung meist weiblicher Alleinerziehender ist der Ausbau und die Verlässlichkeit der Kinderbetreuung zentral. Mehr dazu unter Kinder, Jugendliche und Familien, Bildung Für mehr Frauen in Führungspositionen wollen wir Mentoring-Programme ausbauen, Führung in Teilzeit erleichtern und die Unterstützung während und nach der „Familienphase“ verbessern. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf unterstützen wir weiter. Auch bei den städtischen Tochterunternehmen wollen wir den Anteil von Frauen in Führungspositionen steigern. Der Abbau von Stereotypen ist für die Gleichstellung eine entscheidende Voraussetzung. Das gilt insbesondere für die Erziehungsarbeit in Kitas und Schulen, für die Angebote und die Förderung im Sport sowie für die Berufsorientierung. Im Gleichstellungsamt wollen wir auch den Schwerpunkt Männer und Jungen im Diversitätsmanagement fortführen und bedarfsgerecht ausbauen. Zum Empowerment gehört Sichtbarkeit. Wir setzen uns dafür ein, mehr Straßennamen nach Frauen zu benennen. Neben dem internationalen Frauentag, dem Equal Pay Day sowie dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wollen wir am 11. Oktober den internationalen Mädchentag als Aktionstag umsetzen. Wir sichern die finanzielle Förderung des Vereins für Frauenkultur „kom!ma”. Weitere wichtige Projekte, die wir fortführen und weiterentwickeln wollen, sind unter anderem: niederschwellige Angebote für wohnungslose Frauen mit und ohne Kinder, Hilfsangebote und Ausstiegsberatung für Sexarbeiterinnen, der Verhütungsmittelfonds und die kostenlosen Menstruations- und Hygieneartikel in Schulen und öffentlichen Einrichtungen sowie die Arbeit der Hebammenzentrale und des Vereins „Stop Mutilation”. Der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ist ein zentraler Aspekt der reproduktiven Gesundheit und Selbstbestimmung. Wir setzen uns dafür ein, dass die Versorgung und der Zugang zur Schwangerschaftskonfliktberatung und zu medizinischen Einrichtungen, die Abbrüche durchführen, in Düsseldorf für alle Betroffenen gegeben ist. Schutz vor Gewalt Geschlechtsspezifische Gewalt, ob im privaten oder öffentlichen Raum, trifft nach wie vor hauptsächlich FINTA-Personen, also Frauen, inter*, nicht-binäre und trans* Personen und Menschen, die sich ohne Geschlechtsidentität erleben. Auf allen politischen Ebenen muss das Engagement gegen diese Gewalt verstärkt werden. Mit dem Gewalthilfegesetz hat der Bundestag Anfang 2025 eine wichtige Grundlage geschaffen, damit in den Kommunen den Betroffenen von häuslicher Gewalt zukünftig besser geholfen werden kann. Die Istanbul-Konvention (Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt) muss auf dieser Basis nun kommunal schneller umgesetzt werden. Düsseldorf braucht mindestens ein weiteres Frauenhaus, verbunden mit einer Clearing-Stelle, die das Notfallmanagement bei akuten Fällen übernimmt. Mittel- und langfristig wollen wir schrittweise mindestens 64 Plätze schaffen. Psychosoziale Hilfsangebote und mehrsprachige Kontakte müssen ausgebaut und die vorhandenen Angebote insgesamt besser bekannt gemacht werden, beispielsweise das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ und das entsprechende Chat-Angebot. Das Mädchenhaus als Zufluchtsort für Mädchen, die Frauenberatungsstelle und die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt werden wir fortführen und ausbauen. Den Aktionsplan „(Sexualisierte) Gewalt unter Erwachsenen“ werden wir zügig umsetzen und die Perspektiven von FINTA-Personen noch stärker bei Fragen der objektiven und subjektiv empfundenen Sicherheit im öffentlichen Raum und bei Großveranstaltungen einbringen. Queer leben in Düsseldorf Zur Vielfalt und Weltoffenheit von Düsseldorf gehört auch die Sichtbarkeit und Lebendigkeit der queeren Community. Wir wollen die Unterstützung und Beratung weiterführen und stärken und das Leben von und für Schwule, Lesben, bi+, trans* und inter* Personen in unserer Stadt noch selbstverständlicher machen. Um die Beratung und Unterstützung weiter zu verbessern, stärken wir das Projekt „SCHLAU macht Vielfalt“, das queere Jugendzentrum PULS, die Trans*Beratungsstelle und die Fachstelle Regenbogenfamilien. Darüber hinaus setzen wir die Sensibilisierung in den Regelinstitutionen fort. Zentrale Akteur*innen in der Stadtverwaltung bleiben das Diversitymanagement LSBTIQ* und die Stabsstelle Antidiskriminierung im Amt für Gleichstellung. Den Aktionsplan LSBTIQ* sehen wir als konzeptionellen Rahmen und werden die vorgeschlagenen Maßnahmen zügig umsetzen. Ein anderer wichtiger Schritt ist der Aufbau einer niedrigschwelligen Anlaufstelle, worin wir den Verein Queeres Zentrum Düsseldorf e.V. weiterhin aktiv unterstützen. Symbole sind wichtig für die Sichtbarkeit der queeren Community. Regenbogenbänke, Ampelpärchen oder Zebrastreifen in Regenbogenfarben ändern nicht unmittelbar die Lebensverhältnisse tragen aber zur Wahrnehmung queeren Lebens in Düsseldorf bei. Vielfalt leben statt Diskriminierung Düsseldorfer*innen kommen aus aller Welt, haben unterschiedliche Muttersprachen und vielfältige kulturelle und religiöse Identitäten. Menschen, die Wurzeln in anderen Ländern, einen ausländisch klingenden Familiennamen oder einen fremdsprachigen Akzent haben, sind häufig Diskriminierung ausgesetzt – insbesondere bei der Job- und Wohnungssuche oder bei Behörden. Diesen strukturellen Benachteiligungen und Angriffen müssen wir politisch begegnen. Wir stärken die Stabsstelle Antidiskriminierung und beschleunigen die Entwicklung und Umsetzung des Handlungskonzepts gegen Rassismus und Rechtsextremismus durch die Bereitstellung der nötigen finanziellen und personellen Mittel. Ein wichtiger Baustein im direkten Einflussbereich der Stadt ist die Kultursensibilität der Stadtverwaltung. Sowohl bei internen Prozessen, insbesondere bei der Personalgewinnung und -entwicklung, als auch bei der Arbeit mit und für die Bürger*innen ist die Entwicklung diskriminierungssensibler und rassismuskritischer Ansätze wichtig. Wir unterstützen die Idee, eine*n Beauftragte*n für das jüdische Leben in Düsseldorf und gegen Antisemitismus bei der Stadtverwaltung einzurichten. In enger Abstimmung mit der Jüdischen Gemeinde soll die Person Ansprechpartner*in sein und vielfältige Aktivitäten anstoßen und koordinieren. Dazu sollten auch Trialoge jüdisch-muslimisch-christlicher Begegnungen gehören, die insbesondere an Schulen und bei Jugendlichen wichtige Räume zum Austausch und Kennenlernen bieten. Einem Rat der Religionen in Düsseldorf stehen wir offen gegenüber. Mehr dazu unter Integration und Teilhabe Barrierefreiheit und Inklusion Unser Ziel ist es, Düsseldorf zu einer Stadt zu machen, in der Vielfalt gelebt wird und alle Bürger*innen die Möglichkeit haben, ihr Leben selbstbestimmt und ohne Barrieren zu gestalten. Wir setzen uns für eine inklusive Gesellschaft ein, in der Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am städtischen Leben teilhaben können. Wir möchten die Arbeit des Behindertenrats weiter fördern und seine Einflussmöglichkeiten ausbauen. Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und anderen relevanten Akteur*innen soll der Beirat aktiv an Entscheidungsprozessen beteiligt werden, um die Belange von Menschen mit Behinderungen effektiv zu vertreten. Die in Nordrhein-Westfalen etablierten Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben (KSL) leisten wertvolle Arbeit bei der Beratung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen. Wir setzen uns dafür ein, diese Zentren in Düsseldorf zu stärken und ihre Angebote bekannter zu machen. Durch die Förderung von Empowerment, Bewusstseinsbildung und Vernetzung tragen die KSL maßgeblich zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bei. Eine barrierefreie Infrastruktur ist Voraussetzung für die uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wir werden sicherstellen, dass öffentliche Gebäude, Verkehrsmittel und digitale Angebote für alle Menschen zugänglich sind. Bei Neubauten und Sanierungen achten wir auf die Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards und beziehen Menschen mit Behinderungen frühzeitig in die Planungsprozesse ein. Bildungseinrichtungen und Freizeitangebote sollen inklusiv gestaltet werden, um allen Kindern und Jugendlichen die gleichen Chancen zu bieten. Wir fördern inklusive Projekte in Schulen, Kitas und Vereinen und setzen uns für barrierefreie Spielplätze, Sportstätten und kulturelle Einrichtungen ein. Durch gezielte Maßnahmen wollen wir sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Um Vorurteile abzubauen und ein inklusives Miteinander zu fördern, ist es wichtig, die Gesellschaft für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren. Wir unterstützen Kampagnen, Workshops und Bildungsangebote, die das Verständnis und die Akzeptanz von Inklusion stärken. Durch gemeinsame Veranstaltungen und Projekte möchten wir den Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen fördern. Sicherheit Düsseldorf ist eine sichere Stadt. Wir alle möchten uns hier sicher fühlen, egal, wo und wann wir unterwegs sind. Ein sicheres Umfeld ist Grundlage für die selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Das gilt insbesondere für Frauen, Menschen mit Behinderungen, queere Menschen und Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Mehr dazu unter Gleichstellung und Vielfalt Eine moderne Sicherheitspolitik bedeutet für uns, Prävention auszuweiten, personelle und bürgernahe Präsenz zu zeigen und durch städtebauliche Maßnahmen eine sichere Umgebung zu schaffen. Dabei muss die Abwägung zwischen individuellen Freiheitsrechten und Sicherheitsmaßnahmen ausgewogen erfolgen. Maßnahmen koordinieren und gezielt einsetzen Wir setzen weiterhin auf eine Vielzahl von Maßnahmen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Hierzu gehören der Einsatz von ausreichend Personal beim städtischen Ordnungs- und Servicedienst (OSD) sowie bei der Polizei, städtebauliche Maßnahmen, Beleuchtungskonzepte und präventive Ansätze. Videobeobachtung im öffentlichen Raum ist ein großer Eingriff in die individuelle Freiheit. Sie soll nur dann erfolgen, wenn die Polizei ein umgehendes Eingreifen garantieren kann. Wir setzen vor allem auf ausreichende personelle Präsenz. Die bewährten „Doppelstreifen“ aus Polizei und OSD wollen wir beibehalten und bei Bedarf ausbauen. Ordnungskräfte sorgen für Sicherheit in Düsseldorf, dabei sind sie selbst immer wieder Angriffen ausgesetzt. Wir setzen uns für eine gute Aus- und Fortbildung ein, auch um die Mitarbeitenden bestmöglich zu schützen. Eine weitere Bewaffnung des OSD lehnen wir ab. Den aktuell laufenden Test zu Bodycams beim OSD werden wir auswerten und anhand der Ergebnisse über das weitere Verfahren entscheiden. Sicheres Nachtleben durch Urbanes Nachtmanagement Nach dem Vorbild vieler deutscher Großstädte setzen wir GRÜNE uns schon lange für ein Urbanes Nachtmanagement ein, das sich für die Belange des Nachtlebens stark macht. In einer Lotsenfunktion soll dies moderierend und deeskalierend im Düsseldorfer Nachtleben wirken und ein sicheres Ausgehen ermöglichen. Eine Stabsstelle und / oder Nachtbürgermeister*innen sind Ansprechpartner*innen für Anlieger*innen, Veranstalter*innen, Besucher*innen, Ordnungsbehörden und natürlich für die Feiernden selbst. Beispiele aus anderen Städten, insbesondere aus Mannheim und Dortmund, zeigen die positiven Auswirkungen, die Vorbilder für Düsseldorf sein können. Verdrängung ist keine Lösung Es bringt nichts, bestehende Herausforderungen an einzelnen Orten wie z. B. am Worringer Platz oder auf der Flurstraße in Flingern einfach nur zu verlagern. Als Stadt tragen wir Verantwortung sowohl für suchtkranke Menschen als auch für die Nachbarschaft. Wir setzen uns für den gezielten Ausbau der Suchthilfeinfrastruktur ein, um eine bessere Verteilung im gesamten Stadtgebiet zu erreichen, Hotspots zu vermeiden und betroffenen Menschen bestmöglich und ortsnah zu helfen. Die Sorgen der Anlieger*innen nehmen wir ernst und setzen uns für unbürokratische zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ein, um die Situationen vor Ort kurzfristig zu verbessern. Prävention stärken Durch Streetwork und Quartiersmanagement wollen wir Suchtkranke und Wohnungslose mit gezielter Ansprache noch besser in die niedrigschwelligen Hilfsangebote vermitteln und Konflikte früh vermeiden bzw. entschärfen. Projekte wie die „WegRäumenden“ der Düsseldorfer Drogenhilfe, die Betroffenen eine Perspektive bieten, wollen wir ausbauen. Jugendliche wollen wir mit präventiven Maßnahmen noch besser schützen, indem wir sie z. B. über die Gefahren von Lachgas informieren. Eine Innenstadtkonferenz, die wirklich hilft In der Innenstadt, insbesondere in der Altstadt und im Bahnhofsumfeld, stehen wir beim Thema Sicherheit besonderen Herausforderungen gegenüber. Dabei geht es nicht nur um Sicherheitsfragen im engeren Sinne, wie Kriminalität und Konflikte im Zusammenhang mit Drogensucht oder Wohnungslosigkeit. Faktoren wie Leerstand, mangelnde Aufenthaltsqualität oder fehlende Angebote für Jugendliche kommen erschwerend hinzu. Außerdem sind mehrere Stadtbezirke betroffen. Wir wollen eine Innenstadtkonferenz, die dieser komplexen Lage gerecht wird und alle Beteiligten an einen Tisch bringt. Gemeinsam sollen Politik, Verwaltung, Interessenvertretungen, Vereine und Hilfsorganisationen umfassende und nachhaltige Lösungen entwickeln und umsetzen. Sichere Straßen, saubere Plätze und Grünflächen Zugeparkte Straßen und Radwege sind kein Kavaliersdelikt, sondern gefährden andere Verkehrsteilnehmende. Wer Rettungswege blockiert, riskiert Menschenleben. Darum wollen wir die Kontrollen verstärken und den Spielraum bei der Definition von Schwere und Gefahr stärker ausnutzen, auch um mehr Falschparker abschleppen lassen zu können. Plätze, Straßen, Parks und andere Grünflächen sind Begegnungsorte für alle Düsseldorfer*innen. Wir wollen, dass Menschen sich hier wohlfühlen. Vermüllung, etwa durch Zigarettenkippen oder anderen Abfall, schadet allen. Wir wollen die Spielräume bei Bußgeldern maximal ausnutzen und setzen uns für verstärkte Kontrollen und eine konsequente Ahndung ein. Bildung Bildung ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe und persönlichem Erfolg. Eine gute Bildungspolitik ermöglicht es allen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder sozialen Lage, ihre individuellen Talente zu entfalten und ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Kinder und Jugendliche sollen zu kritischem Denken sowie nachhaltigem und verantwortungsvollem Handeln befähigt werden. Die Stadt Düsseldorf kann wichtige bildungspolitische Rahmenbedingungen setzen, auch wenn zentrale Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene getroffen werden. Für eine zukunftsfähige Bildung müssen Lernräume modern, nachhaltig und barrierefrei gestaltet sein, die digitale Infrastruktur auf Stand gehalten und außerschulische Bildungsangebote gestärkt werden. Schulen sind Orte der Begegnung, der Kreativität und der demokratischen Mitbestimmung. Wir setzen uns für ein Bildungssystem ein, das niemanden zurücklässt und allen Schüler*innen beste Voraussetzungen für ihre persönliche Entwicklung bietet. Räumliche Ausstattung verbessern Mittlerweile geht jeder zweite Euro aus dem Düsseldorfer Haushalt in den Schulbau. Diese Schulbauoffensive wollen wir mit hohen Nachhaltigkeitsstandards weiterführen. Bei den Schulsanierungen, Neu- und Ausbauten geht es auch um die Förderung innovativer pädagogischer Raumkonzepte. Sowohl Schüler*innen als auch Pädagog*innen sollen bei der Planung weiterhin beteiligt werden. Wir setzen uns für naturnahe Schulhöfe mit mehr Grünflächen, Spielmöglichkeiten, Gärten und schattenspendenden Orten ein. Das Programm „Traumschulhöfe“ soll fortgeführt werden. Mit neu errichteten und erweiterten Schulen tragen wir bereits der stark steigenden Zahl der Schüler*innen Rechnung. Weitere sollen folgen, wie etwa eine neue Gesamtschule im Norden und eine im Zentrum von Düsseldorf. Mit der aktualisierten Schulbauleitlinie haben wir einen guten Standard dafür definiert. Den begonnenen Ausbau des Ganztags- und Betreuungsangebots für Schüler*innen wollen wir weiterhin vorantreiben sowie die pädagogische Qualität stetig verbessern. Daher setzen wir uns für eine gute räumliche Ausstattung der Ganztagsbetreuung ein und prüfen alternative Nutzungsmöglichkeiten von Freizeiteinrichtungen. Die Zusammenarbeit mit Sportvereinen, Kulturinstitutionen und Musikschulen soll intensiviert werden. Die deutliche Erhöhung der Honorarsätze für Bildungsanbieter*innen in der offenen Ganztagsschule sorgt für eine bessere Qualität im Nachmittagsbereich. Hier werden wir bei Bedarf nachsteuern. Digitalisierung und Medienkompetenz Kinder und Jugendliche müssen dazu befähigt werden, sich in der digitalen Welt kompetent, selbstbestimmt und frei zu bewegen. Sie müssen in die Lage versetzt werden, auf Basis verlässlicher Informationen eigenständig Entscheidungen zu treffen. Da sie sich überwiegend digital informieren, muss ihre Medienkompetenz gestärkt werden, so dass sie lernen, Fake News zu erkennen und seriöse Medien von Propaganda abzugrenzen. Mit den bereits verabschiedeten Medienentwicklungsplänen wollen wir sicherstellen, dass alle Schulen über eine moderne digitale Infrastruktur verfügen und Schüler*innen sowie Lehrkräfte optimal auf den reflektierten Umgang mit neuen Technologien vorbereitet sind. Der Zugang zu passenden Fortbildungen spielt dabei eine zentrale Rolle, auch bezüglich der Prävention von Risiken und der Vorbereitung auf Berufe, die wir heute noch gar nicht kennen. Programme wie Medienscouts sollen weiter gefördert und Künstliche Intelligenz kritisch und verantwortungsvoll in den Unterricht integriert werden. Damit Digitalisierung sozial gerecht bleibt, setzen wir uns für ein Mietmodell für digitale Endgeräte ein und achten auf nachhaltige Nutzungskonzepte wie Refurbishing ausrangierter Geräte. Chancengerechtigkeit erhöhen Wir haben die Schulsozialarbeit flächendeckend über alle Schulformen ausgebaut. Schulen in Quartieren mit sozialen Herausforderungen wollen wir noch gezielter stärken. Besonders Düsseldorfer Grund- und Förderschulen, die je nach Quartier sehr unterschiedlich beliebt sind, wollen wir mit besonderer Ausstattung, innovativen Ganztagsangeboten, mehr Schulsozialarbeit und Schulpsychologie unterstützen. Hilfsangebote für Eltern bei bürokratischen Prozessen rund um Förderanträge wollen wir ausbauen. Die Familiengrundschulzentren sollen verstetigt und möglichst ausgeweitet werden. Förderangebote in den Ferien, wie die „Adventure School“, sollen erhalten und weiter ausgebaut werden. Sollte das Land NRW wieder Gründungen der Primusschulen zulassen, würden wir einen Schulversuch in Düsseldorf unterstützen, der Grund- und weiterführende Schulen mit jahrgangsübergreifenden Lerngruppen vereint und soziale Benachteiligungen besser verringern kann als andere Schulformen. Das gemeinsame Unterrichten von Kindern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf ist uns ein zentrales Anliegen. Inklusion ist ein verbrieftes Menschenrecht, daher ist gemeinsames Lernen Aufgabe aller Schulformen. Wir setzen uns weiterhin für den Ausbau von barrierefreien Schulen mit Pflege-, Therapie- und Differenzierungsräumen ein und wollen die Rahmenbedingungen für Integratives Lernen weiter verbessern – insbesondere durch eine Erhöhung der Schulsozialarbeit. Wir setzen uns außerdem für die Schaffung eines Berufskollegs für Schüler*innen mit Förderbedarf ein.Das Regionale Bildungsbüro ist für uns ein wichtiger Akteur, der Konzepte für eine gute Bildungslandschaft in Düsseldorf entwickelt. Mentor*innen-Programme bieten sehr gute Möglichkeiten, Schüler*innen im Schulalltag zu helfen.Wir unterstützen unsere vielfältige Schullandschaft in Düsseldorf, in der unterschiedliche Abschlüsse erworben werden können. Kein*e Jugendliche*r soll ohne Abschluss sein. An den vielen Berufskollegs in Düsseldorf können die Jugendlichen allgemeinbildende Schulabschlüsse erwerben. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Fachschulen, die auch berufsbegleitend weitere Qualifizierungsmöglichkeiten bieten. Wir möchten diese Bildungslandschaft weiter ausbauen und die Fachschulen in ihrer Arbeit fördern. Schulwegsicherheit verbessern Kinder sollen frühzeitig lernen, selbstständig den Schulweg zu meistern. Schüler*innen sollen zu Fuß, mit dem Rad oder Roller sicher zur Schule kommen können. Die Schulwegsicherheit hat für uns höchste Priorität, wir setzen uns daher für mehr Schülerlotsen und sichere Geh- und Radwege ein. Je nach Schulstandort soll die Einrichtung temporärer Schulstraßen sowie Hol- und Bringzonen geprüft werden. Gleichzeitig brauchen wir sichere Fahrradabstellplätze und Lademöglichkeiten für E-bikes für Schüler*innen und Lehrkräfte. Wir setzen uns weiterhin für kostengünstige Verkehrstickets ein. Kinder und Jugendliche mit dem Förderbedarf Geistige Entwicklung sollen weiterhin zentral über ein Busunternehmen zur Schule gebracht und wieder abgeholt werden. Auch die Sonderfahrten zu außerschulischen Lernorten wollen wir erhalten. Gesunde und klimafreundliche Schulverpflegung bezahlbar machen Eine gesunde und ausreichende Ernährung ist Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen, deshalb setzen wir uns für eine gute Schulverpflegung ein. Neben der Wahlmöglichkeit auch vegetarischer Gerichte, fördern wir Produkte aus biologischer, fairer und regionaler Landwirtschaft. Mehrausgaben dürfen dabei nicht zu Lasten von Familien mit niedrigerem Einkommen gehen. Auch Halbtagsschulen sollen mit einer Mensa oder einem gut sortierten Kiosk ausgestattet werden. Wir setzen uns für die Bereitstellung von Trinkwasserspendern an allen Schulen ein. Durch praktische Projekte wie Schulgärten oder gemeinsames Kochen erlernen Schüler*innen eine gesunde und klimafreundliche Ernährung. Hierzu wollen wir die Zusammenarbeit mit außerschulischen Akteuren fördern. Bildung für nachhaltige Entwicklung Wir unterstützen die Schulen in Düsseldorf, die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in ihr pädagogisches Angebot zu integrieren. Dafür können Schulen auf Erfahrungsaustausch, Beratung, Bildungsangebote und Begleitung bei Schulentwicklungsprozessen zurückgreifen. Das BNE-Schulnetzwerk haben wir nach und nach ausgebaut und durch ein BNE-Kita-Netzwerk ergänzt. Die Auszeichnung der UNESCO als BNE-Kommune ermuntert uns, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.Wir unterstützen weitere Bildungseinrichtung wie z. B. die Hochschulen oder die VHS, wenn sie BNE in ihre Bildungsangebote integrieren wollen. Wir werden BNE systematisch in die Ausbildungsgänge der städtischen Auszubildenden integrieren. Wir wollen Düsseldorfer Unternehmen dazu animieren, nachhaltige Entwicklung in ihre berufliche Aus- und Fortbildung zu integrieren. Demokratiebildung und Antidiskriminierung Unsere Schulen sollen Orte der Demokratie und Vielfalt sein. Wir setzen uns für eine stärkere Förderung der politischen Bildung und Antidiskriminierungsarbeit ein. Programme wie „Demokratie lernen“, „Schule mit Courage“ oder „SCHLAU“ müssen weiter ausgebaut werden, um Rassismus, Antisemitismus und jeglicher Form der Diskriminierung entgegenzuwirken. Zudem unterstützen wir Projekte zur Stärkung der demokratischen Teilhabe und politischen Mitbestimmung von Schüler*innen. Die Vernetzung mit außerschulischen Akteuren der politischen Bildung ist dabei essenziell. Wir wollen weiterhin Stadtteilparlamente und Jugendräte fördern, um demokratische Mitbestimmung und die Beteiligung an Planungsprozessen zu unterstützen. Außerschulische Lernorte einbinden Bildung endet nicht im Klassenzimmer. Schulische Lerninhalte sollen durch praktische Erfahrungen und außerschulische Bildungsangebote ergänzt werden, um die Neugierde und Kreativität der Schüler*innen zu fördern. Wir setzen uns für mehr Kooperationen mit Kultureinrichtungen, Museen, Theatern, Stadtteilbüchereien und Wissenschaftszentren ein. Programme zur MINT-Förderung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sollen ausgeweitet werden. Wir begrüßen den Herkunftssprachlichen Unterricht (HSU) als wichtigen Baustein moderner Bildungspolitik. Das Bücherkofferprogramm fördert sowohl die Lesefreude als auch die Mehrsprachigkeit. Es soll – wie auch weitere Leseförderungen – evaluiert und gegebenenfalls ausgeweitet werden. Besuche von Erinnerungsorten wie der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf sollen stärker in den Unterricht integriert werden. Die Angebote der Clara-Schumann-Musikschule wollen wir an die Nachfrage anpassen, und andere Bildungsangebote sollen weiter ausgebaut werden. Auch die Erwachsenenbildung braucht Unterstützung. Die Volkshochschule als größter außerschulischer Weiterbildungsort soll gestärkt werden, insbesondere durch eine Erweiterung der Deutschkurse und des zweiten Bildungswegs. Zudem setzen wir uns für eine bessere Förderung der beruflichen Weiterbildung ein. Kinder, Jugendliche und Familien Düsseldorf soll eine Stadt sein, in der Kinder sicher aufwachsen, Jugendliche sich entfalten können und Familien in ihrer Vielfalt unterstützt werden. Familienfreundlichkeit ist für uns GRÜNE eine zentrale Voraussetzung für eine gerechte und zukunftsfähige Stadtpolitik. Jedes Kind soll die gleichen Chancen auf Bildung, Teilhabe und ein sicheres Aufwachsen haben. Deshalb setzen wir uns dafür ein, allen Kindern die bestmöglichen Startbedingungen zu bieten und Kinderarmut zu bekämpfen. Unsere Gesellschaft braucht Kinder und Jugendliche mit ihren Ideen, ihrem Engagement und ihren Potenzialen. Gleichzeitig benötigen junge Menschen ein Umfeld, das ihre körperliche, emotionale und geistige Entwicklung schützt und positiv beeinflusst, damit sie selbstbestimmt und zuversichtlich ihre Zukunft mitgestalten. Der Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und angemessener Ernährung ist dabei ebenso grundlegend wie eine respektvolle und wertschätzende Umgebung. Wir nehmen junge Menschen als eigenständige gesellschaftliche Akteure ernst und wollen ihnen mehr Mitbestimmung ermöglichen und Raum für politische und gesellschaftliche Teilhabe geben. Ein wichtiger Grundpfeiler unserer Politik ist die konsequente Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Schutz, Förderung und Mitbestimmung. Kinder- und Jugendschutz ernst nehmen Kinderschutz bedeutet Schutz vor physischer und psychischer Gewalt. Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder und Jugendliche mit ihren Familien bedarfsgerecht unterstützt werden. Dabei fördern wir einen inklusiven Ansatz, der sicherstellt, dass alle Maßnahmen an individuelle Förderbedarfe angepasst sind und Chancengleichheit gewährleistet wird. Frühe Hilfen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Um den Kinderschutz weiter zu stärken, werden wir die Schulsozialarbeit in Düsseldorf evaluieren, in welchen Bereichen ein Ausbau erforderlich ist. Gleiches gilt für die Schulpsychologie, deren Angebote wir je nach Bedarf ausweiten möchten. Mehr dazu unter Bildung Insbesondere für ältere Kinder und Jugendliche sollen niederschwellige psychologische Unterstützungsangebote geschaffen werden, um ihnen in schwierigen Lebenssituationen frühzeitig Hilfe zu bieten. Digitale Angebote wie beispielsweise die anonyme Beratung „Between the Lines“ wollen wir auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen und gegebenenfalls ausbauen. Gleichzeitig werden wir die aufsuchende Jugendarbeit stärken und konkrete Angebote für Jugendliche in der Innenstadt schaffen, auch um präventiv gegen Kriminalität vorzugehen. Wir wollen pädagogische Fachkräfte und Ehrenamtliche, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, stärker unterstützen z. B. durch Weiterbildungsangebote oder administrative Entlastung. Kinderarmut bekämpfen Kinderarmut ist ein gesellschaftliches Problem. Armut darf nicht dazu führen, dass Kindern Chancen verwehrt bleiben. Deshalb setzen wir uns für den Erhalt und die Weiterentwicklung des bewährten Armuts-Fonds ein und stellen sicher, dass die notwendigen finanziellen Mittel weiterhin im Haushalt eingeplant werden. In diesem Zusammenhang werden wir kommunale Angebote und Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut dort, wo es erforderlich ist, verbessern. Ein besonderer Fokus liegt auf den Bedürfnissen von Familien mit Babys und Kleinkindern. Hier wollen wir gezielt Angebote ausbauen, die den Zugang zu frühkindlicher Förderung erleichtern. Dazu gehört auch die Erweiterung und Finanzierung von Babyschwimmkursen sowie ähnlichen Programmen, die nicht nur die motorische Entwicklung von Kindern unterstützen, sondern auch soziale Teilhabe ermöglichen. Empowerment und Partizipation Wir möchten Kinder und Jugendliche mit ihren Familien in ihrem Alltag unterstützen und sie gleichzeitig aktiv in politische Entscheidungsprozesse einbeziehen und ihre Mitbestimmung stärken. Ein wichtiger Bestandteil dieser Mitbestimmung ist die Stärkung des Jugendrats. Wir möchten seine Arbeit weiter fördern, ihm mehr Ressourcen zur Verfügung stellen und seine Einflussmöglichkeiten ausbauen. Ebenso setzen wir uns dafür ein, dass Kinderversammlungen gestärkt und zusätzliche Mittel für ihre Durchführung bereitgestellt werden. Wir wollen Orte schaffen, an denen junge Menschen aktiv an politischen Entscheidungen mitwirken können. Ein Vorbild ist das erfolgreiche Beteiligungsformat „Jugend checkt Düsseldorf“, bei dem Jugendliche ihre Stadt analysieren und Vorschläge einbringen können. Wir wollen dieses Modell weiterentwickeln und mehr Beteiligungsmöglichkeiten in Stadtteilforen und auf digitalen Beteiligungsplattformen schaffen. Zudem soll die Servicestelle Partizipation weiter gestärkt werden, um die politische Bildung und Demokratieförderung bereits in Kitas und Schulen zu etablieren. Das vielfältige ehrenamtliche Engagement von Kindern und Jugendlichen z. B. bei den Protesten von Fridays for Future, dem Engagement des Kinderparlaments Garath oder dem Düsseldorfer Jugendrat zeigen, dass junge Menschen politisch aktiv sind und ihre Zukunft einfordern.Demokratiebildung und Antidiskriminierung Wir brauchen mehr Orte der Demokratie und Vielfalt. Wir setzen uns für eine stärkere Förderung der politischen Bildung und Antidiskriminierungsarbeit ein. Programme wie „Demokratie lernen“, „Schule mit Courage“ oder „SCHLAU“ müssen weiter ausgebaut werden, um Rassismus, Antisemitismus und jeglicher Form der Diskriminierung entgegenzuwirken. Zudem unterstützen wir Projekte zur Stärkung der demokratischen Teilhabe und politischen Mitbestimmung von Schüler*innen. Die Vernetzung mit außerschulischen Akteuren der politischen Bildung ist dabei essenziell. Wir wollen Kinder- und Jugendbeteiligung in Stadtteilkonferenzen und Jugendräten ausbauen, um demokratische Mitbestimmung und die Beteiligung an Planungsprozessen zu fördern. Auch Familienzentren können Orte der politischen Bildung werden. Der Umgang mit Rollenbildern muss weiter thematisiert und die Stärkung der Digitalkompetenz vorangetrieben werden. Jugendbegegnungen mit Partnerstädten wollen wir ausbauen und das Ehrenamt und freiwillige Engagement von Jugendlichen stärken. Freiräume für Jugendliche schaffen Jugendliche brauchen Orte, an denen sie sich treffen, kreativ sein und ihre Freizeit aktiv gestalten können. Deshalb setzen wir uns für den Ausbau von Jugendzentren, Begegnungsorten und kostenlosen Sportmöglichkeiten ein. Jugendkulturelle Projekte und Subkultur verdienen mehr Unterstützung, dazu gehören auch legale Graffiti-Flächen. Bike- und Skateparks wie in Eller eignen sich als soziale Treffpunkte. Solche Projekte müssen weiter ausgebaut und auf andere Stadtteile ausgeweitet werden. Auch die Förderung von selbstverwalteten Jugendfreizeiteinrichtungen wie das „Spektakulum“ in Benrath ist uns ein wichtiges Anliegen. Stadtteilzentren sollen stärker für Jugendliche geöffnet und um niederschwellige Angebote zum Lernen, Musizieren und Entspannen in der direkten Umgebung ergänzt werden. Jugendbeteiligung muss bei allen Projektentwicklungen und Planungen mitgedacht werden. Ein Sozialraumbudget zur Umsetzung von Jugendprojekten wollen wir ins Leben rufen und die Einführung einer Taschengeldbörse prüfen. Insbesondere der Sozialraum Innenstadt soll für Jugendliche nicht kommerziell, sondern als Treffpunkt wieder attraktiver werden. Kinder- und Jugendorte bedarfsgerecht gestalten Kinder und Jugendliche müssen in der Stadtplanung stärker berücksichtigt werden. Sie brauchen öffentliche Räume, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und barrierefrei zugänglich sind. Wir setzen uns für eine quantitative und qualitative Erweiterung von Kinder- und Jugendorten ein, wobei kulturelle und kreative Angebote im Mittelpunkt stehen sollen. Auch der Zugang zu Maschinen, Technik und MINT-Förderprogrammen soll evaluiert und bei Bedarf ausgebaut werden. Besonderen Fokus legen wir auf den interkulturellen Austausch. Bestehende familienentlastende Dienste für Kinder und Jugendliche mit Behinderung werden wir überprüfen und gegebenenfalls erweitern. Außerdem ist die Satzung zum Bau von Spielplätzen in Bezug auf deren Größe nicht mehr zeitgemäß. Die Satzung muss reformiert und Spielplätze müssen größer geplant werden. Frühe Bildung und Kindertagesbetreuung flexibel und verlässlich machen Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen sind meist die ersten außerfamiliären Bildungsorte für Kinder und spielen eine zentrale Rolle für die Förderung von Bildungsgerechtigkeit. Eine engeZusammenarbeit zwischen Familien und Fachkräften in der Kindertagesbetreuung ist essenziell. Wir setzen uns weiter dafür ein, dass diese Bildungsorte gut ausgestattet sind, die Bedürfnisse der vielfältigen Familien in Düsseldorf aufgreifen und zugänglich für alle Familien sind. Wir arbeiten weiter an der Verbesserung von Übergängen: von der Familie ins frühkindliche Bildungssystem, von der Kita in die Grundschule.Eine verlässliche Kindertagesbetreuung entlastet Eltern, stärkt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, fördert die frühkindliche Entwicklung und stärkt die soziale Integration. Immer noch erhalten nicht alle Eltern ihren gewünschten Betreuungsplatz. Weniger der quantitative Mangel, sondern die unterschiedliche Verteilung des Platzangebots je Stadtteil / Quartier sind dabei ausschlaggebend. Vor allem der Fachkräftemangel ist beim weiteren Ausbau ein Hemmnis. Deshalb werden wir die bereits umgesetzten Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften evaluieren und bei Bedarf nachsteuern. Die Praxisorientierte Ausbildung (PIA) zur Kinderpflegerin bzw. zum Kinderpfleger wollen wir fördern. Wir setzen uns für eine angemessene finanzielle Wertschätzung des Erzieher*innenberufs ein, um die Attraktivität dieses wichtigen Arbeitsfelds zu steigern. Für Familien mit Kindern mit Behinderungen und Kindern mit zu erwartenden Behinderungen fördern wir gezielt inklusive Maßnahmen in der Kindertagesbetreuung. Auch die Förderung der Mehrsprachigkeit ist uns wichtig. Wir wollen prüfen, wie diversitätsorientiertes Handeln in der Kindertagesbetreuung gestärkt werden kann. Auch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Entlastung von Fachkräften im frühkindlichen Bildungssystem z. B. beim Schreiben und Übersetzen von Elternbriefen / Infos, bei Dokumentationen, bei Verwaltungsangelegenheiten, perspektivisch auch zur Übersetzung in Elterngesprächen wollen wir prüfen lassen. Die Vergabe von Kitaplätzen könnte ein weiteres Einsatzfeld sein. In der Kindertagespflege setzen wir uns für eine bessere Steuerung und Verteilung der Angebote ein. Eine Digitalisierung in der Kindertagespflege, analog zur Kita, soll dabei helfen, Transparenz und Planbarkeit für Eltern zu erhöhen. Zudem werden wir die Qualifizierung von Kindertagespflegepersonen weiter fördern und uns für die Absicherung eines flächendeckenden Vertretungssystems einsetzen, um die Betreuungssituation für Kinder und Eltern zu verbessern. Wir möchten die Rahmenbedingungen für Hebammen verbessern, da wir die Bedeutung ihrer Arbeit für Familien sehen und wertschätzen.Gesunde Ernährung ist für die Entwicklung von Kindern essenziell. Daher werden wir das Pilotprojekt zur gesunden Ernährung in Kitas auf weitere Standorte ausweiten, insbesondere in Einrichtungen mit höherem Bedarf. Zusätzlich wollen wir Projekte zur Ernährungsbildung von externen Bildungsanbietern aus dem Bereich Nachhaltige Entwicklung im Betreuungskontext stärken und weiter ausbauen, um das Thema ohne zusätzliche Belastung der Erziehenden in den Kitas zu verankern. Internationale und regionale Zusammenarbeit Wir sind eine Kommune im Herzen Europas und die Menschen in Düsseldorf sind international – ebenso wie die hiesigen Unternehmen, Kulturbetriebe, Schulen und Vereine. Diese große Stärke möchten wir weiter ausbauen, indem wir unser internationales Netzwerk weiterflechten, für globale Gerechtigkeit einstehen und Weltoffenheit erfahrbar machen. Gleichzeitig wollen wir Düsseldorf noch erfolgreicher mit seinen Nachbarkommunen Mettmann, Neuss und der Metropolregion vernetzen. Austausch mit anderen europäischen Kommunen intensivieren In unzähligen Bereichen wie Klimaanpassung, Klimaschutz, Mobilität, Migration und Digitalisierung haben andere europäische Kommunen wichtige Erfahrungen, auf die wir aufbauen können. Düsseldorf pflegt viele Städtefreund- und -partnerschaften, die wir intensivieren und verstetigen wollen. Seit 2022 stehen wir zudem fest an der Seite unserer ukrainischen Partnerstadt Czernowitz. In diesen schwierigen Zeiten bekennen wir uns zur Solidarität und verstärken unsere Unterstützung, um den Menschen vor Ort beizustehen. Weiterhin verfolgen wir das Ziel, Marrakesch zu einer offiziellen Partnerstadt zu machen. Düsseldorf soll sich zudem um eine Partnerschaft mit einer niederländischen Stadt bemühen. Im Bildungsbereich möchten wir mehr Grund- und weiterführende Schulen als Europaschulen zertifizieren und werden den Zertifizierungsprozess aktiv unterstützen. Wir fördern Klassenfahrten und Auslandsaufenthalte in unsere Partnerstädte und wollen insbesondere den Austausch mit unseren Partnerstädten im EU-Ausland intensivieren. Kitas, Schulen und andere Einrichtungen, die ihre Angebote mehrsprachig, interkultureller und internationaler gestalten möchten, sollen Unterstützung bekommen. Die Chancen der Digitalisierung sollten hierbei genutzt werden. Verwaltung internationaler aufstellen Unsere Verwaltung soll serviceorientiert sein für alle Menschen. Dazu braucht es mehrsprachige und niedrigschwellige Angebote und Informationen. Wir setzen uns für eine gezielte Förderung der Mehrsprachigkeit und Fremdsprachenkompetenz von Mitarbeiter*innen in allen Bereichen der Stadtverwaltung ein, was sich auch in der Diversität der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung widerspiegeln soll. Wir fördern den Erfahrungsaustausch der Verwaltung u. a. durch die Vermittlung von Praktika und Kurzzeitjobs für Facharbeiter*innen und Verwaltungsangestellte in anderen europäischen Kommunen. Bei den verschiedenen Mitgliedschaften in internationalen Städtenetzwerken wollen wir darauf hinwirken, dass die Verwaltung sich auf die wesentlichen Netzwerke fokussiert und diese durch eine regelmäßige Teilnahme an Netzwerktreffen noch besser ausfüllt. Die EU bietet eine Vielzahl von finanziellen Fördermöglichkeiten für Kommunen, die es auszuschöpfen gilt. Dafür stärken wir das Fördermittelmanagement und die Beratungskompetenzen der Verwaltung in Bezug auf EU-Förderungen sowie die regionale Zusammenarbeit beim Anwerben von Fördermitteln. Düsseldorf ist bereits Fairtrade-Stadt; jetzt wollen wir, dass sie zur Vorreiterstadt für Fairtrade wird. Wir fordern die konsequente Umsetzung der fairen Beschaffung in der Stadtverwaltung: Kaffee, Tee, Textilien sowie andere Produkte und eingesetzte Materialien in öffentlichen Einrichtungen sollen fair produziert und gehandelt sein. Städtische Unternehmen und Kantinen sollen ihre Quote an nachhaltigen Produkten erhöhen. Bei Großveranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt oder bei Stadtfesten wollen wir das Angebot von fair produzierten und gehandelten Waren erhöhen. Viele unserer Kitas, Schulen und Hochschulen sind bereits Fairtrade-zertifiziert. Es sollen noch mehr werden, und das werden wir fördern. Die wertvolle Arbeit des Eine Welt Forums werden wir weiter fördern und das Budget laufend an Anforderungen und Kostenentwicklungen anpassen. Außerdem wollen wir das Eine Welt Forum bei der Einrichtung eines Eine-Welt-Hauses für Düsseldorf unterstützen. Über Stadtgrenzen hinausdenken Eine starke regionale Zusammenarbeit ist entscheidend für nachhaltige Lösungen in den Bereichen Verkehr, Wohnen, Gewerbe und Tourismus. Wir wollen diese Kooperationen weiter ausbauen und vertiefen. Ein regionaler Flächennutzungsplan bildet die Grundlage für eine kluge Wohnungspolitik, zukunftsfähige Gewerbeansiedlungen und effektiven Naturschutz. Ein gemeinsamer Verkehrsentwicklungsplan sorgt für bessere Mobilität statt isolierter Einzelmaßnahmen. Wir setzen auf eine koordinierte wirtschaftliche Entwicklung: Durch gemeinsames Anwerben von EU-Fördermitteln kann die Region innovative Wirtschaftsbranchen gezielt fördern und langfristig halten. Regionale Absprachen zu Gewerbeansiedlungen und zur Gewerbesteuer verhindern Steuerdumping und eine kurzsichtige Standortpolitik. Eine gemeinsame touristische Vermarktung stärkt die Region als attraktives Reiseziel und sichert Arbeitsplätze. Bürger*innenbeteiligung und Demokratie In unserer Stadt und in unseren Nachbarschaften sind die Düsseldorfer*innen für viele lokale Themen die besten Expert*innen. Daher ist Bürger*innenbeteiligung eine Chance für mehr Transparenz, eine höhere Akzeptanz von Entscheidungen und bessere Ergebnisse. Je nach Thema haben die Menschen dabei sehr unterschiedliche Meinungen, und teilweise gibt es Zielkonflikte zwischen gesamtstädtischen Aufgaben und lokalen Interessen. Daher ist eine klare Kommunikation der Rahmenbedingungen in allen Formaten der Bürger*innenbeteiligung zentral: Worum geht es? Welche Eckpunkte sind schon gesetzt? Was kann entschieden werden? Und wer trifft am Ende die finale Entscheidung? Ein gesamtstädtisches Konzept kann solche Leitlinien und Standards für alle Verfahren grundsätzlich bündeln und verankern. Die Umsetzung erfolgt durch die jeweils fachlich zuständigen Abteilungen der Stadtverwaltung. Zusätzlich sollte es jedoch eine zentrale Stelle geben, die unterstützt und die stadtweiten Standards etabliert. Die kann z. B. eine*n Beauftragte*n für Transparenz und Beteiligung beinhalten. Information und Transparenz Basis jeder Form von Bürger*innenbeteiligung ist die Information darüber, was überhaupt zu planen und zu entscheiden ist. „Jetzt ist es zu spät“ ist leider immer noch eine häufige Antwort auf Nachfragen, Anregungen oder Kritik von Bürger*innen zu städtischen Vorhaben. Die Weiterentwicklung der vorhandenen Informationskanäle ist daher eine Pflichtaufgabe. Neben dem Ratsinformationssystem und der städtischen Internetseite bietet das Geoportal maps.duesseldorf.de dabei ein großes Potenzial. Auch das Open Data Portal sowie die interaktive Darstellung des städtischen Haushalts inklusive der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) wollen wir weiter ausbauen. Als wichtigen neuen Baustein für frühzeitige Information und Transparenz wollen wir eine städtische Vorhabenliste einführen. Sie sammelt und erläutert alle kommunalen Planungen, noch bevor die ersten Schritte in den zuständigen Gremien beschlossen werden und unabhängig davon, ob eine aktive Bürger*innenbeteiligung dazu geplant ist. Die Liste wird digital geführt, muss nach Themen und Stadträumen durchsuchbar sein und sollte auch das Abonnieren von Push-Nachrichten für bestimmte Themenbereiche oder Stadtteile ermöglichen. Beteiligung bei Projekten und Entscheidungen Die Anzahl und die Qualität der Beteiligungsverfahren konnten wir in den vergangenen Jahren bereits deutlich steigern. Wir setzen weiterhin auf eine sehr frühzeitige Einbindung der Bürger*innen, insbesondere bei zentralen Planungen und bei stadtweiten Konzepten. Ein niedrigschwelliger, vielfältiger Zugang ist für alle Beteiligungsverfahren eine Grundvoraussetzung. Um möglichst viele Düsseldorfer*innen in ihren sehr unterschiedlichen Lebensrealitäten zu erreichen, müssen die digitalen und analogen Formate je nach Thema und Zielgruppe passend gewählt sein. Erfolgreiche Formate wie beispielsweise „Jugend checkt Düsseldorf“ oder themenbezogene Stadtteilkonferenzen werden wir weiterführen und ergänzen. Auch Kinderparlamente in den Stadtteilen sind eine wertvolle Möglichkeit für junge Menschen, Demokratie zu erleben. Wir setzen uns für eine Ausweitung und eine intensivere Einbindung in die Kommunalpolitik ein. Ein Bürger*innenrat, in dem repräsentativ ausgeloste Düsseldorfer*innen zusammen mit Expert*innen Lösungsvorschläge erarbeiten, kann für bestimmte konkrete Konzepte oder Projekte ein wertvolles Instrument sein. Bislang gab es in Düsseldorf nur einen zaghaften und zu eng aufgesetzten Versuch zum Opernhaus. Wir wollen den Bürger*innenrat als Instrument besser und öfter nutzen. Bei gesamtstädtisch besonders relevanten Themen oder großen Einzelprojekten kann auch ein vom Stadtrat angestoßener Bürger*innen-Entscheid zielführend sein. Wir setzen uns für eine partizipative Stadtentwicklung und verschiedene Formate der aktiven Mitgestaltung ein. Unter dem Format „Mitmachstadt“ wollen wir das Bottom-Up-Prinzip gezielt stärken. Nachbarschaftsprojekte zur Gestaltung des direkten Umfelds wie Straßen, Plätze und Grünflächen sowie Gemeinschaftsaktivitäten wie Straßenfeste, temporäre Spielstraßen, Parking Days etc. wollen wir erleichtern, Genehmigungen vereinfachen, finanzielle Unterstützung besser bewerben und die Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Um die Quartiere zu stärken, wollen wir den Einsatz von Stadtteilbeiräten und Quartiersarchitekt*innen prüfen. Anregungen und Beschwerden Es gibt viele verschiedene Wege für Bürger*innen, ihre Vorschläge oder Kritik an Verwaltung und Politik zu geben: individuelle Briefe und Mails, diverse Kontaktformulare auf der städtischen Internetseite, Ombudsleute sowie der Anregungs- und Beschwerdeausschuss oder die Mängelmelder-App. Gebündelt und grob erklärt werden sie bislang nur in einer Link-Liste auf der städtischen Internetseite. Die Bürger*innen sollen möglichst einheitliche Kontaktmöglichkeiten finden können. Das gesamte Anregungs- und Beschwerdemanagement der Stadt braucht endlich eine Reform, um zeitgemäß zu werden. Wir wollen es gesamtstädtisch so ändern, dass ein transparentes und einfach zu bedienendes Ticket-System entsteht und so die Verfahren vereinfacht und Zeitabläufe reduziert werden. Ziel muss es sein, dass Bürger*innen-Anliegen wertschätzend durch eine zugewandte Sprache behandelt und erst abgeschlossen werden, wenn die Petent*innen ihre Zufriedenheit signalisiert haben. Die Hürden dafür, dass diese Anliegen auf der Tagesordnung des Anregungs-und Beschwerdeausschusses oder der Bezirksvertretungen landen, müssen gesenkt werden. Das übergeordnete Ziel sind Verbesserungen der Prozesse innerhalb der Stadtverwaltung und die Serviceorientierung für alle Düsseldorfer*innen. Voraussetzung dafür ist ein leistungsfähiges digitales Tool für das Anliegen- und Beschwerdemanagement in der gesamten Stadtverwaltung, damit die Bürger*innen schnellere Rückmeldungen und Zwischenstände zur Bearbeitung ihrer Anliegen erhalten. Die Verwaltung wird so durch eine effiziente interne Kommunikation entlastet. Governance und Compliance Für Stadtverwaltung und Kommunalpolitik wollen wir interne Leitlinien und Verfahren größtmöglicher Transparenz sowie eine effektive Antikorruptionsarbeit sicherstellen, inklusive der Steuerung der städtischen Tochtergesellschaften. Hierzu haben wir die kommunale Mitgliedschaft bei Transparency International angestoßen. Wir werden den Beitritt vorantreiben und die Mitgliedschaft für eine aktive Weiterentwicklung der städtischen Governance und Compliance nutzen. Dazu gehört insbesondere die Überprüfung der vorhandenen Struktur für Whistleblowing. Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Gremien stärken. Insbesondere Bezirksvertretungen, Jugendrat, Seniorenrat und Behindertenrat müssen besser in die politischen Beratungen eingebunden werden. Sie sind bei allen relevanten Themen zu beteiligen und ihre Expertise muss den Fachausschüssen und dem Stadtrat rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden. Wir setzen uns für eine Ausweitung der Rederechte von Jugendrat, Seniorenrat und Behindertenrat im Stadtrat ein. Düsseldorf ist die einzige Stadt in NRW, in der die Bezirke nur mit einer Nummer bezeichnet werden. Um die Identifizierung mit dem eigenen Bezirk und das Bewusstsein für die politische Ebene zu stärken, die den Bürger*innen am nächsten ist, wollen wir den Bezirksvertretungen ermöglichen, ihrem Bezirk einen Namen und ein Wappen oder Logo zu geben. Um lokale Beteiligung und ortsnahe Politik sicherzustellen, soll die Anzahl der Bezirksvertretungen nicht verringert werden. Demokratie fördern – Extremismus bekämpfen Düsseldorf soll eine Stadt sein, in der Demokratie aktiv gelebt wird und in der extremistische Ideologien keinen Raum haben. Gemeinsam mit vielen Düsseldorfer*innen haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder Flagge gegen Rechtsextremismus und für eine starke Demokratie gezeigt. Dieses Engagement muss weitergehen, dazu sind wir alle aufgerufen. Auch in Düsseldorf erstarken rechtsextreme Kräfte und greifen unsere offene und vielfältige Gesellschaft an. Die Zahl rechtsmotivierter Straftaten steht auf einem Höchststand, Rechtsextremismus ist und bleibt die größte Gefahr für unsere Demokratie. Wir stellen uns dem klar entgegen und stehen an der Seite von allen Menschen, die angegriffen werden. Düsseldorf verfügt bereits über ein breites Netz an Beratungs- und Präventionsstellen gegen Extremismus. Doch viele dieser Stellen sind überlastet oder unterbesetzt, beispielsweise die Wegweiser-Präventionsstelle und die „Koordinierungsstelle Muslimisches Engagement in Düsseldorf“ (KME.DUS). Wir setzen uns für die Schaffung zusätzlicher Stellen ein, finanziert durch städtische Mittel, damit diese Arbeit ausgebaut und langfristig gesichert werden kann. Antisemitismus war in unserer Gesellschaft nie verschwunden, ist aber seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 in völlig neuen Dimensionen präsent. Wir müssen mit der städtischen und der zivilgesellschaftlichen Arbeit auf diese bedrohliche Entwicklung reagieren. Die angekündigte Einsetzung einer*s unabhängigen Antisemitismusbeauftragten in Düsseldorf ist dazu ein wichtiger Schritt, dem aber konkrete Maßnahmen für das jüdische Leben in Düsseldorf folgen müssen. Dazu sollten auch Trialog-Projekte gehören, wie das Berliner Vorbild, das 2025 mit dem Menschenrechtspreis der Tonhalle ausgezeichnet wurde. In vergleichbaren Strukturen sollte auch die Arbeit gegen Antiziganismus und antimuslimischen Rassismus erfolgen, um diese oft übersehenen Formen von Diskriminierung gezielt zu bekämpfen. Mehr dazu unter Gleichstellung und Vielfalt Die in den letzten Jahren stark gestiegene Zahl von Straftaten gegen Muslime, insbesondere gegenmuslimische Frauen, verdeutlicht die tief verwurzelte Muslimfeindlichkeit in unserer Gesellschaft. Um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken, setzen wir einen unabhängigen Beauftragten für muslimisches Leben in Düsseldorf ein. Ziel ist es, ein stärkeres Bewusstsein für Muslimfeindlichkeit als menschenverachtende Ideologie zu schaffen, Diskriminierung konsequent zu bekämpfen und den interkulturellen Dialog nachhaltig zu fördern. Ebenso stärken wir die Arbeit gegen Rassismus, gegen Schwarze und asiatisch gelesene Menschen. Wir stärken die Stabsstelle Antidiskriminierung und beschleunigen die Entwicklung und Umsetzung des Handlungskonzepts gegen Rassismus durch die Bereitstellung der nötigen finanziellen und personellen Mittel. Wir konnten Ende 2024 im Stadtrat einen neuen Fördertopf für Projekte zur Demokratiebildung durchsetzen. Darauf aufbauend wollen wir bestehende Vorhaben ausbauen, beispielsweise das vom Bund gekürzte „Demokratie leben!“. Unser Ziel ist eine langfristige Sicherung und eine Erweiterung der Mittel, damit Initiativen und Projekte durch längere Förderzeiträume mehr Planungssicherheit gewinnen. Neue Projekte sollten für Jugendliche und speziell für migrantische Jugendliche, die in rechte Strukturen abrutschen, eingerichtet werden, beispielsweise durch Sozialarbeiter*innen moderierte Jugendcafés. Der Jugendrat Düsseldorf spielt eine wichtige Rolle in der politischen Bildung junger Menschen. Wir setzen uns für eine verstärkte Unterstützung seiner Arbeit ein. Auch die Kinderparlamente in den Stadtteilen sind eine wertvolle Möglichkeit für junge Menschen, Demokratie zu erleben. Wir fordern eine intensivere Einbindung in die Kommunalpolitik, etwa nach niederländischem Vorbild. Insgesamt wollen wir die Teilhabe von Jugend-, Senioren- und Behindertenrat im Rat, in den Ausschüssen des Stadtrates und in den Bezirksvertretungen stärken. Finanzen Generationengerechtigkeit ist für uns ein zentrales Leitmotiv – auch für die städtischen Finanzen. Dafür sind zwei Forderungen nur scheinbare Gegensätze: solide städtische Finanzen und Investitionen in die Infrastruktur. Denn, wenn wir jetzt nicht in Schulen, Kitas, Busse und Bahnen, in Klimaschutz, sozialen Zusammenhalt und die vielen anderen Themenfelder unserer Stadt investieren, wird es für unsere Kinder und Enkelkinder umso teurer. Prioritäten richtig setzen Auch eine Stadt wie Düsseldorf kann sich nicht alles leisten und erst recht nicht gleichzeitig. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren die Schwerpunkte der Investitionen neu gesetzt: weg von den Großprojekten Kö-Bogen und Wehrhahnlinie hin zu Schulen, Kitas und Klimaschutz. Auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten müssen wir die Prioritäten richtig setzen. Wir werden milliardenschwere Prestige- und Großprojekte wie den Neubau des Opernhauses weiterhin kritisch begleiten und sicherstellen, dass sie Investitionen in den Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge nicht blockieren und nicht zu Kürzungen in den anderen Haushaltsbereichen wie insbesondere dem Sozialen oder der Bildung führen. Die Stadt konnte in den vergangenen Jahren stets positive Haushalte vorlegen oder sie über die Ausgleichsrücklage ausgleichen. Was technisch klingt, hat einen großen Vorteil: Die Haushaltsplanung muss dann nicht durch die Bezirksregierung genehmigt werden. Das wollen wir auch in den nächsten Jahren erreichen. Steuern: fair und verlässlich Es ist unser Ziel, die kommunalen Steuern, insbesondere die Gewerbesteuer und die Grundsteuer, weiterhin konstant zu halten. In den vergangenen zehn Jahren konnten wir auf diese Weise verlässliche Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und die Düsseldorfer*innen setzen. Bei der Grundsteuer wollen wir das Aufkommen auch nach der großen Reform durch Bund und Land gleich halten. Wenn nötig, werden wir die Hebesätze anpassen und auch eine Differenzierung zwischen Wohnen und Gewerbe erneut prüfen. Insgesamt wollen wir die kommunalen Steuern und Abgaben zukunftsfest ausrichten, damit sie weiterhin die finanzielle Basis für unsere Stadt sichern und gleichzeitig als sachliche Steuerungsmöglichkeiten genutzt werden können, wie z. B. die Steuern auf Spielautomaten oder auf unbebaute Grundstücke (Grundsteuer C). Wir werden prüfen, wie eine Zweitwohnsitzsteuer ausgestaltet werden kann, um die wohnungs- und finanzpolitischen Ziele sozial gerecht zu unterstützen.Zu Steuergerechtigkeit und -transparenz gehört kommunal insbesondere eine faire, verlässliche und gesetzeskonforme Erhebung der Gewerbesteuer. Damit sie in den Gemeinden gezahlt wird, in denen das Gewerbe auch betrieben wird, wollen wir die Überprüfung der „Briefkästen-Sitze“ stärken – in Kooperation mit anderen Kommunen und durch fachlich versierte Mitarbeiter*innen. Haushalt nachhaltig und transparent gestalten Die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) werden aktuell schrittweise in die Systematik des städtischen Haushalts aufgenommen. Wir wollen diesen Prozess weiter fortsetzen und dabei erreichen, dass die Ziele und Kennzahlen dazu tatsächliche Wirkung in Planung und Umsetzung entfalten können. Dies ist auch der richtige Ansatz, um eine geschlechtergerechte Haushaltspolitik (Gender Budgeting) dauerhaft und strukturell zu etablieren. Durch die interaktive Darstellung des Haushalts sind die städtischen Finanzen schon deutlich besser nachvollziehbar geworden. Darauf aufbauend wollen wir unterschiedliche Ansätze für einen Bürgerhaushalt weiterverfolgen. Neben partizipativen Elementen zum Gesamthaushalt sind aus unserer Sicht insbesondere Bürgerbudgets auf Quartiers-, Stadtbezirks- oder Stadtebene interessante Optionen. Städtische Unternehmen für die Daseinsvorsorge Die städtischen Tochterunternehmen sind unverzichtbar für viele Elemente der Daseinsvorsorge. Ohne Rheinbahn, AWISTA Kommunal, Städtische Wohnungsgesellschaft, Zukunftswerkstatt, Jugendberufshilfe oder Bädergesellschaft ist ein zukunftsfestes und gerechtes Düsseldorf nicht möglich. Andere Beteiligungen wie die Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (IDR) und die Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM) sind wichtig für einzelne Projekte und für die Stadtentwicklung insgesamt. Wir werden diese Beteiligungen halten oder – wie zuletzt bei der AWISTA – ausbauen. Sogenannte Public-Private-Partnership (PPP) Modelle zur Finanzierung von Investitionen lehnen wir ab. Sie bringen der Stadt langfristig mehr Nachteile als Vorteile. Kommunale Finanzierung durch Bund und Land verbessern Düsseldorf ist eine wirtschaftlich starke Stadt. Trotz der hohen Einnahmen aus der Gewerbesteuer steht der städtische Haushalt jedoch seit Jahren unter Druck. Dies liegt auch daran, dass die Kommunen insgesamt immer mehr Aufgaben, aber keine ausreichende Finanzierung von Bund und Land bekommen. Wir setzen uns daher für eine bessere strukturelle Finanzierung der Städte und Gemeinden ein.Sponsoring Düsseldorf braucht klare und transparente Regelungen zum Sponsoring im Sport- und Kulturbereich. Wir setzen uns dafür ein, den im Januar 2022 getroffenen Ratsbeschluss zur Erarbeitung einer allgemeingültigen Sponsoring-Richtlinie endlich umzusetzen und um einen Do-No-Harm-Ansatz zu erweitern.Dieser soll über die Beteiligungsrichtlinie der Stadt auch für die städtischen Unternehmen gelten. Ziel ist es, Sponsoring durch Unternehmen auszuschließen, deren Marken, Produkte oder Geschäftsmodelle den Grundwerten der Stadt Düsseldorf widersprechen. Dazu zählen insbesondere Unternehmen aus der Rüstungsindustrie, der Glücksspielbranche (inkl. Sportwetten) sowie der Suchtmittelindustrie (z. B. Alkohol- und Tabakkonzerne). Digitalisierung und Bürger*innenservice Düsseldorf hat das Potenzial zur Vorreiterstadt der digitalen Transformation: mit nachhaltiger Technologie, bürgerfreundlichen Anwendungen und einer modernen Verwaltung, die den digitalen Wandel aktiv gestaltet. Die Digitalstrategie bietet einen sinnvollen Handlungsrahmen für die kommenden Jahre. Anstatt Technologie rein wirtschaftlichen Interessen zu unterwerfen, soll sie für das Gemeinwohl nutzbar gemacht werden und als Werkzeug für eine lebenswerte, sozial gerechte und klimagerechte Stadt dienen. Mit unseren Maßnahmen bringen wir Düsseldorf auf den Weg in eine moderne, vernetzte und lebenswerte digitale Zukunft.Dabei stehen für uns der Mensch mit seinen Bedürfnissen und der Social Return für die Stadtgesellschaft im Mittelpunkt. Technologie ist dabei kein Selbstzweck, sondern Werkzeug, damit alle Bürger*innen partizipieren und mitgestalten können. Leitlinien für unser Handeln sind die Berücksichtigung von Inklusion und Barrierefreiheit. Digitale Souveränität streben wir an, um technologische Abhängigkeiten zu vermeiden. Digitale Infrastruktur ausbauen Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist die Grundlage für eine erfolgreiche Digitalisierung. Vom Glasfaserausbau profitieren noch nicht alle Gebiete gleichermaßen. Mit der neu gegründeten Gesellschaft net.D hoffen wir, auch weniger rentable Gebiete anzuschließen. Dabei müssen wir Herausforderungen wie den Überbau durch konkurrierende Unternehmen, Genehmigungsverfahren und den Fachkräftemangel im Tiefbau bewältigen. Auch beim Mobilfunk- und IoT-Ausbau (Internet of Things) unterstützen wir die in der Digitalstrategie formulierten Ziele, damit moderne Technologien für Smart City-Anwendungen schnell und gezielt zum Einsatz kommen. IT in der Verwaltung nachhaltig und effizient gestalten Als GRÜNE haben wir das Thema Green IT frühzeitig gesetzt und in die Digitalstrategie integriert. Ressourcenschonende IT-Lösungen und nachhaltige Rechenzentren sind für uns bei der digitalen Transformation zentral. Gleichzeitig müssen Verwaltungsprozesse durch Enterprise Architecture Management (EAM) transparenter gestaltet werden, um doppelte Strukturen abzubauen und eine effiziente, nachhaltige IT-Landschaft zu schaffen. Die Zusammenarbeit der Stadt Düsseldorf und der ITK Rheinland muss dringend verbessert werden. Unser Ziel ist es, die vorhandenen Synergiepotenziale zu nutzen und die redundante Entwicklung von Lösungen zu vermeiden. Außerdem muss Green IT auch für die Dienstleister der Stadt Düsseldorf wie die ITK Rheinland gelten. Wir setzen uns dafür ein, dass die Urban Data Platform als zentrale Datenbasis der Stadt effizient genutzt und weiterentwickelt wird. Bei Neuanschaffungen sollte Open Source Software Vorrang haben. Dadurch können Programme flexibel und nachhaltig angepasst werden. Gleichzeitig kann für mehr Sicherheit gesorgt werden. An Schulen muss es eine größere Herstellervielfalt der Endgeräte geben, um nicht von einzelnen Herstellern abhängig zu sein. Zur Verbesserung der internen Strukturen der Verwaltung gehören die Überprüfung und Modernisierung veralteter Geschäftsanweisungen sowie eine agile Verwaltungskultur, die auf flache Hierarchien, Eigenverantwortung und moderne Arbeitsmethoden setzt. Die Einführung der E-Akte in allen Ämtern sollte spätestens bis zur Mitte der nächsten Wahlperiode abgeschlossen sein. Offene und transparente Datenpolitik Das vielversprechende Open Data-Projekt wollen wir wiederaufnehmen und Open Data by default in Düsseldorf zur Regel machen. Ein wichtiger Schritt ist auch der Relaunch der städtischen Website duesseldorf.de. Wir setzen uns u. a. dafür ein, dass die Seite endlich mehrsprachig wird. Gleichzeitig halten wir am Recht auf Leben ohne Digitalzwang fest. Dazu muss es weiterhin die Möglichkeit für Termine vor Ort, Barzahlung und Briefe geben. Alle Menschen in Düsseldorf müssen die Verwaltung auf barrierearmem Weg erreichen können. Digital und analog: guter Bürger*innenservice für eine lebenswerte Stadt Ein wichtiger Bestandteil der Smart City ist die Düsseldorf-App. Die ersten Schritte mit einer Wallet-Lösung reichen nicht aus. Die App braucht weitere Funktionen, etwa für Anliegen- und Beschwerdemanagement, um den direkten Draht zwischen Bürger*innen und Verwaltung zu verbessern. Dazu muss auch ein Ticket-System eingeführt werden. Die schrittweise Modernisierung der Bürgerämter bringt erste Erfolge, die wir weiter ausbauen wollen. Zusätzlich setzen wir uns für einen aufsuchenden Bürgerservice mit einem mobilen Bürgeramt ein, um Menschen dort zu erreichen, wo sie leben und arbeiten – nach dem Vorbild des Tiny Rathauses in Kiel. Auch das digitale Ratsinformationssystem „SessionNet“ begleiten wir konstruktiv, um die Transparenz politischer Entscheidungsprozesse weiter zu verbessern. Die Sitzungen aller Bezirksvertretungen sollen live gestreamt werden. Düsseldorf smart und innovativ Wir setzen auf eine smarte, nachhaltige Stadtentwicklung, die digitale Technologien gezielt für mehr Klimaschutz, bessere Mobilität und eine höhere Lebensqualität nutzt. Mit dem Konzept des Digitalen Zwillings – einer virtuellen Abbildung der Stadt – können wir urbane Prozesse in Echtzeit analysieren und so beispielsweise Verkehrsflüsse optimieren und Energie effizienter nutzen. Durch den Ausbau des Internet of Things (IoT) wollen wir Sensoren und smarte Infrastrukturen einsetzen, um Ressourcen zu schonen, Stadtplanung datenbasiert zu verbessern und die Bürger*innen aktiv in die Gestaltung ihrer Umgebung einzubeziehen. Eine Smart City muss ökologisch, sozial und transparent sein.Künstliche Intelligenz (KI), Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) bieten enormes Potenzial für eine effizientere Verwaltung, etwa indem die Technologie Routinearbeiten abnimmt, komplexe Sachverhalte visualisiert und räumliche Distanzen überwinden hilft. Bereits laufende Pilotprojekte in verschiedenen Ämtern wollen wir ausbauen und fördern. Dabei ist uns wichtig, dass Verwaltungsmitarbeitende frühzeitig in den Wandel einbezogen und entsprechend qualifiziert werden. Mit Formaten wie #smartlabs und dem Navigator-Festival schaffen wir Plattformen, um den gesellschaftlichen Austausch über digitale Innovationen zu fördern. Gleichzeitig setzen wir uns für den zügigen Start des Reallabors im KAP1 ein – ein zentraler Ort für digitale Experimente und Beteiligung. Zukunft gestalten: Digitale Bildung und Weiterbildung Die digitale Transformation wird nur gelingen, wenn die Beschäftigten der Verwaltung gezielt weitergebildet werden. Wir setzen uns für ein umfassendes Qualifizierungsprogramm für Verwaltungsmitarbeitende ein. Formate wie Reallabore, Hackathons und Smart City-Workshops können darüber hinaus niedrigschwellig den Austausch zwischen Verwaltung, Start-ups, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ermöglichen. Stadtverwaltung durch Modernisierung stark machen Städte stehen ebenso wie nahezu alle Unternehmen aktuell vor den Herausforderungen der demografischen Entwicklung. In den nächsten zehn Jahren werden 30 bis 40 % der heutigen Mitarbeiter*innen – die sogenannten Babyboomer – in den Ruhestand gehen. Düsseldorfs Stadtverwaltung muss sich daher in Zukunft weiter als attraktive Arbeitgeberin aufstellen, um handlungsfähig zu bleiben. Da nicht in allen Bereichen alle Stellen wiederbesetzt werden können, ist dringend zu überprüfen, welche Aufgaben in welcher Form sinnvoll sind und wie sie effektiver und effizienter erledigt werden können. Fachkräfte zu halten und für Düsseldorfs Verwaltung zu gewinnen, gehört zu den zentralen Grundlagen einer funktionierenden Stadt. In den letzten Jahren konnten wir den Trend drehen und den Anteil der unbesetzten Stellen reduzieren. In einigen Berufsgruppen und Fachbereichen gibt es jedoch weiterhin einen großen Fachkräftemangel, den wir gezielter angehen müssen. Hier werden wir verstärkt die Möglichkeiten für eine attraktivere Bezahlung im Rahmen des Tarifvertrags nutzen, beispielsweise die Fachkräftezulagen und den vorzeitigen Stufenaufstieg. Wir wollen die ersten, sichtbaren Erfolge in der aktiven Mitarbeiter*innenwerbung und mit modernem Recruiting und positivem Employer Branding ausbauen sowie das neu geschaffene Bewerbenden-Center hierzu stärken. In einer internationalen Stadt wie Düsseldorf gehört eine gezielte Ansprache von Menschen mit Migrationsgeschichte oder auch eine verstärkte Arbeitskräfteeinwanderung aus dem Ausland dazu. Weitere Bausteine sind die Einstellung von Quereinsteiger*innen sowie eine zusätzliche Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere durch flexible Arbeitszeiten, modernste Ausstattung der Arbeitsplätze, vollzeitnahe Teilzeit, Jobsharing und Homeoffice – ebenfalls mit einer guten technischen Ausstattung. Die Ausbildungsoffensive werden wir fortsetzen und ausbauen. Der Neubau des Technischen Rathauses am IHZ-Park und die schrittweise Modernisierung der weiteren Verwaltungsstandorte werden wir vorantreiben. Ein attraktives Arbeitsumfeld trägt zur alltäglichen Motivation der Mitarbeiter*innen bei und ist ein starkes Argument für die Anwerbung neuer Kolleg*innen. Mit neuen Räumen werden neue Arbeitsmethoden aus dem Spektrum New Work greifen. Zu einer auch strukturellen Verwaltungsmodernisierung gehören unterschiedlichste Ansätze: ämterübergreifendes Arbeiten, Projektarbeit und Projektgruppen mit Entscheidungsfreiheit und Budgetverantwortung, die Überprüfung von Hierarchieebenen, Agiles Arbeiten mit entsprechenden Schulungen und Strukturen, sowie moderne Kollaborationstools. Ebenso wichtig ist eine gute Personalführung. Wir brauchen eine Kultur des Vertrauens und Zutrauens, klare Kompetenzen sowie eine positive Fehlerkultur und -toleranz. Mit dem Werte- und Kompetenzmodell und dem Führungskräftefeedback sind bereits gute Grundlagen gelegt und erste Schritte geschaffen, die wir weitergehen wollen. Nicht zuletzt müssen die Verwaltungsstrukturen und -prozesse sowie das Wissensmanagement im Zuge der Digitalisierung weiter optimiert werden. Wirtschaft Düsseldorf ist ein international attraktiver Unternehmensstandort. Wir werden die Rahmenbedingungen schaffen, Düsseldorfs dynamische Branchenvielfalt und Innovationskraft zu erhalten und die aktuellen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und den Weg in die Klimaneutralität zu meistern. Die Unterstützung bestehender und die Neuansiedlung innovativer, umweltschonender Geschäftsideen sind Kern unserer Wirtschaftspolitik. Investitionen in grüne Infrastruktur und erneuerbare Energien, nachhaltige Praktiken und Produkte und der Ausbau der Kreislaufwirtschaft zählen zu den Zielen. Die Zukunftsbranchen Green Tech, Clean Tech, IT- und Telekommunikation, Biotechnologie, Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) und die Foodbranche wollen wir verstärkt ansiedeln. Ausgründungen aus Hochschulen in Düsseldorf und der Region werden wir stärker in den Blick nehmen. Industrie und Handwerk stärken Industrie, produzierendes Gewerbe und Handwerk sind zwingend auf geeignete Flächen angewiesen. Wir führen das Konzept der Kernzonen fort, um bestehende Gebiete zu sichern, wie beispielsweise das ehemalige Vallourec-Gelände. Bei neuen Entwicklungen wie am Tetelberg und an der Ulmenstraße setzen wir uns dafür ein, auch „lautes“ Gewerbe und Handwerk zu ermöglichen. Für den Tetelberg in Bilk planen wir mit dem „MeisterQuartier“ gestapelte Handwerkerhöfe. Wir verfolgen eine vorsorgende Flächenstrategie, die dem Handwerk ortsnahe Entwicklungsperspektiven in urban durchmischten Vierteln bietet, anstatt es ins Umland zu verdrängen. In den Gewerbe- und Industriekernzonen werden wir das besondere Vorkaufsrecht konsequent nutzen. Wir setzen uns für ein starkes Handwerk als Rückgrat unserer lokalen Wirtschaft ein und unterstützen die Handwerksbetriebe dabei, klimafreundlicher zu arbeiten und sich zukunftssicher aufzustellen. Die von uns mit auf den Weg gebrachte Umweltakademie bietet Fortbildungen in den wichtigen Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien an. In der kommunalen Wärmeplanung gehören Handwerksbetriebe zu den zentralen Playern. Den Pakt für den Klimaschutz, der von uns angestoßen wurde, wollen wir mit noch mehr Leben füllen. Hierzu gehören ein leichterer Zugang zu Beratungsangeboten und mehr Austausch zwischen den Unternehmen vor allem im Bereich Klimaneutralität und Ressourcenschonung. Mit der Veranstaltungsserie „Erlebnis Industrie“ und „Erlebnis Handwerk“ möchten wir den direkten Kontakt und Austausch vor Ort mit den Betrieben führen. Die Digitalisierung bietet große Chancen für das Handwerk – von effizienteren Abläufen bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Ein flächendeckender Ausbau von leistungsfähigem Internet in Gewerbegebieten ist daher auch für Handwerksbetriebe essenziell. Um Fachkräfte für das Handwerk zu gewinnen, setzen wir uns ein für mehr Angebote in Schulen, z. B. durch Kooperationen mit Betrieben, Praktika und Berufsorientierungsprogramme. Eine gezielte Unterstützung für Frauen im Handwerk, mehr Vielfalt in den Betrieben, Projekte für Azubi-Wohnen, Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte, sowie die Förderung von Weiterbildungsangeboten sollen das Handwerk attraktiver machen. Viele kleine Betriebe leiden unter übermäßiger Bürokratie. Wir wollen die städtischen Verfahren vereinfachen und schnellere Genehmigungen ermöglichen. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Stadtverwaltung und Handwerkskammer sowie Industrie- und Handelskammer soll sicherstellen, dass Probleme frühzeitig erkannt und gemeinsam gelöst werden können. Kultur- und Kreativwirtschaft fördern Wir GRÜNE wollen Düsseldorf als Kreativmetropole stärken und das Potenzial der Kultur- und Kreativwirtschaft weiter erschließen, von den Medien über Fotografie und Design bis hin zur Musikbranche. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist längst ein relevanter Wirtschafts-, Tourismus- sowie Standortfaktor für ein lebenswertes Düsseldorf und bringt zahlreiche innovative Ansätze und Geschäftsmodelle hervor, die Transformationsprozesse mitgestalten und Impulse setzen. Angesichts des Nutzungsdrucks auf die begrenzten Flächen in einer wachsenden Stadt muss es Aufgabe der integrierten Stadt- und Quartiersentwicklung sein, kreative Räume und Orte des Ausgehens zu sichern und neue Entfaltungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Erarbeitung eines Masterplans Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine Grundvoraussetzung für die weitere Entwicklung. Ebenso zentral ist eine dauerhafte Koordinierungsstelle, die über die nötigen finanziellen und personellen Mittel verfügen kann. Mögliche Vorbilder: Hamburg Kreativ Gesellschaft, RADAR Frankfurt oder SKAR Rotterdam. Zu den Kernaufgaben gehört das Immobilien- und Leerstandsmanagement sowie die Sicherung von Räumen für Kreative. Hier ist eine „Kulturraum-Schutzzone“ nach dem Vorbild aus Köln denkbar. Mehr dazu unter Stadtplanung Darüber hinaus braucht es eine stärkere Sichtbarkeit der Erfolge und Potenziale der lokalen Kultur- und Kreativwirtschaft, eine überregionale bis internationale Vernetzung, eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit und die Optimierung der Verwaltungsstrukturen. Schwerpunkt Fair Fashion & Nachhaltige Mode Wir werden Sustainable Fashion weiter fördern. In der Modestadt Düsseldorf legen wir einen stärkeren Akzent auf fair bezahlte Arbeit und verstetigen die durch uns gestärkten neuen Eventformate wie Sustain oder The Dorf – The Market. Nachhaltige Labels, Urbane Werkstätten und Design aus Düsseldorf sollen noch sichtbarer und die Branche weiter gestärkt werden. Tourismuswirtschaft nachhaltiger machen Beim wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus wollen wir entschiedener die Klimafreundlichkeit Düsseldorfs als Marketing-Argument und Aushängeschild etablieren. Seit 2024 ist Düsseldorf Mitglied der RadRegion Rheinland, die städtische Tourismus-Tochter Visit Düsseldorf setzt verstärkt auf Radtourismus und Aspekte des Themas Nachhaltigkeit im Destinationsmanagement. Mit einer Förderung von Nachhaltigkeitszertifizierungen für touristische Betriebe wollen wir Düsseldorfs Position als attraktives Reiseziel stärken und die Klimaneutralität 2035 nach außen tragen. Nachtleben sichern Die Freizeit- und konsumbezogene Nacht- und Clubkultur ist wichtig für Düsseldorfs Urbanität. Sie benötigt mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung als Teil der Kultur einer weltoffenen Stadt, anstatt nur auf die Probleme wie Lärm, Verschmutzung, Genehmigungen, Gewalt oder Gefahren reduziert zu werden. Wir nehmen die Düsseldorfer Nachtkultur und Nachtökonomie – also Gaststätten, Clubs, Bars, Livekonzertstätten, aber auch den öffentlichen Raum wie die Altstadt – als Standortfaktor, Arbeitgeberinund als Teil des urbanen Lebensgefühls noch stärker in den Fokus: wirtschaftlich, kulturell, ordnungspolitisch und stadtplanerisch. Ein Urbanes Nachtmanagement soll beraten, vernetzen, Anforderungen oder auch Probleme der Nacht erfassen sowie zwischen den Unternehmen bzw. Akteur*innen und der Verwaltung vermitteln. Strukturell angelehnt an die Vorbilder in Mannheim und Dortmund kann eine mögliche Stabsstelle innerhalb der Verwaltung und / oder ein Team von Nachtbürgermeister*innen neue Formate, Maßnahmen und Möglichkeiten entwickeln. Einzelhandel und Gastronomie stärken Veränderungen bei Kleingewerbe und im lokalen Handel werden auf Quartiersebene besonders sicht- und spürbar. Im Quartiersmanagement setzen wir uns für lebendige Stadtviertel, gegen Leerstände oder Downgrading des Einzelhandel-Angebotes und für die Ansiedlung neuer Geschäftsideen und Kleinbetriebe ein. Wir unterstützen die Stärkung der Gastronomie durch die Wirtschaftsförderung. Wirtschaftsförderung neu ausrichten und Gemeinwohlorientierung stärkenWir sind überzeugt, dass Unternehmen eine soziale und ökologische Verantwortung für die Gesellschaft und den Planeten tragen. Mit einer nachhaltigen Wirtschaftsförderung möchten wir noch stärker die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes sowie alle am Gemeinwohl orientierte Wirtschaftsformen unterstützen. Social Entrepreneurship, Co-Working Spaces, Repair-Cafés und Initiativen, die den Klimaschutz und die Energiewende voranbringen, werden wir weiter fördern und bei der Standortsuche unterstützen. Darüber hinaus setzen wir uns für den Ausbau quartiersbezogener Netzwerke für soziale Aktivitäten ein, die Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft miteinander verbinden,, zum Beispiel durch das Einrichten einer Taschengeldbörse, mit der Jugendliche ältere Bürger*innen unterstützen und sich durch Gelegenheitsaufgaben ein Taschengeld hinzuverdienen können. Gemeinwohlökonomie und gelebte Kreislaufwirtschaft im Stadtleben brauchen eine heterogene Unternehmenslandschaft und eine starke Vernetzung, die wir weiter ausbauen wollen. Gemeinnützige Projekte wie beispielsweise das „Maschinendorf“ in Flingern, die auch eine Form von Drittem Ort schaffen, wo Aufenthalt ohne Konsum möglich ist. Bei den Projekten und der Mittelvergabe der Wirtschaftsförderung in Düsseldorf legen wir GRÜNE weiterhin großen Wert auf gezielte Förderung gemeinwohlorientierter Unternehmen sowie auf mehr Transparenz und politische Beteiligung an Vergabestrategien. Den digihub Düsseldorf / Rheinland als Matchmaker zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen in Düsseldorf werden wir weiterhin finanziell unterstützen. Den neuen Themenbereich Green Tech im Rheinland wollen wir zu einem Erfolgsmodell machen. Bei Start-ups setzen wir uns gezielt für mehr Sichtbarkeit von Frauen ein. Zur Unterstützung bei der Anwerbung fehlender Fachkräfte aus dem Ausland wollen wir den schon bestehenden Expat Service Desk um einen speziellen Servicebereich in der Ausländerbehörde ergänzen, der die Themenbereiche attraktives Wohnumfeld, internationale Kindergärten und Schulen, bezahlbarer Wohnraum und eine glaubhafte Willkommenskultur abdeckt. Diese „weichen“ Standortfaktoren sind essenziell, um unsere Stadt familienfreundlich und attraktiv für alle Personen und Altersgruppen zu gestalten, und wir betrachten sie als Hebel gegen den Fachkräftemangel und wichtigen Teil unserer Wirtschaftspolitik.