Digitalisierung

Düsseldorf wird digital

Ein Schwerpunkt der Kooperation von CDU und Grünen ist die Digitalisierung von Stadt, Verwaltung und vor allem von Prozessen. Dazu schaffen wir eine leistungsstarke Infrastruktur auf Spitzenniveau. Wir setzen auf eine konsequente Digitalisierung der Verwaltung, um damit das Leben für die Menschen in unserer Stadt einfacher und besser zu machen. Bürger*innenorientierung ist hier unser Leitbild. Wir wollen digitale Teilhabe in allen Bereichen gewährleisten und helfen den Menschen in unserer Stadt, die Digitalisierung für sich zu nutzen.
Wichtig ist uns Offenheit, um ein Mehr an Innovation zu ermöglichen. Wir setzen über offene Schnittstellen auf verteilte Rollen – die Stadt muss nicht alles selbst entwickeln. Wir achten auf Nachhaltigkeit bei unserer Digitalisierungs-Offensive und auf Ressourcen-Schonung. Wir werden gemeinsam die Digitalisierung ökonomisch, ökologisch und sozial vorantreiben.

  • Glasfaser bis ans Haus (FTTB/H) für alle in Düsseldorf: Flächendeckende Glasfasernetze (FTTB/H) sind die Basis für eine innovative digitale Infrastruktur. Für die Wirtschaft ist wichtig, alle Unternehmens- und Gewerbestandorte mit Glasfaser zu versorgen, um die angestrebten digitalen Prozesse umsetzen zu können. Für die Daseinsvorsorge gilt es, Schulen, Rathäuser, Bibliotheken, Krankenhäuser usw. anzubinden. Unser Anspruch ist aber auch eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Glasfaser-Anschlüssen. Um diese Infrastruktur zu schaffen, ist die öffentliche Hand gefordert, den richtigen Investitionsrahmen zu setzen und den Ausbau zu unterstützen und voranzutreiben. Nur mit einem flächendeckenden Ansatz lässt sich sinnvoll ein FTTB/H-Netz ausrollen.
    Bislang verfügen leider nur die wenigsten Gebäude in Düsseldorf über einen direkten Anschluss an ein Glasfasernetz. Um das Ziel zu erreichen, werden der Aufbau, die Ausgestaltung und verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für die Gründung einer Netzgesellschaft unter Beteiligung der Politik geprüft. Für uns ist wichtig, dass nicht nur die Innenstadt, sondern auch die Außenbezirke unserer Stadt direkt an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Bis zum flächendeckenden Rollout von FTTB/H sind gerade im gewerblichen Sektor und im Bildungsbereich weiße und graue Flecken zu schließen. Erste Anlaufstelle für die Schließung von bestehenden Lücken in der Breitbandversorgung für Unternehmen wird weiterhin die Wirtschaftsförderung sein.
  • Mobilfunk mit 5G-Infrastruktur: In die Planungen ist flächendeckend auch der Mobilfunk einzubeziehen, um den Aufbau einer 5G-Infrastruktur sicherzustellen. Damit werden zeitnah die Voraussetzungen für wichtige Zukunftstechnologien, wie z. B. autonomes Fahren usw., geschaffen. Wir streben den koordinierten Ausbau von Sendestandorten an, und bringen hier auch städtische Flächen im Dialog mit den Anbieterfirmen ein.
  • Zonen mit freiem WLAN: Freies WLAN ist wichtig für die digitale Teilhabe, aber auch ein Standortfaktor für den Handel und ein Qualitätsfaktor für städtische Parks und Grünanlagen. Wir werden deshalb weitere Zonen mit freiem WLAN errichten und dabei Kooperationspartner*innen in Wirtschaft und Gesellschaft ansprechen, um mit ihnen zusammenzuarbeiten.
  • Digitale Beteiligung von Bürger*innen: Wir setzen uns mit Nachdruck für eine moderne IT- und Kommunikations-Infrastruktur in der Stadtverwaltung ein. Dazu gehören auch digitale Lösungen für Bürger*innenbeteiligung. Wir wollen beispielsweise ein einheitliches Portal für Beschwerden, Anliegen, Services und die Suche nach Ansprechpartner*innen in der Verwaltung schaffen.
  • Temporäre Agentur für Digitale Transformation: Wir wollen eine stadteigene (CDO) temporäre Agentur für Digitale Transformation einrichten, die als öffentliche Plattform und Begegnungsort die Digitalisierung für Bürger*innen, Verwaltung, Mittelstand und Vereine usw. erlebbar macht, den Transfer und das Verständnis für Digitalisierung in Düsseldorf fördert und Impulse zum Austausch über Innovationen im digitalen Raum bietet.
    Die temporäre Agentur für Digitale Transformation soll einen realen Ort mit Ausstellungsflächen für Branchen (Games, Schule, Industrie, Kultur, Mittelstand, Handwerk, Medizin usw.) bekommen, wo auch Laborflächen angeboten werden – unter Beteiligung und Einbindung der bestehenden digitalen Stadtgesellschaft (digihub, Digitale Stadt Düsseldorf, StartupDorf, Startplatz Düsseldorf, Super7000, Chaos Computer Club Düsseldorf, Freifunk Düsseldorf, IHK, Handwerkskammer usw.) sowie von Co-Working-Spaces, Hacker- und Maker-Area. Dort können auch Formate zum Erfahrungsaustausch oder konkrete Beratung von Düsseldorfer Bürger*innen, Unternehmen, Vereinen usw. zu Fragen der Digitalisierung stattfinden.
  • Digital Innovation Hub: Der Digital Innovation Hub Düsseldorf/Rheinland GmbH (digihub) vernetzt Mittelstand, Start-ups, Konzerne, Wissenschaftle*innen wie auch Investor*innen und unterstützt bei der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle, Produkte und Lösungen. Wir werden den digihub weiter fördern.
  • Smart City: Wir wollen Düsseldorf „smarter“ machen. Die Ergebnisse aus Friedrichstadt/Bilk sollen in die Planung von Neubauprojekten, wie z. B. dem Glasmacherviertel, und in die Neugestaltung bestehender Quartiere einfließen. Das heißt, dass bewährte Methoden und Technologien einer Smart City (z. B. Energie und Klima, smarte Mobilität, smarte Services, Gesundheit, Smart Learning) zum Einsatz kommen und regelmäßig evaluiert sowie weiterentwickelt werden.

Digitalisierung im Bildungssektor
Spätestens durch Corona ist klar: Die Digitalisierung im gesamten Bildungsbereich muss deutlich beschleunigt werden. Digitalisierung der Bildung ist Chance und Herausforderung zugleich: Chance, weil sie dazu beitragen kann, formale Bildungsprozesse – das Lehren und Lernen – so zu verändern, dass Talente und Potenziale individuell gefördert werden. Herausforderung, weil sowohl die bisher praktizierten Lehr- und Lernformen und die Struktur von Lernumgebungen überdacht und neu gestaltet als auch die Bildungsziele kritisch überprüft und erweitert werden müssen. Herausforderung aber auch, weil dafür infrastrukturelle, rechtliche und personelle Rahmenbedingungen zu schaffen sind. Die größte Herausforderung besteht aber offenbar darin, das richtige Mindset bei allen Beteiligten zu schaffen. Das ist die zentrale Aufgabe. So ist es unser gemeinsames Ziel, digitales Lernen in jeder Schule voranzubringen:

  • mit der Bereitstellung von Cloud-Angeboten, die Bildungsinhalte ausliefern, nicht nur an Schüler*innen, sondern auch an Lehrkräfte, um diese zu qualifizieren
  • mit schnellem Internet für alle Klassenräume
  • mit der Migration von On-Premise-Lösungen zu Cloud-Services und verlässlichem IT-Support durch IT-Administrator*innen für Lehrende und Lernende, um Lehrende von Aufgaben der Administration zu entlasten und deren Verfügbarkeit zu erhöhen
  • mit der Prüfung der Einbindung vorhandener Geräte im Rahmen einer Bring-your-own-device-Strategie und zusätzlich bedarfsgerechter Geräteausstattung für Schüler*innen und Lehrkräfte (iPads, Tablets, PCs)
  • mit einer Schülerdatenbank für alle Bildungsinstitutionen (von der Kita bis zur Uni). Die Daten sollen zentral erfasst werden
  • mit einer einheitlichen digitalen Schulanmeldung für Düsseldorfer Schulen
  • mit der Förderung der Weiterentwicklung von Coding Holidays und der stärkeren Verzahnung mit den Schulen
  • Smart School Centre (Pilotprojekt)

Digitalisierung modernisiert Stadtverwaltung
Unser Ziel ist, durch Digitalisierung die Leistungen der Verwaltung zu beschleunigen, zu optimieren und vor allem die Servicequalität zu verbessern. Bei der Entwicklung von digitalen Verwaltungsdienstleistungen verfolgen wir konsequent eine kundenorientierte Sicht von außen nach innen. Bürger*innenorientierung ist das zentrale Leitbild der Digitalisierung der Stadtverwaltung. Vieles soll sich zukünftig direkt online erledigen lassen – wann, wo und wie die Kund*innen es wünschen (→ Stadtverwaltung).
Für die Beschaffung und den Betrieb von IT-Technologie unterstützen wir Ziele und Standards hinsichtlich offener Schnittstellen, guter Usability und – wo es sinnvoll bzw. möglich ist – Open Source Lösungen. Darüber hinaus sind uns eine nachhaltige Beschaffung nach aktuellem Stand (TCO-Standard) sowie Lösungen für möglichst energieeffizienten, nachhaltigen, klimaneutralen Betrieb wichtig.

ITK Rheinland
Die Zusammenarbeit mit der ITK Rheinland werden wir neu bewerten. Im Digitalisierungsausschuss wird dazu eine Arbeitsgruppe gebildet.

„Open Data by default“
Als Open Data werden Daten bezeichnet, die von allen zu jedem Zweck genutzt, weiterverbreitet und weiterverwendet werden dürfen. Der volkswirtschaftliche Wert offener Daten aus der öffentlichen Verwaltung ist enorm und wird deutschlandweit auf jährlich über 40 Mrd. Euro geschätzt.
Das Ziel von Open Data ist die Förderung von Innovation, Verwaltungstransparenz und demokratischer Mitwirkung. Open Data in der Stadtverwaltung ist Ausdruck von offenem Verwaltungshandeln und partnerschaftlichem Engagement sowie eine Innovationsquelle für die Unternehmen und bürgerschaftlichen Initiativen in unserer Stadt. Es können Informationen bereitgestellt werden, die von Statistiken und Geo-Daten über Haushaltsdaten bis hin zu Berichten von unterschiedlichster Gestalt reichen. Personenbezogene Daten, die der Datenschutzgrundverordnung unterliegen, bleiben selbstverständlich geschützt.
Den Bereich Open Data in der Stadtverwaltung und bei den städtischen Töchtern werden wir weiter entwickeln. Unser Ziel ist „Open Data by default“. Dies bedeutet, dass Daten „von Amts wegen“ offen sein sollen, d. h. Ausnahmen dieser Regel bedürfen einer Begründung. Dabei sind Aktualität, Qualität und Verfügbarkeit der Daten in geeigneten Datenformaten wichtig.

 

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