Finanzen und Stadtverwaltung

Zukunftsfähige Investitionen und Finanzpolitik für unsere Stadt
Die Folgen der Corona-Pandemie haben auch auf den städtischen Haushalt drastische Auswirkungen. Deutlich höherem Aufwand stehen wegbrechende Erträge gegenüber, insbesondere bei der für Düsseldorf zentralen Gewerbesteuer. Die Hilfen der Bundes- und Landesregierung fangen diese Entwicklung nur in Teilen auf. Für uns ist klar, dass wir uns nicht aus dieser Krise heraussparen können. Die Bundes- und Landesregierung, aber auch die Stadt müssen die nötigen Mittel für die Bekämpfung der Pandemie, für die Unterstützung der Bürger*innen und für konjunkturelle Impulse aufwenden.

  • Wegen der Folgen der Corona-Pandemie sind aktuell und in den folgenden Jahren keine strukturell ausgeglichenen Haushalte erreichbar. Wir streben an, innerhalb der Wahlperiode zu strukturell ausgeglichenen Haushalten zurückzukehren.
  • Die nötigen Investitionen in die Zukunft unserer Stadt lassen sich in den kommenden Jahren aus dem laufenden Haushalt heraus nicht im erforderlichen Tempo aufrechterhalten. Daher werden wir neben den Investitionskrediten von der stadteigenen Holding ebenso Investitionskredite von externen Instituten aufnehmen – klar zugeordnet zu den Zukunftsthemen der Stadt (u. a. Bildung, Mobilität, Klimaschutz) und verknüpft mit Zeit- und Tilgungsplänen. Die Hauptsatzung werden wir entsprechend anpassen und den Paragraphen, der Investitionskrediten entgegensteht, herausnehmen.
  • Zur Sicherung ihrer Liquidität muss die Landeshauptstadt bereits heute auf Kredite bei der Holding sowie bei Banken zurückgreifen. Das in 2020 angehobene Limit von 1 Mrd. Euro behalten wir bei.
  • Wir werden die Gewerbesteuer nicht erhöhen. Wir nutzen Steuern und Abgaben nicht, um aktuelle Haushaltslöcher zu stopfen, sondern orientieren sie an fachpolitischen Zielen (beispielsweise bei der Wettbürosteuer) oder am Verwaltungsaufwand.

Die Stadtverwaltung Düsseldorf als attraktive Arbeitgeberin
Die Mitarbeitenden sind die Ressource der Stadtverwaltung Düsseldorf. Von Ihnen hängen am Ende Qualität und Quantität der städtischen Dienstleistungen für ihre Bürger*innen ab.

Drei große Herausforderungen stellen sich der Stadtverwaltung Düsseldorf dabei: die zeitnahe Besetzung der hohen Zahl von aktuell ca. 1.500 unbesetzten Stellen, die Altersstruktur der Stadtverwaltung und damit der verstärkte Wechsel von Fachpersonal in den Ruhestand sowie die Fluktuation des Personals.

Der Arbeitsmarkt hat sich in zahlreichen für die Stadtverwaltung zentralen Berufsfeldern zu einem Bewerber*innen-Markt entwickelt. Sprich: Qualifizierte Bewerber*innen können sich ihre Arbeitgeber*innen aussuchen – und sie tun dies nicht allein unter finanziellen Gesichtspunkten, sondern bewerten ein Bündel an Faktoren wie zum Beispiel eine stimmige Work-Life-Balance durch Arbeitszeitmodelle und mobile Arbeit usw., die Nutzung moderner Technik und Digitalisierung, Familienfreundlichkeit, flache Hierarchien, eine Kultur des Vertrauens und des Zutrauens verknüpft mit einer positiven Fehlerkultur und -toleranz, Aufstiegsmöglichkeiten und flexible Inhouse-Wechsel sowie ein Arbeitsklima, das die Unterschiedlichkeit der Mitarbeitenden wertschätzt.

Die Stadtverwaltung Düsseldorf hat bereits Maßnahmen ergriffen, um als Arbeitgeberin im Wettbewerb um Talente zu bestehen, um Mitarbeitende zu halten und neue Fachkräfte, auch Quereinsteiger*innen, zu gewinnen. Wir unterstützen die Weiterentwicklung und die Ergänzung dieser Maßnahmen. Konkret:

  1. (Weiter-)Entwicklung einer Arbeitgebermarke
  2. Beschleunigung der Gewinnung und Einstellung von Beschäftigten durch
    • Aufbau eines Bewerber*innen-Zentrums („ein“ Eingang in die Stadt)
    • Modernes und einheitliches Personalmarketing (Nutzung sozialer Medien, Kampagnen)
    • Strategisches Personalbedarfsmanagement (Wann brauche ich wen wofür?)
  3. Ausbau der Ausbildung und Nutzung digitaler Lernformate
  4. Weitere Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Stärkung von Führen in Teilzeit, Unterstützung von Frauen in Führung mit dem Ziel eines ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses in Führungspositionen, Anreize für Berufe, in denen Frauen (z. B. im Handwerk und in Technikbereichen) und Männer (z. B. in der Pflege und in der Kinderbetreuung) unterrepräsentiert sind
  5. Ausbau von mobiler Arbeit und Home-Office sowie digitaler Transformation der Prozesse. Telearbeit und Homeoffice sollen Teil der Kultur der Arbeitgeberin Stadt Düsseldorf werden.
  6. Neubau des Technischen Verwaltungsgebäudes als eines attraktiven und modernen Arbeitsorts (nachhaltig gemäß „Cradle to cradle“-Prinzip [„von der Wiege zur Wiege“]). Auch die übrigen Standorte der Verwaltung sollen digitalisiert und modernisiert werden, so dass es keine Unterschiede
  7. Agile Arbeitsstrukturen werden (zunächst in Modellen erprobt) aufgebaut – von der aufgabenorientierten hin zur wirkungsorientierten Verwaltung. Dabei soll ein Qualifizierungs- und Change Management dafür sorgen, dass Verwaltungsmitarbeitende durch angemessene Schulungen auf das neue Arbeiten vorbereitet werden.
  8. Einrichtung eines verwaltungsinternen Social Intranet
  9. Verstärkte interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung, um die Diversität der Stadtgesellschaft auch in der Verwaltung abzubilden und Potenziale zu nutzen.

Kooperationen, Kampagnen, Initiativen sollen ziel- oder outputorientiert aufgestellt werden. Mittel und Personal sind im Vorfeld zu bemessen und in ein Verhältnis zum erwarteten Ergebnis zu setzen. Dabei sollen eine Verstärkung der klassischen Projektorganisation mit messbaren Meilensteinen, die Steuerung nach Zielen und flankierendem Controlling und die Visualisierung durch Ampelsysteme unterstützen.

Bei der Entwicklung von digitalen Verwaltungsdienstleistungen wird konsequent eine kundenorientierte Sicht von außen nach innen verfolgt. Zum Beispiel: Die digitalen Services sollen in einem Nutzerkonto gebündelt werden, in einer App und mit einer Bezahlform. Die App soll über offene Schnittstellen von Externen – nicht von der Stadt selbst – entwickelt werden.

Verwaltungsprozesse sollen insgesamt einfacher, effizienter sowie schneller und transparenter werden: für die Bürger*innen, für die Wirtschaft, Institutionen, Vereine und natürlich für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung selbst. Um das zu erreichen, soll es Unterstützung von internen Spezialist*innen für alle Bereiche der Verwaltung geben. Damit wird der wichtige Digitalisierungsprozess der Verwaltung mit Priorität und Kompetenz vorangetrieben.

Der Auftritt der Stadt Düsseldorf im Internet ist die Visitenkarte der Stadt, die weiterentwickelt werden muss: international, bürger*innenfreundlich, innovativ, modern, mehrsprachig, barrierearm. Ein mehrsprachiges Angebot aller relevanten Services wird angestrebt.

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