Gesundheit und Soziales

Gesund werden, gesund bleiben – dank Vorsorge und wohnortnaher Versorgung

Jeder Mensch in Düsseldorf hat das Recht auf eine angemessene Gesundheitsversorgung. Wir setzen uns darum für ein gutes und wohnortnahes medizinisches Angebot ein. Dies wollen wir u. a. durch eine stark vernetzte Zusammenarbeit aller Leistungsbereiche im Gesundheitswesen erreichen. Dazu werden wir auch den medizinischen und technischen Fortschritt nutzen.
Für die gesunde Stadt Düsseldorf sind vorbeugende Ansätze zur Gesundheitsunterstützung und -erhaltung entscheidend. Dazu gehört Gesundheitsförderung in KiTas, Schulen, Unternehmen, Betrieben, bei der Stadtverwaltung und in öffentlichen Einrichtungen, z. B. in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Arbeitsabläufe usw. Dabei ist Gesundheit für uns ein echtes Querschnittsthema, das sowohl mit den Umweltbedingungen als auch mit der Lebenssituation der Bürger*innen zusammenhängt.

  • Suchthilfe: Wir stehen für die Weiterentwicklung der drei Handlungsfelder „Suchtprävention“, „Überlebenshilfen“ und „ausstiegsorientierte Hilfen“ und engagieren uns für die Umsetzung des überarbeiteten Suchthilfekonzepts. Die kurz- und mittelfristige Planung sowie Umsetzung der Hilfezentren treiben wir weiter voran. Dabei sollen zunächst die zwei neuen Standorte „Erkrather Straße 18“ und „Flurstraße 45“ etabliert werden. Einen dritten Standort suchen wir gemeinsam, falls weitere Bedarfe bestehen, die absehbar nicht durch die ersten beiden Standorte gedeckt werden können. Die Präventionsarbeit wollen wir weiter intensivieren. Dabei setzen wir den Schwerpunkt im Bereich Jugend. Wir wollen dies nicht nur in Schulen, sondern auch in Jugend-Freizeiteinrichtungen und an anderen Orten, wo Jugendliche erreicht werden können, verwirklichen.
  • Gesundheits-Campus: Am bisherigen Standort des Gesundheitsamts an der Kölner Straße 180 wollen wir mittelfristig einen neuen Gesundheits-Campus errichten. Nach Rückbau des alten Gebäudes soll hier ein neues, modernes Gesundheitszentrum entstehen. Zur Refinanzierung des Projekts planen wir die Vermietung von Flächen an Kooperationspartner*innen. Im Konzept für den Campus soll die Schaffung von Wohnraum für Auszubildende sowie für Menschen mit besonderen Problemlagen berücksichtigt werden. Außerdem planen wir die Einrichtung eines privat betriebenen medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) als multiprofessionelles Gesundheitszentrum. Dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) wollen wir die Möglichkeit zur Einrichtung einer zentrumsnahen Anlaufstelle zur Drogenhilfe und Beratung in psychischen Krisen eröffnen.
  • Community Mental Health Center: Gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinland wollen wir ein zentrumsnahes Community Mental Health Center in den Gesundheits-Campus an der Kölner Straße integrieren. Hier sollen Patient*innen mit einer psychischen Erkrankung (z. B. Burnout, Depressionen) im Mittelpunkt stehen. Federführender Betreiber im Rahmen eines Kooperationsmodells soll der Landschaftsverband sein. Die Stadt Düsseldorf wird sich mit Einrichtungen wie der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) beteiligen.
  • Kooperationen im Gesundheitswesen: Die Zusammenarbeit der Düsseldorfer Kliniken untereinander, mit der Stadt, mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und mit dem Landschaftsverband Rheinland wollen wir weiter verbessern. Dazu ist im ersten Schritt der Austausch aller Beteiligten im Gesundheitssystem mit der Stadt Düsseldorf zu vertiefen. Bedarfsweise sollen – wenn finanzierbar und möglich – gemeinsame Studien mehr Vorteile für die Düsseldorfer Patient*innen bringen.
  • Stärkung der kommunalen Gesundheitsförderung und Vorbeugung: Die Verbesserung der Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention sind unsere maßgeblichen Ziele. Wir wollen vorbeugende Angebote (z. B. zur Verhinderung von Alkohol- und Drogenmissbrauch) stärken und bauen die gesundheitlichen Vorsorge-Maßnahmen (z. B. zur Zahngesundheit, beim Impfschutz oder dem betrieblichen Gesundheits-Management) für alle Generationen aus.
  • Psychosoziale Krisenhilfe: Unter Einführung einheitlicher Qualitätsstandards wollen wir die psychosoziale Krisenhilfe ausweiten.
  • Gesundheitliche Vorsorge: Wir verstärken die Kommunikation im Hinblick auf die vorhandenen gesundheitlichen Vorsorge-Angebote in der Breite. Dabei wollen wir künftig sozial schwächere Personengruppen in den Blick nehmen durch Stärkung der aufsuchenden Hilfen, durch kultursensible Gestaltung der Inhalte (z. B. unter Einbindung der Migrantenorganisationen) und eine zielgruppenspezifische Ansprache. Dazu wollen wir die schon bestehenden Strukturen nutzen und stärker miteinander verknüpfen, z. B. Angebote der Kontakt- und Beratungsstelle Atrium und der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft. Mit dem vorhandenen Personal wollen wir sowohl eine Komm- als auch eine Geh-Struktur verwirklichen. Die Düsseldorfer Gesundheitskonferenz wollen wir als Vernetzungsgremium effektiver machen.
  • Verantwortung der Stadt: Wir setzen uns für eine stärkere Bekanntmachung der Angebote und Beratungsleistungen des Gesundheitsamts als zentralem Akteur der Stadt in den Bereichen Gesundheitsfürsorge und -vorsorge ein. Dazu wollen wir die Rolle des Gesundheitsamts als Informations- und Hilfezentrum bzw. Wegweiser hervorheben. Einen wichtigen Meilenstein auf diesem Weg sehen wir in der stärkeren Nutzung digitaler Kanäle.
  • Stärkung der psychischen Widerstandsfähigkeit: In unserer Gesundheitspolitik verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Nach dem Grundsatz „Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit“ sollen nach unserer Vorstellung Körper, Geist und Seele im Einklang sein. Die Aufrechterhaltung bzw. rasche Wiederherstellung der psychischen Gesundheit und Widerstandsfähigkeit während oder nach stressvollen Lebensumständen stehen dabei im Vordergrund.
  • Anlaufstellen für psychische Krisen: Wir wollen neben dem bestehenden LVR-Klinikum in Grafenberg als Anlaufstelle in psychischen Krisensituationen zusätzlich weitere Angebote zentrumsnah, z. B. auf dem neuen Gesundheits-Campus, auf den Weg bringen.
  • Gesundheitsstützpunkte: Wir setzen uns für den Zusammenschluss von Angeboten unterschiedlicher Gesundheitsberufe in den Stadtteilen an Standorten privater medizinischer Versorgungszentren ein. Diese Angebote können mit denen des Gesundheitsamts, die vor Ort sinnvoll sind, gekoppelt sein (z. B. Durchführung von Schuleingangsuntersuchungen, Impfungen). Organisiert werden sollen diese Angebote entweder in Form von Außenstellen oder als „Flying Doctors“.
  • Gesundheitsförderung in Einrichtungen: Als Ziel des Querschnittsthemas Gesundheitsförderung verstehen wir in ganzheitlicher Sichtweise sowohl das körperliche als auch das psychische und soziale Wohlbefinden des Menschen. Hiervon umfasst sind z. B. die Themen Bewegung und gesunde Ernährung. Darum wollen wir das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in KiTas, Schulen, Stadtverwaltung und städtischen Einrichtungen ausbauen. Wir setzen hierbei auf eine stärkere Aktivierung der Eigeninitiative von Beschäftigten und wollen neue Kooperationsmöglichkeiten mit Anbieter*innen suchen. Die Stadt sieht sich dabei in erster Linie als Vermittlerin zu privaten Angeboten.
  • Digitalisierung: Nicht erst in Zeiten der Corona-Pandemie ist uns allen klar geworden, dass eine umfassende Modernisierung des Gesundheitsamts dringend geboten ist. Wir wollen diesen Prozess nun mit Nachdruck beginnen und gemeinsam mit der Verwaltung aktiv gestalten. So steht für uns neben der Schaffung eines Gesundheits-Campus (als neuer Standort für das Gesundheitsamt) das Thema Digitalisierung ganz oben auf der Agenda: Die Einführung der E-Akte, digitale Patientenverwaltung, papierlose Kommunikation sowie den Anschluss an die Telematik-Infrastruktur der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) wollen wir so schnell wie möglich umsetzen. Unterstützt werden sollen diese Prozesse durch finanzielle Mittel aus dem „Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst“ von Bund und Ländern.
  • Public Health: Wir werden die bestehenden Angebote und Initiativen zur „Generation rauchfrei“ weiter vorantreiben. Bis zum Ende der laufenden Wahlperiode im Jahr 2025 wollen wir Düsseldorf so weit wie möglich zur rauchfreien Stadt entwickeln.
  • Krankenhäuser: Wir unterstützen die Landesinitiative zur Einführung integrierter Notfallzentren an Düsseldorfer Krankenhäusern durch die Kassenärztlichen Vereinigungen, damit Patient*innen schnell in die richtige Versorgungsebene gelangen und dort bestmöglich versorgt werden.
  • Hebammen-Zentrale: Uns eint der gemeinsame Wille zur Unterstützung der Düsseldorfer Hebammen. Darum sichern wir die Weiterfinanzierung durch die Stadt und damit den Erhalt der Hebammen-Zentrale. Wir wollen künftig dem Bedarf an städtischen Räumlichkeiten zur Durchführung von z. B. Fortbildungsveranstaltungen noch stärker entgegenkommen und diese Räume nach Möglichkeit kostenlos zur Verfügung stellen.
    Darüber hinaus sollen die Hebammen bei der Ansprache und Beratung schwangerer Migrantinnen (auch in Herkunftssprachen) durch das Gesundheitsamt unterstützt werden. Zudem wollen wir einen fortlaufenden Dialog zwischen Hebammen und Gesundheitsamt zur Ermittlung weiterer Bedarfe auf den Weg bringen.

Zusammenleben und Zusammenhalt in Düsseldorf
Eine ausgewogene und nachhaltige Sozialpolitik für die Zukunftsstadt Düsseldorf steht vor der Herausforderung, Lebensqualität in Zeiten des beschleunigten Wandels zu gewährleisten und auch zu verbessern. So belasten z. B. Einsamkeit und Anonymität viele Menschen, insbesondere Ältere. Unser Ziel ist darum ein sozial gerechtes, vielfältiges und inklusives Düsseldorf, das sich aktiv gegen Ausgrenzung und Diskriminierung stellt. Wir wollen, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben selbstbestimmt teilnehmen können – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Einkommen, körperlichen oder geistigen Handicaps. Wir sehen unsere vorrangige soziale Verantwortung darin, aktive Teilhabe zu ermöglichen und zu sichern. Wir setzen uns darum für frühzeitige und vorbeugende Maßnahmen gegen soziale Spaltung und für das Wohl von Menschen in besonderen Lebenslagen ein.
Unter dem Leitgedanken „Statt einsam – Stadt gemeinsam“ wollen wir die Stadtgesellschaft neu denken und gestalten. Wir unterstützen auch die persönlichen Netzwerke vor Ort, die aus Nachbarschaften Gemeinschaften machen. Wir schaffen geeignete Rahmenbedingungen, damit sich im Viertel leichter Kontakte knüpfen lassen, die an die Stelle von Fremdsein ein Gefühl von Zugehörigkeit setzen. Aus diesem Für- und Miteinander soll ein Stück Heimat werden, wo sich Jüngere und Ältere, Alteingesessene und Neuzugezogene gemeinschaftlich zu Hause fühlen.

  • Generationenübergreifendes Miteinander: Wir setzen uns für den Ausbau quartiersbezogener Netzwerke ein, die Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft miteinander verbinden. Unser Ziel ist dabei, starke Gemeinschaften vor Ort zu schaffen, die Zusammenhalt stiften und gegen Vereinsamung und Ausgrenzung wirken.
    Bei der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen konzentrieren wir uns auf aktuelle und künftige kleinräumige Bedarfe. Ausgehend von den zwölf Handlungsräumen der „Integrierten Quartiersentwicklung“ eröffnen wir z. B. neue Begegnungsorte im Bestand für das gemeinsame Miteinander der verschiedenen (Alters-)Gruppen im Quartier oder bauen multifunktionale Einrichtungen auf, die zu unterschiedlichen Zeiten von unterschiedlichen Gruppen genutzt und langfristig an sich ändernde Bedarfe angepasst werden können. Dabei wollen wir nicht nur Räume bereitstellen, sondern gleichzeitig auch verlässliche Angebote machen.
    Wir wollen weg von ausschließlich altersgruppenspezifischen Angeboten hin zu einem Miteinander der Generationen im Alltag (z. B. beim gemeinsamen Mittagessen, Basteln, Singen, Vorlesen, Sport usw.). Wo es möglich ist, streben wir die Zusammenführung von Kindergärten und Heimstätten für Senior*innen an, z. B. indem vorhandene Einrichtungen baulich erweitert bzw. aufgestockt oder leerstehende Immobilen in der Nachbarschaft vorhandener Einrichtungen genutzt werden.
  • Generationen-Campus: Bei ausgewählten Bauvorhaben in den Stadtteilen wollen wir Zentren mit Angeboten für Wohnen, Bildung, Sport, Gesundheit und Pflege sowie gemeinsame Alltagsräume für Jüngere und Ältere schaffen. Beginnen wollen wir mit der Umsetzung eines ersten Leuchtturm-Projekts an der Kalkumer Schlossallee im Stadtnorden. Dort soll ein rund 3.000 Quadratmeter großes Areal u. a. mit einem Haus für Senior*innen und einer neuen weiterführenden (Gesamt- oder Real-) Schule bebaut werden, ergänzt durch ein hinreichend großes außerschulisches Angebot in den Bereichen Sport und Musik. Darüber hinaus sind hier die Integration eines neuen Kindergartens, der Umzug der bestehenden Grundschule oder auch – im Bedarfsfall – die Schaffung eines zusätzlichen Grundschulstandorts geplant.
  • Weiterentwicklung der Zentren plus: Wir stehen für den Erhalt und den Ausbau der Zentren plus als Ankerpunkte für ein generationenübergreifendes Zusammenleben in der Stadt. Gleichzeitig wollen wir den Senior*innen aber weiterhin auch Möglichkeiten bieten, unter sich zu sein. Die vorhandenen Dependancen wollen wir perspektivisch zu vollwertigen Standorten aufwerten. Dies soll geschehen, sobald es die derzeit durch die Corona-Pandemie veränderten Rahmenbedingungen zulassen.
  • Seniorenrat: Wir streben eine weitere Professionalisierung der Arbeit des Seniorenrates als politischer Interessensvertretung der älteren Menschen in unserer Stadt an. Konkret möchten wir, dass die Verwaltung hier zusätzliche Hilfestellung leistet. Wir wollen neue Projekte für die ältere und mit der älteren Generation auf den Weg bringen. Unser Ziel ist, ältere Mitbürger*innen bei Bedarf darin zu unterstützen, ihr Wissen und Können stärker zu nutzen und einzubringen. Dies kommt der gesamten Stadtgesellschaft zugute.
  • „Düsselpass“: Die Angebote für „Düsselpass“-Inhaber*innen wollen wir überprüfen und ggf. erweitern. Bei den Vorgängen zur Neubeantragung und Verlängerung des Passes werden wir bürokratische Hürden weiter verringern.
  • Umsetzung von Handlungsempfehlungen: Wir setzen die 26 Handlungsempfehlungen des Fachtags „Armut und Einsamkeit im Alter“ um.
  • Wohngemeinschaften und Mehrgenerationen-Wohnen: Diese schon bestehenden Angebote wollen wir perspektivisch als ergänzenden Baustein in der Wohnungspolitik erhalten, wenn das auf der Nachfrageseite gewünscht wird. Wir unterstützen dabei diejenigen Gruppen, die dies umsetzen wollen, durch verstärkte Behördenhilfe (z. B. qualifizierte Beratung oder bevorzugte Bereitstellung von Grundstücken).

Pflege mit Zukunft
Wir sind davon überzeugt, dass die Wahrnehmung von Aufgaben in der Pflege auch künftig in freier Trägerschaft erfolgen soll. Insbesondere bei den Trägern der freien Wohlfahrtspflege sehen und schätzen wir nicht nur die weitaus meisten Erfahrungen, sondern auch die größten Kompetenzen in diesem Bereich, der ein hohes Maß an Verantwortung, Empathie und Professionalität erfordert.
Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen brauchen persönliche Beratung, Zuwendung und verlässliche Unterstützung im Alltag. Darauf werden wir mit neuen Konzepten und schnell umsetzbaren Maßnahmen antworten, die die Düsseldorfer Pflegelandschaft stärken und auch ambulante und stationäre Dienste enger verzahnen. An erster Stelle steht für uns dabei immer das körperliche und seelische Befinden der Pflegebedürftigen. Sie sollen durch Zuwendung und Unterstützung in einem psychischen, physischen und sozialen Gleichgewicht bleiben bzw. dieses neu finden.

  • Pflegebedarfsplanung: Wir wollen die Pflegebedarfsplanung künftig noch mehr an den jeweiligen Bedarfen vor Ort ausrichten – z. B. durch eine stärkere Sozialraum-Orientierung und Quartiersbezogenheit aller Planungen. Hiervon werden alle Dimensionen der Pflege (z. B. ambulante, teilstationäre/vollstationäre, Kurzzeit- und Tagespflege) umfasst sein.
  • Hilfe für pflegende Angehörige: Wir wollen die Beratung von pflegenden Angehörigen verbessern und streben den Ausbau von Hilfen für diese Gruppe an.
  • Kultur- und religionssensible Angebote: Wir fördern kultur- und religionssensible Angebote und setzen uns für eine daran orientierte Ansprache der jeweiligen Gruppen ein.
  • Bau neuer bzw. Erweiterung bestehender Pflegeheime: Künftig sollen mehr Flächen für Pflegeheime mit generationenübergreifenden Einrichtungen bereitgestellt werden. Außerdem werden wir städtische Genehmigungsverfahren bei Neu- und Umbau sowie Erweiterung von derart ausgerichteten Pflegeheimen und Einrichtungen beschleunigen.
  • Fachkräftemangel: Die altersbedingte Zunahme der Zahl pflegebedürftiger Menschen in den kommenden Jahren verlangt nach Lösungen zur Fachkräftesicherung. Wir wollen darum mit verbesserten Anreizen erreichen, dass sich mehr Menschen für einen Pflegeberuf entscheiden. Dies kann z. B. durch die verstärkte städtische Unterstützung und Koordination der Pflegeausbildung geschehen. Die beschleunigte Anerkennung ausländischer Abschlüsse im Bereich Pflege möchten wir weitaus stärker begleiten, auch wenn sie in die Zuständigkeit der Bezirksregierung fällt. Darüber hinaus sind unter anderem der Aufbau einer gemeinsamen Arbeitgeber-Marke sowie die Förderung akademischer Abschlüsse in der Pflege unsere gemeinsamen Ziele.

Brücken bauen – Barrieren abbauen
Menschen mit Behinderung müssen für ihre Belange noch stärker Gehör in der Düsseldorfer Stadtgesellschaft finden. Darum werden wir ihre Interessen und Bedürfnisse mehr in den Mittelpunkt stellen. Wir setzen uns für eine nachhaltigere Berücksichtigung von Themen der Inklusion in allen Fachbereichen ein. So wollen wir z. B. im öffentlichen Nahverkehr, im Straßenraum und auf öffentlichen Plätzen bei allen Planungen und Baumaßnahmen die vollständige Barrierefreiheit erreichen.

  • Teilhabe: Wir wollen, dass alle Menschen mit körperlichen bzw. kognitiven Einschränkungen am gesellschaftlichen, kulturellen, sportlichen, schulischen und politischen Leben selbstbestimmt teilhaben und aktiv teilnehmen. Dafür werden wir gemeinsam mit dem Behindertenrat Lösungen vorantreiben.
  • Behindertenrat: Die Arbeit des Behindertenrates als Schnittstelle zwischen den Anliegen der Menschen mit Behinderung einerseits und Politik bzw. Stadtverwaltung andererseits soll sich professionell weiterentwickeln. Wir möchten, dass die Verwaltung hier in Zukunft noch mehr unterstützt.
  • Barrierefreiheit: Das Thema Barrierefreiheit und Barriere-Armut muss als Querschnittsthema in allen Fachausschüssen künftig noch stärker berücksichtigt werden. Einen Schwerpunkt werden wir deshalb auf die Gestaltung barrierefreier Quartiere und Plätze, Haltestellen, Straßen, Wohnungen und Begegnungsorte legen.

Lebendige Quartiere
Wir wollen die Düsseldorfer Quartiere weiter stärken. Denn hier sind die Menschen zu Hause, und hier ist Düsseldorf Dorf und Großstadt in einem. Im Viertel gehen die Kinder zur Schule, dort werden Besorgungen erledigt und Sport getrieben. Im Viertel findet der Alltag statt. Vor allem für Menschen, die weniger mobil sind, ist es wichtig, dass das Quartier weiterhin viel zu bieten hat. Kinder erleben Selbstständigkeit und alltägliche Normalität. Ältere Menschen pflegen Kontakte vor allem in der Nachbarschaft. Und Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind glücklich über kurze Wege. Alle profitieren von einer wohnortnahen Versorgung mit Apotheken, Ärzt*innen sowie dem Einzelhandel.

  • „Zukunft.Quartier.Düsseldorf“: Ein Viertel ist dann lebendig und zukunftsfest, wenn es auf soziale, demografische, wirtschaftliche, ökologische und technologische Veränderungen zügig reagieren kann. Um dies zu ermöglichen, wollen wir das Rahmenkonzept für die integrierte Quartiersentwicklung „Zukunft.Quartier.Düsseldorf“ fortführen. Wir haben vor, daraus mit den Beteiligten vor Ort Projekte zu entwickeln, um die jeweiligen Herausforderungen zu meistern. Hierzu gehört für uns in einem ersten Schritt die regelmäßige Fortschreibung des Quartiersatlas in Form eines Monitoring-Berichts. Diese Datengrundlage soll Politik und Verwaltung helfen, sich abzeichnende Bedarfe vor Ort rechtzeitig zu erkennen und passgenaue Lösungen zu erarbeiten. Wichtige Elemente stellen dabei für uns u. a. die aufsuchende Sozialarbeit und die Einrichtung fester Anlaufpunkte für die Menschen dar.
  • „Stadtteil-Läden“: Zur Stärkung von Quartieren befürworten wir das französische Modell eines Stadtteil-Ladens („Conciergerie de Quartier”). In diesem Sozialunternehmen, das betriebswirtschaftlich, aber nicht profitorientiert arbeitet, können Mitglieder zahlreiche Dienste in Anspruch nehmen. Die Bandbreite der angebotenen Serviceleistungen und Möglichkeiten reicht von Paket-Annahmestelle und Textilreinigung über Jobbörse, Co-Working-Spaces und Repair-Café bis hin zu VHS-Kursräumen, dem Vertrieb von lokalen Produkten und der Vermittlung von Handwerker*innen. Stadtteil-Läden können helfen, die Verfügbarkeit von Diensten vor Ort zu erhalten, auch wenn die Nachfrage sinkt – und sie sind gleichzeitig Orte für Austausch und Begegnung.
    Ein erstes Pilotprojekt dieser Art wollen wir in einem der zwölf Handlungsräume der integrierten Quartiersentwicklung umsetzen. Als Trägerin bzw. Träger kommen dafür aus unserer Sicht entweder die Düsseldorfer Wohlfahrtsverbände oder die Zukunftswerkstatt Düsseldorf in Frage.

Stadtweite Beratung
Wir wollen stadtweit mehr ganzheitliche und zugehende Beratungsangebote auf den Weg bringen. Diese sollen begleitet werden durch eine Struktur der Leichten Sprache. Darüber hinaus haben wir uns die bedarfsorientierte Gestaltung von Angeboten zur besseren Ansprache der jeweiligen Gruppen allgemein zum Ziel gesetzt.

Unterstützung für’s Ehrenamt
Die ehrenamtlich Tätigen in unserer Stadt wollen wir künftig noch besser begleiten und unterstützen, z. B. durch eine stärkere öffentliche Anerkennung und Würdigung ihres bürgerschaftlichen Engagements.

Kommunale Beschäftigungsförderung
Uns ist der soziale Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft ein wichtiges und besonderes Anliegen. Wir helfen Menschen, die schon länger erwerbslos sind, und entwickeln Ideen, wie einer verfestigten Erwerbslosigkeit entgegengewirkt werden kann. Langzeitarbeitslose sind keine einheitliche Gruppe. Jede und jeder Einzelne braucht individuelle Wege und passgenaue Strategien sowie Angebote, damit sie oder er auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß fassen kann.
Das Konzept der kommunalen Beschäftigungsförderung wollen wir an die sich wandelnden Bedarfe anpassen und zukunftsgerichtet weiterentwickeln, z. B. durch die Definition neuer, zusätzlicher Zielgruppen (beispielswiese Migrant*innen). Die hierfür erforderlichen finanziellen Mittel werden wir mindestens in gleicher Höhe wie bisher zur Verfügung stellen.

Menschen ohne Wohnung
Die Zahl der Menschen ohne Wohnung in Düsseldorf hat in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen weiter zugenommen. So wächst z. B. durch die insgesamt gestiegene Nachfrage nach Wohnungen die Gefahr, dass Menschen mit geringen Einkünften und persönlichen Problemlagen schwerer Wohnungen finden oder ihnen ein Verlust der Wohnung droht. Für diejenigen, die obdachlos oder wohnungslos geworden sind, wollen wir die bestehenden Hilfesysteme bedarfs- und zielgruppenorientiert weiterentwickeln.
Dies soll durch die systematische Entwicklung eines „Düsseldorfer Standards“ geschehen, der Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Bedarfsgruppen festlegt. Unterstützung suchen wir hierbei nicht nur in der zuständigen Fachverwaltung, sondern auch bei externen Fachleuten und den freien Trägern der Wohlfahrtspflege.
In einem ersten Schritt werden wir zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme der vorhandenen Angebote (z. B. in den Bereichen Unterbringung, Beratung und Betreuung, Prävention, Krisenhilfe, Wohnungsvermittlung, Streetwork) und der bestehenden Bedarfe durchführen. Hierauf aufbauend sollen gegebenenfalls weitere passgenaue Hilfen und Lösungen erarbeitet werden, die sich an den unterschiedlichen Bedarfslagen der obdachlosen Menschen orientieren. Besondere Beachtung finden dabei auch die Themenbereiche „wohnungslose Menschen aus EU-Staaten“, „obdachlose Frauen“ sowie „psychisch Erkrankte“. In der Folge werden weitere Umsetzungsschritte geplant und durchgeführt. Einen wichtigen Aspekt stellen in diesem Zusammenhang auch die für diese Zwecke im Moment genutzten und künftig zur Verfügung stehenden (städtischen) Immobilien dar.

  • Probewohnen: Beim „Probewohnen“ bringt das Amt für Migration und Integration Obdachlose – in Abstimmung mit Vermieter*innen – in Wohnungen unter, die die Stadt angemietet hat. Die Menschen sollen dabei mittelfristig selbst zu Mietvertragspartner*innen werden und eigenverantwortlich in das Mietverhältnis einsteigen. Gekoppelt ist das Probewohnen in der Anfangsphase an die enge Begleitung und Betreuung der Menschen durch die Fachstelle (aufsuchende Hilfe), bis sie den Mietvertrag übernehmen können. Die Erfahrung zeigt: Das Programm Probewohnen gelingt deshalb, weil die Menschen mit ihren oft vielfältigen Problemen am Anfang nicht sich selbst überlassen werden, sondern sich auf die vorhandenen Hilfsangebote verlassen können, bis sie eine stabile Lebensperspektive entwickeln. Wir wollen das städtische Programm fortführen, ausbauen und noch stärker dafür werben – bei Vermietenden und im Kreis der Menschen, die obdachlos sind.
  • Kooperation mit Wohnungsunternehmen: Wir werden das bestehende Kooperationsmodell mit den Wohnungsunternehmen im Rahmen von Einzelgesprächen mit den jeweiligen Beteiligten vertiefen und bedarfsgerecht weiterentwickeln.

Perspektiven für Menschen mit Fluchtgeschichte
Wir setzen uns weiterhin für eine humanitäre Flüchtlingspolitik ein. Geflüchtete Menschen und Asylsuchende mit Bleibeperspektive unterstützen wir bei ihrer Integration in die Stadtgesellschaft.

  • Betreuungsschlüssel in Unterkünften: Wir wollen die Betreuungsschlüssel in Unterkünften für Geflüchtete von 1:200 auf 1:125 verbessern, um eine bessere Beratung, z. B. bei der Wohnungssuche, zu gewährleisten.
  • „Sichere Häfen“: Die Stadt Düsseldorf wird als Mitglied im Städtebündnis „Sichere Häfen“ ihr Engagement im Rahmen des Bündnisses wie bisher fortführen und sich darüber hinaus in Zukunft aktiver bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen des Bündnisses einbringen.

Integration als Chance
Integration beginnt mit Spracherwerb und Bildung. Daher wollen wir die bislang aus der Integrationspauschale finanzierten Projekte weiterfinanzieren. Hierzu gehören insbesondere die Bereiche Sprachmittlung, Sprachkurse sowie Stabilisierungshilfe. Diese bereits bestehenden Angebote sollen auch in Zukunft bedarfsorientiert zur Verfügung stehen.

  • Migrantische Organisationen und Netzwerke: Wir unterstützen die Anerkennung von Organisationen und Vereinen von Migrant*innen als freie Träger nach § 75 Sozialgesetzbuch VIII bzw. § 75 Kinder- und Jugendhilfe-Gesetz durch den Landschaftsverband Rheinland und wollen künftig stärker über deren Zugangsmöglichkeiten zu entsprechenden (Förder-)Strukturen informieren.
  • Welcome Points: Wir werden die Arbeit der Welcome Points in 2021 fördern wie bisher. Nach einer Auswertung im Jahr 2021 wollen wir das bestehende Konzept bis zu den Haushaltsberatungen für das Jahr 2022 programmatisch weiterentwickeln, damit die Welcome Points den sich wandelnden Gegebenheiten und Bedarfen vor Ort auch weiterhin gerecht werden können.

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