Schulbildung

Lebens- und Lernraum Schule

Gemeinsam mit den Schulgemeinschaften wollen wir die Schulen in Düsseldorf optimal gestalten, damit dort eine chancengerechte Bildung für alle Kinder und Jugendlichen gelingen kann. Eines unserer vordringlichen Anliegen ist dabei, dass sich Lernende und Lehrende im Lebensraum Schule nach ihren Bedürfnissen entfalten und wohlfühlen können. Dafür setzen wir auf ausreichende räumliche Angebote für gemeinschaftliches wie individuelles Lernen und auch auf Rückzugs- und Erholungsorte. Für ein motivierendes und gesundheitsbetontes Lernklima sollen Unterrichtsräume modern, fachgerecht und barrierefrei ausgestattet sein. Zudem sind aktuelle Hygiene-Vorschriften sowie Anpassungen an die Klimaveränderungen zu beachten. Darum investieren wir weiter mit großer Kraft in Neu- und Erweiterungsbauten ebenso wie in die Sanierung und Modernisierung vorhandener Schulgebäude.

  • Schulneubau und -erweiterung/Schulorganisatorische Maßnahmen (SOM): Wir führen die erfolgreichen Schulbau-Projekte in Düsseldorf fort. Dieser Prozess soll weiterhin im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge unter Federführung der städtischen Tochterfirma Immobilien Projekt Management GmbH (IPM) ablaufen. Wir wollen, dass in die Planung und Umsetzung stärker innovative Konzepte zu Klimaneutralität, digitaler Ausstattung, verbesserter Hygiene, Nutzung von Photovoltaik, spezieller Möblierung usw. einfließen. Insbesondere möchten wir hier ein Leuchtturmprojekt für Nachhaltigkeit aufsetzen – nach dem Kreislauf-Prinzip „Cradle to cradle“ („von der Wiege zur Wiege“) mit dem Ziel der Rohstoff-Wiederverwertung und Abfallvermeidung. Bei der Bauplanung vor allem von Grundschulen streben wir mehr Unterrichtsräume an, um kleinere Klassengrößen zu ermöglichen.
  • Masterplan Schulen: Dieses bewährte Planungs- und Steuerungsinstrument zur Instandhaltung und Sanierung der Düsseldorfer Schulgebäude werden wir finanziell stärken. Damit tragen wir dem steigenden Bedarf infolge neu errichteter Schulbauten und erhöhter Hygiene-Anforderungen Rechnung. Dabei sollen verbindlich auch Kriterien der Nachhaltigkeit Anwendung finden. Zudem möchten wir die Stadttochter IPM künftig in Sanierungsmaßnahmen einbinden.
  • Gesunde Schulhöfe: Wir wollen aus Schulhöfen attraktive Bewegungs- und Erholungszonen machen, die die Bezeichnung „Traumschulhöfe“ oder „Oasen“ verdienen. Wichtige Ausstattungsmerkmale sind für uns Spielmöglichkeiten mit Schutz vor Hitze und starker Sonneneinstrahlung oder auch Wasserspielplätze speziell an Grundschulen, eine Begrünung durch Bäume, Büsche oder Wiesen sowie gesicherte Abstellplätze für Fahrräder und Roller entsprechend dem jeweiligen schulischen Bedarf. Mit Blick auf die Entwicklung von Klima und Temperaturen soll es leichter möglich sein, Unterricht im Freien anzubieten. An der Schulhofgestaltung möchten wir die Schulgemeinschaften aktiv beteiligen und mit ihnen spannende Wettbewerbe auf den Weg bringen. Zudem wollen wir Schulen dafür gewinnen, mehr leitungsgebundene Trinkwasserbrunnen aufzustellen.
  • Schulbauleitlinie: Die Düsseldorfer Schulbauleitlinie wird sich stärker am Erfordernis der Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit ausrichten. In das Regelwerk sollen auch zusätzliche Angebote eingearbeitet werden, wie z. B. Küchenräume für die Speisenzubereitung als Alternative zum Mensaprogramm „Cook & Chill“ mit angelieferten Gerichten. Uns ist daran gelegen, dass sich die Schulen künftig intensiver in die Ausschreibungsvorbereitungen einbringen können.
  • Weitere Schulen: Wegen der steigenden Zahl von Schüler*innen und dadurch bedingter Überhänge bei den Anmeldungen haben wir uns vorgenommen, das Düsseldorfer Schulangebot durch Neu- und Ausbau zu erweitern. Insbesondere streben wir den Neubau einer weiteren Gesamtschule ebenso wie den Bau eines Gymnasiums und einer Realschule an. Bei allen Bau- und Umbaumaßnahmen werden wir darauf achten, Differenzierungsräume für eine individuelle Förderung zu erhalten oder neu einzurichten. Maßgeblich für die Entscheidung über die Errichtung einer neuen Schule sollen der standortbezogene Bedarf und der Elternwille sein.
  • Bekenntnisfreie Schulen: Wir wollen die Initiativen zur ergänzenden Errichtung bekenntnisfreier Schulen in Düsseldorf positiv begleiten und deren Umsetzung dem Auftrag des Schulgesetzes entsprechend fördern. Nach unserem Verständnis soll das schulische Angebot in der Landeshauptstadt die weltanschauliche Vielfalt der Stadtgesellschaft widerspiegeln. Entscheidungsgrundlage sind auch hier der standortbezogene Bedarf und der Wille der Eltern und Erziehungsberechtigten.

Individuelle Entwicklung im Mittelpunkt
Gute und gerechte Bildungsförderung heißt für uns, die Persönlichkeit und das Wohl jeder Schüler*in zu achten und in den Mittelpunkt zu stellen. Wir wollen unsere Grund-, Förder-, weiterführenden und beruflichen Schulen darin unterstützen, allen Lernenden die bestmögliche Entfaltung ihrer persönlichen Begabungen, Interessen und ihres jeweiligen Leistungsvermögens zu ermöglichen. Dabei wertschätzen wir die Vielfalt in den Schulgemeinschaften. Für uns gelingt Bildung dann, wenn sie jedem jungen Menschen selbstbestimmte und mündige gesellschaftliche Teilhabe sichert, die sozialen Fähigkeiten stärkt und kompetent auf den individuellen Lebens- und Berufsweg in der demokratischen und zunehmend digitalen Wissensgesellschaft vorbereitet. Mit der Volkshochschule Düsseldorf haben wir darüber hinaus ein offenes Haus für Weiterbildung und Begegnung, das sich dem lebenslangen Lernen und der Entfaltung der Persönlichkeit widmet.

  • Grundschulen: Gerade Grundschulen in Quartieren mit besonderen Herausforderungen und mit geringem Anmeldezuspruch wollen wir stärken, indem wir dort innovative Maßnahmen wie besondere Ganztagsangebote, Ausstattungsverbesserungen oder Schulsozialarbeit nach Sozialindex möglich machen. Wir werden bei Bedarf die Vermittlung von Medienkompetenz durch umfangreichere technische Ausstattung und IT-Unterstützung stärken. Auch die Rahmenbedingungen für den Spracherwerb und die Erlangung von Sprachkompetenzen wollen wir verbessern. Wir halten es für sinnvoll, die verschiedenen Maßnahmen innerhalb von Konzepten zu bündeln, die gemeinsam mit den Schulen entwickelt und gegebenenfalls als Bildungsoffensive umgesetzt werden.
  • Ganztag: Ganztagsangebote an Grundschulen leisten nachweislich einen wichtigen Beitrag zu chancengerechter Bildung, individueller Förderung und zur Vereinbarkeit von Familienleben und Beruf. Daher wollen wir diese Betreuungsangebote zügig ausbauen und dabei insbesondere überzeugende Anreize für den rhythmisierten Ganztag mit verpflichtenden vor- und nachmittäglichen Aktivitäten setzen. Um ab 2025 den Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz sicherzustellen, werden wir nicht nur zusätzliche Kapazitäten schaffen, sondern offene und gebundene Ganztagsschulen auch in ihrer Qualität durch die Auswertung und Verbesserung bestehender Konzepte weiterentwickeln. Bei den Ganztagsangeboten werden wir Kooperationen für ergänzende Bildungs- und Bewegungsangebote mit außerschulischen Partnern (Jugendhilfeträger, Sportvereine, Kultureinrichtungen usw.) unterstützen.
  • Beitragsfreiheit und kostenloses Schul-Essen: Die Teilnahme am schulischen Ganztag soll für alle Familien perspektivisch beitragsfrei sein. Wir verfolgen zudem das Ziel, Kindern, die über Mittag in der Schule bleiben, perspektivisch ein kostenloses Essen ermöglichen, das die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erfüllt. Zudem setzen wir hier verstärkt auf Nachhaltigkeit, indem wir den Einsatz von biologisch erzeugten, regionalen und saisonalen Lebensmitteln verbindlich machen und auch in geeigneter Weise überprüfen möchten.
  • Individuelle Schulprofile: Düsseldorfer Schulen, die eigene Schulprofile oder innovative pädagogische Konzepte umsetzen möchten, wollen wir auf diesem Weg anhand eines Kriterienkatalogs durch Bereitstellung zusätzlicher Finanzmittel fördern.
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung: Wir unterstützen Schulen, die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in ihr Schulprofil aufnehmen wollen und dem kommunalen BNE-Schulnetzwerk Düsseldorf beitreten möchten. Wir wollen, dass sich die Landeshauptstadt Düsseldorf mit diesem kommunalen Netzwerk beim nationalen Netzwerk der BNE-Kommunen in Deutschland als BNE-Kommune bewirbt.
  • Schub für Digitalisierung: Wir beabsichtigen, das Programm „E-School“ für digital gestützten Unterricht inhaltlich neu auszurichten und personell auszubauen. Uns ist wichtig, dass Schulstandorte ihr eigenes IT-Personal für Support und Wartung erhalten. Das Hardware-Management werden wir verbessern. Auf dem Weg zu zertifizierten „Smart Schools“ sollen Schulen städtische Unterstützung bekommen, wenn sie dies wünschen. Den kommunalen Medienentwicklungsplan zum digitalen Ausbau der Infrastruktur an den Düsseldorfer Schulen wollen wir konkretisieren und fortschreiben und geeignete Rahmenbedingungen für schulische Medienkonzepte schaffen. Dabei begrüßen und berücksichtigen wir ausdrücklich das Engagement der Fördervereine. Die von der Stadt angeschafften iPads und PCs sollen den Schüler*innen auch für eine häusliche Nutzung zur Verfügung stehen. Damit alle Lernenden und Lehrkräfte zu Hause am digitalen Unterricht teilnehmen können, setzen wir uns für gut zugängliche, schnelle und stabile LAN- bzw. WLAN-Verbindungen ein.
  • Demokratie lernen: Wir bekennen uns nachdrücklich zum Bildungsziel „Demokratie lernen“ und möchten gemeinsam mit den Schulen die aktive Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in der Kommune stärken und verfestigen. Das bestehende Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wollen wir erhalten, zugehörigen Projekten vor Ort Bestand geben sowie Schulen bei einer entsprechenden Zertifizierung zur Seite stehen.
  • Schulsozialarbeit: Wir begrüßen, dass inzwischen alle Düsseldorfer Schulen von Sozialarbeiter*innen unterstützt werden. Als Nächstes wollen wir die Schulsozialarbeit in ihrer Qualität weiterentwickeln. Dabei orientieren wir uns am sogenannten Sozialindex NRW, der soziale Herausforderungen in den Schulamtsbezirken misst und an den jeweiligen Bedarfen vor Ort. Zudem streben wir eine Vernetzung mit den Kindertagesstätten an.
  • Inklusion und Integration: Wir respektieren den Elternwillen, einem Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf entweder das gemeinsame Lernen an einer Regelschule zu ermöglichen oder die Bildungs- und Lernentwicklung an einer Förderschule gezielt unterstützen zu lassen. Die Förderschulen sind derzeit durch das landesseitige Moratorium geschützt und kommunal geführte Einrichtungen auch durch bestehende Bauplanungen gesichert. Wir unterstützen mehrsprachige Angebote an Schulen und Kindertageseinrichtungen (→ Gleichstellung und Integration).
  • Volkshochschule: Die Volkshochschule (VHS) als eine der größten Weiterbildungsinstitutionen in Düsseldorf wollen wir stärken. Am Standort Bertha-von-Suttner-Platz soll durch Um- und Ausbau ein modernes Bildungshaus mit einladender und barrierefreier Architektur entstehen. Wir werden dabei helfen, dass der Unterrichtsbetrieb während der Bau- und Sanierungsphase bestmöglich fortgeführt werden kann. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden machen wir die VHS auch bei ihrem Bildungsauftrag weiter zukunftsfähig. Wir setzen uns dafür ein, das Programm-Angebot bedarfsgerecht an Umfang und Qualität zu erweitern. Dazu gehört insbesondere, dass alle Fachräume für das Kursangebot „Schulische Weiterbildung“ künftig am Bertha-von-Suttner-Platz in vollem Umfang eingerichtet werden. Darüber hinaus möchten wir die dezentralen Angebote der VHS in den Stadtteilen erhalten und dort auch die Öffnungs- und Kurszeiten verbessern.

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