GRÜNE: Planung jetzt auf Eis legen – Mitgliederversammlung beschließt Position zum Opernneubau

Die Mitgliederversammlung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Düsseldorf hat heute (Dienstag) die Positionierung zum geplanten Neubau des Düsseldorfer Opernhauses mit breiter Mehrheit beschlossen. In den vergangenen Wochen hatten die Mitglieder sich digital und bei einem Mitgliederabend dazu informiert und ausgetauscht. Der Parteivorstand hatte in Abstimmung mit der Ratsfraktion darauf aufbauend den Beschluss vorgeschlagen.

Sophie Karow, Vorstandssprecherin der Düsseldorfer GRÜNEN: „Seit dem Start der Planungen haben sich die Rahmenbedingungen drastisch verändert. Zu den Nachwirkungen der Pandemie kommen die Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine: Energiekrise, Baukostensteigerungen und Inflation. Die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt sind ungleich größer und langfristiger als in früheren Krisen. Daher müssen wir ein solch großes Projekt erneut diskutieren und hinterfragen“.

Christian Fritsch, Vorstandssprecher der Düsseldorfer GRÜNEN: „Zu den geschätzten Investitionskosten von einer Milliarde Euro kämen zusätzliche Finanzierungskosten von absehbar einer weiteren Milliarde über die nächsten 50 Jahre. Wir sprechen uns daher dafür aus, diese Planung vorläufig auf Eis zu legen. Stattdessen setzten wir uns dafür ein, dass die nötigen Maßnahmen zur Instandhaltung am heutigen Opernhaus ergriffen werden. Denn wir stehen zur Oper und wollen sie als wichtigen Teil der Düsseldorfer Kulturszene erhalten“.

Clara Gerlach, Bürgermeisterin und kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion: „Natürlich wäre ein neu gebautes Opernhaus für Düsseldorf wünschenswert. Aber wir müssen erkennen, dass die immensen Kosten zu Lasten anderer Projekte und Ausgaben gehen würden. Für uns haben der Neubau und die Sanierung von Schulen und Kitas, der Erhalt von Infrastruktur, die Investitionen in die Energiewende und die Verkehrswende und die Stärkung des sozialen Zusammenhalts Priorität. Dass es hier keinen Zielkonflikt gäbe, ist mit Blick auf die großen Summen leider ein Wunschtraum“.