Offener Brief an den OB: Farid-Bang-Video muss umgehend aus dem Netz

22.07.2020

GRÜNE schreiben offenen Brief an Oberbürgermeister Geisel

OB tritt Ratsbeschluss mit Füßen

„Es ist uns völlig unverständlich, ausgerechnet dem wegen gewaltverherrlichenden, rassistischen, frauenverachtenden und antisemitischen Äußerungen in der Kritik stehenden Farid Bang eine Plattform als Botschafter der Stadt Düsseldorf zu bieten.“, kritisiert Angela Hebeler, Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion in Düsseldorf, die heutige Veröffentlichung eines Videos, in dem Farid Bang im Auftrag der Stadt Düsseldorf für die Einhaltung von Corona-Regeln wirbt.

Der Oberbürgermeister trete damit einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2019 „Düsseldorf kein Raum für Hetze“ mit Füßen. „Offenbar fehlt dem OB jegliches Gespür dafür, welche Signale mit der Entscheidung für Farid Bang in die Stadtgesellschaft ausgesendet werden. Für uns völlig inakzeptabel!“, so Norbert Czerwinski, Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion.

 

Für Rückfragen stehen zur Verfügung:

Angela Hebeler, mobil: 0178-7565344, Norbert Czerwinski, mobil: 0173 0119979

Pressemitteilungen hier: http://www.gruene-duesseldorf.de/presse/

 

____________________________________________________________________________

Offener Brief an Oberbürgermeister Thomas Geisel

Düsseldorf 22.07.2020

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Geisel,

wir fordern Sie auf, das veröffentlichte Video mit Farid Bang umgehend zu stoppen.

Es ist uns völlig unverständlich, warum ausgerechnet Farid Bang von Ihnen bzw. dem städtischen Presseamt als Botschafter der Stadt ausgewählt wurde.

Offensichtlich fehlt hier jegliches Gespür, welche Signale durch die Beauftragung dieses Musikers in die Stadtgesellschaft ausgesendet werden. Einem wegen gewaltverherrlichenden, rassistischen, frauenverachtenden und antisemitischen Äußerungen in der Kritik stehenden Musiker eine solche Plattform zu bieten, ist aus unserer Sicht verantwortungslos.

Und es entbehrt jeglichen Respektes vor der Position des Düsseldorfer Stadtrates. Bereits im März 2019 hat sich die Ratsmehrheit – gegen die Stimmen der CDU – eindeutig positioniert:
Veranstaltern, die „rassistische, antisemitische, salafistische, antidemokratische, sexistische, gewaltverherrlichende, oder andere menschenfeindliche Inhalte vertreten und verbreiten“ solle kein öffentlicher Raum zur Verfügung gestellt werden. (https://www.gruene-duesseldorf.de/duesseldorfer-raeume-kein-raum-fuer-hetze/)

Ihre Entscheidung für Farid Bang tritt den Ratsbeschluss mit Füßen und ist für uns auch deshalb inakzeptabel.

Darüber hinaus ist aus unserer Sicht die Unterstellung, eine Gruppe junger Männer gezielt ansprechen zu müssen, diskriminierend und stigmatisierend. Für eine solche Pauschalisierung gibt es keinerlei Hinweise und wir verwahren uns dagegen ausdrücklich.

Mit freundlichen Grüßen

Angela Hebeler                                                         Norbert Czerwinski

Fraktionssprecherin                                                  Fraktionssprecher