Verfahren und Kommunikation zum Open-Air-Gelände auf den Messeparkplätzen

Luftbild Messeparkplätze Quelle: Geoportal http://maps.duesseldorf.de (06.03.2018)

06. März 2018– Offener Brief GRÜNE Ratsfraktion

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, lieber Thomas,
Sehr geehrter Herr Stadtdirektor, lieber Burkhard,

mit großer Verärgerung haben wir die Pressemitteilung der Düsseldorf Congress Sport & Event (DCSE) und die neue Webseite zum geplanten ‚D.LIVE Open Air Park‘ (www.d-live-openairpark.de) zur Kenntnis genommen. Seit einigen Tagen waren die Pläne intern beraten worden und auch unsere Fraktion hat die Chance genutzt, die Planung mit dem Geschäftsführer der DCSE, Herrn Brill, zu diskutieren. Dabei ging es um die grundsätzliche und langfristige Herrichtung der Fläche für Veranstaltungen ab 2019. Erst kurzfristig kam die Idee dazu, das Ed Sheeran-Konzert aus Essen/Mülheim dorthin zu verlegen.

Gestern, Montag 05. März 2018, hieß es nun in einer Mitteilung der DCSE, dass das „geplante Konzert am 22. Juli 2018 nun auf das Gelände des neuen ‚D.LIVE Open Air Park‘ in Düsseldorf (Messeparkplatz P1) verlegt“ wird. Dies wird von Ihnen, Herr Oberbürgermeister Geisel, in der gleichen Mitteilung als „sensationelle Nachricht und ein gutes Signal für die neue Open-Air-Fläche“ begrüßt. Außerdem wird Herr Brill zitiert: „Unser Open-Air-Gelände erfüllt alle Anforderungen für Großveranstaltungen dieser Art“. Diese Aussagen sind zum jetzigen Zeitpunkt schlicht falsch: Es gibt noch kein Open-Air-Gelände auf dem Messeparkplatz. Es fehlt noch die Baugenehmigung inklusive der Gutachten zu Verkehr, Sicherheit, Lärm und Artenschutz, kein Nachhaltigkeitskonzept für die Events. Es gibt noch keine Genehmigung zur Fällung von mehr als 100 Bäumen.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Stadtdirektor,

durch die Kommunikation von DCSE, Oberbürgermeister und Konzertveranstalter werden in der Öffentlichkeit Fakten geschaffen, die die Fachverwaltung und die Politik vor der baurechtlichen und politischen Beurteilung vor scheinbar vollendete Tatsachen stellen. Welche vertraglichen Vereinbarungen hat die DCSE bereits jetzt mit dem Konzertveranstalter getroffen und welche Strafen muss sie zahlen, wenn das Konzert nicht stattfinden kann? Welchen Imageschaden nehmen die DCSE und die Stadt, wenn das Konzert nicht stattfinden kann?

Das Vorgehen erinnert fatal an die Bewerbung für den Grand Départ der Tour de France. Erst wurde die Idee medial verkauft, danach sollten die Grundlagen geschaffen und die politische Mehrheit gesucht werden. Kritischen Stimmen wurde schließlich unter anderem Kleinmut vorgeworfen.

Daher stellen wir für die GRÜNE Ratsfraktion heute umso deutlicher klar, dass wir die kommenden Entscheidungen sorgfältig und nur auf Basis aller Informationen und Gutachten treffen werden. Das ist umso wichtiger, als das es beim kommenden Bauantrag nicht um eine einmalige Nutzung geht, sondern um eine langfristige Perspektive für mehrere Events pro Jahr. Die offenen Fragen werden wir in den Gremien der Stadt und der DCSE thematisieren. Wir lassen uns nicht von voreiliger Kommunikation, die wichtige Fakten ausblendet oder schlicht falsch darstellt, unter Druck setzen.

Mit freundlichen Grüßen

Angela Hebeler                              Norbert Czerwinski                                    Wolfgang Scheffler

Zum Offenen Brief hier (pdf).