Openair-Fläche: weniger Baumfällungen, mehr Neupflanzungen

Ausschnitt Plan Openair-Gelände
Die Grüne Ratsfraktion hat entschieden, ein Bebauungsplanverfahren für die Nutzung des Masseparkplatzes P1 als Openair-Fläche mit auf den Weg zu bringen – unter bestimmten Eckpunkten. Im Frühjahr und Sommer 2018 hatte es kontroverse Debatten über die Fläche gegeben. Damals war eine Ausnahmegenehmigung für ein Konzert von Ed Sheeran beantragt worden, was nach intensiver Diskussion u.a. von uns abgelehnt wurde.
Schon in der Debatte um das Ed Sheeran Konzert hatten wir klargestellt, dass wir nicht grundsätzlich gegen eine Nutzung des Parkplatzes für Konzerte und andere Events sind (z.B.: hier und hier). Nach der Ablehnung des Ed Sheeran Konzerts haben wir dann gemeinsam mit den Ampelpartner*innen von SPD und FDP, der Stadtverwaltung, der Stadttochter D.Live und den Organisatoren des Festivals „Rock in Rio“ nach möglichen Rahmenbedingungen für ein grundlegendes B-Planverfahren gesucht. Die erarbeiteten Eckpunkte finden sich nun in einem Ratsantrag der Ampel wieder.
Die wichtigsten Inhalte:
  • der Rat beauftragt die Stadtverwaltung, ein reguläres B-Planverfahren zu starten
  • Ziel ist eine Veranstaltungsfläche für maximal 80.000 Besucher*innen auf ca. 200.000 Quadratmetern, die sowohl für einzelne Openair-Konzerte, als auch für Festivals wie Rock in Rio genutzt werden kann
  • es werden maximal 60 Bäume gefällt. Durch zusätzliche Umpflanzungen soll die Zahl möglichst weiter reduziert werden.
  • für zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen (über die gesetzlichen Vorgaben hinaus) stellt die Stadt 5 Millionen Euro für neue Straßenbäume in der Innenstadt bereit (über die nächsten 5 Jahre gemäß des Stadtbaumkonzepts)
  • die Bürger*innen werden über das in B-Planverfahren ohnehin vorgeschriebene Maß hinaus beteiligt
  • die Vorgaben von Natur-, Arten- und Lärmschutz werden strickt berücksichtigt
  • die notwendigen Investitionskosten müssen wirtschaftlich rentabel sein
  • die Veranstaltungen auf dem neuen Gelände werden nach den Leitlinien für nachhaltige Großveranstaltungen organisiert. Zusätzlich wird ein Öko-Fond dafür aufgelegt.
Diese Rahmenbedingungen haben erneut zu intensiven Diskussionen in unserer Fraktion geführt. Auch die Fällung von „nur“ 60 Bäumen ist ein schmerzhafter Eingriff, der nicht leicht entschieden wurde. Gleichzeitig sind wir von den Chancen eines Openair-Geländes für Konzerte und Festivals in Düsseldorf überzeugt. Insbesondere der Vergleich zu den Bedingungen des abgelehnten Ed Sheeran Konzerts zeigt, dass sich die Mühe eines ordentlichen Verfahrens mit optimierter Planung lohnt. Damals war schlicht das Konzept vom ursprünglichen Standort in Essen/Mülheim kopiert worden. Jetzt wird passgenau für die vorhandene Fläche geplant. Im Ergebnis:
  • 60 statt 104 Baumfällungen
  • eine größere Fläche, die nicht nur Einzelkonzerte sondern auch Festivals wie „Rock in Rio“ ermöglicht
  • 5 Mio. Euro für ca. 1.000 neue Bäume in der Innenstadt statt ca. 900.000 Euro, die bei Ed Sheeran als Ausgleichszahlung im Raum standen
  • ein ordentliches Verfahren inkl. Beteiligung der Bürger*innen statt einer Ausnahmegenehmigung

 

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