Eine Stadt für alle – Sitzbänke in Düsseldorf 24. Mai 202324. Mai 2023 24. Mai 2023 Antwort der Verwaltung Herrn Norbert Czerwinski Vorsitzender des Ordnungs- und Verkehrsausschusses Sehr geehrter Herr Czerwinski, im Herbst 2021 wurden – auf Anregung des Seniorenrats hin – viele Bänke in Düsseldorf (Parks, Friedhöfen und Grünanlagen) nachträglich mit Armlehnen ausgestattet, insgesamt wurden circa 490 Bänke nachgerüstet. Damit werden diese Sitzgelegenheiten komfortabler für ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen, das Hinsetzen und wieder Aufstehen wird erleichtert. Jedoch sind diese dann eventuell für andere Personen nur noch eingeschränkt als Aufenthaltsort geeignet und können z. B. von Obdachlosen nicht mehr als Übernachtungs- und Schlafgelegenheit genutzt werden können. Vor diesem Hintergrund bittet die Ratsfraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der Sitzung zu nehmen und durch die Verwaltung beantworten zu lassen: Gibt es in der Stadt verbreitet aufgestellte Bankmodelle, die standardmäßig kürzer als 1,80 m sind und / oder mittige Armlehnen haben und plant die Stadt weitere Bänke dieser Art oder andere Modelle, die kürzer als 1,80 m sind und / oder mittige Armlehnen haben aufzustellen bzw. Bänke ohne Armlehnen mit diesen zu versehen? Wie können die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Personengruppen bei der Auswahl der Bänke und bei eventuellen Nachrüstungen von Armlehnen berücksichtigt werden? Mit welchen Maßnahmen und Ideen versucht die Verwaltung, den öffentlichen Raum gerecht für alle zu gestalten und verdrängende Architektur zu vermeiden? Begründung Die Umsetzung der Anregung aus dem Seniorenrat, Bänke mit Armlehnen auszurüsten, ist generell zu begrüßen, da es vielen Senior*innen das Hinsetzen und vor allem das Aufstehen erleichtert, wenn nicht gar erst ermöglicht. Jedoch muss dabei berücksichtigt werden, dass mit solchen Maßnahmen der Aufenthalt im öffentlichen Raum für andere Personengruppen nicht erschwert oder verhindert wird. Unter dem Begriff „defensive Architektur“ werden strategische Maßnahmen mit unpraktischen oder unbequemen Designs verstanden, die sich in erster Linie gegen ‚unerwünschte‘ Personengruppen, insbesondere wohnungslose Menschen oder auch Gruppen von Jugendlichen, richten. So kann zum Beispiel durch Armlehnen (vor allem mittig angebrachte) oder aus Metall bestehende Bänke das Schlafen oder Verweilen von Wohnungslosen verhindert werden. Der öffentliche Raum der Stadt steht allen Bürgerinnen und Bürgern zu, daher ist darauf zu achten, dass die Sitzflächen von Bänken – vor allem, wenn sie mit Armlehnen ausgestattet sind – mindestens eine Länge von 1,80 m aufweisen und die Armlehnen auf keinen Fall mittig angebracht sind Mit freundlichen Grüßen Mirja Cordes