- Kurze Wege zur Kita und zur Schule schaffen Selbstständigkeitserfahrungen und tragen zur Sicherheit im Alltag sowie zum Umweltschutz bei.
- Kinder- und Jugendeinrichtungen sind geschützte Räume jenseits des Elternhauses, unterstützen Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und schützen sie vor Kriminalität und Drogen.
- Auch pflegebedürftige Menschen möchten gerne im Quartier bleiben, auch wenn sie in eine Einrichtung ziehen müssen, denn dort leben Bekannte und Familie. Deshalb braucht es in jedem Quartier Pflegestützpunkte, von denen aus von ambulanter bis stationärer Pflege alles rund um die Pflege organisiert werden kann.
- Wer erst lange mit der Bahn fahren muss, bevor es mit dem Sport losgehen kann, fängt vielleicht gar nicht erst an. Deshalb brauchen alle Quartiere ausreichend Sport- und Bewegungsangebote für Jung und Alt.
- Menschen aus allen Generationen brauchen ab und an Unterstützung im Leben, welche die Verwandtschaft, der Freundeskreis oder die Nachbarschaft nicht bieten können, deshalb braucht es in allen Quartieren langfristig aufsuchende oder institutionell gebundene Soziale Arbeit für alle Generationen und Bedarfe.
- Der Klimawandel ist global und hat lokale Auswirkungen – deswegen brauchen wir viele kühle Orte – cooling areas – für die immer heißeren Sommer.
- Gesundheitsstützpunkte sichern mit ihrem vielfältigen Angebot und kurzen Wegen die gesundheitliche Nahversorgung und tragen zur Lebensqualität im Quartier bei.
- Orte der Begegnung für alle Altersstufen – je besser man sich im Quartier kennt, desto einfacher das Miteinander.
- Kultur im Quartier – Kindertheater, Kultkneipe und Kunstprojekt – sie brauchen Platz und politischen Rückhalt.
- Raum schaffen mit grünen Adern: Straßen ohne Autos oder autofreie Zeiten schaffen Platz für Bewegung, Begegnung und Nachbarschaft. Anwohner*innen werden z. B. zu gemeinsamer, verbindender, gärtnerischer Tätigkeit motiviert.
- Egal wie sehr man sein Quartier auch mag, manchmal will man Großstädter*in sein – deshalb braucht jedes Quartier selbstverständlich eine gute Anbindung an den ÖPNV.
Einer für alle – Alles in einem: die Stadtteilläden
Ein Modell, das in Frankreich seit einigen Jahren immer beliebter wird und vieles von dem mit anpackt, was wir uns für ein lebendiges Viertel wünschen, ist eine Art Stadtteilladen, in Frankreich genannt „Conciergerie de Quartier“. In diesem Sozialunternehmen – es arbeitet betriebswirtschaftlich, aber nicht profitorientiert – können Mitglieder gegen eine jährliche Gebühr viele Dienste kostenlos und andere gegen eine zusätzliche Gebühr in Anspruch nehmen. Mitglieder können z.B. Pakete abholen, sich gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung engagieren, Dinge verschenken, Jobs im Viertel finden. In der „Conciergerie de Quartier“ können VHS-Kurse stattfinden, Kleinstgewerbetreibende können hier eigene lokale Produkte vertreiben, Dienste wie Wäschereinigung oder das Vermitteln von Handwerker*innen können in Anspruch genommen werden. Bei einem Tee zum Selbstkostenpreis lässt sich entspannt mit den Nachbar*innen plaudern.
Diese Läden können helfen, die Verfügbarkeit von Diensten im Stadtteil zu erhalten, auch wenn die Nachfrage sinkt. Sie können Recyclingstation, repair-café und Orte des gemeinsamen Lernens oder gemeinsamer Hobbys werden. Kooperationen mit Post- oder Bankfilialen können zum Erhalt von Infrastruktur beitragen, die vielleicht anderswo schon aufgegeben werden musste. Je nach Lage können diese Läden auch Co-Working Spaces zur Verfügung stellen und somit Menschen, die selbstständig arbeiten, ein Büro im Viertel bieten.
Die Stadt hat mit der Zukunftswerkstatt eine Tochtergesellschaft, die solche Läden als Pilot starten könnte – passend zu ihrem Auftrag, berufliche Perspektiven zu schaffen und an der Lösung gesellschaftlicher Probleme zu arbeiten.
Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
