„Nahverkehrsplan 2017 der Landeshauptstadt Düsseldorf“ zum Thema ÖPNV-Beschleunigung

18. Mai 2017

An Oberbürgermeister
Thomas Geisel

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Fraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP bitten Sie, diesen Ergänzungsantrag zur Vorlage 66/ 37/ 2017-1 „Nahverkehrsplan 2017 der Landeshauptstadt Düsseldorf“ auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 18.05.2017 zu nehmen und zur Abstimmung zu bringen.

Die Verwaltung wird beauftragt, die Beseitigung und Vermeidung von Störeinflüssen auf den ÖPNV-Fahrbetrieb im Straßenverkehr im Geltungszeitraum des NVP 2017 fortzuführen und zu intensivieren. Dies bedeutet im Einzelnen:

  1. Die bestehenden LZA auf den ÖPNV-Strecken sind mit dem Ziel zu überprüfen: Kein Halt zwischen den Haltestellen. Angestrebte Zielsetzung ist, jährlich rd. 60 LZA darauf anzupassen, so dass bis 2022 gut 70 % aller LZA entsprechend geschaltet sind.
  2. Auf ÖPNV-Strecken mit Verkehrsstörungen sind zusätzlich streckenbezogene Maßnahmen zu untersuchen insbesondere
    • Beseitigung von ungeregelten Linksabbiegern,
    • verkehrslenkende Maßnahmen, Beschilderungen und straßenverkehrsrechtliche Anordnungen,
    • Fahrbahnschraffierungen zugunsten von Bahnen. Einzelfallbezogen sollen für Busse Fahrbahnschraffierungen oder die Einrichtung von Umweltspuren (Bus/ Fahrrad) geprüft werden.

    Als geeignet ermittelte ÖPNV-Fördermaßnahmen sind zeitnah umzusetzen und der barrierefreie Haltestellenausbau ist weiterhin forciert voranzutreiben. Die Einhaltung straßenverkehrsrechtlicher Regelungen insbesondere entlang der Schienenwege ist in Abstimmung Polizei/ OSD/ Rheinbahn konsequent sicherzustellen.

  3. Die Beschleunigungsmaßnahmen sind mit Vorrang auf den Stadtbahnvorlauf- und Straßenbahnstrecken anzugehen. Nach der Grafenberger Allee ist der Streckenabschnitt Brunnenstraße/Witzelstraße von Bilk S bis Auf´m Hennekamp mit höchster Priorität im Schienenverkehr in die Untersuchung aufzunehmen.
    Nächst höhere Priorität haben die Streckenabschnitte

    • Erkrather Straße von Lierenfeld Btf bis Schlesische Straße (U75),
    • Aachener Straße von Bilk S bis Südring (U72),
    • Siegburger Straße und Kölner Landstraße von Kaiserslauterner Straße bis Holthausen (U74/U71),
    • Flurstraße von Hoffeldstraße bis Flingern S (709),
    • Oberbilker Allee von Stoffeler Straße bis Lastring (705).

Sachdarstellung
Die ÖPNV-Beschleunigung durch Beseitigung von Störeinflüssen für den Fahrbetrieb ist ein zentraler Beitrag zur Attraktivierung des ÖPNV in der Stadt. Verkehrliche und wirtschaftliche Gewinne lassen sich generieren. Bahnen und Busse verkehren pünktlicher und verlässlicher. Fahrpläne und Anschlussbeziehungen können verlässlicher eingehalten werden.

Verbesserte Bedingungen im Betrieb animieren zum Umsteigen auf den ÖPNV und entlasten die Verkehrssituation in Düsseldorf. Zudem können sich, wie die Rheinbahn modellhaft für die U75 aufgezeigt hat, sogar Kurseinsparungen ergeben. Die eingesparten Kurse können für Angebotsausweitungen eingesetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Raub                        Norbert Czerwinski

Angela Hebeler                    Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann