Umgang mit Restitutionsfragen

 

Antworten der Verwaltung

1. Februar 2018

An Oberbürgermeister
Thomas Geisel

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Geisel,

am Mittwoch 24. Januar 2018 berichtet die Westdeutsche Zeitung, dass Herr Kulturdezernent Lohe eine zwei Tage zuvor getätigte Aussage zum Gemälde „Sonnenuntergang an der Nordsee“ von Heinrich Heimes korrigiert habe. In der 3Sat-Sendung „Kulturzeit“ war zuvor berichtet worden, dass dieses Werk aus dem Depot des Museum Kunstpalast vermutlich ebenfalls aus der Sammlung des jüdischen Galeristen Max Stern stamme, die 1937 zwangsversteigert wurde.

Dies geschieht in Düsseldorf im Kontext der zunächst abgesagten und dann wieder angekündigten Ausstellung im Stadtmuseum zu Max Stern, sowie des Ratsbeschlusses aus Dezember 2014, für die sensiblen Fragen der NS-Raubkunst und ihrer Restitution eine Projektstelle Provenienz in der Kulturverwaltung einzurichten (Vorlage 01/ 2017/2014).

Vor diesem Hintergrund bittet die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sie, folgende Fragen aus aktuellem Anlass in der Ratssitzung am 01.02.2018 auf die Tagesordnung zu nehmen und zu beantworten:

  1. Wie kam es zur überraschenden Information, dass möglicherweise ein weiteres restitutionsbehaftetes Werk im Besitz eines Düsseldorfer Museums ist, sowie zur unmittelbaren Korrektur dieser Information und wie ist der aktuelle Stand der Prüfung?
  2. Wie geht die Stadt Düsseldorf grundsätzlich bei der Recherche von NS-Raubkunst vor und wie weit sind die Bestände der Stadt und der Museen erforscht?
  3. Wie ist die Projektstelle Provenienz in die Abläufe sowie in die Planung des Symposiums und der Ausstellung zu Max Stern eingebunden?

Mit freundlichen Grüßen

Clara Gerlach       Angela Hebeler       Norbert Czerwinski