Urbane Wälder und Oasen der Biodiversität

27. Januar 2022  –  Antrag GRÜNE & CDU Ratsfraktionen

zur Sitzung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen, Stadtökologie, Abfallmanagement und Bevölkerungsschutz am 07.02.2022

Sehr geehrter Herr Rütz,

wir bitten Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung zu setzen und abstimmen zu lassen:Antrag:

  1. Die Verwaltung wird im Rahmen des ökologischen Stadtumbaus beauftragt zu prüfen, auf welchen versiegelten oder unversiegelten städtischen Flächen in Zukunft urbane Wälder oder Mini-Wälder (sogenannte Miyawaki-Wälder) unter besonderer Berücksichtigung der Biodiversität angepflanzt werden können.
  2. Die Verwaltung wird gleichzeitig beauftragt zu prüfen, welche Flächen sich als neue Standorte für Blühwiesen oder andere Pflanzstrukturen zur Förderung der biologischen Vielfalt eignen. Hierbei sind auch geeignete Teile von städtischen Grünflächen zu berücksichtigen.
  3. Die Verwaltung wird gebeten, erste, bereits in 2022 umsetzbare Maßnahmen sowie deren Finanzierung im Rahmen des beschlossenen Haushaltsansatzes für kommunale Maßnahmen zur Klimaanpassung und Verbesserung der Biodiversität zeitnah im Fachausschuss zur Beschlussfassung vorzulegen.
  4. Mit einem zu entwickelnden Plan für urbane Wälder und Oasen der Artenvielfalt bis 2030 sollen weitere Umsetzungsmaßnahmen konzipiert und die sukzessive zur Aufforstung und oder als Oasen der Artenvielfalt bestimmten Flächen, die nicht bebaut werden dürfen, vorausschauend gesichert werden.

Begründung:

Mehrschichtig strukturierte urbane Stadtwälder sind geeignet, Schadstoffe zu filtern, die Biodiversität zu erhöhen und – als eine natürliche Klimaanlage – heiße Luft über Nacht abzukühlen. Sie dienen damit sowohl dem allgemeinen Klimaschutz als auch insbesondere der lokalen Klimaanpassung. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es in Großstädten vor allem Anlagen mit Bäumen sind, die künftig Hitzewellen dämpfen. Der von ihnen ausgehende Kühlungseffekt ist laut aktuellen Forschungen der ETH Zürich im Vergleich zwei- bis viermal größer als bei anderen urbanen Grünflächen.

Die Stadt Düsseldorf arbeitet seit 2016 im Bündnis der Kommunen für biologische Vielfalt mit dem Ziel des Erhalts der biologischen Vielfalt und des Artenschutzes. Die Umsetzung von zusätzlichen Maßnahmen wie z.B. den Ausbau der Blühwiesen zur Verbesserung der Biodiversität verbindet den dringend notwendigen Artenschutz mit einer sichtbaren Verbesserung des Stadtbildes und der Erhöhung der Aufenthaltsqualität.

Zum Schutz der Artenvielfalt sind zudem auch andere Biotope wie Feuchtwiesen oder Standgewässer unerlässlich. Bei der Aktivierung von Brach- und anderen Flächen sollten diese mit einbezogen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Labouvie,  Vera Esders