Verzicht auf Glyphosat und ökologische Aufwertung landwirtschaftlich genutzter Pachtflächen der Stadt Düsseldorf

Anfrage der Ratsfraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz am 29.08.2024

Antwort der Verwaltung

Sehr geehrter Herr Thämer,

wir bitten Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung des Ausschusses für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz am 29.08.2024 zu setzen und durch die Verwaltung beantworten zu lassen.

  • Welche Bilanz zieht die Verwaltung zum heutigen Datum bezüglich eines verbindlichen Glyphosat-Verzichtes für landwirtschaftlich genutzte städtische Flächen sowie deren ökologische Aufwertung, auch hinsichtlich der Flächenanteile?
  • Wie weit sind die angestrebten Verbreiterungen von unbehandelten Ackerrandstreifen mittlerweile gediehen?
  • Welche Aussichten bestehen, die Bewirtschaftung (verpachteter) städtischer Ackerflächen auf ökologischen Landbau umzustellen?

Begründung:

In der Europäischen Kommission wurde die Nutzung von Glyphosat erst kürzlich auf weitere 10 Jahre bis 2033 verlängert. Unabhängig von rechtlichen Regelungen hat die Stadt Düsseldorf auf Beschluss des Ausschusses für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz bereits vor sechs Jahren damit begonnen, einen Verzicht auf Glyphosat eigeninitiativ voranzubringen.

Das Gartenamt der Stadt setzt bei der Pflege der städtischen Flächen, auch im Forst, grundsätzlich keine Herbizide ein.

Für verpachtete Flächen wurde im Jahr 2018 die Aufnahme eines Glyphosat-Verzichtes in die Pachtverträge beschlossen. Im Oktober 2019 wurde im Ausschuss für Umwelt- Klima- und Verbraucherschutz das letzte Mal ausführlich berichtet, welche Fortschritte bei der Umsetzung des Ausschuss-Beschlusses erzielt wurden.

Neben einem Glyphosat-Verzicht sollte in strukturierten Dialogverfahren außerdem erreicht werden, im Rheinvorland gelegene Ackerflächen in ökologisch wertvolleres Grünland umzuwandeln und zur Stärkung des Biotopverbundes und des Bienenschutzes die Wegrain-Streifen von Äckern auf zwei Meter zu verbreitern.

Wir blicken auf dramatischen Rückgänge von Insekten sowohl was die Zahl der Arten, deren Häufigkeit und deren Biomasse betrifft. Mehr Informationen zum Beispiel auf den Webseíten des Bundesamtes für Naturschutz: https://www.bfn.de/bestand-und-gefaehrdung. Den Kommunen und deren Umgang mit ihren landwirtschaftlich genutzten Flächen kommt eine wichtige Rolle zu.

Mit freundlichen Grüßen

Lukas Mielczarek