Weiterentwicklung und Verstetigung der Welcome Points in Düsseldorf

16. Dezember 2021

An
Herrn Oberbürgermeister Dr. Keller

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 16. Dezember 2021 zu nehmen und abstimmen zu lassen:

Antrag
Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf beauftragt die Verwaltung, gemeinsam mit den Trägern ein Konzept zu erarbeiten, wie

  1. die Welcome Points inhaltlich weiterentwickelt und
  2. das insoweit weiterentwickelte Angebot in bereits bestehenden Strukturen der Gemeinwesenarbeit verstetigt werden kann.

Dabei ist insbesondere eine strukturelle Anbindung an die Familienzentren zu prüfen.

Die Ergebnisse sollen dem Ausschuss für Gesundheit und Soziales, dem Jugendhilfeausschuss und dem Integrationsrat bis spätestens zum Ende des 2. Quartals 2022 vorgestellt werden.

Begründung
Die Welcome Points als zentrale Anlaufstellen in den Stadtbezirken sollen unter anderem die Begegnung zwischen Geflüchteten und „alteingesessenen“ Düsseldorferinnen und Düsseldorfern fördern, um die Integration der neuen Einwohnerinnen und Einwohner in die Gesellschaft voranzubringen.

Damit bilden die Welcome Points wesentliche Bausteine in der stadtbezirklichen Gemeinwesenarbeit.

Die von Frau Prof. Dr. Anne van Rießen (Hochschule Düsseldorf) aktuell durchgeführte Evaluation kommt zu dem Fazit, dass die Welcome Points notwendige Institutionen sind, die eine langfristige und wechselseitige Integration von Geflüchteten unterstützen. Um die Aufgaben der Welcome Points kontinuierlich und konsequent zu sichern, ist allerdings eine strukturelle Stärkung erforderlich.

Die auf der Grundlage der Evaluation erarbeiteten Handlungsempfehlungen schlagen deshalb vor, die Welcome Points an vorhandene Institutionen bzw. Angebote in nutzerinnen- und nutzerorientierte Strukturen in den Stadtbezirken anzubinden.

Mit diesem Antrag wird daher das Ziel verfolgt, die vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise der Jahre 2014/2015 kurzfristig geschaffenen separaten Strukturen für Geflüchtete in langjährig etablierte Angebote der Gemeinwesenarbeit zu integrieren. Dadurch sollen umfangreiche Synergieeffekte erzielt und die Qualität des Angebots in Zukunft gesichert werden.

Das Angebot der Welcome Points soll sich im Ergebnis damit langfristig als Standardleistung der bereits vor der Flüchtlingskrise bestehenden Angebote der dezentralen Gemeinwesenarbeit verstehen und entsprechend in diese Strukturen organisatorisch eingebunden sein.

Ebenfalls unverzichtbare Bausteine der dezentralen Gemeinwesenarbeit stellen in Düsseldorf die Familienzentren dar. Vorbilder für die im Rahmen des Landesprogramms „Familienzentrum NRW“ zertifizierten Familienzentren sind die aus der Gemeinwesenarbeit entstandenen stadtteilbezogenen „Sozialzentren“.

Insoweit bietet es sich an zu prüfen, ob für die Umsetzung der Handlungsempfehlungen auf die insbesondere in struktureller Hinsicht etablierten Familienzentren zurückgegriffen werden kann

Eine weitere erfolgt gegebenenfalls mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Tups                        Angela Hebeler                         Norbert Czerwinski