Wertstofftonne statt gelbe Tonne

Sehr geehrter Herr Rütz,
die Ratsfraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bitten Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung zu setzen und zur Abstimmung zu bringen:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Einführung einer Wertstofftonne zu prüfen. Die Verwaltung wird gebeten, in der nächsten Sitzung des AöE darzustellen, welche Vorbereitungen zu treffen sind und wann Verhandlungen mit dem Systembetreiber des Dualen Systems geführt werden sollten. Ziel ist es, mit Beginn 2024 die heutige Gelbe Tonne durch eine Wertstofftonne zur gemeinsamen Erfassung von Leichtverpackungen, Kunststoff und Metall zu ersetzen.

Begründung:
Wo Müll nicht zu vermeiden ist und trotzdem Ressourcen geschont werden müssen, ist es unverzichtbar, mehr Wertstoffe aus Siedlungsabfällen herauszufiltern und einem hochwertigen Recycling zuzuführen. Die Neufassung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes von 2020 setzt das Ziel, den Recyclinganteil im Siedlungsabfall bis 2035 auf 65 Prozent zu erhöhen und in einer ersten Etappe bis 2025 auf 55 Prozent. Düsseldorf liegt aktuell bei 37 Prozent. Zahlreiche Kommunen haben die Wertstofftonne bereits eingeführt, zuletzt die Städte Augsburg und Münster. Die Erfahrungen dort zeigen eine deutliche Akzeptanz in der Bevölkerung.

Die Wertstofftonne hat gegenüber der Gelben Tonne den Vorteil, dass darin nicht nur Verpackungsmüll gesammelt wird, sondern ebenfalls stoffgleiche Nichtverpackungen und Metalle. Das macht die Mülltrennung leichter. Verbraucher*innen müssen nicht mehr zwischen Verpackungen und Nicht-Verpackungen unterscheiden, sondern nur noch nach Materialien trennen – Papier in die Papiertonne, Glas in den Container, Kunststoff und Metall in die Wertstofftonne.

Kunststoffe wie Gießkannen, Spielzeug, Eimer, Einweggeschirr, Gartenmöbel und Metalle wie alte Töpfe, Pfannen u. a. werden bisher von der Mülltrennung nicht erfasst, sondern können nur an den Recyclinghöfen abgegeben werden. Um die Fahrten dorthin zu sparen, landen sie oft im Restmüll und letztendlich in der Verbrennung.

Es ist davon auszugehen, dass durch die Wertstofftonne mehr recyclebare Materialien gesammelt und einer Wiederverwertung zugeführt werden. Hierdurch werden nicht nur Rohstoffe und Ressourcen eingespart, die dann den nächsten Generationen noch zur Verfügung stehen, sondern darüber hinaus können nach Einschätzung von Umweltverbänden jedes Jahr über 700.000 Tonnen CO2 zusätzlich eingespart werden, weil durch weniger Rohstoffabbau Ökosysteme erhalten bleiben und weniger Schadstoffe freigesetzt werden. Selbstverständlich muss die Einführung der Wertstofftonne begleitet werden durch eine breit angelegte Öffentlichkeitskampagne, um eine höchst mögliche Akzeptanz in allen Bevölkerungskreisen zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Buschhausen Vera Esders