Rassistische Vorurteile und wie man ihnen begegnen kann 14. Mai 202514. Mai 2025 Rassistische Vorurteile entstehen nicht im luftleeren Raum – sie werden durch gesellschaftliche Strukturen, mediale Diskurse und politische Rhetorik geprägt. Ein besonders einflussreicher Mechanismus, der solche Vorurteile verstärken kann, ist der Populismus. Hier findest du unseren Flyer zu diesem Thema: Vorurteilen begegnen: Was Populist*innen behaupten, was die Wissenschaft dazu sagt und wie du reagieren kannst. Populismus spaltet: Das Schaffen von Feindbildern Populismus ist ein politischer Stil, der die Gesellschaft in zwei unversöhnliche Lager teilt: „das Volk“ und „die Eliten“. Populistische Bewegungen oder Parteien behaupten, allein die Interessen der „einfachen Menschen“ zu vertreten, während sie sowohl politische und gesellschaftliche Eliten als auch Minderheiten als Feindbilder stilisieren. Indem sie komplexe Probleme auf einfache, oft unrealistische Lösungen reduzieren, tragen sie zur Verbreitung von Vorurteilen bei und vertiefen gesellschaftliche Gräben. Obwohl Populismus sowohl im rechten als auch im linken politischen Spektrum auftreten kann, bleibt das Grundprinzip immer gleich: Die Welt wird in „uns“ und „die anderen“ eingeteilt. Diese Form der Spaltung führt dazu, dass bestimmte Gruppen stigmatisiert und gesellschaftlich ausgegrenzt werden. Neuere Untersuchungen, wie die Mitte-Studie 2021 der Friedrich-Ebert-Stiftung, zeigen, dass populistische und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland weiterhin präsent sind und insbesondere durch soziale Unsicherheiten verstärkt werden. Zudem beleuchtet die Studie „Populismus unter Jugendlichen: Befunde und Praxisperspektiven“ (2024), dass populistische Argumentationsmuster zunehmend auch bei jungen Menschen Anklang finden und durch gezielte politische Bildung hinterfragt werden sollten. Was macht Populismus mit uns? Populismus beeinflusst unser Denken und unser gesellschaftliches Miteinander tiefgreifend. Durch seine Rhetorik der klaren Trennlinien zwischen „uns“ und „den anderen“ schafft er eine vermeintlich homogene Gemeinschaft – das sogenannte „Volk“. Gleichzeitig werden politische Eliten und gesellschaftliche Minderheiten als Bedrohung stilisiert und als Verantwortliche für soziale und wirtschaftliche Missstände dargestellt.Diese Polarisierung hat direkte Auswirkungen auf das gesellschaftliche Klima. Studien, wie die Untersuchung „Populismus unter Jugendlichen: Befunde und Praxisperspektiven“ (2024), zeigen, dass populistische Narrative Vorurteile verstärken und den gesellschaftlichen Diskurs emotionalisieren. Populismus suggeriert einfache Lösungen für komplexe Probleme und lenkt so von tiefergehenden strukturellen Herausforderungen ab.Insbesondere marginalisierte Gruppen werden dabei häufig als Sündenböcke dargestellt. Dies führt nicht nur zu einer Verschärfung sozialer Spannungen, sondern kann langfristig auch das Vertrauen in demokratische Institutionen untergraben. Die Friedrich-Ebert-Stiftung (2021) weist darauf hin, dass Populismus die politische Kultur verändert, indem er Kompromissfähigkeit und differenzierte Meinungsbildung erschwert.Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind Aufklärung und politische Bildung entscheidend. Wissenschaftliche Erkenntnisse betonen die Bedeutung von Dialog, Bildung und Begegnung als Mittel zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Nur durch eine kritische Auseinandersetzung mit populistischen Mechanismen kann eine offene und demokratische Gesellschaft bewahrt werden.Quellen:Spier, T. (2014, September 25). Was versteht man unter „Populismus“? Bundeszentrale für politische Bildung.https://www.bpb.de/themen/parteien/rechtspopulismus/192118/was-versteht-man-unter-populismus/Cas Mudde (2004): „The Populist Zeitgeist“ – In diesem Artikel definiert Mudde Populismus als eine „dünne“ Ideologie, die sich mit verschiedenen politischen Strömungen verbinden kann und durch eine moralische Gegenüberstellung von „gutem Volk“ und „korrupter Elite“ auszeichnet.Jan-Werner Müller (2016): „Was ist Populismus? Ein Essay“ – Müller argumentiert, dass Populismus nicht nur eine Vereinfachung politischer Realitäten bedeutet, sondern auch eine antipluralistische Haltung fördert, die der Demokratie schadet.Friedrich-Ebert-Stiftung (2021): „Mitte-Studie 2021: Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland“ – Diese Studie zeigt, dass populistische und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland weiterhin präsent sind und insbesondere durch soziale Unsicherheiten verstärkt werden.FGZ-RISC (2024): „Populismus unter Jugendlichen: Befunde und Praxisperspektiven“ – Diese Untersuchung beleuchtet, dass populistische Argumentationsmuster zunehmend auch bei jungen Menschen Anklang finden und durch gezielte politische Bildung hinterfragt werden sollten.De Gruyter (2021): „Stereotypen und Vorurteile – facettenreiche Elemente der interkulturellen Kommunikation“ – Diese Studie bestätigt die Rolle von Bildung und interkulturellem Austausch für den Abbau von Vorurteilen. Was ist eigentlich Rassismus? Rassismus geht davon aus, dass es zwischen den Menschen verschiedene „Rassen“ gibt und diese sich hierarchisch einordnen lassen. Das heißt, dass einige ethnische Gruppen als „besser“ oder „wertvoller“ angesehen werden als andere. Rassismus ist dadurch eine weit verbreitete Form der Diskriminierung, da Menschen überall auf der Welt aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder anderer, meist äußerlicher Merkmale ausgegrenzt oder abgewertet werden. Diese Art des Denkens ist somit ein Angriff auf die Grundidee der Menschenrechte die besagt, dass alle Menschen gleich sind.Quellen:D.Meyer, T.Schüller-Ruhl, R.Vock (2022). einfach POLITIK: Lexikon: Rassismus. Bundeszentrale für politische Bildung.https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-in-einfacher-sprache/322448/rassismus/Amnesty International Österreich (2022, Juni 30). Was ist Rassismus?https://www.amnesty.at/themen/rassismus/was-ist-rassismus/ Was macht Rassismus mit uns? Rassismus ist eine Ideologie, die genutzt wird, um Privilegien und Aggression gegenüber Minderheiten zu rechtfertigen.Für Rassisten ist dies der historisch verwurzelte Versuch die eigene Dominanz und Privilegien zu verteidigen und gesellschaftliche Machtstrukturen aufrechtzuerhalten, die auf biologischer und gesellschaftlicher Ebene längst wiederlegt sind.Für Betroffene führt Rassismus zu einem Gefühl der Ausgrenzung und Benachteiligung, welches langfristig zu sozialen und emotionalen Problem führen kann. Von rassistischer Diskriminierung Betroffene leiden zudem teilweise unter erheblichen Gesundheitlichen Folgen, wie Angststörungen und Depressionen oder auch physischen Krankheiten/Symptomen.Rassistische Vorurteile werden durch soziale Kategorisierung und Gruppendenken verstärkt. Um dem entgegenzuwirken, braucht es faktenbasierte Aufklärung, offene Diskurse und solidarisches Handeln. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass der Abbau von Vorurteilen durch Bildung, interkulturelle Begegnungen und eine inklusive Gesellschaft gefördert wird. Jede und jeder kann dazu beitragen, indem rassistische Aussagen hinterfragt, Betroffene unterstützt und ein respektvoller Dialog gefördert wird.Denn eine demokratische Gesellschaft lebt von Vielfalt, Gerechtigkeit und Zusammenhalt – und genau das sollten wir gemeinsam verteidigen. Quellen:D.Geulen (2023, Mai 5). Geschichte des Rassismus.https://www.bpb.de/themen/rassismus-diskriminierung/rassismus/520683/geschichte-des-rassismus/P.Gensing (2018, März 21). Was ist Rassismus?https://www.tagesschau.de/faktenfinder/rassismus-113.html Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (2023, November 7). Rassismus und seine Symptome.https://www.dezim-institut.de/presse/presse-detail/rassismus-und-seine-symptome-1/ Typische rassistische Vorurteile und was dahinter steckt: Ursprung der Kriminalität sind soziale Strukturen: Das VorurteilDas Narrativ, dass Migrant*innen überproportional an Gewaltverbrechen beteiligt seien, stützt sich häufig auf einzelne Straftaten, die populistisch instrumentalisiert werden. Isolierte Fälle werden so dargestellt, als seien sie repräsentativ für ganze Bevölkerungsgruppen. Die resultierende Realitätsverzerrung bedient gezielt Ängste und Vorurteile innerhalb der Gesellschaft. Es wird der Eindruck erweckt, dass Migrant*innen ein besonderes Sicherheitsrisiko darstellen. Studien zeigen, dass Kriminalität meist auf komplexe soziale und wirtschaftliche Lebenslagen zurückzuführen ist, die selbstverständlich nicht an eine bestimmte Herkunft gebunden sind.Durch die Fokussierung auf Einzelfälle werden gezielt Ängste ausgelöst. Die ständige Betonung isolierter Verbrechen soll das Gefühl vermitteln, dass die Anwesenheit von Migrant*innen unmittelbar mit einer Bedrohung für die öffentliche Sicherheit verbunden ist. Dies lenkt jedoch davon ab, dass gesellschaftliche Integration und Perspektive entscheidende Faktoren sind, um kriminelle Handlungen zu verhindern – unabhängig von der Staatsangehörigkeit eines Menschen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zeigt: Hinter der Gruppe „Nicht-Deutsche“ stehen Menschen mit verschiedensten Hintergründen – von Tourist*innen bis zu Geflüchteten. Entscheidend für Straftaten sind Alter, Geschlecht und soziale Umstände, nicht der Pass. Armut, Traumatisierung und fehlende Integration erhöhen das Risiko – nicht eine „ethnische“ oder „kulturelle“ Veranlagung. Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund relativieren sich bei Berücksichtigung sozialer Faktoren deutlich. So sind prekäre Lebensbedingungen, beengtes Wohnen und begrenzte Zukunftschancen oft die wahren Ursachen für Straftaten. Die Verallgemeinerung einzelner Fälle lenkt die Aufmerksamkeit von sozialen Ursachen ab und verstärkt die Abgrenzung zwischen „uns“ und „den anderen“.Quellen:Bundeskriminalamt (2024). Polizeiliche Kriminalstatistik.https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/pks_node.html PRO ASYL, Amadeu Antonio Stiftung, IG Metall, ver.di, Respekt!-Initiative der IG Metall (2017, Mai). Broschüre „Pro Menschenrechte – Contra Vorurteile“.https://www.proasyl.de/thema/fakten-zahlen-argumente/fakten-gegen-vorurteile-2/ D.Hasselmann (2024, April). Die wichtigsten Fragen zur Asuländerkriminalität. Interview mit der Kriminologin Gina Wollinger.https://mediendienst-integration.de/artikel/die-wichtigsten-fragen-zur-auslaenderkriminalitaet.html Fakten & Studienlage zur Kriminalstatistik und Migration: Ein Blick auf die Zahlen Flüchtlinge und Migrant*innen werden häufig zu Unrecht als besonders kriminell dargestellt – ein Vorurteil, das von populistischen Stimmen verstärkt wird. Entsprechende Aussagen basieren dabei oft auf verzerrten Darstellungen von Kriminalstatistiken, die wichtige soziale und demografische Faktoren außer Acht lassen.Schaut man genauer hin, zeigt sich, dass im Jahr 2023 in Deutschland von rund 2,25 Millionen Tatverdächtigen, die erfasst wurden, Zuwanderer*innen einen vermeintlich hohen Anteil von 17,9 % aller Verdächtigen ausmachen. Der hohe Anteil wird jedoch zum überwiegendem Teil durch Verstöße gegen das Ausländerrecht beeinflusst und nicht mit der Allgemeinkriminalität (bspw. Tötungs- und Körperverletzungsdelikte, Brandstiftungen, Widerstandsdelikte). Werden diese zielgruppenspezifischen Vergehen herausgerechnet, liegt der tatsächliche Anteil von Zuwanderer*innen an der Allgemeinkriminalität bei 7,9 %.Quellen:Mediendienst Integration. Kriminalität in der Einwanderungsgesellschaft.https://www.mediendienst-integration.de/desintegration/kriminalitaet.html Bundesministerium des Inneren. Häufig gestellte Fragen zur „Polizeiliche(n) Kriminalstatistik und politisch motivierter Kriminalität“.https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/faqs/DE/themen/sicherheit/pks/pks-und-pmk.htmlPRO ASYL, Amadeu Antonio Stiftung, IG Metall, ver.di, Respekt!-Initiative der IG Metall (2017, Mai). Broschüre „Pro Menschenrechte – Contra Vorurteile“.https://www.proasyl.de/thema/fakten-zahlen-argumente/fakten-gegen-vorurteile-2/ Zudem sind die in den Kriminalstatistiken erfassten „Zuwanderer*innen“ eine äußerst diverse Gruppe. Die Statistik unterscheidet nicht nach Aufenthaltsstatus, so dass anerkannte Flüchtlinge, Menschen mit Duldung und Personen ohne legalen Aufenthalt zusammengefasst werden. Im Jahr 2017, dem einzigen Jahr, in dem anerkannte Flüchtlinge separat betrachtet wurden, stellten diese lediglich 0,5 % der Tatverdächtigen dar und waren damit in Relation zu ihrem Anteil an der Bevölkerung unterrepräsentiert.Quellen:Bundeskriminalamt (2024). Polizeiliche Kriminalstatistik.https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/pks_node.htmlEntscheidend, sind die sozialen Faktoren[PG1] Ein wesentlicher Aspekt, der in der öffentlichen Debatte oft übersehen wird, sind die demografischen und sozialen Faktoren, die das Kriminalitätsrisiko beeinflussen. Die Gruppe der Zuwanderer*innen unterscheidet sich zudem stark von der deutschen Durchschnittsbevölkerung – sie ist deutlich jünger und überwiegend männlich. Im Jahr 2023 waren 71,5 % der Asylbewerber männlich, und 72 % von ihnen waren unter 30 Jahre alt. Junge Männer, insbesondere im Alter von 14 bis 30 Jahren, sind in jeder Gesellschaft überproportional häufig in Gewaltverbrechen verwickelt. Diese Tatsache ist jedoch nicht migrationsspezifisch, sondern ein globaler Trend, der auf Geschlecht und Alter zurückzuführen ist.Noch bedeutender sind jedoch die sozialen Lebensumstände. Menschen, die in Unsicherheit leben, sind einem höheren psychischen und sozialen Druck ausgesetzt. Personen ohne Aufenthaltsstatus oder mit Duldung erfahren häufig Perspektivlosigkeit, welche zu einem Motiv für gesetzeswidriges Verhalten werden kann. Hinzu kommen schwierige Lebensbedingungen, wie das Zusammenleben in Massenunterkünften, in denen ethnische Konflikte und soziale Spannungen entstehen können. Wer hingegen eine gesicherte Aufenthaltsberechtigung hat, sowie Zugang zu Arbeit und sozialer Teilhabe, hat weniger Gründe, sich strafbar zu machen, da die Aussicht auf eine stabile Zukunft nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird.Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass Kriminalität vor allem durch sozioökonomische Faktoren wie Armut und mangelnde Bildung gefördert wird. Migrant*innen sind von diesen Faktoren überproportional betroffen: Sie haben oft schlechtere Zugangsmöglichkeiten zu Bildung und leiden häufiger unter Armut. Diese Umstände beeinflussen das Verhalten einer Person weit stärker als Faktoren der Herkunft.Ein weiterer Faktor, der in die Statistiken hineinspielt, ist das Anzeigeverhalten. Studien deuten darauf hin, dass Straftaten von Migrant*innenn und Flüchtlingen mindestens doppelt so häufig zur Anzeige gebracht werden wie bei deutschen Staatsbürgern. Dies führt zu einer überproportionalen Präsenz von Migrant*innen in den Kriminalstatistiken, was wiederum von populistischen Akteur*innen genutzt wird, um fremdenfeindliche Vorurteile zu schüren.Insgesamt zeigt sich, das Bild, das von Flüchtlingen als kriminelle Bedrohung gezeichnet wird, basiert auf verzerrten Zahlen und der Ignoranz gegenüber entscheidenden sozialen Faktoren. ZusammenfassungEs wird oft fälschlicherweise angenommen, dass Flüchtlinge besonders kriminell sind.Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) erfasst alle Zuwanderer*innen, unabhängig von Aufenthaltsstatus, als eine Gruppe – Flüchtlinge, Geduldete und Menschen ohne legalen Aufenthalt werden nicht separat aufgeführt.Im Jahr 2017 wurden anerkannte Flüchtlinge separat ausgewiesen und machten lediglich 0,5 % aller Tatverdächtigen aus.Zuwanderer*innen sind im Durchschnitt jünger und männlicher als die deutsche Bevölkerung – Männer zwischen 14 und 30 Jahren sind generell bei Straftaten, vor allem bei Gewaltverbrechen, stärker vertreten.Unsichere Bleibeperspektiven und prekäre soziale Verhältnisse (z. B. Massenunterkünfte) können kriminelles Verhalten begünstigen.Kriminalität wird stark von sozioökonomischen Bedingungen beeinflusst. Zuwanderer*innen sind häufiger von Armut und geringeren Bildungschancen betroffen.Straftaten von Migrant*innen werden häufiger angezeigt, was deren Anteil in der Kriminalstatistik überrepräsentiert. Unterschiedliche Identitäten und Kultur als Chance begreifen: Das VorurteilDas Vorurteil der „Muslimisierung“ Europas spielt mit Ängsten und Unsicherheiten, indem es ein Szenario einer schleichenden Übernahme durch Muslim*innen entwirft. Es wird suggeriert, dass muslimische Menschen gezielt darauf hinarbeiten, unsere westlichen Werte und Lebensweisen zu verdrängen. Die Angst vor einem Verlust der eigenen Identität und Kultur steht dabei im Vordergrund.Die Vorstellung, dass Muslim*innen in Europa eine immer größere Rolle spielen und letztlich die Mehrheitskultur verdrängen könnten, ist emotional durch eine bedrohliche Rhetorik aufgeladen und zielt darauf ab, ein Gefühl der Bedrohung zu erzeugen. Menschen fühlen sich verunsichert und es wird ein „Wir gegen sie“-Narrativ aufgebaut, indem Muslime als „fremd“ und „anders“ dargestellt werden.Der Anteil an Muslime macht etwa 5-6 % der deutschen Bevölkerung aus, und demografische Trends zeigen absehbar keine drastische Veränderung. Studien zeigen zudem, dass Migrant*innen die Werte der Aufnahmegesellschaft weitgehend annehmen. Doch die Verbreitung dieser Theorien dient nicht der Aufklärung, sondern der Emotionalisierung. Die Prophezeiung eines „Untergangs des Abendlandes“ soll Ängste verstärken und führt oft zu einer Ablehnung des Anderen, noch bevor ein tatsächlicher Austausch stattgefunden hat.Am Ende geht es bei der „Islamisierung“-Erzählung weniger um Fakten als um das gezielte Schüren von Unsicherheit und Überfremdungsängsten. Sie appelliert an die Befürchtung, die Kontrolle über das eigene Land und die eigene Kultur zu verlieren, und übersieht dabei die Chancen und den Mehrwert eines kulturellen Austauschs. Quellen:Bundesministerium des Inneren. Islam in Deutschland.https://www.bmi.bund.de/DE/themen/heimat-integration/gesellschaftlicher-zusammenhalt/staat-und-religion/islam-in-deutschland/islam-in-deutschland-node.html PRO ASYL, Amadeu Antonio Stiftung, IG Metall, ver.di, Respekt!-Initiative der IG Metall (2017, Mai). Broschüre „Pro Menschenrechte – Contra Vorurteile“.https://www.proasyl.de/thema/fakten-zahlen-argumente/fakten-gegen-vorurteile-2/ Mediendienst Integration. Gruppen: Muslime und Islam.https://mediendienst-integration.de/gruppen/islam-und-muslime.html Fakten & Studienlage: Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) widerlegen die Vorstellung einer „Überfremdung“ oder „Islamisierung“. Muslime machen etwa 6 % der deutschen Bevölkerung aus, und die demografischen Trends zeigen keine drastische Veränderung dieser Zahlen in absehbarer Zukunft. Studien zeigen zudem, dass Migrant*innen die Werte der Aufnahmegesellschaft weitgehend annehmen. Untersuchungen des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) zeigen, dass sich insbesondere zweite und dritte Generationen von Migrantinnen stark mit Deutschland identifizieren. Die Studie der Bertelsmann Stiftung bestätigt, dass 75% der Menschen mit Migrationshintergrund sich mit Deutschland verbunden fühlen, was vergleichbar ist mit den 80% der Menschen ohne Migrationshintergrund. Deutschland hat historisch betrachtet von Migrantengruppen generell kulturell, wirtschaftlich und sozial profitiert. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür waren die Hugenotten im 17. Jahrhundert. Die französischen Protestanten brachten fortschrittliche Techniken und Fertigkeiten mit, die das lokale Handwerk bereicherten und modernisierten und waren eine große Hilfe in der Entwicklung der Textilindustrie und der Wirtschaft. Genauso wie die vielen sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in den 60er und 70er Jahren nach Deutschland angeworben wurden einen bedeuteten Beitrag zum Aufbau des Landes und Stärkung des sogenannten „Wirtschaftswunder“ in Deutschland geleistet haben: Insbesondere im Energiesektor und in der Chemie- und Baubranche. Noch heute werden Fach- und Arbeitskräfte nach Deutschland angeworben, wie etwas medizinisches Personal, Pflegefachkräfte oder auch in der Dienstleistungsbrache. Rahmenbedingungen für die Aufnahme von Asylbewerber*innen: Das VorurteilPopulisten zeichnen oft ein Bild von einem überforderten Deutschland, welches von Migrant*innen „überrannt“ wird. Ein Blick auf das Verhältnis der Zuwanderungszahlen zur jeweiligen Bevölkerungsgröße zeigt ein anderes Bild. Hier liegt die Zuwanderungsquote von Deutschlands beim Vergleich der EU-Staaten mit 8,8 Zugewanderten je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Mittelfeld. Dennoch wird mit dieser falschen Behauptung immer wieder das Narrativ bemüht, die deutsche Bevölkerung würde durch staatliche Leistungen für Migrant*innen vernachlässigt und finanziell übervorteilt. Die Wahrnehmung von Migrant*innen als Gefahr für Deutschland wird so verstärkt. Besonders Menschen die mit ihrer eigenen Lebenssituation unzufrieden sind, sind anfällig für solche populistischen Aussagen, da sie vermeintliche einfache Antwort auf komplexe Probleme bieten.Quellen:Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2021). Migrationsgeschehen im europäischen Vergleich.https://www.bamf.de/DE/Themen/Forschung/Veroeffentlichungen/Migrationsbericht2021/MigrationsgeschehenEU/migrationsgescheheneu-node.html Fakten & StudienlageDie Behauptung einer „unkontrollierten Invasion“ von Flüchtlingen in Deutschland ist nicht zutreffend. Deutschland hat klare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Aufnahme von Asylbewerber*innen, die sowohl völkerrechtlich als auch durch das Grundgesetz verankert sind. Nach internationalem Recht, wie der Genfer Flüchtlingskonvention, verpflichtet sich Deutschland, Menschen vor Krieg und Verfolgung Schutz zu gewähren.Migration in Deutschland erfolgt geordnet und unterliegt strengen Kontrollen. Asylbewerber*innen werden registriert, auf ihre Identität überprüft und ihr Antrag sorgfältig geprüft. Die Zahl der Asylbewerber*innen hat seit den Hochzeiten von 2015/2016 deutlich abgenommen, und die meisten Flüchtlinge kommen aus Krisengebieten wie der Ukraine, Syrien oder Afghanistan. Diese geordnete Aufnahme erfolgt nicht „unkontrolliert“, sondern entspricht klaren rechtlichen Verfahren, die sowohl den Schutz der Migrant*innen als auch die Sicherheit Deutschlands gewährleisten.Die humanitäre Verantwortung und rechtlichen RahmenbedingungenDeutschland folgt einem klar strukturierten System für die Aufnahme von Flüchtlingen und Migrant*innen. Asylbewerber*innen, die die nötigen Voraussetzungen erfüllen, haben Anspruch auf Schutz und Unterstützung. Dazu gehören Menschen, die vor politischen oder religiösen Verfolgungen fliehen, sowie Kriegsflüchtlinge, wie etwa die vielen Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind. Gleichzeitig wird die Migration aktiv gesteuert. Nur diejenigen, die einen gültigen Aufenthaltsstatus haben und sich in Deutschland aufhalten, haben Anspruch auf Sozialleistungen. Dies stellt sicher, dass nur berechtigte Personen Unterstützung erhalten und verhindert, dass Menschen das System missbrauchen.Maßnahmen gegen irreguläre MigrationUm den irregulären Zuzug von Migrant*innen zu reduzieren, hat die Bundesregierung in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören verstärkte Grenzkontrollen, insbesondere an den Grenzen zu Nachbarstaaten wie Polen, Tschechien und Österreich. Diese Kontrollen ermöglichen es, irreguläre Einreisen frühzeitig zu verhindern und Schleuserkriminalität effizienter zu bekämpfen. Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden in Deutschland intensiviert, um Missbrauch im Asyl- und Sozialsystem zu verhindern.Legale Migration und freiwillige RückkehrDie Bundesregierung fördert gezielt legale Migrationswege. Abkommen mit wichtigen Herkunftsländern und spezielle Rückkehrprogramme unterstützen die freiwillige Rückkehr in die Heimatländer. Menschen, die kein Bleiberecht in Deutschland haben, werden schneller zurückgeführt, wobei menschenrechtliche Standards gewahrt bleiben. Asylverfahren für Menschen aus sicheren Herkunftsländern wie Georgien oder der Republik Moldau wurden beschleunigt, was eine schnelle Rückführung bei negativen Asylentscheidungen ermöglicht. ZusammenfassungMigration nach Deutschland wird aktiv gesteuert und ist rechtlich geregelt, insbesondere für Schutzsuchende wie Kriegsflüchtlinge.An mehreren deutschen Landgrenzen wurden verstärkte Kontrollen eingeführt, um irreguläre Migration frühzeitig zu verhindern.Die Bundesregierung hat Maßnahmen verschärft, um Schleuserbanden zu bekämpfen und härtere Strafen für Schleusungen eingeführt.Asylverfahren werden beschleunigt, besonders für sichere Herkunftsländer, um Menschen ohne Bleiberecht schneller zurückzuführen.Legale Migrationswege werden durch bilaterale Abkommen gefördert; gleichzeitig werden Rückkehrprogramme für Migranten ohne Bleiberecht angeboten.Deutschland unterstützt die Bekämpfung von Fluchtursachen und trägt zur globalen Verteilung von Flüchtlingen durch internationale Abkommen bei.Das Bild einer „Invasion“ ist falsch – Migration erfolgt kontrolliert, und irreguläre Einreisen werden durch verschiedene Maßnahmen aktiv bekämpft.Quellen:Genfer Flüchtlingskonvention (1951)Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK)Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 16aStatistisches Bundesamt: MigrationsstatistikenBundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF): Asyl- und Migrationsberichte Rechtsstaatliche Migrationspolitik: Das VorurteilDas Vorurteil einer größeren wirtschaftlichen Belastung durch Migrant*innen bedient sich der Angst um die eigene wirtschaftliche Sicherheit. Menschen fürchten, dass die sozialen Sicherungssysteme überlastet werden, da ihnen mittels populistischer Rhetorik suggeriert wird, dass geflüchtete oder eingewanderte Personen aus dem Ausland mehr finanzielle Unterstützung erhalten, als sie selbst. Hauptsorge ist hier vor allem, dass Rente, gesundheitliche Versicherungen, Arbeitslosengeld oder andere Sozialleistungen in Zukunft eingeschränkt werden.Häufig konzentriert sich das Vorurteil zudem auf den Verlust von Arbeitsplätzen, indem befürchtet wird, dass Migrant*innen gegenüber einheimischen Arbeitskräften bevorzugt werden und eine zu große Konkurrenz darstellen.Derartige Ängste entstehen oft aus Verunsicherung und Unwissenheit über die tatsächliche wirtschaftliche Rolle von Migrant*innen, die in vielen Bereichen einen wichtigen Beitrag zum Arbeitsmarkt und Wohlstand leisten. Insgesamt bestätigt die empirische Forschung jedoch, dass qualifizierte Arbeitsmigration eine wichtige Stütze für den Sozialstaat sein kann, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Die positiven Effekte hängen davon ab, wie gut die Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt integriert werden. Probleme bei der Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen können dazu führen, dass Migrant*innen in Berufen unter ihrem Qualifikationsniveau arbeiten und dadurch einen geringeren Beitrag zum Steuer- und Sozialsystem leisten.Quellen:A.Steinmayr (2021, Dezember 13). Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Zuwanderung. Bundeszentrale für politische Bildung.https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/344326/die-wirtschaftlichen-auswirkungen-von-zuwanderung/ Dr.M.Lizarazo López (2019, September 14). Deutscher Sozialstaat braucht mehr als höhere Geburten- und Zuwanderungszahlen. Bertelsmann Stiftung.https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2019/maerz/deutscher-sozialstaat-braucht-mehr-als-hoehere-geburten-und-zuwanderungszahlen/ Fakten & StudienlageDas Narrativ, dass Flüchtende nach Deutschland kommen, um den Sozialstaat auszunutzen, ist ein klassisches populistisches Vorurteil. Es wird behauptet, dass sie mehr finanzielle Mittel erhalten als deutsche Bürger*innen und den Sozialhaushalt übermäßig belasten. Tatsächlich zeigt ein genauer Blick auf die Zahlen, dass diese Vorstellung nicht nur falsch, sondern irreführend ist. Flüchtlinge und Migrant*innen werden keinesfalls bevorzugt behandelt, sondern erhalten weniger staatliche Unterstützung als bedürftige Deutsche.Der Sozialhaushalt wird nicht belastet – und Flüchtlinge bekommen auch nicht mehrWährend der Regelbedarf für Alleinstehende im Rahmen des Bürgergeldes aktuell bei 563 Euro liegt, haben Asylsuchende keinen Anspruch auf diese Leistung, solange sie sich im Asylverfahren befinden. Sie erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, die maximal 460 Euro betragen.Anerkannte Flüchtlinge, also jene, die erfolgreich einen Asylantrag gestellt haben, erhalten bei Bedürftigkeit dieselben Sozialleistungen wie deutsche Bürger. Flüchtlinge profitieren nicht überproportional vom Sozialstaat. Zudem werden die Grundbedürfnisse vieler Asylbewerber*innen in den Erstaufnahmeeinrichtungen durch Sachleistungen wie Unterkunft und Verpflegung gedeckt. Lediglich ein sogenanntes Taschengeld von maximal 204 Euro wird zusätzlich ausgezahlt, wenn Sachleistungen nicht ausreichend sind. Dies entspricht deutlich niedrigeren Leistungen im Vergleich zu Bürger*innen mit deutscher Staatsbürgerschaft.Flüchtlinge fliehen vor Gewalt, nicht für SozialleistungenEine weit verbreitete populistische Behauptung lautet, dass höhere Sozialleistungen Menschen in Not dazu anreizen, nach Deutschland zu kommen. Allerdings belegt eine umfassende Studie der Humboldt-Universität aus dem Jahr 2023, dass dies nicht der Fall ist. Höhere Sozialleistungen in einem Land führen nicht automatisch zu mehr Migration. Viel entscheidender sind Faktoren wie die Größe und Wirtschaftskraft eines Landes, seine geografische Lage, sowie politische Stabilität und Rechtsstaatlichkeit. Flüchtlinge fliehen in erster Linie vor Gewalt, Terror und Verfolgung – nicht, um von Sozialleistungen zu profitieren.Ein Blick auf die Herkunftsländer der meisten Geflüchteten zeigt, Geflüchtete kommen überwiegend aus Regionen, die von bewaffneten Konflikten, Terror und Menschenrechtsverletzungen geprägt sind. Flüchtlinge suchen Schutz, Frieden und die Möglichkeit, ihre Grundbedürfnisse zu sichern. Die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sollen dies ermöglichen. Es handelt sich um grundlegende Unterstützung, damit Menschen nicht hungern müssen und ein Dach über dem Kopf haben.Integration in den Arbeitsmarkt ist erfolgreichLaut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus dem Jahr 2023 sind 54 Prozent der Geflüchteten, die seit mindestens sechs Jahren in Deutschland leben, erwerbstätig. Davon arbeiten zwei Drittel in Vollzeit und 70 Prozent üben eine qualifizierte Tätigkeit aus. Diese Menschen tragen nicht nur zur Wirtschaft bei, sondern entlasten auch den Sozialstaat, da sie keine staatlichen Grundsicherungsleistungen mehr benötigen.Flüchtlingsaufnahme: Eine humanitäre VerpflichtungOft hört man von populistischen Stimmen, dass Flüchtlinge „zu viel kosten“. Im Jahr 2023 gab Deutschland etwa 26 Milliarden Euro für flüchtlingsbezogene Ausgaben aus. Diese Summe umfasst auch über 10 Milliarden Euro zur Bekämpfung von Fluchtursachen in den Herkunftsländern sowie 2,8 Milliarden Euro zur Unterstützung von Ländern und Kommunen bei der Unterbringung und Integration der Geflüchteten. Diese Ausgaben machen lediglich knapp über fünf Prozent des gesamten Bundeshaushalts aus – eine überschaubare Summe für die größte Volkswirtschaft Europas.Deutschland gehört zu den reichsten Ländern der Welt und trägt Verantwortung auf einer internationalen Ebene. Die humanitäre Hilfe für Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, ist nicht nur ein moralisches Gebot, sondern auch völkerrechtlich durch die Genfer Flüchtlingskonvention und das deutsche Grundrecht auf Asyl verankert. Es geht hier nicht um eine Kosten-Nutzen-Abwägung, sondern um die Erfüllung internationaler Verpflichtungen und um den Schutz der Menschenwürde.ZusammenfassungAsylsuchende erhalten weniger Geld als bedürftige Deutsche.Das Bürgergeld für Deutsche beträgt 563 Euro, Asylbewerber erhalten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz maximal 460 Euro.Anerkannte Flüchtlinge erhalten dieselben Sozialleistungen wie deutsche Staatsbürger*innen, nicht mehr und nicht weniger.Über die Hälfte der seit sechs Jahren in Deutschland lebenden Flüchtlinge sind erwerbstätig, viele davon in Vollzeit und qualifizierten Berufen.Im vergangenen Jahr betrugen flüchtlingsbezogene Ausgaben 26 Milliarden Euro (5 % des Bundeshaushalts). Darunter fielen auch Maßnahmen zur Bekämpfung von Fluchtursachen und Unterstützung von Ländern/Kommunen.Hilfe für Flüchtlinge ist eine humanitäre und völkerrechtliche Verpflichtung.Quellen:UNO Flüchtlingshilfe. Vorurteile gegen Flüchtlinge auf dem Prüfstand.https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/faktencheck Was wir GRÜNE sagen: Kriminalität und soziale Ursachen bekämpfen: Wir GRÜNE glauben daran, dass jeder Mensch als Individuum betrachtet werden muss – unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder Religion. Kriminalität ist oft ein Ausdruck sozialer Ungleichheit und wird durch Faktoren wie Armut oder Ausgrenzung begünstigt. Unser Ziel ist es, die tieferliegenden sozialen Ursachen zu bekämpfen, indem wir auf Prävention und verbesserte Lebensumstände setzen. Anstatt Menschen gegeneinander auszuspielen, arbeiten wir bei den GRÜNEN an einem Miteinander, das auf Gerechtigkeit und Teilhabe basiert. Kulturelle Vielfalt als Bereicherung verstehen: Gesellschaft war schon immer vielfältig und wandelbar. Kultur entwickelt sich unserer Ansicht nach weiter, befindet sich im Wandel und entwickelt sich weiter. Wir GRÜNE lehnen die Vorstellung eines homogenen Volkes ab und setzen auf die Stärkung einer vielfältigen und offenen Gesellschaft. Unser Fokus liegt darauf, durch Integration und das gegenseitige Lernen voneinander eine gemeinsame, lebendige Zukunft zu gestalten. Humanitäre Unterstützung und wirtschaftliche Chancen vereinen: Geflüchtete und Migrant*innen brauchen nicht nur humanitäre Unterstützung. Wir GRÜNE erkennen die Verantwortung an, diese Menschen zu unterstützen, und sehen darin zugleich die Möglichkeit, durch gelungene Integration die Basis für eine positive gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung zu legen. Für eine gerechte und transparente Migrationspolitik: Wir setzen uns für eine Migrationspolitik ein, die klar, fair und menschlich ist. Die Behauptung, Migration gefährde den Wohlstand, findet keine Grundlage. Im Gegenteil, eine gut durchdachte Einwanderungspolitik kann zu langfristigem, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg führen. Uns GRÜNEN ist wichtig, dass wir Migrant*innen, die als Fachkräfte oder Geflüchtete zu uns kommen, die notwendigen Chancen geben, sich hier erfolgreich zu integrieren. Das beginnt mit Spracherwerb und Anerkennung von Qualifikationen und setzt sich in einer klaren Regelung des Arbeitsmarktzugangs fort. Was kannst Du im Alltag schon durch kleine Gesten tun, um Zusammenhalt und Vielfalt zu fördern: Hier gibt es unsere Handlungsempfehlungen auch zum herunterladen und verteilen: Was kannst du im Alltag schon durch kleine Gesten, tun um Zusammenhalt und Vielfalt zu fördern. Sachlich und Respektvoll Führe Diskussionen respektvoll und sachlich. Setze auf Argumente statt auf Emotionen und trage zu einem lösungsorientierten Dialog bei. Hinterfrage deine eigenen Denkmuster Reflektiere deine eigenen Denkmuster und hinterfrage Stereotype. Begegne Menschen offen und lasse dich von persönlichen Erfahrungen statt Klischees leiten. Überprüfe vermeintliche Fakten & achte darauf welche Informationen du teilst Überprüfe Informationen aus sozialen Medien und hinterfrage Quellen. Nutze seriöse Nachrichtenportale und vermeide die Verbreitung von unbestätigten Meldungen oder populistischen Inhalten. Denke global, sei lokal aktiv Setze dich für eine offene Gesellschaft ein – sei es durch Nachbarschaftshilfe, ehrenamtliches Engagement oder die Unterstützung lokaler Initiativen. Nutze unterschiedliche Informationskanäle Höre zu, wenn Menschen von ihren Erfahrungen berichten. Lese Bücher, schaue Dokumentationen und informiere dich über verschiedene Perspektiven. Im Alltag unterstützen Achte auf diskriminierende Situationen und zeige Zivilcourage. Ein einfaches Wort der Unterstützung kann für Betroffene viel bewirken. Bringe Dich nicht selbst in Gefahr, sondern rufe in dem Fall um Hilfe ggf. auch die Polizei. Werde aktiv Beteilige dich an Demonstrationen, unterstütze antirassistische Organisationen oder engagiere dich in deinem Umfeld für mehr Vielfalt und Zusammenhalt. Kulturelle Angebote und Theater nutzen Besuche interkulturelle Veranstaltungen, Theaterstücke oder Lesungen, die neue Perspektiven eröffnen und den Dialog zwischen Kulturen fördern. Nutze deine Stimme Geh wählen und setze dich für eine offene und gerechte Gesellschaft ein. Ermutige andere, sich ebenfalls politisch zu engagieren. Wie begegne ich rassistischen Parolen: In populistischen Diskussionen kommt es oft vor, dass das Thema abrupt gewechselt und mehrere vereinfachende Parolen nacheinander geäußert werden. Es sollte darauf geachtet werden, nicht auf dieses „Themenspringen“ einzugehen. Stattdessen ist es sinnvoll, den ursprünglichen Punkt erneut aufzugreifen und das Gespräch darauf zurückzuführen. Es ist wichtig, den Aussagen der anderen Person wirklich auf den Grund zu gehen, da populistische Parolen häufig oberflächlich und unklar bleiben. Es sollte mit dem Ziel nachgefragt werden, das Gegenüber besser zu verstehen. Dies zeigt nicht nur Respekt, sondern hilft auch, unklare oder widersprüchliche Aussagen offenzulegen. Belehrende Kommentare sollten vermieden werden, da sie oft eine Abwehrhaltung auslösen. Stattdessen sollte eine sachliche und verständnisvolle Herangehensweise gewählt werden, um das Gespräch auf Augenhöhe zu führen. So wird verhindert, dass die Diskussion emotional eskaliert und die Argumente der Gegenseite abgeblockt werden. Populistische Parolen basieren häufig auf vereinfachten Stereotypen. Um diese zu entkräften, sollten Widersprüche in den Aussagen offengelegt und differenzierte Perspektiven aufgezeigt werden. Dies trägt dazu bei, pauschale Urteile zu hinterfragen und eine ausgewogenere Sichtweise zu fördern. Populistische Rhetorik ist oft emotional aufgeladen und von Wut oder Angst geprägt. Um eine sachliche Diskussion zu ermöglichen, sollten diese Emotionen entschärft werden. Durch eine ruhige und kontrollierte Gesprächsführung kann das Gespräch deeskaliert und eine sachliche Ebene wiederhergestellt werden. Ein Perspektivwechsel kann helfen, den Gesprächspartner dazu zu bringen, seine Sichtweise zu überdenken. Statt die eigene Meinung direkt durchzusetzen, sollte versucht werden, Argumente auf eine Weise zu formulieren, die der Denkweise der anderen Person entgegenkommt, ohne dabei die eigenen Werte zu verraten. Es sollte nicht immer das Ziel sein, das Gegenüber komplett zu überzeugen. In einer pluralistischen Gesellschaft ist es normal, dass unterschiedliche Meinungen bestehen. Vielmehr sollte der Fokus darauf liegen, für Unentschiedene differenzierte Standpunkte darzulegen und zu zeigen, dass es fundierte Gegenargumente gibt. So bleibt der Diskurs offen und es wird vermieden, dass Populisten die Oberhand gewinnen. Quelle: Forum Streitkultur Das Thema interessiert dich und du willst selbst aktiv werden? Schau dir doch mal unseren AK Integration oder die AG Gegen Rechts an und setze dich mit uns gegen Rassismus und Populismus ein. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber*innen verantwortlich. Alle Links wurden im Rahmen der Aufarbeitung am 13.05.2025 zuletzt aufgerufen.