Maßnahmenkatalog gegen Fachkräftemangel insbesondere im Pflege- (inkl. Rettungsdienst, Geburtshilfe) sowie im Kindertagesstättenbereich

23. Mai 2019

An Herrn
Oberbürgermeister Thomas Geisel

im Namen der SPD-Ratsfraktion, der Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP-Ratsfraktion bitten wir Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 23.05. 2019 zu nehmen und abzustimmen zu lassen:

Der Rat beauftragt die Verwaltung, einen Maßnahmenkatalog gegen den Fachkräftemangel insbesondere im Düsseldorfer Pflegebereich (inkl. Rettungsdienst, Geburtshilfe) sowie im Kindertagesstättenbereich zu erstellen. Darin soll dargestellt werden, was die Verwaltung dazu beitragen kann, um dem Mangel entgegen zu wirken.

Bei der Erstellung soll die LIGA-Wohlfahrt einbezogen und der Maßnahmenkatalog soll dem AGS, JHA, Seniorenbeirat, Integrationsrat und dem Rat vorgelegt werden.

Sachdarstellung
Auch Düsseldorf ist vom Fachkräftemangel betroffen. So lag Medienberichten zu Folge der Engpass im IHK Bereich Düsseldorf, zu dem auch der Kreis Mettmann gehört, laut IHK-Studien Ende 2018 bei etwa 70.000 Fachkräften. Besonders viele Mitarbeiter fehlen in den Bereichen IT, im Handel und im Handwerk. Aber auch in den für die öffentliche Daseinsvorsorge besonders wichtigen Bereiche der Kranken- und Altenpflege, bei den Rettungsdiensten, der Geburtshilfe und in den Kindertagesstätten fehlt zunehmend Personal.

So liegt nach Angaben der Agentur für Arbeit Düsseldorf bei den examinierten Fachkräften der Gesundheits- und Krankenpflege (inkl. Rettungsdienst, Geburtshilfe) ein stark ausgeprägter Fachkräfteengpass vor. Das gleiche gilt für examinierte Altenpfleger- und Pflegerinnen.

Auch bei den Erzieherinnen und Erzieher ist der Arbeitsmarkt so gut wie leergefegt. Fast überall suchen Kitas Personal. So berichten auch die Düsseldorfer Träger der Kindertageseinrichtungen über große Schwierigkeiten bei der Neu- oder Nachbesetzung offener Stellen wobei zu geringe Ausbildungskapazitäten an den Fachschulen das Problem zusätzlich verschärfen. Dies hat zur Folge, dass in vielen Einrichtungen Stellen lange Zeit unbesetzt sind.

Um diesen Entwicklung entgegenzutreten müssen die beruflichen Rahmenbedingungen verbessert werden, beispielsweise durch familienfreundliche Arbeitsplätze, individuelle Arbeitszeitmodelle, einer Veränderung des Personalschlüssels oder einer erleichterten Rückkehr ins Erwerbsleben. Aber auch auf kommunaler Ebene sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, das Image und die Wertschätzung dieser Berufsfelder zu fördern, Auszubildende zu unterstützen und ihre Ausbildung zu stärken. Dabei sollte auch die Gewinnung von Migrantinnen und Migranten für solche berufe nicht aus den Augen verloren werden.

Deshalb beantragen die o.g Fraktionen, die Verwaltung möge unter Einbeziehung der LIGA-Wohlfahrt einen Maßnahmenkatalog erstellen, indem dargestellt wird, was die Verwaltung dazu beitragen kann, um insbesondere dem Fachkräftemangel in genannten Bereichen in Düsseldorf entgegen zu wirken. Dabei sollte herausgestellt werden, dass die Landeshauptstadt eine lebenswerte und familienfreundliche Metropole ist, für die eine gute Pflegeversorgung und Personalausstattung der Kitas ein wichtiges Anliegen der öffentlichen Daseinsfürsorge ist.

So wären beispielsweise gezielte Hilfen bei der Suche nach Wohnraum oder Kitaplätzen, der Durchführung von berufsorientierten Sprachkursen oder der Hilfestellung bei der Anerkennung von im Ausland erworbener Abschlüsse denkbar.

Weitere Begründung erfolgt gegebenenfalls in der Sitzung.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Raub                                            Manfred Neuenhaus

Norbert Czerwinski                                  Angela Hebeler