Umsetzung des Maßnahmenkatalogs Fachkräfteoffensive in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit

15. Dezember 2022

An
Herrn Oberbürgermeister Dr. Keller

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten Sie, folgenden Haushaltsbegleitantrag auf die Tagesordnung der Sitzung zu setzen und abstimmen zu lassen:

Antrag
Der Rat beauftragt die Stadtverwaltung mit der Umsetzung des Maßnahmenkatalogs „Fachkräfteoffensive in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit“ inklusive der bislang nicht etatisierten Einzelmaßnahmen in den Bereichen Image & Werbung, Zugänge (Alltagshelfer*innen, Randzeiten in der Tagespflege, Ausbildung) und Personalbindung.

Für die Umsetzung werden die zusätzlich benötigten Mittel für das Jahr 2023 in Höhe von 720.000 Euro sowie 1.330.000 Euro in 2024 und 1.480.000 Euro in 2025 im Produkt 3636501 Tageseinrichtungen, Zeile 13, Konto 52910000 Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen eingestellt.

Begründung
Mit Beschluss (RAT/701/2021) der Etatsitzung vom 16.12.2021 beauftragte der Rat die Fachverwaltung, für den Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten mit dem Ziel, den aktuellen Vakanzen und dem zunehmenden Fachkräftebedarf in Düsseldorf im Fachbereich der Kinder- und Jugendhilfe zu begegnen. Der Maßnahmenkatalog zur Personalgewinnung, Personalentwicklung und Personalbindung ist demnach nicht ausschließlich auf das Personal des Jugendamts ausgerichtet, sondern richten sich auch an alle Düsseldorfer Träger und Initiativen in diesem Tätigkeitsfeld.

Zur Stärkung und Sicherung der Zielumsetzung des Ratsauftrags hat das Jugendamt Düsseldorf ein eigenes Team „Personalentwicklung“ installiert, welches fachbezogen mit den jeweiligen gesamtstädtisch ausgerichteten Fachdisziplinen des Hauptamtes eng zusammenarbeitet und in der AG78 abstimmt. Für die Handlungsfelder wurden über 60 konkrete Einzelmaßnahmen entwickelt. Über den Sachstand wurde im Jugendhilfeausschuss berichtet und in der Kleinen Kommission JHA über die notwendigen Finanzmittel informiert. Für zehn Einzelmaßnahmen in drei Bereichen müssen die nötigen finanziellen Mittel noch etatisiert werden.

Aufbauend auf diesen Planungen sollen in den Haushaltsjahren 2023 bis 2025 die nötigen Mittel bereitgestellt werden, wobei im Startjahr 2023 in Teilbereichen geringere Ansätze ausreichen werden:

Image und Werbung: Um den Beruf der Erziehenden attraktiver als bisher bewerben zu können, sollen für das Handlungsfeld Image und Werbung jeweils 50.000 Euro für die Haushaltsjahre 2023-2025 eingestellt werden.

Personalbindung: Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel kommt dem Handlungsfeld Personalbindung eine besondere Bedeutung zu und soll daher mit jeweils 210.000 Euro in den Jahren 2023-2025 hinterlegt werden.

Zugänge: Das Feld der Fachkräftegewinnung bzw. der Zugänge besteht aus mehreren Maßnahmen. Durch den Ausbau des Alltagshelferprogramms mit 60.000 Euro im Jahr 2023 und 120.000 Euro in den Jahren 2024 und 2025 kann der Fokus der Erziehenden auf die pädagogische Arbeit stärker ermöglicht werden.

Durch eine Qualifizierungsmaßnahme für Alltagshelfer*innen zur Tagespflege und die Anstellung kann die Betreuung in den Randzeiten in der Tagespflege besser gesichert werden und können Gruppenschließungen vermieden werden. Hierfür sind 250.000 Euro für das Jahr 2023, sowie jeweils 500.000 für die Jahre 2024- 2025 nötig.

Ein Schwerpunkt im Handlungsfeld der Zugänge liegt auf der Schaffung von Ressourcen für Ausbildung und auf den erleichterten Zugang zum Beruf der Erziehenden. Um Ressourcen für Ausbildung zu schaffen, sollen für jede neue Gruppe, in der ab dem Kita-Jahr 2023/2024 ausgebildet wird, je 1.000 Euro bereitgestellt werden. Die Mittel sollen für eine Entlastung durch zusätzliches Fachpersonal alternativ Verwaltungspersonal oder als Anreiz für die Praxisanleitenden (Honorierung der Ausbildungstätigkeit) verwendet werden. Für das Jahr 2023 wird zunächst mit einer Summe von 150.000 Euro, in den Folgejahren 2024 mit 450.000 Euro und 2025 mit 600.000 Euro gerechnet, ausgehend von einer ansteigenden Nachfrage.

Vor diesem Hintergrund wird die beantragte Gesamtsumme für 2023 und 2024-2025 benötigt, um alle geprüften Maßnahmen zur Fachkräfteoffensive (JHA/074/2022), in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit umzusetzen und dem prognostizierten Fachkräftemangel entschieden entgegen zu treten.

Eine weitere Begründung erfolgt gegebenfalls mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Tups                        Angela Hebeler                         Norbert Czerwinski