Hitzewellen und die Konsequenzen – Klimaanpassungsmaßnahmen in Düsseldorf

Heißes Düsseldorf: Woran liegt’s?

Extremwetterereignisse werden häufiger und nehmen an Intensität zu. Das zeigt sich diesen Sommer – erneut – an den enormen & gefährlichen Hitzeperioden.
Der diesjährige Temperaturrekord in Düsseldorf lag bei 38,2°C (am 19.07.2022; Stand: 25.07.2022).
Die Hitze betrifft nicht nur Menschen, sondern auch verschiedene Regionen unterschiedlich stark. Vor allem in (Groß-)Städten bündelt sich die Hitze stärker – so auch in Düsseldorf.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Beispielsweise kommt es bei vielen dicht gebauten Gebäuden ohne ausreichende Frischluftschneisen schnell dazu, dass die Luft nicht ausreichend zirkulieren kann und die Hitze dadurch gespeichert wird. Der hohe Anteil an versiegelten Flächen führt ebenfalls dazu, dass Wärme in Städten stärker und länger gespeichert wird.


Wie gehen wir in Düsseldorf dagegen vor?

Extreme Temperaturen werden die Sommer der Zukunft sein. Gleichzeitig nehmen Unwetter mit Stürmen und plötzlichen starken Regenfällen zu. Darauf muss eine Stadt wie Düsseldorf vorbereitet sein, aber auch jetzt schon handeln.

Wir haben für Düsseldorf bereits 2015 ein Klimaanpassungkonzept auf den Weg gebracht, das 2017 verabschiedet wurde und seitdem kontinuierlich umgesetzt wird. Bei der Klimaanalyse 2020 wurde zum dritten Mal eine gesamtstädtische Analyse des Düsseldorfer Stadtklimas durchgeführrt. Im Fokus: die sommerliche thermische Belastungssituation für die Stadtbevölkerung und der städtische Kaltlufthaushalt. Dabei entstanden zwei Planungshinweiskarten zur Tag- und Nachtsituation. Hier können die Temperaturen in Düsseldorf bei Tag und bei Nacht auf 10 Quadratmeter genau abgelesen werden, die bei Planungsverfahren berücksichtigt werden sollen.

Die Planungshinweiskarte zeigt Düsseldorf in der Tagessituation um 14:00 Uhr. Die purpurroten Einfärbungen weisen beispielsweise auf sehr ungünstige bioklimatische Situationen in den Wirkungsräumen „Siedlungsfläche“ und „Verkehrswege und Plätze“ hin.
Bildquelle: Stadt Düsseldorf.

Auf der Basis solcher Planungshinweiskarten setzen wir uns beispielsweise für den Schutz von Freiflächen ein, was bei kluger Planung nicht im Widerspruch zur Entstehung von (bezahlbarem) Wohnraum stehen muss.

Es gilt, die hohen Temperaturen in den verdichteten Innenstadträumen erträglich zu machen. Schatten durch mehr Bäume – vor allem auch auf Schulhöfen, Entsiegelung aufgeheizter Flächen, Kühlung durch Wassernebel und öffentliche Trinkwasserbrunnen sind nur einige Beispiele.

Neben diesen langfristigen Maßnahmen, haben wir aber auch schon ganz greifbare, kurzfristige Maßnahmen auf den Weg gebracht. So gibt es im Düsseldorfer Stadtgebiet beispielsweise „Brumisateure“. Das sind sogenannte Wasserzerstäubungsanlagen, die abkühlen, ohne direkt ’nass‘ zu machen. Während Hitzeperioden kann so im öffentlichen Raum Kühlung geschafft werden.

Beim Kö-Lauf sorgte ein mobiler Brumisateur zur Abkühlung der Läufer*innen. Beim Olympic Adventure Camp vom 30. Juli – 06. August 2022 kommt dieser auch wieder zum Einsatz.

Ein fest installierter Brumisateur ist etwa auf dem Platz vor dem Schauspielhaus zu finden.

Bildquelle: Amt für Umwelt und Verbraucherschutz Düsseldorf (Elke Cardeneo)

All die Maßnahmen können durch die Bereitsstellung der nötigen finanziellen Mittel im städtischen Haushalt für die nächsten Jahre garantiert werden. Für die Umsetzung von zusätzlichen Projekten zur Klimaanpassung und zur Verbesserung der Biodiversität haben wir im Stadtrat von 2020 – 2026 ein jährliches Budget von 5 Mio. Euro (inklusive Personalkosten) bereitgestellt.


Weiterführende Infos und Links zu Extremwetterereignissen und Klimaanpassungsmaßnahmen in Düsseldorf:

Städtische Maßnahmen zur Stadt-Klima-Anpassung in Düsseldorf

Starkregenüberflutungsschutz: Hintergrundinformationen und Starkregengefahrenkarte

Erhalt der Bodenkühlleistung

Naturnaher Ausbau der Fließgewässer

Förderprogramm Dach-, Fassaden- und Innenhofbegrünung

Feste Verankerung des Themas Klimaanpassung in der Stadtverwaltung