Männliche Erzieher in Düsseldorfer KiTas

17.  April 2018

Antworten der Verwaltung

An
Ursula Holtmann-Schnieder
Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses

Sehr geehrte Frau Holtmann-Schnieder,

die Ratsfraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und FDP bitten Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der Sitzung am 17. April zu nehmen, durch die Verwaltung beantworten zu lassen und dem Ausschuss für Gleichstellung zur Kenntnis zu geben:

  1. Welche Maßnahmen ergreifen die Stadt Düsseldorf und die Träger der freien Wohlfahrt zurzeit, um Männer für den Beruf des Erziehers zu begeistern und sie bei der Entscheidung für den Erzieherberuf zu unterstützen?
  2. In den Jahren 2012 und 2015 gab es im Frühjahr jeweils einen Fachtag „Kita aktiv“ – ist ein weiterer Fachtag „Kita aktiv“ geplant, und falls ja, für wann?
  3. Der Düsseldorfer Arbeitskreis „männlich pädagogischer Mitarbeiter in den städtischen Kindertageseinrichtungen“ trifft sich in der Regel vier Mal im Jahr: mit welchen Maßnahmen unterstützt er die Werbung für den Beruf des Erziehers und aus welchen Gründen ist der städtische Image- und Werbefilm nicht öffentlich und wurde dem Jugendhilfeausschuss nicht – wie angekündigt – vorgestellt (kann dies nachgeholt werden)?

Sachdarstellung
Kindertagesstätten suchen händeringend qualifizierte und motivierte Fachkräfte. Die Zahl der freien Stellen ist heute und in absehbarer Zukunft größer als die Zahl der Bewerber*innen.

Erzieher sind in auch in den Kindertageseinrichtungen der Stadt Düsseldorf unterrepräsentiert. Nur etwa zwei bis fünf Prozent der Fachkräfte sind männlich. Die wichtige Arbeit der Erzieher*innen gilt weiterhin als „typischer Frauenarbeitsbereich“.

Das Berufsfeld sollte jedoch auch für Männer attraktiv gestaltet werden, sodass es eine ausgeglichene Geschlechtermischung in den KiTas gibt. Dies entspricht dem Grundgedanken des Gender Mainstreamings, wonach Männer und Frauen in allen wichtigen gesellschaftlichen Handlungsfeldern gleichberechtigt sein sollen. Ohne aktive Gegensteuerung muss erwartet werden, dass es keine Überwindung von rollenzuschreibenden Geschlechterdifferenzen gibt.

Durch die im Januar 2014 unter Leitung eines Projektmitarbeiters des Jugendamtes neu konzipierte Arbeitsgruppe der männlichen, pädagogischen Mitarbeiter in Kitas wurde ein Image- und Werbefilm erstellt, der die Attraktivität des Berufs hervorheben soll. Mit diesem Film sollen zum einen junge Menschen, auch hier insbesondere Männer, motiviert werden, den Erzieherberuf zu ergreifen und in einer Kita zu arbeiten. Der Film sollte den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses präsentiert werden. Dies ist nicht erfolgt, unserer Kenntnis nach wird er nur auf Veranstaltungen gezeigt.

Es ist bedeutsam, sowohl junge Männer im Übergang von der Schule in den Beruf wie auch Berufsumsteiger, die eine berufliche Neuorientierung suchen und sich sozial engagieren möchten, für den Beruf des Erziehers zu motivieren.

Mit freundlichen Grüßen

Paula Elsholz                         Oliver Schreiber                    Ann-Cathrin Freise