Sichere Schulwege an Düsseldorfer Grundschulen

27. August 2019

Antworten der Verwaltung

An den
Vorsitzenden des Schulausschusses
Ratsherrn Wolfgang Scheffler

Sehr geehrter Herr Scheffler,

um mehr zu den Maßnahmen zur Sicherheit im Straßenverkehr von Schülern und Schülerinnen vor den Düsseldorfer Schulen zu erfahren, bittet ich Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der Sitzung des Schulausschusses am 27. August 2019 zu nehmen, durch die Verwaltung beantworten zu lassen und dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss zur Kenntnis zu geben:

  1. An welchen Grundschulen in Düsseldorf gibt es welche Modelle / Maßnahmen für sichere Schulwege und nach welchen Kriterien können sie als erfolgreich / nicht erfolgreich bewertet werden?
  2. An welchen Düsseldorfer Grundschulen gibt es ausgewiesene Parkzonen für Eltern („Kiss & Go“) und welche Erfahrungen wurden bisher mit diesen Zonen gemacht?
  3. Welche funktionierenden Modelle für einen sicheren Schulweg sind der Verwaltung (auch aus anderen Kommunen) bekannt?

Sachdarstellung
Laut einer Statistik des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) von 2017 ist bei den Unfällen mit Kindern unter 15 Jahren – also Schulkindern – in den vergangenen Jahren ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Im Durchschnitt ist alle 18 Minuten ein Kind unter 15 Jahren in einen Verkehrsunfall verwickelt.

Kinder bilden die notwendige Tiefenschärfen-Wahrnehmung zur Einschätzung der Entfernung eines heranfahrenden Autos erst im neunten Lebensjahr vollständig aus. Die Fähigkeit, Geschwindigkeiten adäquat einzuschätzen, entwickelt sich bei Kindern erst mit etwa 10 Jahren.

Die Kommune steht mit in der Verantwortung, die Schulwege zu Grundschulen durch geeignete Maßnahmen sicherer zu gestalten. Durch die Entwicklung von Kinderverkehrsstadtplänen unterstützt die Stadt beim Entwurf eines individuell sicheren Schulweges.

In Düsseldorf gibt es allerdings weiterhin viele Wege, die für Fußgänger und vor allem für Kinder durch fehlende Ampeln, unübersichtliche Parksituationen etc. gefährlich sind. So obliegt es leider den Eltern, Lehrkräften und Schulen, dafür zu sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler sicher an der Schule ankommen.

Maßnahmen, die zu einer Verringerung des Unfallpotenzials an sensiblen Einrichtungen wie Grundschulen führen, können die Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler steigern. So kann die Einrichtung von Kiss-and-Ride-Zonen mit dem bereits in anderen Kommunen erfolgreich erprobten Modell der „Gelben Füße“ auf dem Schulweg eine dieser Maßnahmen sein.

Wenn die sichere Umgebung von Kindern optimiert und damit einhergehend das Sicherheitsgefühl der Eltern und Kinder verstärkt wird, wird dies auch einen Einfluss auf den zu vermeidenden Bring- und Abholverkehr durch „Eltern-Taxis“ haben.

Mit freundlichen Grüßen

Clara Gerlach                               Wolfgang Scheffler                                        Christine Seidel