Ausbau von Fern- und Nahwärme im Stadtbezirk 10

BV10/103/2023

Sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister Bohrmann,

die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Bezirksvertretung 10 bittet Sie, die nachfolgende Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf die Tagesordnung der Sitzung am 20.06.2023 aufzunehmen:

Die Verwaltung wird gebeten die folgenden Fragen zu beantworten:

  1. Wann wurde die letzte Entscheidung über den mittel- und langfristigen Ausbau der Fernwärme in Düsseldorf getroffen und welche Kriterien lagen dieser Ausbauplanung für das Stadtgebiet Düsseldorf zugrunde?
  2. Welche Parameter sind in der Kosten-Nutzen-Berechnung wie gewichtet worden und welchen Platz nimmt der Stadtteil Hellerhof im Ergebnis in einem entsprechenden Ranking ein?
  3. Ist für Hellerhof geprüft worden, ob es die Möglichkeit einer Nahwärme-Versorgung zumindest für einzelne Quartiere durch dezentrale (Erd-)Wärme- oder Kraft-Wärme-Erzeugungsanlagen oder Nutzung von industrieller Abwärme (z. B. Bäckerei o.ä.) gibt oder wird das zumindest ausdrücklicher Bestandteil der Kommunalen Wärmeplanung sein?

Begründung/Sachverhalt:

Beim Bau des Stadtteils Hellerhof bestand überwiegend ein Gasanschlusszwang. Jetzt – beim notwendigen Abschied von fossilen Energieträgern – wäre es notwendig, die Menschen bei der Entscheidungsfindung zur Energieeinsparung und Umsetzung des geplanten Gebäudeenergiegesetzes mit entsprechenden Konzepten zu unterstützen. Es erscheint bei der geringen Größe sehr vieler Grundstücke und Häuser, die oft auch ohne Keller gebaut wurden, wenig sinnvoll, auf die individuelle Installation von Wärmepumpen (oder gar Pelletheizungen) zu verweisen. Gleichzeitig gibt es in absehbarer Zeit in vielen Häusern die technische Notwendigkeit die Heizungsanlage zu tauschen und es gibt eine Vielzahl von Menschen, die gerne ihrer Verantwortung für den Klimaschutz auf möglichst sinnvolle Weise nachkommen möchten.

Vielfach besteht der Wunsch nach einem Fernwärmeanschluss. Sollte dies tatsächlich – unter dem Gesichtspunkt der effektiven Verwendung öffentlicher Mittel – in Hellerhof nicht machbar/sinnvoll sein, ist es zumindest notwendig, den betroffenen Menschen und mündigen Bürger*innen die Gründe und Berechnungen nachvollziehbar detailliert darzulegen.