Eintrag von Mikroplastik in Gewässer – Gefahren für Mensch und Umwelt vermeiden

Anfrage der Ratsfraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz am 06.05.2021

 

Antwort der Verwaltung

 

An
Ratsherrn Peter Blumenrath
Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Blumenrath,

die Ratsfraktionen von BÜNDNID 90/DIE GRÜNEN und CDU bitten Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung des Ausschusses für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz am 06.05.2021 zu setzen und von der Verwaltung beantworten zu lassen.

1. Welche Erkenntnisse liegen der Stadt vor über das Ausmaß und die Herkunft (Reifenabrieb, Industrie, Kunstrasen, Abwasser etc.) des Eintrags von Mikroplastik in den Rhein auf Düsseldorfer Gebiet und im Trinkwasser?

2. Wie können Art, Menge und Quelle / Verursacher des Eintrags künftig besser erfasst werden?

3. Welche Maßnahmen ergreift die Stadt, um den Eintrag von Mikroplastik in den Rhein und in das Düsseldorfer Trinkwasser zu verringern?

 

Begründung:

Über 191 Millionen Plastikpartikel werden täglich vom Rhein in Richtung Nordsee geschwemmt. Damit ist der Rhein eine der größten Quellen von Mikroplastik im Meer. Mikroplastik ist inzwischen fast überall in der Natur nachzuweisen: Im Boden, im arktischen Eis und in unserem menschlichen Körper. Die Partikel beedrohen Leib und Leben vieler Meerestiere. Die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sind noch unklar. Da ein nachträgliches Entfernen von Mikroplastik aus der Umwelt nicht möglich ist, müssen Entstehung und Eintrag verhindert werden.

Jüngst legte Greenpeace die Ergebnisse ihrer Studie vor, bei der 250 Wasserproben aus dem Rhein zwischen Duisburg und Koblenz entnommen wurden. In allen Proben wurde Mikroplastik gefunden. Die mittlere Konzentration des gefunden primären Mikroplastiks lag dabei bei 0,88 Partikeln pro Kubikmeter Flusswasser. Greenpeace nennt dabei als mögliche Eintragsquellen unter anderem Klärwerke, industrielle Einleitungen, Verluste bei Produktion und Lagerung in Ufernähe und fahrlässigen Umgang.

Auch in Düsseldorf wurden vier Wasserproben entnommen. Die höchste Mikroplastikkonzentration wurde dabei bei Niederkassel mit 1,8 Partikeln pro Kubikmeter Wasser gefunden.

Angesichts der großen Gefahr von Mikroplastik für Mensch und Umwelt und den fehlenden Möglichkeiten, dieses nachträglich aus der Natur zu entfernen, sollte analysiert werden, in welchem Maße Düsseldorf zu dieser Umweltproblematik beiträgt, um bessere Maßnahmen gegen die Mikroplastik-Emissionen ergreifen zu können.

 

Mit freundlichen Grüßen
Lukas Mielczarek und Dr. Andreas Schröder