Machbarkeitsstudie Werkkunsthaus NRW

14. Dezember 2023 – Etatsitzung Rat

An
Herrn Oberbürgermeister Dr. Keller
Vorsitzender des Rates

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten Sie, folgenden Haushaltsantrag auf die Tagesordnung zu setzen und abstimmen zu lassen:

Antrag
Der Rat beschließt, 75.000 Euro für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für ein Werkkunsthaus NRW in Düsseldorf im Haushaltsjahr 2024 bereitzustellen.

Die Verwaltung wird gebeten, in Kooperation mit dem Verein Werkkunsthaus NRW e. V. unter Berücksichtigung der bisherigen Arbeitsergebnisse der Düsseldorfer Künstlervereine, zuletzt auch Werkkunsthaus NRW e. V. (Bedarfsanalyse 2019, Raumprogramm 2021/22), eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen, die

  • Varianten eines Werkkunsthauses im Bestand und als Neubau entwickelt;
  • Flächen und Raumbedarf und die technische und personelle Ausstattung eines Werkkunsthauses präzisiert;
  • eine Eingrenzung der Aufgaben des Werkkunsthauses im Verhältnis zu bestehenden Angeboten aufzeigt;
  • erste Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen bei der Umsetzung des geplanten Raumprogramms und im laufenden Betrieb durchgeführt;
  • Gespräche mit dem Land Nordrhein-Westfalen über die Möglichkeiten einer gemeinsamen Trägerschaft für das Werkkunsthaus und weiterer landesseitiger Beteiligung (finanziell, flächenmäßig/liegenschaftlich u. Ä.) an dem Projekt aufnimmt;
  • Fördermöglichkeiten (öffentlich/privat) über eine mögliche Landesbeteiligung hinaus darstellt.

Begründung
Die Idee und das erste Konzept für ein „Werkkunsthaus“ für professionell arbeitende Künstler/-innen aus Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen entstand bei der Zukunftswerkstatt „denken und machen“ des Vereins der Düsseldorfer Künstler (VdDK) 1844 im Jahr 2017.

Das „Werkkunsthaus“ soll ein Ort werden, an dem verschiedene spezialisierte Werkstätten zur gemeinsamen und temporären Nutzung Künstlerinnen und Künstlern gegen eine Miete zur Verfügung stehen. Durch die gemeinsame Nutzung von Werkstätten und Maschinen können die Kosten für Miete, Ausstattung und Wartung geteilt werden, was insbesondere für jüngere Künstlerinnen und Künstler große Vorteile und berufliche Chancen bietet.

In der Regel arbeiten bildende Künstler/-innen projektbezogen. Für die professionelle Umsetzung von Projekten brauchen sie immer wieder Werkstätten, bestimmte Maschinen, spezielle Werkzeuge oder eine besondere Technik, auf die sie aber keinen Zugriff haben. Für bildende Künstler/-innen stellt ihre Arbeit damit eine große, auch finanzielle Herausforderung dar – auch im Hinblick auf neue technische Möglichkeiten und Perspektiven.

Die Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben in ihrer Kooperationsvereinbarung festgelegt, in Zusammenarbeit mit dem Land NRW, den Vereinen von Kunstschaffenden sowie unter Einbeziehung der Handwerkskammer Düsseldorf sowie der Kunstakademie u. a. ein Werkkunsthaus zu errichten, das professionellen Künstler/-innen aus Düsseldorf und NRW sowie internationalen Gästen für ihre Arbeit unterschiedliche Werkstätten zur Verfügung stellt. Düsseldorf soll so als Standort für bildende Kunst gestärkt werden, einen Wissenstransfer für ganz NRW ermöglichen und international kooperieren.

Die Düsseldorfer Künstler/-innen-Vereine VdDK 1844 und Zweck e. V. haben in den letzten Jahren eine Reihe wichtiger Maßnahmen zur Errichtung eines Werkkunsthaus NRW in Düsseldorf geleistet. So wurde auf der Basis von Recherchen zu den Werkstätten des „kulturwerks“ des bbk Berlin, die als Vorbild für ein Werkkunsthaus dienen, und einer landesweiten Bedarfsanalyse ein Raumprogramm für das Werkkunsthaus NRW entwickelt. Professorinnen und Professoren der HSD Düsseldorf haben gemeinsam mit ihren Studierenden dieses Raumprogramm geschärft und Pläne und Modelle für eine Realisierung sowohl im Bestand als auch als Neubau entwickelt. Mit der Gründung des Werkkunsthaus NRW e. V. im Jahr 2023 steht nun ein eigener Verein als Ansprechpartner für die weiteren Verfahrensschritte bereit.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Tups                                       Angela Hebeler                             Norbert Czerwinski