Unterstützung des HISPI Lernhauses in den Flüchtlingsunterkünften Lacombletstraße und Oberlöricker Straße

5. Juli 2017

Antrag angenommen

Frau
Katharina Kabata
Vorsitzende des Integrationsrates

Sehr geehrte Frau Kabata,

die Fraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN , FDP, die SPD-Internationale Liste, die GioL und die Griechische Liste bitten Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Integrationsrates am 05.07.2017 zu nehmen und zur Abstimmung zu bringen:

„Der Integrationsrat beschließt vorbehaltlich der Rechtsverbindlichkeit des Haushaltsplanes 2017 aus dem Profitcenter 31 351 02 – Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, Konto 53180000 – Zuwendungen für laufende Zwecke an übrige Bereiche – Haushaltsmittel von 27460,00 Euro zur Abdeckung der anfallenden Sach- und Personalkosten für die Standorte des HISPI Lernhauses in den Flüchtlingsunterkünften an der Lacombletstraße und an der Oberlöricker Straße zur Verfügung zu stellen. Dieser Zuschuss begründet keine fortlaufenden Ansprüche für die Folgejahre.“

Sachdarstellung
„Hispi – das Lernhaus“ wurde als unabhängige Bürgerinitiative im Juni 2015 gegründet. Hispi steht für: Hilfe in der sprachlichen Integration. Die Initiative ist in Düsseldorf aus der Erkenntnis entstanden, dass schulpflichtige Kinder, deren Familien sich im laufenden Asylverfahren befinden, häufig länger auf einen Regelschulplatz warten mussten und wertvolle Zeit zum Spracherwerb verloren ging.

Das Angebot von Hispi füllt eine Lücke im bisherigen Angebot, indem Kinder vor der Schule bereits gefördert werden und Menschen, die keinen Rechtsanspruch auf einen Sprachkurs bei anderen Anbietern haben, trotzdem sprachlich integriert werden können.

Von Anfang an begleitete und unterstütze die Stadt Düsseldorf  die Initiative. Die Stadt stellte  Räume, die Strom- und die Wasserversorgung an der Lacombletstraße kostenfrei zur Verfügung. Durch das Schulamt wurden Tische, Stühle und Schränke bereitgestellt. Die Initiative begann im Sommer 2015  mit 7 freiwilligen Helfern und wöchentlich 4 Kursen für Mütter und ihre Kinder.

Der gestiegene Zuzug von Flüchtlingen im Juli 2015 führte dazu, dass sich binnen sechs Wochen mehr als 100 Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen (60 % Pädagogen und Pädagoginnen) meldeten, die seit August 2015 15 Wochenkurse gestalten und allen lernwilligen Flüchtlingen kostenfrei anbieten.

Die Kurse finden vormittags für Kinder, nachmittags für Jugendliche und abends für Erwachsene statt. Besonders für Kinder ist der Vorteil, dass sie z.T. schon mit guten Deutschkenntnissen eingeschult werden, erkennbar. Regelschulkinder erhalten mittlerweile täglich Hausaufgabenhilfe von so genannten Schülerhelfern, die vor allem aus der Flüchtlingsinitiative des St.-Ursula-Gymnasiums stammen.

Alle Lehrtätigkeiten / Sprachkurse werden von ehrenamtlich tätigen Mitbürgern und Mitbürgerinnen in ihrer Freizeit geleistet. Die beantragten Honorarmittel bzw. Personalkosten dienen lediglich zur organisatorischen Unterstützung und Weiterentwicklung der Arbeit.

Ende März 2017 eröffnete Hispi in der Flüchtlingsunterkunft an der Oberlöricker Straße seinen zweiten Standort, der mit gleichem Konzept Sprachvermittlung leistet.

Stiftungen, Konzerne und lokaler Mittelstand leisten Sach- und Geldspenden um das benötigte Lernmaterial, wie Hefte, Bücher, Kopierer und Rechner zur Verfügung zu stellen.

Ein zweitägiger Integrationsworkshop, in dem über die Werte unserer Gesellschaft gesprochen wird, findet einmal monatlich statt.

Zwischenzeitlich hat sich Hispi der Sophia Akademie, einem gemeinnützigen Bildungsträger angeschlossen, sodass über diesen Träger Zuschüsse empfangen und verwaltet werden können, sowie eine Schulung und Fortbildung der Ehrenamtler*innen  erfolgen kann.

Nähere Begründung erfolgt mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Angela Hebeler                      Angelika Wien-Mross                      Obojah Adu

Rainer Matheisen                    Goce Peroski