Nathalie Wingartz & Maximilian Küpper

Maximilian vom 10. Februar 2014 bis zum 21. März 2014
Und Nathalie vom 17. Februar 2014 bis zum 28. März 2014

Praktikumsbericht in Dialogform

Da wir beide nahezu die gesamte Zeit das Vergnügen hatten das Praktikum PC an PC zu verbringen, haben wir uns entschlossen, die grandiose Zusammenarbeitet in diesem gemeinsamen Praktikumsberichtet gipfeln zu lassen. Ganz nach dem Motto unserer GRÜNEN OB-Kandidatin Miriam Koch, dass es Zeit für eine Politik des Miteinanders sei, gibt es unseren Bericht in Dialogform – miteinander.

  • Nathalie: Sag mal, Maxi! Wie bist du eigentlich hier gelandet?
  • Maximilian KüpperMaxi: Wie du studiere ich ja Sozialwissenschaften in Düsseldorf, daher also schon mal das Grundinteresse an Politik. Als die GRÜNEN dann über die Uni neue Praktikanten suchten habe ich einfach mal eine Bewerbung rausgeschickt. Mich hat gereizt, nach drei Semestern Theorie aus Hörsälen endlich praktische Einblicke in politische Prozesse zu erhalten – und wo geht das besser als auf kommunaler Ebene, wo man die getroffenen Entscheidungen als Bürger am nächsten spürt?
  • Nathalie WingartzNathalie: Bei mir war es eigentlich ganz ähnlich. Das Studium an sich macht Spaß und ist auch recht vielseitig, aber irgendwann fragt man sich dann doch, wo das Studium eigentlich mal hinführen könnte. Schließlich würde ich nur ungern den zynischen Prophezeiungen über die Berufsaussichten von Sowi-Studenten Folge leisten und als Taxifahrerin enden. Ich beschloss deshalb, einfach mal den Anfang machen und mir ein konkretes Bild vom Berufsfeld Kommunalpolitik zu machen. Zwar war ich bis jetzt parteipolitisch noch nicht aktiv, aber die GRÜNEN waren eigentlich schon immer die Partei, mit der ich mich am besten identifizieren konnte. Und so kam es dann auch, dass ich am 17.02.2014 um 11.00 Uhr die Ratsfraktion betrat um mein Praktikum anzutreten. Da saß dann auch schon – dreimal dürft ihr raten – MAXI…
  • Maxi: Ganz genau! Ich habe ja bereits eine Woche früher angefangen und konnte dir deshalb die elementarste aller Aufgaben zeigen – das Erstellen des Pressespiegels. Ganz im Stil von „täglich grüßt das Murmeltier“ beginnt nämlich jeder Tag damit, alle wichtigen Artikel aus den gängigen Zeitungen zu filtern, diese zu drucken oder zu kopieren und anschließend an die gesamte Fraktion zu verschicken. Das sorgte nicht nur dafür, dass man immer auf dem Laufenden blieb, sondern sich auch relativ schnell in die Themen einfinden konnte, die die Fraktion beschäftigt. Die neuesten Meldungen wurden dann in der täglichen Bürobesprechung diskutiert und anschließend überlegt, ob wir auf die Meldungen z. B. in Form einer Pressemitteilung oder einem Antrag im entsprechenden Ausschuss reagieren. So konnte man einerseits selbst mitverfolgen, wie die Aufgaben innerhalb der Fraktion verteilt werden und anderseits den Prozess beobachten, wie vielleicht aus einer kleinen Meldung in der NRZ ein wichtiger Antrag für die nächste Ratssitzung werden kann.
  • Nathalie: Ich finde auch, dass man insgesamt einen sehr guten Überblick bekommen hat, wie die unterschiedlichen Schritte vom Formulieren einer Forderung bis hin zur eventuellen Durchsetzung ablaufen. Da war es natürlich super, dass wir einfach mit zu den montäglichen internen Fraktionsversammlungen und einigen Ausschüssen kommen durften. Ich war beispielsweise im Ausschuss für Gesundheit und Soziales dabei, in dem unter anderem Anfragen zu den Themen Bildungs- und Teilhabepaket, zu in Ausbildung befindlichen, geduldeten Flüchtlingen oder der Handhabung von Sanktionen von Hartz IV Empfängern in Düsseldorf gestellt wurden. Auch wenn einen Themen besonders interessierten, konnte man jederzeit mit den zuständigen Ratsleuten sprechen und intensiver in deren Arbeit eingebunden werden.
  • Maxi: Ja, das stimmt, die Leute sind alle super offen hier. Auch wenn ich mich erst einmal daran gewöhnen musste, dass man jeden GRÜNEN duzt, egal welche Position sie oder er hat. Aber so entstand direkt eine klasse Arbeitsatmosphäre. Besonders hat mich überrascht, dass man direkt Verantwortung übernehmen durfte, zum Beispiel  bekam ich direkt in der ersten Woche die Aufgabe, eine Pressemitteilung zu verfassen. Selbst recherchieren, das ganze dann aufs weiße Papier bringen und am Ende den eigenen Text im Internet sehen – man hatte also schnell das Gefühl, eingebunden zu werden. Das ging sogar so weit, dass die Standardaufgabe eines jeden Praktikanten, das Kaffeekochen, von jedem selbst übernommen wurde. Okay, vielleicht lag es auch daran, dass es hier einen Vollautomaten gibt, aber ich interpretiere das trotzdem mal als GRÜNE Gleichberechtigungspolitik. Was war eigentlich dein persönliches Highlight?
  • Nathalie: Ich fand zum Beispiel die gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises Flüchtlinge und der LAG Frieden, Europa, Internationales (BÜNDNIS/90 Die GRÜNEN) zum Thema Asyl- und Flüchtlingspolitik in der EU ziemlich interessant. Einfach weil man viele Denkanstöße bekommen und sich Expertenmeinungen zum Thema anhören konnte. Aber so grundsätzlich fand ich einfach die generelle Abwechslung gut. Das Spektrum reichte von Rechercheaufgaben, über verschiedenste organisatorische Dinge bis hin zu Keks-Großeinkäufen für die Fraktion, sodass man am Ende eines Tages wieder einmal überrascht feststellte, wie schnell die Zeit um war. Zudem hat man ja auch meist noch ein eigenes Projekt, um das man sich während der Praktikumszeit kümmert. Bei mir war das die Mitorganisation des Girls’Days, der am 27.03.2014 stattfand. An diesem Mädchenaktionstag bekommen Mädchen die Chance, Einblicke in nach wie vor von Männern dominierte Berufsfelder zu erhalten. Es war super, den gesamten Prozess mitzubetreuen, zu sehen was alles zur Organisation eines solchen Events dazu gehört und am Ende mit den 12 Mädels den Tag zu verbringen: Wir waren zuerst im Landtag, haben uns den Plenarsaal angesehen und hatten ein Gespräch mit den GRÜNEN Landtagsabgeordneten Monika Düker und Josefine Paul. Dort hatten die Mädchen die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich ein Bild vom Alltag und dem Werdegang der beiden GRÜNEN Frauen zu machen. Danach ging es dann weiter zur Ratsfraktion, wo ein Politikquiz, Pizza, eine Vorstellungsrunde der Jungen GRÜNEN und die Teilnahme am Kulturausschuss stattfanden. Da der Girls´ Day an meinem vorletzten Tag in der Ratsfraktion stattfand, war das gleichzeitig auch ein schöner Abschluss meiner Praktikumszeit. Wie sieht es bei Dir aus Maxi? Möchtest Du noch über deine Sternstunden hier berichten, oder kannst Du direkt nahtlos zum Fazit übergehen?
  • Maxi: Nachdem Du die Vielfalt der Aufgaben ja nun schon derart hervorragend skizziert hast, Nathalie, kann ich mich ja jetzt kurz halten. Ich glaube, ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass wir es sicherlich nicht bereuen, damals die Bewerbung an Ulla versendet zu haben. Wir haben interessante Einblicke in das große Geschäft der Politik erhalten und werden die Theorie, die uns die nächsten Semester an der Uni erwartet, endlich mit praktischen Erfahrungen verknüpfen können.

Wir danken dem gesamten Greenteam für die spannende Zeit, die tolle Atmosphäre und vor allem für den leckeren Apfelsaft! Wer noch auf der Suche nach einem Praktikum ist und versehentlich diesen Text in die Finger bekommt, sollte die Bewerbung am besten noch heute rausschicken.